Geburtshaus oder KS

Vorab, ich bin grade selbst von mir überrumpelt. Vielleicht will ich nur meine Gedanken niederschreiben, vielleicht aber auch Austausch. Ich weiß grade selbst nicht was ich will.

Ich bin 30+6, ich bin im Geburtshaus München angemeldet und plane da (eigentlich) meine Geburt. Ich hab Kind 1 im Krankenhaus bekommen und aufgrund der Folgen (meiner Meinung begünstigt durch den dortigen Personalmangel/der politischen Situation im Kreißsaal) steht für mich völlig außer Frage je ein Kind im Krankenhaus erneut natürlich nur zu versuchen auf die Welt zu bringen. Kind 2 kam schon im Geburtshaus aber einem anderen, der Theresienwiese und das ist seit 11 Monaten zu. Ich hätte am allerliebsten meine vorherige Hebamme erneut, aber diese praktiziert aktuell nicht mal mehr als Hausgeburtshebamme. Mit ihr würde ich sogar den Weg gehen.

Ich dachte Geburtshaus ist Geburtshaus... aber ich bin von Beginn an da und bis auf eine einzige Hebamme in meinem Team, werd ich mit dem Rest nicht warm. Ich kann mir aber nicht aussuchen wer zur Geburt anwesend ist. Bis auf die eine, die is gerade aus und das brauch ich. Ich komm mit der herumdrugsenden ultrasoften Art der anderen irgendwie nicht klar, weil diese Art bei mir so rüber kommt, als wären diese Hebammen in dem was sie tuen total unsicher. Ich war zum Beginn sowas von Überzeugt erneut ins Geburtshaus zu gehen. Und heute im Gespräch fing ich an zu heulen weil ich verunsichert bin. Es ging auch um die Rufbereitschaft. 750 Euro sind jeden Cent wert für die 1 zu 1 Betreuung. Aber aktuell liegt er schräg oder in BEL. Auf jedenfall nicht richtig. Ich bekäm entgegen der letzten Aussage auch nix zurück sobald ich überweise... selbst wenn die Rufbereitschaft noch nicht begonnen hat. Und dieses Detail stört mich. Mich stört auch, dass ich meine Bettwäsche selbst mitbringen soll... was ich voll strange finde. Aber anscheinend da aktuell die Situation weil noch keine neue Wäscherei. Beim 2. Kind bin ich mit jedem Termin zuversichtlicher und sicherer geworden. Diesmal ist genau das Gegenteil der Fall. Ich sollte eigentlich auch immer wen anderes im Team kennenlernen bei den Treffen. Bin effektiv aber erst 4 Hebammen begegnet von ich glaub 8 oder 9 im Team. Und vor allem zweien die ultra unsicher rüber kommen, begegne ich mehrheitlich.

Jetzt ist es so dass die einzige Alternative in meiner Denke der KS ist. Also andere Optionen hab ich nicht. Bei ner natürlichen Geburt im Krankenhaus bekäm ich schon eine Panikattacken mit Nervenzusammenbruch wenn ich nur dran denke. Ich find vieles was das Geburtshaus einfach anders praktiziert als mein altes, komisch und Nachsorgehebamme braucht ich auch ne andere... ok.

Hinzu kommt beim Gedanken KS... ich will definitiv keine weiteren Kinder mehr. Nicht weil irgendeines nicht gewollt war... sind alles Wunschkinder!... aber ich wollte immer 3 und ich will weder umziehen, noch nochmal schwanger sein (is einfach Raubbau am eigenen Körper, ich seh jedesmal im letzten Drittel wie der Tod aus). Da denk ich mir... mh wenn ich den weg gehen würde, könnte ich mir doch direkt die Eileiter durchtrennen. Ich würde mich aufgrund des Aufwands, Kosten etc nicht unabhängig davon sterilisieren lassen... außer wenn das Kind abgestillt wäre (was frühestens nach 2 Jahren zu erwarten ist) .

Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Ich bin so krass verunsichert. Gleichzeitig käm ich mir voll bescheuert vorvon einem extrem (Geburtshaus) zum KS zu wechseln und ein anderes extrem.

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Zu der Verhütungsmethode kann ich schwierig ws sagen, da ich das Thema für mich noch nicht genug beleuchtet habe.

Geburtshaus hatte ich mich auch mal informiert. War für mich aber ein NoGo, dass es hieß "ja, und wenn was ist, ist in 30 min ein RTW hier". Durch Personalmangel vermutlich inzwischen noch länger. Gut, dass ich auf meine Intuition gehört habe. Kurz bevor mein Sohn da war (ging nur mit Hilfe) sind seine Herztöne rapide abgefallen (irgendwas abgedrückt) und sie müssten ihn innert 5 min raus holen. Sonst hätte er es ggf nicht überlebt. Seitdem Geburtshaus NoGo. Ohne Arzt ging es damals nicht bei mir. Man denkt ja meist dass alles toll wird und alle schon rechtzeitig da sein werden... Bei mir hätte das fatal geendet.

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Gut das Geburtshaus is in ner Großstadt da is man binnen 10-15 Minuten verlegt und durch die 1 zu 1 Betreuung merkt man 98% aller Probleme bevor man von Komplikationen überhaupt spricht. Im Krankenhaus hab ich einfach die Erfahrung gemacht, dass aufgrund dessen weil eine Hebamme mehrere Geburten begleiten musste, die schlechten HT im Dauer CTG keinem aufgefallen sind. Ich sag bis heute, wenn ich mein Mann nicht geschickt hätte, dass der Kopf kommt, wäre mein Sohn irgendwann Tod aus mir herausgefallen. Dann kam die Hebamme, stellte fest, oha HT suspekt (so steht es im Mutterpass) und dann war es für ein Notkaiserschnitt auch noch zu spät. Im Geburtshaus wäre schon aufgefallen das das Kind Stress hat noch bevor was eskaliert. Da bin ich von überzeugt. Diese 1 zu 1 Betreuung is definitiv der Gamechanger was Sicherheit betrifft.

Das Ding ist und das spielt auch mit rein. Als ich mit dem 2. Ins Geburtshaus bin, war die Diagnose beim ersten noch nur ein Verdacht. Die Diagnose PVL durch Schlaganfall bei Geburt hatten wir safe erst 6 oder 7 Wochen nachdem das zweite schon geboren war.

Mit meiner vorherigen Hebamme würde ich sogar eine Hausgeburt machen. Die Hebammen jetzt, ich weiß einfach nicht... es ist ein komisches Bauchgefühl ich kann es nicht beschreiben.

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Ich habe selbst 3 meiner 5 Kinder zu Hause geboren +eine abgebrochene Hausgeburt und kann dich sehr gut verstehen. Eine Klinikgeburt käme für mich nurnoch im äüßersten Notfall in Frage.
Aber das was eine außerklinische Geburt so sicher macht ist eben auch das Vertrauen und dass die Hebamme dich und dein Baby gut kennt. Ich kann verstehen, dass dir das Bauchschmerzen macht.

Wenn du dir ganz grundsätzlich eine Hausgeburt vorstellen kannst, würde ich in die Richtung nochmal Versuche. Jemanden zu finden. Du bist zwar sehr spät dran, aber das kann auch ein Vorteil sein, weil es immer wieder Frauen gibt, die spät noch ihre Hausgeburtspläne ändern müssen.

Auf jeden Fall wäre das mein Weg bevor ich einen geplanten KS machen lasse.

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Da mach ich mir ehrlich gesagt wenig Hoffnung. 1. Weil ich schon im 3. Trimeon bin und Hausgeburtshebammen gewöhnlich genau wie im Geburtshaus selbst Wartelisten mit nachrückern haben. Zum anderen, gibt mir das natürlich keine Garantie, dass ich mich bei der auch so sicher fühle... immerhin müsste ich sie im eilverfahren kennenlernen. Da sind knapp 9 Wochen zum ET realistisch zu unrealistisch. Weißt was ich meine.

Natürlich im Krankenhaus stellt für mich gar keine Option dar. Da kann ich auch was Sicherheit betrifft ne Alleingeburt anstreben und ich hab Panik vor ner Saugglocke. Die grauenvollste Art ein Kind zu entbinden.

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Natürlich gehört auch eine Portion Glück dazu, aber mir persönlich wäre es einen Versuch wert und ein paar Vorsorgetermine sind ja noch und wenn man den ein oder anderen zusätzlichen Beratungstermin dazu in Anspruch nimmt, kommt man doch noch auf eine ganz brauchbare Anzahl an Treffen. Und wenn man wirklich niemanden findet, braucht man sich zumindest nicht fragen, ob es doch möglich gewesen wäre.
Ich hab mich tatsächlich beim 4. Kind für eine geplante Alleingeburt entschieden, weil ich keine geplante außerklinische Geburt haben durfte, aber eben auch keinen KS wollte. Das ist aber schon ein sehr spezieller Weg, der gut vorbereitet sein muss und hinter dem beide Elternteile stehen müssen.

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Guten Morgen,
ich habe es bei meiner 3. Geburt so gemacht, dass ich spontan, als die Wehen los gingen, entschieden habe zwischen Krankenhaus oder Hausgeburt. Ich habe dabei auf mein Gefühl gehört- mir ging es wie dir (aus anderen Gründen) und ich wollte nie wieder im Krankenhaus entbinden. Ich hatte mich für die Hausgeburt entschieden.
Nun gabs bei der Hausgeburt allerdings ähnliche Komplikationen wie bei der 2. Geburt (allerdings glücklicherweise ohne Zutun der Hebamme, sie konnte im Gegensatz zu der Hebamme im KKH nichts dafür), sodass ich bei Kind 4 derart große Angst vor der Geburt hatte, dass ich mich für einen Kaiserschnitt "entschieden" habe. In Anführungszeichen, weil ich mich mit den Ärzten geeinigt hatte, spontan zu entbinden, sollte es vor dem Kaiserschnitt- Termin losgehen. Trotz sehr nah an ET gelegten KS- Termin ging es nicht vorher los (die anderen 3 Kinder kamen früher) und beim KS war der MuMu bereits 4cm offen - ich hatte mehrfach in den Tagen zuvor das Gefühl, dass es richtig losgeht, mit teilweise starken Wehen, aber ich vermute, dass meine Angst zu sehr blockiert hat. Der Kaiserschnitt war wirklich "heilsam" für mich.
Vor 6 Tagen kam mein 5. Kind zur Welt- wieder per gepl. Kaiserschnitt. Und es war für mich wieder die absolut richtige Entscheidung.

Bei Kind 3 musste ich natürlich auch die Rufbereitschaft bezahlen, es war etwas weniger als bei dir. Ich weiß nicht, was ich dir raten kann- ich persönlich würde wohl aber entweder die Rufbereitschaft zahlen und spontan entscheiden wie ich es bei Kind 3 gemacht habe (wobei ja eine spontane Geburt im KKH gar keine Option für dich ist). Daher eventuell wie bei Kind 4? Einen Termin für den KS vereinbaren und dann spontan entscheiden.
Puh, wirklich schwierig. Ich kann dich aber verstehen, ich würde mich unter den Umständen im Geburtshaus auch nicht wohl fühlen. Du hättest zwar 1 zu 1 Betreuung, könntest aber trotzdem eine "doofe" Hebamme erwischen.

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Gibt es denn nur ein Krankenhaus mit Geburtshilfe in deiner Umgebung?
Ich habe mir verschiedene Kliniken angeschaut und verglichen welches am besten zu meinen Wünschen passt und wo ich mich wohlfühle.
Meine erste Geburt war auch schwierig mit Komplikationen, das lag aber nicht am Personal sondern meiner Anatomie.
Die zweite Geburt lief so viel besser obwohl es auch kurz wieder Schwierigkeiten gab aber es war trotzdem eine super schöne, selbstbestimmte Geburt.
Ich habe für meine Geburten eine kleine Klinik mit freiberuflichen Hebammen gewählt sodass auch dort die ganze Zeit eine 1:1 Betreuung stattfand, es war die perfekte Mischung aus Geburtshausfeeling und die Sicherheit vom Krankenhaus.
Da ich auf dem Land wohne hatte ich fast eine Stunde Anfahrt zu meiner Wunschklinik aber das war es mir wert.
Vielleicht fühlst du dich in einem anderen Krankenhaus wohler und kannst das erste Trauma so auch verbessern.
In das Geburtshaus würde ich nicht gehen an deiner Stelle, wenn du dich da zunehmend unwohl fühlst und auch mit den Hebammen nicht klar kommst wirst du dich unter der Geburt auch nicht richtig entspannen und loslassen können.
Ein Kaiserschnitt ist eine ganz individuelle Entscheidung, wenn du dich mit der Entscheidung wohler fühlst und entspannt zu deiner Geburt gehen kannst dann Go. Wenn's aber eher so eine "Pest oder Cholera" Entscheidung ist würde ich den Kaiserschnitt auch erstmal hinten anstellen und lieber nochmal nach anderen Kliniken schauen oder vielleicht nach einer Hebamme für eine Hausgeburt mit der du dich besser verstehst.

In meiner Wunschklinik gab es auch eine Hebamme mit der ich gar nicht zurecht kam, wäre die da gewesen hätte ich wohl gebeten eine andere zu rufen aber zum Glück hatte bei der zweiten Geburt meine Lieblingshebamme gerade Dienst. Bei mir war es aber nur die eine mit der ich gar nicht konnte, wenn es bei dir echt fast alle sind ist das schon echt schwierig.

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Kliniken hab ich n Haufen zur Auswahl. Wobei man nur in der wo man angemeldet ist auch garantiert aufgenommen wird. Ansonsten können sie bei nicht fortgeschrittener Geburt aber auch die Aufnahme ablehnen weil zb alles voll ist.

Klinik, wenn geh ich in den 3. Orden. Einfach weil ich dort nur positives höre und da war ich auch zuletzt wegen Corona. Beim ersten war ich genau mit der Argumentation in ner kleinen Klinik nur mit freiberuflichen Hebammen. Diensthabend ist aber immer nur eine Hebamme, es gab 2 Kreißsäle und ein OP... an dem Tag war ich zu zweit und die andere hat keine halbe Stunde nach mir entbunden. Folglich hab ich die Hebamme in der Zeit immer nur kurz gesehen.

Für mich ist der Gedanke an ein Kaiserschnitt tatsächlich nicht wirklich mit Ängsten behaftet, Ausnahme ist ein Notkaiserschnitt der wäre horror.

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Okay das ist schade. In der Klinik wo ich war gibt's auch 2 kreißsäle und falls mehr als eine Frau zur Entbindung kommt werden weitere Hebammen aus der Rufbereitschaft geholt, so hat jede Frau tatsächlich eine feste Hebamme in der 1:1 Betreuung.

Mach dir vielleicht eine pro und contra Liste mit allen Optionen und schau womit du am ehesten konform gehst. Man muss sich mit der Entscheidung schon wohlfühlen.

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Jetzt hatte ich grad einiges geschrieben und dann war allea weg beim Abschicken...

Ich hab auch 3 Kinder. Die ersten beiden vaginal und das 3. nun per KS vor etwas über 3 Monaten. Ich konnte während der 3. Schwangerschaft den Gedanken an die Geburt immer weniger ertragen. Letztlich hab ich mich für den KS entschieden. Die Gedanken bzgl. Sterilisation hatte ich genauso wie du und hab mich dann tatsächlich beim KS sterilisieren lassen (hat nichts gekostet) und bin voll happy damit.
Ab wann musst du für die Rufbereitschaft bezahlen? Bis dahin kannst du ja noch in dich rein hören, mit welcher Variante du ruhiger schlafen kannst. Ich bin froh, auf mein Bauchgefühl gehört zu haben. Egal ob letztlich Geburtshaus oder KS bei dir, Hauptsache du hast ein gutes Gefühl dabei

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Das Geburtshaus an der Theresienwiese war wirklich toll. Es gibt ja noch eins in Pasing, wäre es eine Möglichkeit jetzt noch zu wechseln?
Oder du könntest Anita Schultze bzw. die Hebamme bei deiner ersten Geburt ja mal fragen ob sie einen Tipp für dich bezüglich Hebamme für Hausgeburt haben.
Die Betreuung bei deiner ersten Geburt klingt ja unterirdisch. Falls du doch noch über eine spontane Geburt nachdenken solltest wäre vielleicht die ehemalige Maistraße etwas für dich? Durch die Hebammenschülerinnen ist der Betreuungsschlüssel sehr gut (eine Freundin von mir hat dort entbunden und sich beschwert, weil wirklich die ganze Zeit eine Hebamme da war obwohl sie ihre Ruhe haben wollte🙈) und das Geburtshaus an der Theresienwiese ist in Krisensituationen auch immer dorthin. Ich wünsche dir, dass du eine gute Lösung für dich findest!