Huhu, habt ihr Erfahrungen, welche körperlichen Voraussetzungen für eine natürliche Geburt am besten sind? Kann man das überhaupt im Vorhinein erkennen oder von etwas ableiten?
Man spricht ja auch häufig von einem „gebärfähigen“ Becken oder von Geburtsverletzubgen, die bei bestimmten Voraussetzungen nicht auftreten.
Wenn ich mir vergegenwärtige, dass in unserem Bekanntenkreis zum Teil sehr zierliche Mütter fast 4 Kilo Kinder zur Welt gebracht haben, zweifle ich doch sehr an diesen Theorien.
Wie ist euer Eindruck?
Gebärfähig - gibt es das überhaupt?
Ich zweifle absolut an diesen Theorien um nicht zu sagen halte ich sie für absoluten Quatsch. Wieso sollte die Natur uns ein Baby „schenken“ für welches wir oder unser Körper nicht gemacht und bereit sind?
Jede (zeugungsfähige) Frau ist gebärfähig. Bevor Schwangerschaft und Geburt hospitalisiert und damit einhergehend von dritten überwacht wurde hat sich niemand dafür interessiert wie groß, klein, leicht, schwer ein Kind ist.
Die Frauen haben selbstverständlich geboren!
Und das können sie auch heute noch. Wenn man sie lässt.
Das mit den Theorien möchte ich gar nicht anzweifeln (also dass es einfach nur Theorien die evtl eben nicht stimmen) Aber die Aussage dass jede zeugungsfähige Frau gebärfähig ist (und ich denke damit meinst du in der Lage ein Kind allein ohne medizinischen Einfluss zu gebären) halte ich für sehr gewagt. Es gibt Konstellationen wo es nicht passt. Mein Kind kam per KS zur Welt und mein Becken war total verkrampft. Der operierende Arzt hatte Probleme seinen Finger durch den Muttermund zu bekommen. Mein Kind in BEL mit 38 cm KU hätte da nicht durch gepasst (wahrscheinlich auch nicht SL)
Ja früher haben die Frauen allein geboren. Früher sind aber auch viele Frauen und Kinder bei der Geburt gestorben.
"Wieso sollte die Natur uns ein Baby „schenken“ für welches wir oder unser Körper nicht gemacht und bereit sind?"
Das ist ganz einfach: Früher sind viele Frauen gestorben, deren Kinder zu groß waren. DAS ist Natur. Heute haben wir die Möglichkeit von Kaiserschnitten, und es gibt Studien die belegen, dass diese sich auf die Anatomie auswirken. Hin zu schmaleren Becken der Frauen und größeren Köpfen der Kinder, eben weil diese körperlichen Eigenschaften weitergegeben werden.
"Die Frauen haben selbstverständlich geboren!"
Unendlich viele Frauen starben unter der Geburt und tun es auch heute noch, vor allem in Afrika, aber auch in Asien. Und das liegt eben an den jeweiligen medizinischen Möglichkeiten bzw. mangelnder Qualität der Geburtshilfe.
ich halte das tatsächlich auch für Quatsch 🤷🏻♀️ ich bin 1,64cm und schlank. Mein Kind hatte 4080 gr. aber nur 34cm KU - hatte einen minimalen Riss, wurd mit zwei Stichen genäht, hat aber vielleicht 1 Woche nur minimal gezwickt
Ein breites Becken dürfte vorteilhaft sein, aber es geht auch mit einem schmalen - zumal das Gewicht des Kindes nicht zwingend etwas darüber aussagt, wie einfach die Geburt wird. Meine Kinder waren leicht, hatten aber beide sehr große Köpfe. Keine Chance. Meine Schwägerin ist vom Körperbau sehr ähnlich, hat alle ihre Kinder natürlich geboren, obwohl die alle schwerer als meine waren. Aber eben mit deutlich kleinerem Kopfumfang.
Man kann vorher das Becken ausmessen, wurde bei mir auch gemacht, weil meine Ärztin schon bei Kind 1 orakelte, dass das nichts wird. Womit sie am Ende leider recht hatte, aber laut Messung habe ich ein total durchschnittliches Becken. Nicht schmal, nicht breit, einfach normal. Bin aber relativ klein und mein Mann extrem groß. Insofern gebe ich ihm die Schuld an diesen versauten Geburten
Zierlich bedeutet nicht, dass sie nicht doch ein breites Becken haben oder sich dieses nicht adäquat ausdehnen lässt während der Geburt. Genauso kann jemand übergewichtiges oder großes aber ein kleines unbeweglich Becken haben.
Auch gibt es Frauen mit einer weiten Scheide und andere mit einen schmalen. Die mit der schmalen werden wohl eher eine Geburtsverletzung mit sich ziehen.
Dann gibt es Frauen, die kräftig sind und viel Ausdauer, die halten die Strapazen einer Geburt wohl leichter durch.
Allein so kleine Dinge wie, wieviel Zucker nimmt die Frau zu sich, scheinen durchaus Auswirkungen auf den Geburtsvorgang zu haben (siehe Louwen).
Also ja, ich bin der Meinung, dass manche Frauen die körperliche Voraussetzung mitbringen um eine einfachere Geburt zu haben, als andere.
Hmm es ist immer die Frage, was man unter den Begrifflichkeiten versteht. Ich glaube sogar, dass die Threadstarterin eher „gebärfreudig“ als „gebärfähig“ meinte? Kann das sein? 😉
Und dann ist die Frage, was man unter einer „zierlichen“ Frau versteht. Das ist auch eher eine höfliche Floskel als biologische Definition.
Ich selbst bin auch schlank (1,75 m und 59 kg) mit einem sichtlich gebärfreudigen Becken. Übrigens auch innen, weil meine FÄ mich in der ersten SS ausmessen ließ. Bin ich jetzt keine „zierliche“ Person mehr? 😂
Es sind bei einer Geburt so viele Faktoren, die zusammenkommen. Sowohl auf Seite der Mutter als auch auf Seite des Kindes. Man weiß das vorher nicht. Mein Becken hatte sich unter der Geburt auch genügend aufgedehnt, so dass ich mit den Kopfumfängen meiner drei Kinder gar keine Probleme hatte. Hinzu kommt, dass ich auch schon immer eine sehr weite Scheide habe, was in der Vergangenheit im sexuellen Kontext durchaus auch nachteilig war.
Es hängen sich sehr viele auf den Kopfumfang auf, das schöne ist aber, das die Natur sich da etwas ausgedacht hat.
Der Kopf wird beim durchtreten des Geburtskanals etwas zusammen gedrückt und das Becken der Frau ist durch den Einfluss der Hormone weich und öffnet sich.
Ein wirkliches Problem in der heutigen Zeit, ist die fehlende Geburtsvorbereitung, den ein CTG, eine PDA usw. haben bei einer Geburt ohne medizinischen Risikofaktor wenig zu suchen.
Secundäre Kaiserschnitte werden gemacht weil, zu wenig Zeit, zu wenig Geduld, gestresste bald Mama, fehlende Aufklärung-Vorbereitung, Interventionsketten, Gewalt in der Geburtshilfe.
Ärzte haben so viel Verantwortung, das sie kein Risiko eingehen können.
Fürs Gebären gemacht ist jede Frau die ihre spontane Geburt selbstbestimmt und mit Eigenverantwortung erlebt.