Harter Start ins Leben: Frühchen, Gestose, Neugeborenensepsis

Hi ihr,

Ich muss mich gerade mal hier ausheulen. Ich habe
vor 2 Wochen meinen Sohn entbunden. Die Schwangerschaft war absolut unauffällig, dennoch kam er in der 35 SSW, also 5 Wochen zu früh, via Sectio zur Welt (BEL war schon seit Wochen unverändert.)

Sein Geburtsgewicht war viel geringer als erwartet. An sich war er jedoch fit, hatte nur eine leichte Infektion, die schnell vorbei war. Er war jedoch schnell auf der reinen Überwachungsstation, hatte nur noch Probleme mit dem Trinken, weil er da nicht so richtig auf seine Menge kam, ohne erschöpft zu sein.

Ich war während der Geburt und die Tage danach furchtbar erkältet. Kein Covid, kein RSV, keine Influenza, trotzdem so starker Reizhusten, dass ich tagelang nicht schlafen konnte. Husten mit Sectio war wahnsinnig schmerzhaft. Die Entlassung folgte dennoch an Tag 6.

Zwei Tage später wurde ich erneut ins Krankenhaus eingeliefert mit sehr hohem Blutdruck, Übelkeit, Kopf- und Leberschmerzen. Die Diagnose: seltener Fall von Schwangerschaftsgestose nach der Geburt. Ich bekam Magnesium und Blutdrucksenker. Kaum war ich daheim, hieß es, der Kleine könne auch bald nach Hause kommen. Am Tag der Abholung hieß es jedoch, er habe Infektionswerte, die erhöht seien. Dann kam die Diagnose: Sepsis durch Streptokokken B Infektion. Durch dss Flüstern der Ärzte habe ich erst erfahren, dass ich Streptokokken B positiv bin. Der Test hätte bei mir wenige Tage nach der Geburt durchgeführt werden sollen, doch die Frühgeburt kam mir zuvor. Antibiotikum habe ich währenddessen also auch keins bekommen.

Im Moment könnte ich nur noch heulen, ich fühle mich so hilflos und schuldig und weiß nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll. Ich fand es schon schwer genug, mein Wochenbett auf der Bundesstraße zu verbringen, um meinen Sohn täglich zu sehen und zur Pflegerunde zu kommen, ich schaffe emotional keine weiteren Rückschläge. Musste mich nur gerade irgendwo ausheulen, ich weiß langsam einfach nicht mehr weiter.

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Ach du Arme! Das ist ja wirklich kein schöner Start..

Bitte bitte gib dir nicht die Schuld! Du hast nichts falsch gemacht! Der Test war geplant, aber die Geburt kam zuvor - das ist nicht deine Schuld! Dass die Ärzte da nicht klar mit dir kommunizieren und du das nur durchs Geflüster erfährst, ist nicht okay. Da kann man einfach drüber reden.

Es ist jetzt eine blöde Zeit gewesen, das lässt sich auch nicht mehr ändern. Aber die Zukunft liegt in deiner Hand. Du wirst deinen kleinen Kämpfer bald mit nach Hause nehmen und dann könnt ihr kuscheln, du kannst ihm die Welt zeigen und ihr geht gemeinsam euren Weg. Versuche dich auf die Dinge zu fokussieren, die du tun/entscheiden kannst, das nimmt dir ein wenig das Gefühl der Hilflosigkeit. Und sprich mit jemandem darüber! Deine Hebamme vielleicht, oder gibt's einen Ansprechpartner im Krankenhaus?

Alles Gute dir und deinem kleinen Kämpfer! 🍀