Herzsymptome und Angst vor Geburt

Hallo,
In wenigen Wochen kommt unser Kind per Kaiserschnitt (aus verschiedenen Gründen) zur Welt.

Ich habe unbeschreiblich Angst vor der OP und der Krankenhaus Situation an sich. Ich habe beides noch nie erlebt. Mir graust es davor, ich habe regelrecht Panik (und psychologische Unterstützung). Letztendlich muss ich da aber selbst durch. Ich habe mächtig Angst, dass mit etwas passiert, dass ich sterbe.

Blutwerte etc waren bislang immer gut, der Frauenarzt war immer zufrieden und bislang lief auch alles gut, bis auf dass ich mental recht belastet war.


Um vermeintlich "mehr Sicherheit" zu erlangen, habe ich beim Hausarzt ein EKG Schreiben lassen und war natürlich mega nervös, ängstlich ubd zudem hat die Sprechstunden Hilfe auch dabei mit mir gesprochen.

Die Ärztin sah das EKG an und meinte zunächst, ich soll doch einfach nochmal wieder kommen, wenn ich weniger aufgeregt sei. Mehr hat sie nicht gesagt. Nach einer Woche rief sie an, meinte sie will mich in keinster Weise beunruhigen, es hätte da nur eben Auffälligkeiten gegeben, sie hat auch mit einem befreundeten Kardiologen gesprochen, ihm das EKG gezeigt, der wohl meinte in den meisten Fällen ist alles gut und kein Problem. Sie meinte, wir könnten ein Langzeit EKG machen, wenn ich möchte, es ist aber kein Muss.

Da mich solche Untersuchungen per se stressen und ängstigen, habe ich abgelehnt. Ich habe mit meinem Frauenarzt nochmal drüber gesprochen, er meinte all meine Werte seien ok und es gibt nichts auffälliges an Blutbildern, Blutdruck/Puls, sonstigen Befunden etc und er würde nichts machen, wenn ich keine Beschwerden hätte.

Nun nähert sich der Kaiserschnitt und irgendwie habe ich doch Angst... Ich habe selbst ein Oberarm-Gerät zum Blutdruck messen daheim, die Werte sind immer Bilderbuch artig und auch dort würden zB Herzrythmusstörungen angezeigt werden (was nicht der Fall ist).

Ich bin gerade so in einer Angst Spirale drin und weiß nicht, was ich machen soll, messe oft Blutdruck und Puls und achte einfach sehr darauf, was mein Herz macht..

Irgendwie hatte mich der Hausarzt dann doch mehr verunsichert. Oh man...
Wäre wirklich etwas gravierend Abklärungsbedürftiges gewesen, wäre ich zum Kardiologen geschickt worden, sagt mein Frauenarzt und ist sehr entspannt.

Vielleicht habt ihr Ideen, aus dieser Angstspirale raus zu kommen...

Danke!

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Also bei nem Blutdruckmessgerät kannst du ein Blutdruck messen lassen ja, aber Herzprobleme mit nem einfachen Heimgerät zu erfahren... bezweifle ich.

Ich hätte an deiner Stelle dem Langzeit EKG zugestimmt. Das ist überhaupt kein Akt. Aber wenn du vor Ort völlig neben dir stehst, verfälscht das natürlich das einfache EKG gewaltig. Das Langzeit nimmst du mit heim und kommst ein Tag später wieder in Alltagssituationen wo du entspannt bist, kann man dann eher erkennen ob was pathologisch ist.

Das Problem ist, dir wird niemand die Panikattacken wegnehmen können! Weil Ängste irrational sind, meistens jedenfalls und im Kopf entstehen. Rational begründet ist deine Angst ja nicht, sonst könntest du die Sorgen (die berechtigt sind) in rationalen Bezug setzen. Das ist dir aber nicht möglich und das definiert ja ne Panikattacke. Ich hätte zb keine Angst vor nem KS und würde das als geringeres Übel wahrnehmen, sofern geplant. Ich würde jetzt kein Notkaiserschnitt haben wollen. Sondern Angst vor ner Saugglocke, weil ich schon eine hatte und das viel brachialen und Folgenreicher ist, sowohl fürs Kind als auch die Mutter.

Auch eine natürliche Geburt ist kein Garant für Komplikationsfreiheit. Glaub mir rein statistisch geht hier, vor allem im Krankenhaus mehr schief für eine oder beide Parteien (Mutter oder Kind), als via KS. Daher glaube ich ist der KS für ein Angstpatienten sinnvoller, ich würde in deinem Fall sogar ne Vollnarkose empfehlen. Spätestens wenn du im OP liegst und ne Panikattacken bekommst, knocken sie dich eh aus, gerade damit du nicht kollabiert... Manche Menschen reagieren bei Panik einfach mit nem Krampf in der Luftröhre und bekommen wirklich keine Luft mehr. Das bringt dann auch nix. Da bringt es auch nichts dir jetzt wischiwaschi Weichspülermäßig was zu erzählen was nicht stimmt. Ich glaub allerdings das Vollnarkose für dich definitiv das geringere Übel ist. Ja du siehst dein Baby dann erst danach und dein Partner kann da nicht mit in den OP. Aber bei ner Person die sich so Hardcore reinsteigert, macht eine Teilnarkose gar kein Sinn. Außer du findest nen Hypnotiseur. Der kann das sofern du dich drauf einlässt so unterbinden das es für den Eingriff selbst kein Hindernis mehr ist. Gibt auch Ärzte die darauf ausgebildet sind, oder du bekommst ein Medikament was dich in "scheißegal" Laune versetzt. Aber ohne sowas wird das für doch als auch die Ärzte nur ein Krampf.

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Hallo,

wurde bei den Blutwerten auf die Schilddrüse geachtet? Also nicht nur TSH sondern auch FT3 und 4? Wie waren die? Sollten sie grenzwertig sein, lass dich da mal zum Spezialisten überweisen.

LG

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Erstmal tief durchatmen. Deine Angst ist absolut berechtigt und darf da sein. Nehm sie quasi als deinen Berater an. Dein Berater der aber keine Entscheidung übernehmen darf.
Wenn dein EKG sehr schlecht gewesen wäre, dann hätte dein Hausarzt dich sicherlich zum Kardiologen geschickt. Während der OP bist du auch an einen Monitor angeschlossen, somit kann auch immer nachgeholfen werden, wenn was ist. Du musst für dich eine Entscheidung treffen, mit der Du gut leben kannst. Was würdest Du denn zb Deiner besten Freundin in dieser Situation raten? Lieber einen Tag verkabelt rumlaufen und es wissen oder schaffst Du es drauf zu vertrauen, dass alles gut ist?
Natürlich kann ein KS gefahren mit sich bringen, wie alles andere auch. Umso wichtiger wäre mir die Wahl des Krankenhauses und das du dich umfangreich informierst wie der Ablauf ist. Ich hatte zwei Kaiserschnitte und war natürlich sehr aufgeregt. Beim zweiten Mal war es einfacher, weil ich wusste was passiert. Ich hatte ganz liebe Hebammen und Krankenschwestern an meiner seite und einen lieben und lustigen Anästhesisten. Du wirst dort unterstützt, du bist nicht alleine. Wenn du dich unwohl fühlst (schwindelig o.ä) dann sagst du einfach bescheid und es wird direkt gegengesteuert. Du hast wirklich ein riesiges Team dort, das nur für dich und dein Baby da ist. Den Gedanken finde ich einfach schön. Versuche in solchen Angst momenten die Angst anzunehmen und ziehen zu lassen. Versuche darüber nachzudenken wie schön der Moment sein wird, wenn dir dein Baby auf die Brust gelegt wird.
Ich wünsch dir alles Gute und fühl dich gedrückt. Es wird alles gut,

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hallo! du sprichst mir aus der seele - vor 2 jahren, bei meinem ersten kind... hab alles gegoogelt und schon in den ersten wochen von dingen gelesen, die meine ganze ss verdorben haben. bin sowieso davon ausgegangen die geburt nicht zu überleben - und wenn dann mit schweren depressionen danach und einem schreikind :D
war auch beim kardiologen, hatte leichte zwischenschläge - hab ein langzeit ekg auch abgelehnt weil alles andere für meine absolute gesundheit sprach. war (und bin) auch in psychologischer behandlung. du machst das alles wunderbar find ich! vor allem du sprichst darüber, das ist große klasse!
ein gedanke, der mir sehr gut geholfen hat ein paar tage vor der geburt (war auch absolut aufgeregt, am ende physisch und psychisch und ängstlich) und hab mir dann aber gedacht natürlich gibt es schwere geburten, tragische verläufe, schlimme schicksale - es gibt aber ebenso schöne geburten, bilderbuch verläufe und glückliche schicksale. und warum muss ich mich immer auf der schwarzen seite sehen? vielleicht darf ich auch die glückliche auf der sonnenseite sein? und so wars. die geburt war zwar so, dass sie im KS enden musste, weil der kleine nicht abrutschte, aber ich hätte es mir schöner nicht vorstellen können! für die 2. geburt jetzt lass ich den KS planen, aus gründen, und natürlich hab ich auch wieder bedenken, es ist eine große op usw aber du musst vertrauen! alles was passieren soll, passiert sowieso. ob du dich jetzt täglich damit verrückt machst, wird an deinem schicksal nix ändern. deshalb versuch zu vertrauen, dich zu freuen auf danach, dein kind endlich in den armen zu halten und focus on the good! ich weiß wie schwer es ist, mittlerweile wurde bei mir eine angststörung festgestellt, und die sorgen werden ja nicht weniger, im gegenteil... es ist ein kampf, jeden tag. hol dir weiterhin hilfe das ist perfekt - schaffen musst du es dann aber allein und dad wirst du. denk an mich, ich bereue keine sekunde. kann nix negatives von KS berichten (natürlich hatte ich schmerzen etc!) und werde es wieder so machen. vertraue darauf, dass es gut wird! 🍀