Angst vor erneutem Dammriss (3. Grades)

Hallo ihr lieben,

ich brauche eure Erfahrungen :/

Momenten bin ich in der 32 Ssw und hatte bis heute eigentlich vor eine natürliche Geburt vorzuziehen, da mir das bisher empfohlen wurde, da das 2. Kind wohl schneller & leichter auf die Welt kommen würde.

Kurz zu meiner 1. Geburt:
Die war leider ein Horror, ich hatte einen Geburtsstillstand, was dafür dann sorgte das der kleine mit einer Saugglocke, und mit Hilfe des Kristellerhandgriff geholt werden musste. Anschließend hatte ich einen Dammriss von 3. Grades und musste genäht werden.

Aktuell befindet sich das Mäusschen in BEL und die Ärzte sind der Meinung das es sich um
die 36. ssw drehen würde. Nun war heute meine Hebamme da und hat mir aufgrund meiner 1. geburt davon abgeraten das ich es normal entbinden sollte, da im Falle eines erneuten Dammrisses von 3. Grad das Risiko für eine Inkonzinenz zu hoch wäre.

Wie war es bei euch? Welche Empfehlung hattet ihr? Für welche Möglichkeit habt ihr euch entschieden und wie ist es ausgegangen?

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Hi!

Das mit dem Dammriss tut mir sehr leid für dich.
Weiß man denn warum ihr den Geburtsstillstand hattet? Tatsächlich ist nämlich das Risiko eines Dammrisses bei Anwendung der Saugglocke deutlich erhöht. Das heißt, wenn jetzt z.B. eine Nabeschnurumwickelung zum Geburtsstillstand geführt hatte, dann könnte man dieses Mal per Ultraschall vorab checken, ob dem wieder so ist. Und dann je nachdem entscheiden, ob es besser ein Kaiserschnitt sein soll oder nicht.

Aber vielleicht nimmt dir dein Baby auch die Entscheidung ab und bleibt im BEL.

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Hi,

ne leider weiß ich nicht warum es zu einem Geburtsstillstand gekommen ist, aber ich gehe davon aus, dass ich irgendwann einfach nicht mehr pressen konnte und kaputt war.. 😣

Genau das hat die Hebamme mir heute auch gesagt, dass, dass Baby mir die Entscheidung wahrscheinlich abnehmen wollte.. 😷

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Ich kann - als ebenfalls Betroffene - sehr gut nachvollziehen, in welcher Zwickmühle du grad steckst. Hier meine Gedanken dazu:
Durch den Dammriss 3. Grades hast du jetzt eine Vorschädigung, mit der du in die nächste Geburt gehst, gewissermaßen eine Sollbruchstelle, die wahrscheinlich wieder aufreißen wird, selbst wenn die 2. Geburt einfach verläuft.
Mit Glück reißt es "nur" zum 1. oder 2. Grad. Deine Hebamme hat Recht, wenn es noch einmal zum 3. Grad reißt, kann es beim 2. Mal deutlich schwieriger zu rekonstruieren / nähen sein, da schon Narbengewebe vorhanden ist. Ist der Schließmuskel einmal komplett hinüber, kann man dies nur mehr begrenzt beheben.
Hast du aktuell / seit der 1. Geburt Beckenbodenbeschwerden, z.B. Windinkontinenz, Schmerzen, Probleme beim Stuhlgang, Geschlechtsverkehr, Senkung? Bedenke auch, dass Beckenbodenprobleme mit den Wechseljahren sich noch einmal verschlimmern können. (Und bedenke ebenfalls, dass über solche Beschwerden nicht gerne gesprochen wird, denn ganz so selten, wie es vielleicht den Anschein hat, sind Inkontinenzprobleme nämlich leider nicht ...)
Meine persönliche Erfahrung: Ebenfalls Dammriss 3. Grades beim 1. Kind. Vaginale Geburt beim 2. Kind mit Dammriss 2. Grades. War ich zunächst noch total happy, dem Kaiserschnitt "entkommen" zu sein, musste ich nach dem Wochenenbett schnell feststellen, dass sich der Gesamtzustand meines Beckenbodens durch die 2. Geburt deutlich verschlechtert hat, mein Damm sich drastisch verkürzt hatte und kaum noch vorhanden war, da er sich ein zweites Mal einfach deutlich schlechter wiederherstellen ließ als beim 1. Mal. Das alles war mir vorher nicht so klar, ich hatte einfach nur Angst, dass es wieder ein DR III oder gar DR IV werden könnte, nahm das Risiko dann aber letztendlich in Kauf, da auch mir immer gesagt wurde, die 2. Geburt wäre ja meistens leichter (war sie übrigens auch). Ich habe jedoch nicht bedacht oder gewusst, dass eine zweite Geburt den vorhandenen Schaden auch dann vergrößern kann, wenn die Geburt komplikationslos läuft.
Beim 3. Kind habe ich lange gehadert und mich letztendlich für einen Kaiserschnitt entschieden (der auch kein Spaziergang war), es war einfach das kalkulierbarere Risiko in meinem Fall nach der Vorgeschichte. Klar bin ich trotzdem traurig, dass es so gelaufen ist und ich von jeder einzelnen Geburt einen bleibenden körperlichen Schaden davongetragen habe.
Ich wünsche dir eine gute Entscheidung und alles Liebe!

Bearbeitet von jingle6
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Vielen Dank das du deine Erfahrung teilst und es tut mir sehr leid das du das auch durchmachen musstest.. Wünsche das keiner Frau (Mama).. Ich muss sagen anfangs war ich sehr eingeschränkt, ich konnte weder sitzen noch stehen, der erste Stuhlgang war der reinste Horror da ich das Gefühl hatte das die Nähte sich dabei lösen würden.. 😓
Konnte anfangs auch mein Urin nicht halten musste immer sofort auf die Toilette.. Nach ein paar Monaten war das zwar weg aber schön war es definitiv nicht.. Und möchte das ehrlich gesagt nicht nocheinmal erleben.. 😣
Ich weiß das ein Kaiserschnitt auch nicht unbedingt toll ist, da werd ich wahrscheinlich anfangs auch sehr eingeschränkt sein und habe irgendwie davor mehr Angst als vor der 2. Geburt da ich ja weiß was auf mich zukommen würde..

Die Entscheidung fällt mir sehr schwer da ich trotz das es eine schreckliche Geburt war dem ganzen eine zweite Chance geben wollte mir der Hoffnung das es diesmal einfach besser verläuft und mich quasi damit versöhne..

Ich denke, ich werd es dem Schicksal bzw der kleinen die Entscheidung lassen, wenn sie sich dreht werd ich mir es nochmal gut überlegen ob ich doch nicht das Risiko eingehe (hängt natürlich auch von der Größe und dem Gewicht ab) und wenn sie in der BEL bleibt, dann würd ich eher zum Kaiserschnitt tendieren..

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Ich hatte beim 1. Ein Scheidenriss... Saugglocke und seither Stressinkontinenz.

Kind 2 hab ich natürlich ohne Probleme und Verletzungen geboren... Stressinkontinenz ist geblieben.

Ich bin aktuell trotz einer super natürlichen Geburt stark am überlegen ein KS zu machen. Weil einfach viele Faktoren kamen die danach rufen.

1. Tiefe Plazenta (nicht mehr zu tief aber eben auch nicht ideal positioniert)

2. Letzter Befund BEL und ich bilde mir ein er is noch mehrheitlich in BEL.

3. Ich hab ne gebrochene rippe die bis zur Geburt wegen der Schwangerschaft gar nicht heilen kann... fraglich ob ich dazu fähig bin zu pressen.

4. Kind das schon beim CTG maximal gestresst ist, rumtritt, sich wegdreht und Herztöne bis über 180... wie soll der den stress beim pressen verkraften?! Selbst wenn ich es kann.

Prinzipiell sind die zweiten die einfachsten Geburten wo am wenigsten interveniert werden muss und folglich weniger kaputt gehen kann.

Am Ende kann dir keiner die Entscheidung abnehmen... mein Hausarzt sagt auch, KS weil ich Bewegungseingeschränkt bin und höchstwahrscheinlich keine Kraft zum pressen aufbringen kann. Das beeinflusst natürlich massiv, wenn ein Arzt oder Hebamme pro aktiv zum KS raten. Das hat auch was bei mir ausgelöst.

Außerdem denk ich mir, mehr Kinder will ich gar nicht, dann kann man gleich alles abbinden wenn ich schon da liege.

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Das tut mir leid, kann dich vollkommen verstehen.. 😓
BEL könnte ich mir auch nicht vorstellen natürlich zu entbinden, obwohl das einige machen.. Da habe ich viel zu große Angst.. Und du hast ja auch sehr viele Faktoren die gegen eine normale Geburt sprechen, ich denke an deiner Stelle würd ich auch das Risiko nicht eingehen und zu einem Kaiserschnitt tendieren..

Ich bin noch etwas hin & her gerissen aber wenn bei mir die Maus in BEL bleibt dann kann ich mir definitiv keine normale Geburt vorstellen