Als mein Kind geboren wurde war
ich 36 Jahre alt.
Es war eine "normale" vaginale Geburt ohne Geburtszange, PDA, ... mit Dammriss Grad 2.
Nach der Geburt habe ich gemerkt, dass etwas mit meinem Körper nicht stimmt.
Meine Symptome wie Urinverlust, Fremdkörpergefühl, Druck nach unten, Probleme mit dem Stuhlgang,...wurden von meiner Hebamme und meinem Arzt zur Kenntnis genommen und damit kommentiert, dass der Körper nach einer vaginalen Geburt eben nicht mehr so wie vorher ist.
Bis zur Diagnosefindung hat es gedauert:
Blasensenkung, Darmsenkung und Gebärmuttersenkung. Die Klärung, ob ein Schließmuskeldefekt entstanden ist, steht noch aus.
Warum schreibe ich das hier?
Wegen der fehlenden objektiven Aufklärung über die Risiken einer Geburt.
Weil Frauen nach Geburtsschäden u.a. aufgrund fehlender fachlichen Expertise nicht direkt die Hilfe erhalten, die sie bräuchten.
Auf einen Termin in einem guten Beckenbodenzentrum muss man Monate warten.
Vor meiner Geburt wurde hauptsächlich vor dem Kaiserschnitt "gewarnt" . Das ist keine objektive Aufklärung.
Im Geburtsvorbereitungskurs und bei meinem Arzt fiehlen niemals Worte wie Blasensenkung, Inkontinenz, Abriss von Beckenbodenmuskeln etc. deren Ursache laut Studien sehr häufig auf vaginale Geburten zurückzuführen ist.
Leider fehlt es sowohl bei Hebammen als auch bei Ärzten an Fachwissen. Aber das ist sicher nicht der einzige Grund der schlechten Aufklärung.
Erst jetzt weiß ich, dass ich eine von Vielen bin. Mache trifft es direkt nach der Geburt, andere erst Jahre später.
Verletzung, wie z.B. Abrisse der Beckenbodenmuskulatur lassen sich nicht mit Gymnastik wegtrainieren.
Klar gibt es die Möglichkeit ein Pessar zu tragen und/oder sich operieren zu lassen. Von Operationen wird aber vor allem jungen Frauen u.a., wegen hohen Rezidivraten oft abgeraten.
Soll das jetzt bedeuten, dass jede Frau ihr Kind per Kaiserschnitt auf die Welt bringen soll?
Nein!
Aber jede Frau sollte umfassend und objektiv aufgekärt werden. Frauen sind in der Lage mit diesen Informationen umzugehen um selbst ihre Entscheidung zu treffen
(UR-CHOICE PELVIC FLOOR DISORDERS)!
"Was denken Sie warum in Brasilien so viele Frauen ihr Kind per Kaiserschnitt auf die Welt bringen? Die wollen ihren Körper nicht verhunzen".
Diese Aussage erhielt ich von einem Arzt in einem Beckenbodenzentrum.
Vaginale Geburt, Geburtsverletzungen, fehlende Aufklärung
Hallo Annika, das tut mir erst mal sehr leid was dir da wiederfahren ist :( Hoffentlich findest du kompetente Hilfe und schaffst es, deinen Körper wieder - zumindest einigermaßen, ist ja doch Lebensqualität - auf Normalniveau zurück zu führen. Klingt jedenfalls schlimm!
Ich fragte mich spontan beim Lesen deines Postings, ob es eine Hol- oder Bringschuld ist. Bin gespannt auf die mehrheitliche Meinung.
Alles, alles Gute!
Hinsichtlich dieses Themas gibt es Defizite.
und manchmal dauert es Generationen bis sich etwas ändert.
Um so wichtiger ist es, dass darüber berichtet wird.
Schuld ist ein große Wort finde ich und oft hadere ich mit dem, was passiert ist. Aber das hilft keinem weiter.
"Zukünftige Mamas" verdienen eine bessere Aufklärung und für den Fall einer Verletzug eine bessere medizinische Versorgung. Dies beinhaltet auch die Forschung in diesem Bereich.
Hinsichtlich dieses Themas gibt es Defizite
und manchmal dauert es Generationen bis sich etwas ändert.
Um so wichtiger ist es, dass darüber berichtet wird.
Schuld ist ein großes Wort und ich persönlich hadere immer noch mit dem, was passiert ist. Aber das hilft keinem weiter.
"Zukünftige Mamas" verdienen eine bessere Aufklärung und für den Fall einer Verletzug eine bessere medizinische Versorgung. Dies beinhaltet auch die Forschung in diesem Bereich.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/202437/Beckenbodenschaeden-Besser-als-bisher-ueber-Risiken-vaginaler-Geburten-aufklaeren?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR30WAJO9hDmd91n8thK2bCbMspTYTfOjm6NuKIi9QmT4pn9DC5W2mgESRc_aem_AJN6ZDskyO16DpEUVThh7g
Hey, tut mir wirklich leid was du da durchmachen musst und ich wünsche dir wirklich das es schnell besser wird 💚.
Aber irgendwie weiss ich nicht was ich mit solchen Infos anfangen soll, bekomme bald mein erstes Kind und es gibt Horrorgeschichten in alle Richtungen egal ob Kaiserschnitt oder vaginal. Es kann so viel schief gehen, mir macht das alles Angst und mittlerweile bin ich mir sicher, dass mein Kind Einzelkind bleibt, auf Grund dieser ganzen Gefahren.
Ich habe mich entschieden es erstmal vaginal zu probieren, das hat mir bis jetzt jeder Arzt und jede Hebamme geraten, ich weiss nicht ob ich es im Nachhinein bereuen werde. Zum Kaiserschnitt gibt es auch viele Horrorgeschichten, Spätfolgen usw ich finde es unglaublich schwer das zu entscheiden und bereue es irgendwie schwanger geworden zu sein, obwohl ich mir nichts mehr gewünscht habe mein Leben lang und mich so sehr auf mein. Kind freue, manchmal bin ich traurig das man überhaupt Zugang zu so vielen Informationen hat. Hatte vor Kurzem ein Gespräch mit meiner Oma darüber, manchmal wäre ich wirklich gerne in einer anderen Zeit geboren worden und könnte der Geburt ohne dieses ganze Wissen entgegen treten.
Das stimmt. Das Internet bietet viele Informationen.
Das ersetzt keine individuelle Aufklärung durch fachkundige Personen.
Nur leider ist das ein Tabuthema.
Ärzte und Hebammen sollten personenbezogenen aufklären. Entscheidungshilfen gibt es.
Naja, das finde ich jetzt auch übertrieben. Man kann sich dann genauso reinsteigern bzgl. welche Krankheiten es gibt, ob ich Krebs habe usw.
Wenn man keine Informationen möchte, dann sucht man nicht danach. Meine Oma, Mutter, Schwiegermutter haben alle mit Langzeit-Beschwerden nach der Geburt zu tun, die eine schlimmer, die andere weniger schlimm. Alle meinten, dass es damals nun mal so war und sich niemand für solche Leiden bei den Frauen interessiert hat. Und wie froh ich sein kann, dass es heute so viel besser ist.
Hallo Annika,
ich kann dich sehr gut verstehen, denn ich habe 2018 meinen Sohn bekommen und habe dadurch eine Scheidensenkung erlitten. Ich habe mich sehr verloren gefühlt und mir ging es sehr schlecht damit. Damals habe ich Physiotherapie bekommen, die mir etwas geholfen hat und natürlich habe ich meine Gewohnheiten geändert (nichts mehr tragen, was nicht sein muss wie z.B. Maxicosi, Staubsauger, Einkäufe). 2021 kam dann aus dem nichts eine Gebärmuttersenkung dazu. Daraufhin folgte wieder eine intensive Physiotherapie + Würfelpessar und Elektrotherapie. Den Würfelpessar trage ich tagtäglich, was mir sehr hilft.
Ich habe lange mit mir gehadert, ob ich noch ein 2. Kind möchte und nun nach 6 Jahren habe ich mich doch noch getraut. In den ersten Wochen der Schwangerschaft war ist fest davon überzeugt gewesen, einen Kaiserschnitt machen zu lassen allerdings wurde ich von Monat zu Monat unsicherer. Ich habe sehr viel gelesen und natürlich auch gesehen, dass es im Ausland oft eine bessere Aufklärung gibt, im Vergleich zu hier. Ich finde es sollte, auch wenn es einige Menschen unsicher machen könnte, eine Aufklärung geben..entweder beim Gyn oder bei einem Vorbereitungskurs, denn die Zeit nach der Diagnose war für mich sehr dunkel und ich kam mir so verloren vor. Da hätte ich mich über mehr Aufklärung gefreut.
Nun liege ich im Wochenbett und weiß jetzt wenigstens, wie ich verfahren muss. Ein Rückbildungskurs und eine intensive Physiotherapie werden nach dem Wochenbett folgen, danach werde ich mit Pilates anfangen und mich je nach Beschwerden, in einem Beckenbodenzentrum vorstellen.
Ich würde mich auch operieren lassen, aber da gehen die Meinungen ja auch sehr auseinander, bezüglich der Methoden und der Effektivität.
Wie wird dein Weg weitergehen?
Ich wünsche Dir alles Gute!
Herzlichen Glückwunsch! Das ist wunderbar!
Ob ich nochmal ein Kind vaginal auf die Welt bringen würde , weiß ich ehrlich gesagt nicht aber falls ja, würde ich es wie du machen.
Wie mein Weg weiter geht?
Mal sehen :).
Meine Seele erholt sich langsam.
Im Moment bin ich dabei abschließend klären zu lassen was kaputt gegangen ist.
Vor Operationen habe ich großen Respekt, ich möchte keine Verschlimmbesserung!
Aber ich tendiere in Richtung OP.
Hey,
zunächst tut es mir wirklich leid für dich und hoffe du kannst in absehbarer Zeit deinen Leidensweg verkürzen oder signifikant verbessern💚
Ich würde sogar noch etwas weiter gehen, denn es mangelt nicht nur an umfassender neutraler Aufklärung, sondern an fachlich fundierter Begleitung vor, während und nach der Geburt.
Es nützt gar nichts Risiken darzustellen, wenn nicht z.B. im gleichen Atemzug erwähnt wird, was die Risiken erhöht oder wie man sie senken kann. Und dann müsste man vieles in der klinischen Geburtshilfe reformieren! Und ob das jemals aufgrund steigender Kosten und Personalmangel realisiert werden kann, bezweifle ich sehr😢.
Alles Gute🍀
Ich bin ganz bei dir. Aber mal zu den Kosten: Wir leisten uns eines der teuersten Gesundheitssysteme der Welt mit einer Überversorgung in einigen Bereichen. Geburtshilfe ist relativ günstig, da bringen ein paar Investitionen mehr das System sicher nicht zum Kollaps.
Personalmangel ist ein Problem, aber auch den würde man mit besseren Arbeitsbedingungen in den Griff bekommen. Hebamme galt jahrelang als Traumberuf! Mit der Akademisierung findet ja immerhin schon eine gewisse Aufwertung statt.
Und ja, es gibt nicht nur die Entscheidung zwischen vaginaler Geburt und Kaiserschnitt. Es gibt viele Möglichkeiten, das Risiko für Geburtsverletzungen zu minimieren. Eine interventionsarme, durchgängig gut betreute Geburt steht da ganz vorne. Und eine individuelllere Vorsorge. Die macht vielleicht der/die FA noch oder mit Glück hat man vorher schon eine Hebamme. Beim Vorgespräch in der Klinik werden nur Standarddaten abgefragt und nach 10 Minuten darf man wieder gehen.
Ich glaube das wichtigste wäre aber ein Einstellungswandel: In der Klinik hatte zumindest ich das Gefühl, dass ich als werdende Mutter gar nicht zähle. Ein gesundes Kind ist wichtig, zur Not halt mit Kristellern, Dammschnitt usw. Und bloß nicht zu viele Kaiserschnitte, das killt die Statistik. Aber auch nicht zu wenige, denn die bringen Geld. Ich wette, Geburtsverletzungen werden noch nicht mal systematisch erfasst.
Das A und O ist ein guter Geburtsvorbereitungskurs. Bei uns wurde wirklich so gut wie alles besprochen und schon vor der Geburt thematisiert, wo die ansprechenden Spezialisten sitzen, falls etwas sein sollte - meine Hebamme war selbst nach einer ihrer Geburten betroffen und entsprechend war das kein Kuschelkurs, sondern schon wirkliche Wissensvermittlung.
Aber genau wie bei vaginalen Geburten oft die möglichen Komplikationen vorher in manchen Kursen kaum thematisiert werden, ist es auch bei Wunschkaiserschnitten der Fall. Ich hatte zwei Kaiserschnitte, die ich beide aus medizinischen Gründen haben musste - und es ärgert mich jedes Mal, wenn das hier als so risikoarm beschrieben wird. Ein Kaiserschnitt kann andere Schwierigkeiten mit sich bringen, viele davon lassen sich im Nachhinein nicht beheben.
Jede Geburtsform hat Risiken. Jede. Und das ist etwas, was viele vor einer Schwangerschaft nicht bedenken, so mein Eindruck. Früher war eine Geburt potentiell lebensgefährlich - dank moderner Medizin ist uns das nicht mehr wirklich bewusst. Die Kinder werden immer größer, folglich auch die Risiken.
Übrigens: Die Kaiserschnittrate in Brasilien ist deshalb so hoch, weil Geburten dort nach wie vor sehr gefährlich sind - das Gesundheitssystem ist schlecht, die Behandlung von Frauen während der Geburt teilweise wirklich schlimm. Viele Richtlinien der WHO werden dort gar nicht umgesetzt oder gefördert, man hat kaum Selbstbestimmungsrechte unter der Geburt dabei. Eine Kollegin von mir kommt von dort. Es ist hierzulande unvorstellbar, was dort die Regel ist, auch wenn es wohl inzwischen schon Kampagnen gibt, um diese hohen Quoten durch bessere Bedingungen zu reduzieren. Insofern finde ich den Satz deines Arztes ziemlich blöd, sorry.
Ja zu dem Brasilien Thema muss man auch sagen, dass dort sehr sehr viele Privatkliniken sind wo eigentlich ausschließlich Kaiserschnitte durchgeführt werden meistens schon zwischen SSW 38 und 39 damit die Narbe kleiner ist. Also das ist in erster Linie ein Geschäftsmodell der Ärzte und Krankenhäuser.... Außerdem sind Kaiserschnitte leichter planbar, man braucht keine gut geschulten Hebammen etc.
Tut mir auf jeden Fall leid das du mit den Geburtsfolgen so zu kämpfen hast.
Eine geschulte Hebamme ist spätestens dann nicht mehr hilfreich, wenn sie mehrere Geburten gleichzeitig betreuen muss - auch eine Art Geschäftsmodell.
Egal ob Kaiserschnitt oder vaginale Geburt.
Es sollte eine neutrale, personenbezogene Beratung über die Vor- und Nachteile der Geburtsmodi erfolgen.
Sehr wichtiges Thema und ich schließe mich meiner Vorrednerin bzgl. dringend notwendige Veränderungen in der Geburtshilfe an!
Ich habe erst durch das Internet und vor allem durch dieses Forum wirkliche Aufklärung über Risiken der vaginalen Geburt bekommen. Kein Arzt, keine Hebamme, niemand hat ein Wort darüber verloren. Ich war älter als 35 und tatsächlich gibt es in meiner Familie einige Geburtsverletzungen. Beides erhöht mein Risiko für schwere Verletzungen. Das hat mich nur bestärkt, einen Wunsch-KS zu verlangen. Die Geburt war wirklich schön und mir geht es blendend. Ich bin so froh, dass ich mich so entschieden habe.
Noch heute muss ich an die ein oder andere traurige Geschichte von anderen Frauen denken, die nach ihrer Geburt einen Ärzte-Marathon machen mussten, ihnen dennoch nicht geholfen wurde und sie sich sogar noch anhören mussten das wäre halt so oder es wäre psychosomatisch.
Ich Nachhinein weiß ich, dass auch mein Risiko für Geburtsverletzungen oder vielleicht besser gesagt Schäden hoch war.
Schwer zu verarbeiten ist insbesondere der Punkt, dass man Ärzten und Hebammen vertraut. Das ist fatal, wenn diese von persönlichen Meinungen geleitet werden oder schlichtweg keine Ahnung haben.
Was den Spruch des Arztes angeht, das war natürlich absolut daneben aber auch nicht der einzige Spruch den ich in dieser Art hören musste.
Was das körperliche betrifft "wurschtelt" man dann erstmal so durch. Eine große Hilfe war und ist der Austausch mit Betroffenen über eine Facebookgruppe zu fachkundigen Ärzten, Physiotherapeuten etc.
Man kann sicher nicht alles im Leben verhindern aber es könnte auch anders und wesentlich besser funktionieren!
Gerade Dammrisse werden z.B. direkt nach der Geburt oft falsch diagnostiziert, was später mit Schließmuskeldefekten einhergehen kann. Findet hier eine gute Diagnostik und Versorgung statt kann viel Leid erspart werden.
Hallo Annika,
ich finde deine Nachricht wirklich richtig stark! Genau das ist der Punkt! Jeder rät einem vom Wunsch Kaiserschnitt ab da es so viele Risiken gibt.
Niemand klärt auf über die ganzen Folgeschäden und Traumata die bei vaginal Geburten entstehen.
Ich bin zum ersten Mal schwanger und nun in der 20+1 SSW und habe mich bereits vor einigen Wochen mit dem Geburtsweg auseinandergesetzt. Für mich ist klar das es ein Wunschkaiserschnitt wird. Ich fühle mich dadurch weder feige oder sonst was.
Ich habe vor der vaginalen sowie vor der Bauchgeburt sehr viel Respekt. Und ich bin der Meinung daß es jeder für auch entscheiden soll ohne äußerliche Beeinflussung. Ich bin dadurch eine genau so gute Mutter.
Im Geburtskanal kann leider auch so viel passieren. Dann kann auch noch ein notkaiserschnitt eingeleitet werden wo die Frau dadurch noch mehr schaden trägt da sie durch beide Geburtswege musste.
Wie dem auch sei...
Danke für dein ehrliches Statement. Mir tut es sehr leid für dich und ich finde es richtig stark von dir das du durch deinen Beitrag so vielen helfen wirst.
Alles Gute
Hi,
also hier bei uns wurde gut aufgeklärt, auch unsere Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs hat einiges erklärt und worauf man achten muss. Im KH selbst gab es bei der Anmeldung 2 Zettel einen mit Risiken zur vaginalen Geburt, eine mit Risiken zum Kaiserschnitt.
Nach dem Lesen der Zettel hat man dann gar keine Lust sein Kind auf irgendeine Art und Weise auf die Welt zu bringen :D
Meine Hebamme hat mich regelmäßig untersucht und mir auch Übungen gezeigt, ich habe meine Rückbildung gemacht und auch mein Frauenarzt hat mich gründlich untersucht.
Alle wollten wissen, ob Pipi machen oder Stuhlgang irgendwelche Probleme bereiten. Da hätte sicher keiner gesagt, oh das geht von allein weg, gehört nunmal dazu, also dauerhaft. In der ersten Zeit kann das natürlich erstmal normal sein.
Bei Kind 2 hatte ich bei der ersten Untersuchung zum Ende des Wochenbettes eine leichte Blasensenkung, aber mein Arzt meinte dann, nach der Rückbildung soll ich nochmal kommen und dann sollte das eigentlich weg sein, sonst müsste man dann schauen. Und so war es dann auch. Rückbildung beendet, Blasensenkung weg. Ich hatte damit aber tatsächlich auch keine Probleme.
In der Rückbildungszeit kann sich viel tun und der Körper kann viel kompensieren.
Bei vielen Frauen sind Senkungen auch asymptomatisch.
Es kommt immer darauf an, was man wirklich für Schäden hat.
Die Ursache für meine Blasensenkung ist ein Faszienabriss. Meine Symptome sind im Laufe der Zeit besser geworden aber der Gewebeschaden ist nach wie vor vorhanden.
Das Wochenbett sollte man auf jeden Fall wörtlich nehmen und nach dem Rückbildungskurs nicht aufhören sich um seine "Mitte" zu kümmern.
Naja, da ist auch jeder anders, also im Bezug Wochenbett.
Hätte ich das so gemacht, wie empfohlen, dann hätte ich ganz sicher eine Depression bekommen.
Mich haben die 2 Tage im KH schon wahnsinnig gemacht. Eingesperrt im Zimmer quasi, rausgehen ging wegen dem Wetter nicht mit Kind (war kalt und nass, da Februar)
War froh als ich daheim war und wieder mehr rumlaufen konnte und mal kochen, wobei das die ersten Tage am Abend immer meine Schwiegermutter gemacht hat. Bin aber mit jedem Tag genervter gewesen.
Meine Hebamme meinte auch, Papa kann gerne spazieren gehen mit dem Kind, aber ich soll noch warten und da wars mir dann zu viel :D ich bin mit raus und boah, tat das gut.
Beim zweiten Kind sind wir zum normalen Alltag übergegangen. Da mein Mann 2 Wochen Urlaub hatte und ich diesmal ambulant entbunden hatte, habe ich einfach nur auf das schwere Heben usw. verzichtet und mich auch wieder bekochen lassen. Aber ich habe jeden Morgen unseren Großen in den Kindergarten gebracht und Papa hat auf das Baby aufgepasst. Ich habe etwas im Haushalt gemacht, bin einkaufen gegangen.
Mir ging es soooo viel besser als beim 1. Kind in der ersten Woche.
Ich hab kein Problem damit, wenn ich krank bin, das auf der Couch auszukurieren und mich dann zu schonen, aber wenn mein Körper mir sagt, es geht alles, dann kann ich das einfach nicht, da nur rumliegen. :D
Aber ich gönne es auch jeder Frau, die das kann und auch durchzieht und sich die Wochenbettzeit verwöhnen und bedienen lässt.