Eipollösung ohne Erlaubnis und Vorwarnung v. Oberarzt

Hallo ihr Lieben,

ich hatte am 12.07.24 einen Termin in meiner Geburtsklinik da ich 4 Tage über dem ET war und mein Frauenarzt hat mich ein Tag zuvor dahin überwiesen, da ich zu viel Fruchtwasser hatte und das Kind zu schwer geschätzt wurde sowie sein Bauchumfang im Verhältnis zum Kopfumfang zu groß war. Der Verdacht stand also nahe, dass ich im letzten Drittel Schwangerschaftsdiabetes entwickelt habe.

Am Freitag wurde also ctg geschrieben und anschließend von einer Assistenzärztin ein Ultraschall gemacht worden, mein Mann war bei allen Untersuchungen anwesend. Danach holte sie den Oberarzt und dieser machte nochmal den Ultraschall und bestätigte mir, dass das Baby zu schwer geschätzt wird ca. 4300 g .

Er wollte dann nochmal eine Vaginaluntersuchung durchführen um nach meinem Muttermund zu schauen. Aber fing also an und sagte überrascht: „Sie sind ja schon auf 4 cm geöffnet, mit diesem Befund hätte ich nicht gerechnet.“
Und dann führte er die Eipollösung durch, ohne Erlaubnis oder Vorwarnung ich war immer noch die ganze Zeit im Glauben er tastet nach dem Muttermund. Es war so schmerzhaft ich sagte ihm Stop, Nein hören Sie auf, das tut zu sehr weh, ich halte es nicht mehr aus. Dann sah ich nur noch seinen Handschuh auf dem sehr viel Blut war.

Anschließend sagte er uns es besteht eine 20%ige Wahrscheinlichkeit, dass das Baby mit seinen Schultern stecken bleibt und somit sprach eine Empfehlung für einen Kaiserschnitt aus. Ich fragte ihn ob ich vielleicht auch noch natürlich entbinden konnte wenn ich heute eingeleitet werde und ob man vielleicht für die Einleitung eine Eipollösung versuchen könnte. Er erwiderte: „Diese habe ich gerade durchgeführt.“ Eine Assistenzärztin, mein Mann und ich waren also alle Zeugen seiner Aussage.
Ich war so schockiert er entließ uns aus dem Raum und sagte entscheiden sie sich.

Ich hatte Schmerzen wegen der Eipollösung und hatte Angst so wie Sorgen um das Baby. Als wir uns dann von den Hebammen beraten lassen haben ging er ca. 4 mal bei uns rein, wo ich unter Tränen saß und drängte ob wir uns denn jetzt für einen Kaiserschnitt entschieden haben. Mein Mann sagte irgendwann bitte gehen Sie raus, wir sagen Ihnen Bescheid.

Die Hebammen waren guter Dinge, da es mein 2. Kind ist und wir haben uns für die natürliche Geburt entschieden und sind spazieren gegangen um die Wehen die schon ohnehin stark waren zu intensivieren. Als wir zurück waren gab es einen Schichtwechsel und eine andere Hebamme hat nochmal mit uns gesprochen. Sie sagte, dass es vielleicht wirklich Sinn macht einen Kaiserschnitt zu machen da der Arzt ihr nochmal versichert hat, dass die Schultern wohl sehr breit sind und mein Sohn stecken bleiben wird. Sie hat ihn auch auf die Eipollösung angesprochen, die er einfach geleugnet hat.

Am Ende haben wir uns doch noch für einen Kaiserschnitt entschieden der ein anderer Oberarzt durchgeführt.

Für mich hat sich das als übergriffig angefühlt ich hab mich total dem Arzt ausgeliefert gefühlt und jetzt versuche ich den Kaiserschnitt zu verarbeiten und dazu gehört auch dieser Eingriff vom Oberarzt. Ich überlege das Beschwerdemanagement des KHs zu informieren

Was würdet ihr tun?

7

Es fühlt sich übergriffig an, weil es übergriffig war. Es wurden elementare Patientenrechte verletzt und du darfst dich so fühlen, wie du es tust. Du kannst den Geburtsbericht anfordern. Du kannst ein Gespräch mit dem Beschwerdemanagement führen. Du kannst dich an eine der zahlreichen Stellen/ Vereine wenden, die Hilfe anbieten. Du wirst hierzu auch Gruppen und andere Frauen finden, falls dir der Austausch gut tut. Du kannst es auch mit einer Hebamme aufarbeiten. Was auch immer dir hilft, das zu verarbeiten.

1

Ich persönlich hätte kein Problem damit gehabt, solange es für etwas gutes ist, also dem Baby bzw der Geburt dient.

Wenn es dir aber so sehr zu schaffen macht, dann beschwere dich auf jeden Fall.

Ich denke aber, ohne die Maßnahme wäre vielleicht unerkannt geblieben, dass ein Kaiserschnitt doch die bessere Lösung war.

Alles gute wünsche ich euch 🍀

2

Und deshalb kann man die Maßnahme vorher nicht ankündigen bzw. das Einverständnis dazu abholen?
Es war ja wohl bei LANGEM kein „Notfall“

Bearbeitet von Maja285
4

Wieso so garstig?

Das empfindet jede Frau anders und das solltest du auch keiner Frau absprechen, genau so wenig wie ich es tue.

Ärzte sind auch nur Menschen. Natürlich hätte er das vorher ansprechen können, womöglich hat er es gar nicht in böser Absicht gemacht sondern schlicht in dem
Moment gehandelt ohne dran zu denken, das zu besprechen. Ich gehe in erster Linie nicht sofort von etwas bösem aus bei Menschen.

Wenn es sie so sehr belastet, soll sie sich ans Beschwerdemanagement wenden. War ebenso mein Rat!

weitere Kommentare laden
3

Absolutes übergriffiges Verhalten! Ich hätte mich beschwert, deinem Frauenarzt ebenfalls informiert und eine andere Klinik gewählt. Wer weiß, was unter der Geburt passiert wäre, hättest du dich gegen einen Kaiserschnitt und für eine Vaginalgeburt entschieden.

So etwas darf nicht passieren, vor allem, weil du stop gesagt hast und er es leugnet vor der Hebamme. Dein Mann war anwesend, kann es bezeugen. Könnte man fast auf Körperverletzung verklagen.

13

Tut mir leid das du das durchmachen musstest/musst.

Meine Frauenärztin hat das damals ohne jegliche Erklärung und Notwendigkeit 4 Tage VOR ET gemacht!

Ich habe ein starkes Stechen gespürt und fragte was das war. Sie hat es mir nicht mal erklärt nur gesagt, die Geburt geht bestimmt bald los.

Habe erst Jahre danach gecheckt das sie einfach so eine Eipollösung vorgenommen hat.

19

Das muss nicht sein - ich hatte eine Untersuchung im KH kurz vorher, die extrem schmerzhaft / stechend und definitiv keine Eipollösung war (die Ärztin, die mich untersuchte, ist kein Fan davon und hat auch auf meine Rückfrage hin bestätigt, dass es selbstverständlich keine war, es aber leider trotzdem manchmal kurz schmerzen kann, wenn man so tief reingeht).

18

Das ist tatsächlich ein Fall, wo ich um ein Gespräch mit der Klinikleitung bitten würde bzw. den Chefarzt umgehend informieren würde. Das war kein Notfall, wo eine sofortige Intervention notwendig war, du hast klar und deutlich "Nein" gesagt und er hat weitergemacht - das geht nicht. Keinesfalls. Lass dir da bitte nichts einreden. Und nur Mut: Wir haben auch so ein Gespräch hinter uns und waren sehr positiv überrascht davon, denn unsere Kritik wurde sehr ernstgenommen.