Hallo, ich fange gleich mal an: aktuell liege ich im Krankenhaus und werde wegen zu hohem Blutdruck eingeleitet. Erstes Kind - 5 Tage vor errechnetem Termin. Ich fühle mich nach 2 Tagen Einleitung (Cook-Katheter & Gel) weder gut betreut noch gut aufgehoben noch tut sich etwas. Ich bin nicht wirklich ungeduldig, aber so langsam komme ich nervlich/psychisch an meine Grenzen. Ich habe niemanden, der aktuell hier für mich da ist. Außer meine Eltern, die ich aber nicht groß belasten möchte. Mein Partner lebt im Ausland und kann so schnell leider nicht herkommen. Ich überlege nun, nach einer Sectio zu fragen - traue mich aber nicht. Weine mich hier täglich durch den Tag und die Nächte … hat jemand Tipps? Bin leider auch. Jemand, der für sich einstehen kann oder gut kommunizieren kann, was er braucht. Danke
Möchte Einleitung abbrechen
Hej liebe Anni,
Fühl dich erstmal ganz fest gedrückt 💖
Ich kann Dich sehr gut verstehen, meine Einleitung dauerte 6 Tage, leider kann sowas echt länger dauern als man denkt.
Hatte drei verschiedene Methoden, bis es dann endlich los ging, einen Tag vor Kaiserschnitt.
Du hast jederzeit das Recht auf Sectio, es ist deine Entscheidung, gerade wenn es Dir nicht gut geht,
wirkt sich das ja auch auf Dein Baby aus. Trau Dich und besprich das mit den Ärzten / Hebammen, vielleicht hast Du ja
eine Schwester oder Hebamme, der Du Dich anvertrauen kannst?
Warum fühlst Du Dich denn nicht gut aufgehoben uns betreut?
Und ganz wichtig, wenn Du nur Deine Eltern hast, dann hol sie mit ins Boot, sie sind schließlich Deine Eltern
und wenn ihr ein gutes Verhältnis habt, fällst Du ihnen auch nicht zur Last.
Da solltest Du nicht alleine durch!
Du kannst Dich gerne jederzeit per PM melden, wenn Du mehr Austausch und Unterstützung brauchst.
Lieben Gruß und ganz viel Kraft
Naja, ich musste z.B schon 4h auf dem Gang warten. Keiner redet so richtig mit mir, was überhaupt geplant ist. Meine Einleitung wurde nach dem Katheter pausiert, weil zu viel los war. Von „um 9:00 bekommen sie Gel“, ging es erst abends um 18:00 weiter.
Ich weiß, dass ich nicht der wichtigste Fall hier bin, aber es fühlt sich komisch an. Die Ärztin schaut nur nach meiner Zimmernachbarin, weil sie weiter ist. Was ok ist, aber … mich macht es aber auch sehr unsicher.
Ohje, ja das ist echt Mist... aber leider Alltag, ich hatte das auch ein paar mal und musste auch als alles voll war, mehrmals auf ner sehr festen Liege 60 min. CTG machen, bei mir haben sie sich aber entschuldigt und es erklärt.
Frag immer wieder bei den Schwestern nach, was der Plan ist, die bekommen ja morgens bei der Übergabe die Infos vom Kreißsaal und können da auch immer nachhaken.
Hab ich auch gemacht, als ich mal nen halben Tag nix erfahren habe.
Kopf hoch, Du schaffst das, denk an den magischen Moment, wenn Du Dein Baby in den Armen hältst
Gibt es denn schon etwas neues?
Ich hatte auch die Wahl, ob Einleitung oder sectio. Für mich stand aufgrund verschiedener Gründe fest, dass es dann eben eine sectio wird und ich keine Einleitung will.
Dafür musste ich auch etwas kämpfen, weil die ärztin es lieber anders gehabt hätte. Ich bin aber stur geblieben und hab mich durchgesetzt und ich bin froh, dass ich das gemacht hab. Deshalb kann ich dir nur raten: sag was du willst und lass dich nicht umstimmen, wenn du selbst dir sicher bist!
Alles Gute!
Ich bin nur echt unsicher und auch schüchtern - kann nicht bestimmt und selbstsicher sagen, was ich will und womit ich mich wohl fühle … sage gerne zu allem ja und lasse mich runter reden. 😔 Gerade wenn ich alleine bin und in Situationen, in denen ich noch nie war. Ich komme hier nur an meine Grenze und das geht für mich nicht so weiter.
Verstehe ich. Zum einen ist es eine ausnahmesituation und zum anderen bin ich auch eher zurückhaltend und widerspreche fremden Menschen nicht gern.
Wenn du denkst, dass du es allein nicht schaffst, dann hol doch deine eltern ins Boot. Daran ist nichts verwerfliches. Man muss nicht alles alleine schaffen.
Fühl dich gedrückt!
Ich kann es so gut nachfühlen. Ich wurde damals 3 Tage eingeleitet und los ging es, während ich mit nach 3 Tagen gerade mit der Hebamme stritt, dass sie mir jetzt entweder die doppelte Dosis gibt oder mir auf der Stelle einen Sectiotermin für morgen früh organisiert! Ich war einfach fertig nach den Tagen im Krankenhaus, unter Coronabedingungen auch quasi allein. Ich würde zum Glück noch etwas besser betreut als du, und trotzdem fand ich das schlimmste an der Geburtserfahrung die Tage vor der Geburt.
Ich kann dir den Tipp geben für dich einen Zeitpunkt festzusetzen, an dem du aufhörst. Ich würde z.B. Freitag morgen ab 8 Uhr eingeleitet. Ich hab Sonntag Mittag für mich klar gehabt, nur noch heute, dann ist Schluss! Das hat mir Kraft gegeben auszuhalten. Und ich fand es persönlich viel viel einfacher das zu kommunizieren, als zu sagen "Jetzt ist Schluss!".
Ich kann es nachfühlen, dass es schwer fällt, ich bin da ähnlich. Und schwanger mit allen Hormonen und Ängsten und man will nur das Beste fürs Baby,...das ist echt fies. Kannst du deine Eltern mit ins Boot holen?
Ich bin am Ende sehr froh, dass ich meinen Sohn natürlich zur Welt bringen konnte. Ich würde die Erfahrung nicht missen wollen. Ich wollte ursprünglich ins Geburtshaus und war schon weit weg von meiner Geburtsvorstellung.
Aber wie gesagt, hätte sich noch ein paar Stunden länger nix getan, wäre es eine Sectio geworden und das wäre auch okay gewesen!
Am wichtigsten fürs Baby ist, dass ihr beide gut durch die Geburt kommt. Wenn für dich, deine Psyche eine Sectio das richtige ist: Marschier in den Kreissaal und fordere die Sectio ein!
Ich drück dich und wünsch dir ganz viel Kraft
Ich danke euch allen für den Zuspruch und das Verständnis. Hatte schon Angst mein Anliegen stößt auf Ablehnung.
Ich bewundere euch echt, dass ihr so gut und stark kommunizieren könnt, was ihr innere Situation gebraucht habt.
Ich versuche heute meinen mit zusammen zu nehmen. 😮💨
Nein auf gar keinen Fall, Du bist nicht allein, es gibt so unzählige Geschichten, wie Deine.
Einleitung kann eben dauern, je nach eingesetzten Medikament.
Sprich mit den Ärzten, wenn die Indikation da ist sollen sie etwas wirksameres nehmen, zum Beispiel propess, wenn du eh noch warten kannst und kein HELLP-Syndrom vermutet wird kannst du ja auch abbrechen und abwarten.
Sectio ist natürlich eine Lösung, wenn die Indikation dafür da ist, aber bedenke bitte dass das danach ja nicht einfacher wird wenn du allein bist! Du kannst dich eventuell nicht alleine ums Baby kümmern!
Dass man stundenlang nicht betreut wird ist übrigens inzwischen normal, unser Gesundheitssystem ist nicht mehr gut. Und solange um dich herum alle entspannt sind, ist es eigentlich ein gutes Zeichen für deinen Zustand. Aber genervt darf man natürlich sein.
Dank Hebamme und meinen Eltern (Tante auch) wäre ich nach der Sectio natürlich nicht alleine - mein Partner kommt auch nächstes Wochenende oder Anfang übernächster Woche.
Es ist ja nicht nur die Wartezeit, sondern auch das vergessen werden. Also „Achso ihr Katheter ist noch gar nicht raus“ „Ach, wer hat das denn schon gemacht“ „Ich hab ihre Akte jetzt nicht gelesen, was soll gemacht werden?“ „oh, dass hätte vor 6 Stunden schon gemacht werden sollen.
Leider Normalzustand inzwischen. Und Wochenstationen und Kreißsäle sind da eigentlich noch ganz gut aufgestellt…
Da muss man tatsächlich oft selbst den Mund aufmachen.
Fühl doch erstmal gedrückt.
Wir hatten gestern einen Termin im KH, bei dem. Es darum ging, ob spontangeburt oder kaiserschnitt.
Wir hatten eine ganz tolle Ärztin, die mir mehrfach gesagt hat, man soll seine Gefühle jederzeit mitteilen. Auch wenn ich mir während der spontangeburt unsicher werde, ich habe jederzeit das Recht auf die sectio.
Diese Aussage fand ich unglaublich hilfreich, weil sie einem alle Türen auflässt, ohne sich dabei schlecht zu fühlen.
Auch wenn man mit einem Arzt oder einer Hebamme nicht klar kommt soll man es bitte sagen. Das nimmt einem keiner übel.
Denk immer dran, für die Ärzte / Hebammen ist das tägliche Arbeit.
Es ist dein Körper und dein Baby.
Alles gute für dich.
Hey, ich kann sehr gut nachfühlen wie es dir geht. Ich hatte mit den Zwillingen auch eine Einleitung, die insgesamt eine Woche ging und in einer sectio endete. Im Nachhinein steht für mich fest, dass ich nicht so früh hätte einleiten müssen, aber auch früher einen Schlussstrich ziehen müssen.
Wie eine vorrednerin schon sagte, setz am besten ein Ziel, zeitlich "heute versuchen wir es noch, morgen dann sectio" oder mit versuchen "noch ein Mal gel, danach nicht mehr".
Ich hatte alles ausprobiert, von Katheter über gel und Tabletten. Dabei auch die Erfahrung gemacht, dass durch ständige schichtwechsel niemand mehr weiß, was die vorherige Schwester gemacht hat und anscheinend niemand in die akte schaut oder da was notiert. Ich hatte alles meinem Partner geschrieben, was geplant und was gemacht wird. So hatte ich z.b ein Foto vom Antibiotika Tropf gemacht und die Klinik meinte "ne, das Antibiotikum haben wir ihnen erst einen tag später gegeben, sie müssen noch länger das bekommen. Ich meinte, hier ein Foto wie ich mit Tropf sitze, mit Datum! Nein, in der akte steht ein anderer Tag....
Naja, ich hab gelernt, dass man alles selbst machen und sich notieren muss.
Sprich mit der nächsten Schwester, die nach dir sieht oder geh in der Station zu der Schwester und sag, du möchtest ein Gespräch mit der Ärztin. Mit der machst du aus, was noch Sinn macht auszuprobieren und wann die section ansonsten ansteht.
Ich wünsche dir alles Gute!
Das ist natürlich echt Mist, dass dein Partner so kurz vor ET nicht da sein kann. Vielleicht kann er dich telefonisch so motivieren, dass du bisschen mutiger bist und für dich einstehen kannst? Das ist eine echt schwierige Situation, bei mir hat das damals komplett mein Mann übernommen, weil ich auch so völlig durch war und es nicht alleine hinbekommen habe. Hast du vielleicht eine Freundin, die dir beistehen kann?
Das tut er ja - aber dann verliere ich den Mut. Die Cousine meines Vaters arbeitet auf einer anderen Station und er meinte jetzt, wenn ich will würde er sie mal fragen, ob sie mal zur Unterstützung vorbeikommen kann. Aber ich will nicht, dass sowas blöd kommt.
Warum sollte das blöd kommen? Du bist da alleine in einer absolut schwierigen Situation! Ich würde das sofort machen.