Trauer nach Geburt

Huhu allerseits..

Wir haben am Sonntag Abend ausgekugelt🫶🏽

Heute ist ein sehr emotionaler Tag für mich. Ich trauere der Schwangerschaft sehr hinterher und kann den heutigen entlassungstag nur weinend auf der Couch verbringen. Wir haben bereits 2 wundervolle Kinder und sind nun nach unserem 3. Wunder komplett. Das stand von Anfang an fest. Und trotzdem sitze ich nun hier, weine mir die Augen aus dem Kopf und bin tot unglücklich. Ich kann dieses Kapitel „Schwangerschaft“ in meinem Herzen noch nicht schließen. Die Tritte fehlen mir, ich fühle mich allein und fremd in meinem Körper ohne mein Baby in meinem Bauch. Ich habe ihn zwar auf mir liegen aber das ist nicht das gleiche. Wie gern würde ich die Zeit zurück drehen und alles nochmal erleben. Das kennenlernen der Kinder war wunderschön heute, und dennoch wäre ich am liebsten garnicht aus dem Krankenhaus nachhause gegangen weil sich damit dieses Kapitel so entgültig angefühlt hat.

Hat auch jemand so der Schwangerschaft hinterher getrauert und war einfach nur total traurig?

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Tatsächlich ja. Aber eher Wehmut?
Meine Tochter ist jetzt 8,5 Monate alt.
Mein kleiner Sohn wird 2.
Mein großer wird 13.
Für uns war klar nach K3 nie wieder und ich hab mich sterilisieren lassen.
Wenn ich daran denke wirds mir trotzdem irgendwie immernoch schwer ums Herz.
Warum weiß ich gar nicht so genau.
Aber es fühlt sich so an als sei mir was genommen worden von dem ich gar nicht wusste das ich es behalten will. Komisch zu beschreiben.
Ich würde gar nicht mehr schwanger werden wollen ich habe alle drei Schwangerschaften gehasst. Das Wochenbett die ersten Babymonate.
Ich bin nicht mal gerne Babymama.
Ich hab bei allen erst richtig angefangen zu genießen als sie mobiler wurden. Davor war alles einfach nur mega anstrengend.
Und trotzdem kommt mir jedes mal der Gedanke ich werde das nie wieder erleben nie wieder die einzigartigen Babymomente erleben. Das alles jetzt ist das letzte mal.
Ich versteh es selbst nicht. Dieses Gefühl von endgültigkeit.
Wann das vorbei geht kann ich dir nicht sagen wie am besten damit umzugehen ist ebenfalls nicht das weiß ich selbst noch nicht.
Aber du bist nicht allein damit 💐

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Hi,
Kenne ich, aber eher auf die Geburt bezogen, denn meine SS waren immer von Angst begleitet. Unser letztes Kind ist nun 3 Wochen alt und liegt gerade (nach einem Schreianfall) schlafend in meinem Arm.
Für uns ist es auch unser letztes Kind. Schwanger war ich so semi gerne, da wir immer Angst wegen einer Frühgeburt hatten und immer wieder Komplikationen und Risiken auftraten. Ich mochte allerdings meinen Babybauch und war stolz drauf ihn zu präsentieren. Auch bin ich gerne zu Untersuchungen gegangen und habe die Tritte gerne gespürt, aber da hörte es für mich dann auch auf.
Am meisten trauere ich der Geburt hinterher. Die letzte Geburt war fast genau so, wie ich es mir immer gewünscht habe. Nur mein Mann konnte im entscheidenen Moment nicht dabei sein, weil er auf die Großen aufpassen musste und bekam von mir dann nur eine Sprachnachricht mit dem ersten Schrei des Kleinen.
Da bereitet man sich monate-/ wochenlang auf die Geburt vor und malt sich aus, wie es wohl sein wird und dann ist innerhalb von ein "paar" Stunden alles vorbei. Und man geht nach ein paar Tagen mit dem letzten Baby aus dem KH. Die Geburt ist für mich so ein einschneidendes Erlebnis, welches ich nie mehr vergessen will. Die ersten Tage danach wollte ich immer, dass jemand die Zeit zurückdreht, damit ich das nochmal erleben kann (bis auf die Schmerzen vielleicht), nochmal Momente festhalten und alles aufsaugen kann. Schon als ich auf Station dann war, ging mir durch den Kopf:"das wars jetzt?!" Und als wir aus dem KH sind, sagte ich meinem Mann:"Das ist jetzt das letzte Mal, dass wir mit einem Neugeborenem" aus dem Krankenhaus gehen." Und war doch etwas wehmütig.

Ich habe mir gleich dem Geburtsbericht angefordert und werde meine Erinnerungen dazu schreiben und für jedes meiner Kinder ein Geburtsfotobuch machen.
Es dient wahrscheinlich auch einfach für mich selbst, damit ich das selber verarbeiten kann und Erinnerungen festhalten kann.
Meine drei Geburten hätten alle unterschiedlicher nicht sein können. Die Erste war eine vaginale Geburt in der 22. SSW und unser Sohn ist dabei verstorben. Der Umstand war also sehr traurig, aber die Geburt war toll und ich saß abends zuhause und war so baff, dass ich ein Kind geboren habe. Die zweite Geburt war eine sek. Sectio unserer Zwillinge in der 33. SSW und auch da hatte ich das Bedrüfnis, dass man die Zeit zurückdreht, aber eher aus dem Grund, dass es kein KS wird. Und nun war es eben genau die vaginale Geburt, die ich mir immer gewünscht habe - über dem Termin, keine Einleitung, Kind konnte gleich bei mir bleiben, keine unnötigen Interventionen, viel Erklärungen und auf meine Wünsche wurde eingegangen und mir sogar vieles angeboten, tolle Hebammen und Ärzte (sogar eine männliche Hebamme) und ich kam sogar auf die normale Wöchnerinstation und nicht auf die gyn. Station mit Hinz und Kunz. Ich hatte zwar eine klassische RTL2 Familie mit auf dem Zimmer, aber für 3 Nächte aushaltbar. Und das ich bei der Geburt gerissen bin, weil der Kleine mit einer Schulterdyskotie zur Welt kam und kurz zum schreien animiert werden musste, weil er so erschöpft war, sehr viel Blut verloren habe und mein Kreislauf nach ein paar Stunden nach der Geburt im Eimer war, aufgrund des Blutverlutes, ist halb so wild.

Lurz um - nochmal schwanger sein, nein danke, aber eine Geburt nochmal erleben ja. Ich kann nachempfinden, wie du dich fühlst. Das sind Momente, die will man immer wieder durchleben.
Vielleicht kannst du dir jetzt noch ganz viele Erinnerung schaffen und Gedanken aufschreiben um alles festzuhalten. Sowas hilft mir ungemein. Auch Jahre später ist sowas toll, gerade dann, wenn du es mit den Kindern anschauen kannst.

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Ja, bei beiden Schwangerschaften.

Dieses Mal haben wir eine vollkommen unerwartete Diagnose nach der Geburt erhalten.
Wir fühlen uns auch noch nicht komplett und hätten noch gerne ein drittes Kind, wissen aber nicht, was die Zukunft bringt.

Gut möglich, dass das meine letzte Schwangerschaft, mein letztes Kind ist, obwohl ich unsere Familie noch nicht als komplett empfinde.
Das kommt zum Schmerz über die Diagnose dazu und tut unheimlich weh.
Das Wochenbett ist gerade so schön, aber vieles so ungewiss. Ich weiß aktuell gar nicht, wie lange ich Elternzeit machen soll. Vor der Geburt war im Grunde alles geregelt und finanziell wäre eine Verlängerung unheimlich unpassend.

Ich hätte mit einem Einzelkind kein Problem gehabt, mit zwei Kindern fehlt mir eins. Das tut so weh!

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Ich kann dich nur zu gut verstehen. Ich hatte das nach meinem zweiten Kind auch und wir haben dann tatsächlich noch ein drittes bekommen, weil der Wunsch einfach so groß war. Und was soll ich sagen, ich habe relativ schnell gemerkt, es fehlt noch was und nun bin ich tatsächlich mit Nummer 4 schwanger. Es war ein langer Weg zu diesem Baby mit allem drum und dran. Die Schwangerschaft verlief aber wie alle anderen (intakten) auch super, aber ich fühle jetzt schon, dass es danach gut ist für mich und mein empfinden. Das hatte ich vorher nicht. Hinterher der Zeit nachtrauern ist in gewissen Maße auch normal, manchmal steckt dann aber so ich noch ein Herzenswunsch dahinter, das merkt man aber selber nach einigen Monaten/ Jahren. Noch spielen ja auch die Hormone mit ein bei dir. 🫶

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Oh ja ich verstehe es so gut... Habe vor ein paar Wochen unser zweites Kind bekommen, da ich aufgrund einer Diagnose nächsten Monat meine Eierstöcke entfernen lassen werde bleibt es definitiv bei den 2 Kindern. Dieser Gedanke macht mich oft traurig obwohl wir eigentlich immer nur über 2 Kinder gesprochen haben.... Die endgültigkeit der Entscheidung trifft mich sehr, ich hoffe das legt sich irgendwann.