Hallo ihr Lieben,
vor zwei Wochen kam unser absolutes Wunschkind auf die Welt. Ich bin hin und weg von der Kleinen und es ist immer noch ein absolutes Wunder für mich.
Sie musste per Kaiserschnitt geholt werden. Die ersten Tage waren sehr hart für mich, da ich extrem starke Schmerzen hatte und somit mein Baby leider auch nicht tragen konnte. Darunter habe ich sehr gelitten und Ängste entwickelt, dass sie keine Bindung zu mir aufbauen kann.
Ab Tag fünf ging es dann zum Glück aufwärts!
Inzwischen bin ich körperlich wieder fit.
Die Kleine ist ein ganz liebes Baby und sehr pflegeleicht.
Nun zu meinem Problem:
Ich fühle so eine Traurigkeit in mir, welche ich nicht genau beschreiben kann. Eigentlich müsste ich doch vor Glück und Liebe explodieren?
Endlich, nach all der Zeit, halten wir unser Wunschkind in den Händen. Ich fühle mich so mies, als hätte ich es überhaupt nicht verdient.
Dabei liebe ich sie jetzt schon so sehr.
Teilweise fühle ich mich auch einsam und leer. Ich kann es nicht nachvollziehen. Mein Mann ist Zuhause und kümmert sich ebenfalls sehr hingebungsvoll.
Hinzu kommen starke Ängste. Ich habe solche Angst, dass ich etwas falsch mache und sie verliere. Solche Angst, dass sie stirbt z.B. an Herpes oder dem plötzlichen Kindstod oder RSV- Virus.
Das erdrückt mich manchmal regelrecht. Sie ist so kostbar für uns und ich möchte sie so gerne behalten und alles richtig machen.
Diese Ängste um sie habe ich täglich. Gestern hat sie drei Stunden am Stück geschrien, da sie so Bauchweh hatte. Mein Herz wäre fast zerrissen. Ich bekomme dann solche Angst um sie.
Leider habe ich auch einen Wochenflussstau, weshalb ich eventuell eine Ausschabung benötige. Das zieht mich extrem runter und macht mir große Angst.
Ich habe so Angst, von meinem Baby getrennt zu sein und nach der OP unfruchtbar zu sein, eine Ausschabung nach dem Kaiserschnitt wohl nicht ideal ist.
Ich fühle mich aktuell wie eine Versagerin und sehr schwach. Wieso denke und fühle ich so?
Was ist falsch mit mir?
Ich könnte einfach ständig weinen.
Ging es jemandem ähnlich?
Ich traue mich nicht, mich zu öffnen, da mir meine Gefühle so peinlich sind.
Angst und Traurigkeit im Wochenbett?
Hey 😌 erstmal herzlichen Glückwunsch zu eurem kleinen Schatz ❣️
Mit dir ist absolut gar nichts falsch! Das was du aktuell fühlst ist total normal und liegt an den Hormonen. Mir ging es exakt genau so (hatte auch einen KS). Mein Sohn ist jetzt 7 Monate alt und glaube mir wenn ich dir sage: es wird besser!!!
Die ersten Tage habe ich nur geweint. Jedes Mal wenn er quengelte oder schrie hab ich mir Vorwürfe gemacht. Dieses Geräusch hat mir regelrecht mein Herz zerrissen. Es hat sich schrecklich angefühlt. Dazu noch diese starken Schmerzen 🥲 es war echt nicht schön. Ich hatte auch so sehr Angst, dass dem kleinen, mir oder meinem Mann etwas passiert. Jedes Mal wenn er das Haus verlassen hat hatte ich Angst dass er nicht zurück kommt 😅. Ich habe mich auch total einsam gefühlt obwohl mein Mann nur im Zimmer nebenan war und zb gekocht hat etc.
Es fühlt sich total real an aber sei dir bewusst dass die Geburt noch ganz frisch ist und deine Hormone total verrückt spielen. Auch wirst du mit der Zeit besser damit klarkommen wenn dein Baby weint. Es dauert seine Zeit, aber ihr werdet euch immer besser kennen lernen und du wirst wissen was sie gerade braucht und was nicht. Irgendwann seid ihr ein eingespieltes Team! ❣️
Bis es bei mir wieder viel besser wurde hat es echt so um die 3-4 Monate gedauert. Also nach wenigen Wochen war es schon deutlich besser aber nach 4 Monaten ca war ich einfach total sicher mit meinem Baby und nicht mehr so ängstlich etc.
Wichtig ist, dass du deine Gefühle akzeptierst und dir aber bewusst machst dass das nur der aktuelle Zustand ist und vorbei gehen wird. Du bist eine tolle Mama und du wirst mit jeder Woche selbstsicherer und erfahrener. Dein Baby braucht nur dich und deine/eure Liebe. Du schaffst das.
Alles Gute 🍀
Hallo,
diese Ängste waren bei mir eines der ersten Symptome einer schwangerschaftsbedingten Schilddrüsenüberfunktion. Lass das sicherheitshalber abklären. Und lass alle 3 Werte nehmen, nicht nur den TSH.
Edit: An deinen Gefühlen ist nichts peinlich.
LG
Darf ich fragen, ob du während und nach der Schwangerschaft was genommen hast? Ich musste während der Schwangerschaft aufgrund von Fehlgeburten im Vorfeld L-Thyroxin nehmen. Habe es nach der ersten Entbindung weiter genommen und war dann in einer Überfunktion. Jetzt habe ich es direkt nach der Entbindung abgesetzt. Weiß jetzt nicht, wie hoch der Wert ist, habe aber auch mit Traurigkeit zu kämpfen. Habe Ende Juni entbunden.
Bei mir ist es erst nach der Schwangerschaft rausgekommen. War nervös, hatte Ängste bis hin zu Panikattacken und das Herz schlug immer schneller, habe abgenommen.
Depressive Verstimmungen können auch von einer Überfunktion kommen.
Man hat es mit Tabletten versucht, die haben die Werte noch weiter durcheinandergebracht. Letztendlich musste ich auf eine Isolierstation zur Radiojodtherapie und war danach einen Monat räumlich von meiner Tochter getrennt (wegen der Strahlung).
Geh bitte unbedingt zum Arzt und lass die Werte bestimmen. Durch Schwangerschaft und bei mir auch durchs Stillen kann das ganz übel werden.
Hab mich 1,5 Jahre nicht wie ein Mensch gefühlt.
Wochenbettdepressionen, Babyblues, Traurigkeit, das alles kann auftreten und Du bist nicht die erste der es so ergeht.
Mir wurde damals eindringlich von den Hebammen geraten sobald es sich über mehrere Tage hinzieht soll ich mich melden und darüber sprechen.
Gerade ein Kaiserschnitt ist eine grosse Körperliche Belastung und da ist es nicht ungewöhnlich in ein Loch zu fallen. Du sollst Dich absolut nicht schämen.
Hast Du noch eine Hebamme die Du kontaktieren kannst oder eine Familienstelle oder so? Trau Dich, es hilft Dir sicher.
Alles Gute Euch
Du musst dich öffnen, unbedingt. Es geht vielen Frauen so wie dir - die Hormone spielen verrückt, plötzlich wird einem das Ausmaß der ganzen Sachen bewusst, man ist körperlich noch nicht wieder so fit, alles ist neu, das Baby hat so seine Macken 😉...
Sprich mit der Hebamme! Sie wird das beobachten, damit aus einem normalen Babyblues keine Wochenbettdepression wird. Ich wollte das damals auch nicht, man kommt sich so bescheuert vor, aber mein Mann hat mich gezwungen, darüber zu sprechen. Was gut war, weil es beim ersten Kind tatsächlich eine Wochenbettdepression wurde. Aber das muss gar nicht so weit kommen bei dir, viele deiner Bedenken kann die Hebamme dir nehmen, du wirst das Baby besser kennen- und verstehen lernen, die Hormone werden wieder normaler... Aber wichtig ist es, das nicht für sich zu behalten. Keine falsche Scham!