Plötzlich Panik vor der Geburt

Hallo ihr Lieben,

die ganze Schwangerschaft über habe ich mir vorgenommen, mir keinen konkreten Geburtsplan zu machen und hatte auch absolut keine Angst vor der Geburt. Für mich war immer der Gedanke, dass da jeden Tag Menschen aufstehen, um beruflich Babys zur Welt zu bringen, sehr beruhigend. Ich bin nun in der 36.SSW, also nicht mehr ganz weit entfernt von der Geburt. Eben überkam mich eine überwältigende Panik mit Herzklopfen und leichtes Luft weg bleiben. Als würde mich das Schlimmste erwarten.

Wem ging es auch so? Oder wie habt ihr die Geburt erlebt? War es so schlimm wie man es sich vorgestellt hat? Ich spreche jetzt erstmal konkret von den Geburten, die komplikationslos abliefen, noch mehr Panik will ich mir nun nicht machen.

Vielleicht hat ja jemand Lust zu erzählen.

LG Kathi mit Baby N

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Vielleicht kann ich dir trotzdem Mut machen.

Ich hatte eine Geburt mit Komplikationen und trotzdem blieb es mir nicht traumatisch zurück, ich hatte auch keine Angst währenddessen. Die Hormone regeln das. Ich bin absolut fein damit. Und man ist so damit beschäftigt dass man gleich sein Kind im Arm hat. Wie als wenn jmd mit der Karotte vor dem Pferd wedelt. Man vergisst einfach alles irgendwie währenddessen. Ich bin sicher dass du es schaffen wirst.

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Ich möchte dieses "man" in deinen Sätzen relativieren. Wenn man Glück hat, mag das so sein, wie du schreibst. Leider ist das aber nicht immer so, dass man währenddessen keine Angst hat, alles vergisst, man nir im Kopf hat, dass gleich das Baby da ist usw.
Ich will der TE keine Angst machen, aber auch keine falschen Erwartungen aufkommen lassen.

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Erwartungen und Co. kann man aber am besten auf einer neutralen Ebene abwägen. Die ist hier durch die Panik nicht mehr gegeben. Daher sind hier Aussagen wie "ja kann voll schlimm werden" schwierig. Ich empfinde es daher sinnvoller zu beleuchten, dass auch nicht so supertolle Geburtsberichte nicht immer aussagen, dass alles völlig schlimm und die totale Katastrophe ist. Auch wenn etwas nicht so ideal verläuft, so versöhnen sich doch zumindest in meinem Umfeld die Frauen so damit, dass die meisten mehr als ein Kind haben. Viele hatten nicht so die schönen Geburten wie sie auf Hypnobirthing Plattformen und Co dargestellt werden. Und trotzdem sagen (in meinem Umfeld) alle, dass sie sich noch ein Kind vorstellen können. Es gibt nicht nur schwarz oder weiß. Ich denke das dies ein hilfreicher Gedanke sein kann.

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Hey,
ich komme mal aus dem Kleinkind-Forum kurz vorbei.

Ich denke, das ist völlig normal. Ich hab mir in den letzten Wochen der Schwangerschaft einfachvimmer wieder gesagt, wie sehr wir uns auf den Tag freuen, wenn unser Sohn endlich da ist. Ich hatte nur immer die Frage, ob ich es wirklich merke, wenn es losgeht. Das tut man!

Und rückblickend hatte ich eine sehr schöne Geburt, die einfach unfassbar anstrengend war. Die schmerzen fand ich nicht so schlimm, trotz 2 Stunden Presswehen. Aber ich fühlte mich als würde ich einen Marathon laufen so anstrengend war das.
Aber alle Anstrengungen wert! Und die Hormone regeln tatsächlich den Rest.

Versuch dich darauf zu freuen, es ist der letzte Schritt der Schwangerschaft und du schaffst das!!

Alles Gute!
Flobienne

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Vorab. Es ist der dümmste Rat und auch nicht schlau unvorbereitet und planlos in eine Geburt zu Stiefeln. Angst vor der Geburt ist kein guter Ratgeber. Natürlich kann immer was passieren. Kann es auch beim Autofahren!

Du solltest dich mich Abläufen beschäftigen, welchen Einfluss sie haben können und ob du die damit verbundenen Risiken bereit bist zu tragen.

Ich wollte zb nie ein Dammschnitt, weil Risse besser heilen. Selbst als mein Sohn wegen Komplikationen per Saugglocke geholt werden musste und meine Ärztin drüber nachdachte. Hab ich nein gesagt und die Saugglocke ohne vorherigen Schnitt umgesetzt.

Ich würde auch zb keine Einleitung machen lassen und manch anderes. Nur wenn du weißt was auf dich zukommen kann, kannst du dich behaupten.

Beschäftige dich mit Entspannungsübungen Positionen und Dingen die dir selbst helfen können. Im Krankenhaus ist eine Hebamme je nach Situation zwischen 2-5 Schwangeren zeitgleich am umherhüpfen. Die sind nur Menschen! Du musst dich damit abfinden dass du die schichthabende Hebamme in einer Stunde nur wenige Minuten siehst. Wenn du weißt was du für Positionen probieren könntest etc bist du etwas unabhängig. Mach dein ding du musst nicht jedes mal warten bis ne Hebamme kommt um deine Positionen zu ändern und lass dich nicht in Positionen zwingen wegen dem ollen CTG. Wenn du nicht sitzen oder liegen kannst (beides fand ich unter Wehen Hölle schmerzhaft, wohingegen vierfüßler oder stehen gar nicht wild waren ja sogar kaum schmerzhaft!)... du bist nicht verpflichtet Schema f mitzumachen wenn es dir zum Nachteil gereicht ist.

Wenn du alles auf dich zukommen lässt, ist Angst vorprogrammiert wenn du allein im Kreißsaal bist und nicht weißt was du tun könntest ohne das es dir jemand sagt.

Beim ersten macht man den Fehler gerne. Ich bekomm jetzt im Herbst das 3. Kind und weiß vom 2. Wie ich mir selbst helfen kann, was mir gut tut und was kontraproduktiv ist und wie ich mich in "den Tunnel" begebe wo ich nur bei mir bin.

Probier Dinge daheim aus, zb Massagen die dein Partner üben kann. Gerade sanfter Druck auf die beckenknochen kann lindern.

Ich selbst kann empfehlen in der Eröffnung Musik zu hören die dir gute Laune macht und auf die du tanzen willst. Endorphine knallen besser und ohne Nebenwirkungen als PDA und Co. ;-)

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Also ich weiß was ich will und was ich nicht will. Das ist mit meinem Partner auch so besprochen. Dennoch möchte ich mir keinen Geburtsplan machen, weil ich mich damit viel wohler fühle. Und ich glaube nicht, dass meine plötzliche, spontane Panik durch einen Geburtsplan, den ich nie haben wollte, geschmälert wird. Aber vielen Dank für deinen ausführlichen Rat 🫶🏻

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Kein Ablaufplan. Der ist kontraproduktiv. Weil du gar nicht wissen kannst welcher von vielen wegen dir hilft. Was mir in der 2. Geburt geholfen hat, kann in der 3. Jetzt nicht helfen.

Du solltest aber neben dem was du willst und nicht willst... Wissen womit man sich selbst helfen kann. Wenn du das auf Hebammen abwälzt bringt das nichts, weil wenn du vielleicht zb ne pda willst, hat keiner zeit dafür etc.

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Hallo 🙋‍♀️

Ich hatte auch solche Angst vor der Geburt, hatte die wildesten Träume davon 😅
Ich hatte ein langes Gespräch mit meiner nachbehandelnden Hebamme die mir Atemübungen und Entspannungsmethoden für zu Hause gezeigt hat. Das hatte ich nachts immer an und ich war wirklich beruhigter. Vielleicht klappt sowas bei dir auch?
Ich hab auch viel darüber gesprochen, auch im Kreissaal der Hebamme, ich habe ihr immer gesagt wie ich mich fühle, mir ging es dadurch sehr viel besser.


Ich habe mir auch immer gesagt dass ich mich freue auf unser kleines Wunder. Es kaum erwarten kann ihn das erste mal zu halten. Ich habe mir die Geburt tatsächlich auch komplett anders vorgestellt. Im Endeffekt war ich einfach nur froh als es vorbei war. Für mich war es nicht das Wunder der Geburt. Für mich war es heiß, stickig, hektisch und unglaublich schmerzvoll. Soll aber nicht bedeuten dass ds bei dir auch so wird. Viele Frauen empfinden die Geburt als etwas ganz schönes was es auch ist, nur halt nicht bei jeden im gleich großen Anteil.

Ich möchte dir keine Angst machen, nur das aller Wichtigste ist mit deiner Begleitperson und der Hebamme immer zu sprechen, immer zu sagen wie du dich fühlst. Auch danach ist reden so enorm wichtig.

Ich wünsche dir eine schöne Restkugelzeit und eine komplikationslose Geburt 🌸

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Also ich hatte bei der 1. Geburt gar keine Angst oder Bedenken. Frage mich heute manchmal wie ich das gemacht habe (allerdings war die aktuelle, 2. Schwangerschaft komplett anders mit sehr vielen Bedenken während der Schwangerschaft, u.a. Ringelröteln etc.).

Aber eigentlich weiß ich ganz genau wie ich das gemacht habe: Ich hatte einfach immer ein Vertrauen, dass die Geburt das natürlichste auf der ganzen Welt ist und Milliarden von Menschen das seit Urzeiten so durchgemacht haben. Wieso sollte es bei mir jetzt auf einmal anders oder besonders sein?

Ich hatte keinen Geburtsvorbereitungskurs (wegen Corona ausgefallen) und bin auch sonst total unvorbereitet ins KH. Es war dann tatsächlich etwas, naja "anstrengender" als in meiner blumigen Phantasie. Schmerzen waren schon da, klar, aber irgendwie "ok". Man ist tatsächlich etwas weggebeamt und bekommt Vieles nicht so ganz mit.

Das Einzige was ich hätte besser machen können, ist mich wirklich vorher etwas zu informieren, zB. welche Geburtspositionen, wann gibt es welche Wehenphasen, vielleicht noch Entspannungsübungen bzw. Wehen veratmen.

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Hallo Kathi,

damals vor meiner 1. Geburt war ich gerade 19 Jahre jung und positiv eingestellt.
Sobald ich mir Sorgen gemacht hatte, dachte ich mir: das haben schon so viele Frauen geschafft, warum soll ich das nicht schaffen!??
Einen Geburtsvorbereitungskurs hatte ich nicht gemacht, da ich alleine hin gemusst hätte.

Bei der Geburt nahm ich meine Mama mit, da sie schon 5 Kinder hatte. "Sie hat Erfahrung und kann mich unterstützen" - waren meine Gedanken.

Ich veratmete die Wehen mega gut, schlief fast 2x zwischen 2 Wehen ein und hatte eine Zeit lang das Gefühl wie in Trance. So als würde jemand anders da liegen. Es war eine mega Erfahrung!
Ich denke, es war auf dem Level hypnobirthing!? Nur das ich davon keinen blassen Schimmer hatte und es natürlich passierte.

Da ich gegen Ende hin meine Geduld verlor und zwischen 2 Wehen durchpresste, riss ich und wurde nach der Geburt genäht. Das merkt man nicht und das Nähen hört sich definitiv schlimmer an, als es war.
Für mich stand nur fest: aus diesem Fehler lernst du und du machst das nie wieder! 😉

Diese Geburt war wirklich traumhaft schön und ich ging dadurch optimistisch zur 2. Geburt.

Bei der 2. hatte ich lediglich Angst vor den Nachwehen. Heute lache ich darüber. 🙈🤣

Daduch das ich bei der 2. Geburt eingeleitet wurde (wegen vorzeitigem Blasensprung), konnte ich mich weniger entspannen und ich verspürte bei dieser, gerade zu Ende hin, Schmerzen.
Dieses Gefühl als ich unsere Tochter endlich sah und mit ihr kuscheln konnte, war unbegreiflich schön! Es war alles wie weggeblasen!

Nun steht im Herbst die 3. Geburt an und bin gespannt wie diese verläuft!

Ich wünsche dir alles Gute und viele positive Gedanken! Du schaffst das!! ❤️

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Für mich war es immer beruhigend zu wissen, dass viele Frauen mehrfach Kinder zur Welt bringen. Dann kann die Geburt ja gar nicht so schlimm gewesen sein 😉

Ich selbst habe zwei Kinder vaginal geboren. K1 mit PDA und K2 ganz ohne Schmerzmittel.

Meine Mutter sagte mir vor der Geburt von K1 "Jede Wehe bringt dich deinem Kind näher". Das war ein schöner Gedanke, der mir sehr geholfen hat.

Ja, Wehen tun weh. Veratmen und ruhig bleiben, hilft aber dabei. Und die Hebammen im Krankenhaus wissen auch ganz genau was sie tun.

Bei K2 war ich recht lange zuhause unter den Wehen. Das fand ich persönlich entspannter als im Krankenhaus zu veratmen.
Bei beiden Kindern ist auch vorher zuhause die Fruchtblase gesprungen- es war also alles startklar für die Geburt.

K1 hat mit 35 Stunden ab Blasensprung etwas länger gebraucht (daher auch die PDA), K2 wurden im Krankenhaus in einer Abstellkammer mit mobilem CTG geboren, weil wir es nicht mehr in den Kreißsaal geschafft haben 😄

Bearbeitet von -Jess-
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Hey Kathi,

mir ging es ähnlich wie dir, hatte während der Schwangerschaft mit meiner Tochter (14 Monate) immer mal wieder respektvoll an die Geburt gedacht, kurz davor dann aber auch mal kurz Panik bekommen, gerade weil mein Kind recht groß und schwer geschätzt wurde.

Ich hatte auch keinen Grburtsplan, sondern hab mir bewusst alles offen gelassen, was für mich genau so auch gut war. Ich war aber informiert was so passieren könnte.

Was ich gerne vorher gewusst hätte?

1. Erstgeburten dauern nicht immer ewig. Meine Kleine war von der ersten Wehe bis Geburt in 8 Stunden komplikationsfrei da (obwohl meine Schwangerschaft sehr kompliziert war).

2. Du bist unter Geburt irgendwann komplett im Modus, dein Körper weiß zu 100 Prozent was er tut, alle Reize, die nicht überlebenswichtig sind, kommen eh nicht mehr zu dir durch.

3. Eine Geburt ist schmerzhaft, das sagen dir alle und das ist definitiv so, was ich gern vorher gewusst hätte ist wie verdammt anstrengend gebären aber auch ist.

4. Eine PDA tut null,null weh und ist richtig gelegt (so dass man auch noch laufen kann, sog. Walking PDA)ein echter Segen.

5. Man ist unter der Geburt viiiiel weniger betreut als ich dachte. Von 6 Stunden im KH war kumuliert betrachtet vielleicht 1 Stunde jemand dabei (inkl. Presswehen).

6. Niemand, aber wirklich niemand, kann dich darauf vorbereiten wie wunderschön der Moment ist, wenn dein Kind geboren wird, aller Schmerz schlagartig vergeht und dein Kind auf deiner Brust liegt. Es lohnt sich und du schaffst das.

Bearbeitet von MahatmaPech
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Angst zu haben ist vollkommen normal und ja eine Geburt tut weh - das bleibt nicht aus. Aber auch eine Magen-Darm-Grippe tut weh mit Bauchschmerzen und allem. Und die Schmerzen hält man auch jedes Mal aus. Klar, gegen Bauchkrämpfe gibt es Medikamente. Bei einer Geburt hast du diese Möglichkeiten mit Schmerzmittel oder PDA auch.
Am Ende des Tages sind die dort arbeitenden Personen Fachleute und machen das täglich. Ich kenne es so, dass man sich auch noch für einen Kaiserschnitt entscheiden kann während der normalen Geburt. Solange diese nicht zu weit fortgeschritten ist.