Hallo,
Ich hatte eine traumatische Geburt die in einem Kaiserschnitt endete. Ich kam danach auf die Wochenbett Station und alle Familienzimmer waren belegt sodass ich die Nächte alleine als Erstlingsmama verbringen musste. Ich hatte riesige Schmerzen und konnte mich kaum bewegen. Ich hätte in der Zeit und vor allem in der Nacht meinen Partner zwingend an meiner seite gebraucht. Nicht nur aus körperlichen Gründen aber vor allem aus psychischen. Ich hatte vor allem in der zweiten Nacht das Zweibettzimmer für mich alleine. Dass ich diese ersten beiden nächste nach allem alleine mit Baby sein musste hat mich sehr traumatisiert und ich muss fast jeden Tag weinen wenn ich dran denke. Gott sei dank hat es die Beziehung zu meinem Kind nicht geschädigt.
Mich würde interessieren ob es auch jemanden So ergangen ist und wann es besser wurde. Eigentlich klingt es ja nicht so schlimm da es gerade mal 2 Nächte waren und trotzdem hat es mich so mitgenommen.
Trauma nach ungeplanten Kaiserschnitt und fehlenden Famillienzimmer
Ich kann es absolut nachvollziehen. Als unsere Kleine nachts auf die Welt kam, musste mein Partner auch gehen. Ich lag die ganze Nacht völlig überwältigt da und habe mich nicht getraut, überhaupt zu schlafen. Am nächsten Tag meinte ich, ich möchte entweder ein Familienzimmer oder direkt nach Hause und bekam dann das Familienzimmer. Für mich ist es auch am schlimmsten, in unbekanntem Umfeld mit fremden Leuten ein Zimmer zu teilen - und dann noch in so einer neuen, ungewohnten und total "flashenden" Situation, die das Leben komplett auf den Kopf stellt, "alleine" zu sein. Ich wundere mich wirklich, dass das heutzutage noch Gang und Gäbe ist in den Krankenhäusern.
Du solltest dein Erlebnis aufschreiben, mit Vertrauten darüber sprechen und evtl. dem Krankenhauspersonal Rückmeldung geben. Wenn es die nächste Zeit nicht besser wird und du in eine Wochenbettdepression rutschen könntest, suche dir bitte professionelle Hilfe. Auch deine Hebamme könnte eine erste Anlaufstelle sein.
Ich wünsche dir alles Liebe!
Für mich war es exakt genauso.
Mein KS war traumatisch. Mir wurde danach auch so ein extremes Schmerzmittel gespritzt das ich völlig auf Droge war. Keine Chance mich alleine um was zu kümmern. Mein Mann hat einen lauten im Krankenhaus gemacht und so bekamen wir ein Familienzimmer. Für mich ist es der Horror mit fremden in einem Zimmer zu sein. Dann wäre ich lieber alleine gewesen.
Der zweite KS war während Corona. Hier war ich drauf vorbereitet (naja 3 Tage Wehen die nicht auf den mumu Gingen dann Entscheidung Ks) ABER es war ein kleines Krankenhaus. Die Atmosphäre war ganz anders, ich war nicht bloß eine Nummer. Ich bekam ein Zimmer und mein Mann durfte eine Stunde bleiben. Ich bekam leichteres Schmerzmittel und konnte mich alleine um die kleine kümmern. Es war hart ging aber von Stunde zu Stunde leichter.
Ich hatte auch einen sekundären Kaiserschnitt und alle Familienzimmer waren auch belegt. Es war furchtbar die 4 Tage im Krankenhaus. Mein Mann und meine Mutter haben sich abgewechselt damit ich tagsüber wenigstens Unterstützung hatte. Mir ging es auch lange schlecht, konnte meinen Sohn noch nicht mal selbst aus dem Beistellbett holen und anlegen. Ich habe dann immer Nachts nach der Schwester geklingelt. Zum Glück waren da manche echt lieb und haben den Kleinen auch mal eine Stunde mit abgenommen damit ich bisschen schlafen konnte. Die ersten 2,3 Wochen nach der Geburt habe ich oft geweint wegen dem allem. Ich habe aber auch mit Familie und Freunde darüber gesprochen und das hat geholfen. Jetzt muss ich nicht mehr weinen und es ist auch alles ok und gut verheilt. Aber ganz ehrlich, ich bin mir dadurch ziemlich unsicher geworden ob ich noch ein zweites Kind möchte. Vielleicht muss noch mehr Zeit vergangen sein das sich meine Meinung dazu wieder ändert.
Von alleine wurde es bei mir gar nicht besser. Ich habe zuerst mit meiner betreuenden Hebamme und der Ärztin des Krankenhauses gesprochen, was ich dir sehr auch empfehlen würde, später mit einem Psychologen. Außerdem ist in solchen Fällen (Warum kann ein nicht benötigtes Zweibettzimmer nicht umfunktioniert werden? Wieso kam niemand vom psychologischen Personal der Klinik? Wie war die nächtliche Betreuung durch die Schwestern?) auch ein Feedback für die Klinik sinnvoll. Ich bin da ja auch immer sehr zurückhaltend, aber mein Mann hat das durchgezogen und hat hinterher um einen Termin gebeten. Ohne mich, weil das zu dem Zeitpunkt absolut noch nicht ging, ich hätte nur geheult. Aber er fand das wichtig und die Klinikleitung war auch tatsächlich sehr nett und hat sich bedankt.
Zum nicht benötigten Zweibettzimmer würde ich sagen, dass es aber eine gewisse Anzahl von Patientenbetten geben muss!
Das eine sind Familienzimmer die quasi als Einzelzimmer gezahlt/gerechnet werden.
Aber auf einer Station mal eben ein Patientenbett zu kürzen und dann auch noch auf der Entbindung (die eben auch Nachts mal eben belegt werden können) wäre schon ein starkes Stück.
Es ist ein Unterschied, ob wegen vieler Patienten zu wenig Betten sind oder wegen Partner. Du möchtest frisch entbunden wohl auch nicht auf dem Flur liegen, weil reguläre Patientenzimmer umfunktioniert wurden.
Und der Partner möchte vermutlich auch nicht Nachts aus dem Krankenhaus geworfen werden, weil das Patientenbett eben doch benötigt wird.
Bei allem anderen bin ich bei dir!
Sicher, man weiß ja aber nicht, wie die Auslastung war - bei meiner ersten Geburt war die Entbindungsstation des Krankenhauses ziemlich leer, da konnte jeder Partner bleiben, der wollte, obwohl es nicht alles ausgewiesene Familienzimmer waren. Bei meiner zweiten Geburt war die Station größer, aber so hoffnungslos überfüllt, dass die Familienzimmer aufgelöst wurden, weil nichts mehr ging. Da wurden auch Zweibettzimmer zu Dreibettzimmern, man hat uns nachts Frauen in den Wehen ins Zimmer gelegt, weil Wehenzimmer und Kreißsäle voll waren...insofern scheint da ja in beide Richtungen vieles je nach Bedarf möglich zu sein.