Kaputt sein nach KS und nach natürlicher Geburt

Hallo,
ich lese immer wieder ein Vorteil einer natürlichen Geburt sei, dass man schneller wieder fit sei, sich direkt um das Baby kümmern könne und weniger schmerzen hätte als bei einem KS.
Ich konnte mich nach der Geburt 10 Tage nicht wirklich gut kümmern (Wickeln usw. hat mein Mann gemacht, ich hab mich nur im liegen gekümmert, nix von wegen rumtragen usw.). Mehr als 3 Meter ins Bad gehen (ohne schwarz vor Augen und Schwindel) konnte ich auch erst nach ca. 10 Tagen und bis Lachen, Niesen und Husten nicht mehr ordentlich weh getan hat waren auch 14 Tage um.
Ähnlich habe ich das in mehreren KS-Geburtsberichten gehört. Gibt es hier vielleicht Frauen die beides hatten und auch nach der natürlichen Geburt nicht fit waren? Wie war das so im Vergleich für euch? (Vielleicht am besten dazusagen ob der KS geplant war, weil der ja häufig schonender gemacht werden kann als ein Not-KS.)

Diese Frage soll den KS nicht herunterspielen, oder KS-Geburten als "leichter" hinstellen. Ich finde es absolut ok einen KS zu machen egal aus welchen Gründen und würde niemandenden deswegen für schwächer oä. halten. Ich wundere mich nur über diesen häufig genannten "Vorteil" einer natürlichen Geburt weil es diesen für mich nicht gab und ich neugierig bin wie es ist wenn man einen direkten Vergleich hat.

Danke für eure Berichte und liebe Grüße

Bearbeitet von rosa-teddy-aus-der-u
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Hi!

Das tut mir sehr leid, dass du so eine beschwerliche erste Zeit hattest.

Generell sind Geburten und auch die Nachwirkungen sehr individuell. Du wirst sowohl nach natürlichen Geburten, als auch nach Kaiserschnitten Frauen finden, die sofort fit waren und am nächsten Tag einen Marathon gelaufen sind. Genauso wirst du Frauen finden, die in beiden Fällen fix und fertig sind und sich lange erholen mussten.

Statistisch gesehen haben Frauen nach einem Kaiserschnitt stärkere Schmerzen und brauchen länger, bis alles verheilt ist. Auch ist die Rate der Komplikationen etwas höher.
Dafür tut man sich vielleicht etwas leichter sich auszuruhen, wenn man so eine offensichtliche, große Wunde am Bauch hat, als wenn quasi alles "nur" innerlich beansprucht und ggfs. gerissen ist.

Aber, wie gesagt, das ist alles sehr individuell.

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Du hast schon Recht. Aber gleichzeitig wird in Statistiken nicht zwischen primärem und sekundärem Kaiserschnitt unterschieden. Ich würde schon vermuten, dass jemand nach 20 Stunden Wehen und einem Notkaiserschnitt eine andere Genesung hat als jemand, der geplant und ohne Zwischenfälle in aller Ruhe operiert wurde, oder?

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Ja das stimmt. Deswegen sage ich ja, dass es sehr individuell ist.

Allerdings fallen durchaus viele Komplikationen der natürlichen Geburt raus, wenn das Kind nicht den Geburtskanal passiert hat. Und dafür hat man bei einer Notsectio mindestens die gleichen Risiken wie bei einem normalen Kaiserschnitt.

Und dafür fallen unter natürliche Geburt auch tagelange Einleitung mit am Schluss Wehensturm oder Saugglocke und Kristellergriff.

Ich finde es gibt so viele verschiedene Genurtsverläufe, so unterschiedliche Geburtsbedingen. Sei es die körperliche Kondition der Mutter, Krankheiten, Alter, Gewicht, wie das Kind drin liegt, wie groß es ist, wie groß das Becken der Frau ist usw. Man kann da nur ganz schwer vorher sagen, wie lange die Genesung dauern wird.

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Hey, also ich hatte einen sekundären KS und war total erschöpft durch die 30 Stunden abartige Wehen und die Nacht ohne Schlaf. Die Schmerzen vom Kaiserschnitt waren schnell vergessen :-)
Beim nächsten Kind wird es auch ein geplanter Kaiserschnitt und ich freue mich darauf 😊

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Keine eigene Erfahrung. Nur Vergleich mit Freundin. Ich glaub es wird sich ( von den meisten) automatisch mehr geschont nach dem KS , teilweise auch von den Hebammen sogar Bettruhe verordnet ( was bei Bauch OPs allgemein in dem Ausmaß übrigens total überholt ist ) , wenn einfach eine sichtbare Narbe da ist. Meine Freundin, die keine vaginale Geburt hat, ist auch gleich davon ausgegangen das es mir ja viel besser geht als ihr. Und natürlich ist so ein Schnitt durch die Bauchdecke schmerzhaft und in der Regal langwieriger bei der Wundheilung, weil durxh mehrere Hautschichten. Dammschnitt/riss, Scheidenriss etc ist aber natürlich auch sehr schnerzhaft, aber der ist ja eben nicht so sichtbar und da ist gehen ja teilweise leichter als sitzen 😅 und jetzt kommt das wichtigste, manche reißen ja aber auch wieder gar nicht! Oder eben nur leicht. Den Schnitt hast du beim KS aber eben immer und damit auch immer Schmerzen. Vllt deswegen diese These, das man nach der normalen Geburt schneller fit ist. Ich würde das persönlich auch nicht pauschalisieren, denn es kann tatsächlich auch andersherum sein.
Ich fand die erste vaginale Entbindung mit Geburtsverletzung und Gebärmuttersenkung alles andere als easy und war ebenfalls überhaupt nicht schnell fit. Meine not- KS Freundin zur selben Zeit war viel viel fitter. Ich hab fast 2 l Blut verloren durch Geburtstopp, Sternengucker, festsitzende Plazenta die sich nicht lösen wollte und war deswegen total geschwächt. Der Beckenboden hat mir auch fast 1 Jahr große Probleme beschwert, konnte die ersten 3 monaten den BB gar nicht spüren und auch nicht spazieren gehen. Das ist etwas was man beim KS einfach mal gar nicht hat! Aber bei der vaginalen Entbindung gibt es halt ein breites Spektrum wie angeschlagen man ist. Das Kind liegt anders, ist kleiner ,Interventionen durxh Ärzte/Hebammen.. gibt einfsch 10.000 variablen dabei. Manche haben nach der vaginalen Entbindung ja auch kaum BB Probleme. Meine 2 Entbindung war z.b. diesmal auch wie ein Traum, bin nur minimal gerissen, schmerzt nichtmal, BB nur minimal geschwächt, konnte ihn sogar schon ganz leicht anspannen nach der Geburt, bin viel viel fitter als bei nr 1. Meine Freundin hat wieder fast zeitgleich entbunden und es war wieder ein KS.
Fazit:
bei unseren ersten Geburten war ich angeschlagener, bei unseren 2 Kindern war sie es.

Bearbeitet von Chrissi297
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Hey, ich hatte eine vaginale Geburt ohne Komplikationen oder Geburtsverletzungen und war danach trotzdem nicht fit.
Hatte da überhaupt nicht mit gerechnet aber ich hatte starke Probleme mit dem Kreislauf, konnte drei Tage kaum aufstehen, weil ich jedes Mal fast umgekippt bin. Obwohl ich keine Verletzungen hatte, hatte ich die ersten Tage Schmerzen beim Laufen und stehen (kann nicht mal wirklich sagen warum oder wovon...)
Und auch noch eine Woche später hab ich sobald ich ein paar Minuten gelaufen bin Schweißausbrüche und Schwindel bekommen.
Ich habe mir oft gedacht, wie schwer es wohl sein muss, wenn man auch noch Geburtsverletzungen hat. Einen Kaiserschnitt stell ich mir noch schlimmer vor, ist ja schon eine große Wunde, aber sowas ist natürlich sehr individuell.

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Meine Erfahrung:

1. Geburt: vaginale Entbindung in der 40 SSW. ohne große medizinischen Komplikationen, allerdings 22 Stunden Wehen und für mich traumatisch -> körperlich war ich relativ schnell wieder fit; bin aus dem Kreißsaal aufs Zimmer gelaufen, konnte mich direkt ums Baby kümmern; nach 10 Tagen längerer Spaziergang; allerdings 6-8 Wochen Probleme mit Inkontinenz auf Grund der Beanspruchung des Beckenbodens durch die Geburt; mental hat es mich jahrelang belastet

2. Geburt: für mich ungeplanter Kaiserschnitt in der 40. SSW, aber kein Notkaiserschnitt, da noch keine Wehentätigkeit; ich war emotional aufgewühlt, da ich keinen Kaiserschnitt wollte, es war aber nicht traumatisch. Die Geburt an sich damit schmerzfrei; danach hatte ich sehr starke Schmerzen. Bei den Nachwehen dachte ich, dass ich innerlich blute und das trotz hoher Schmerzmitteldosis; Kreislauf total down, beim ersten Aufstehen Schmerzen der Skala 10. Ich konnte mein Baby nicht ohne Unterstützung stillen und habe in den ersten 4 Wochen keine Windel gewechselt. Danach konnte ich überhaupt erst das erste Mal das Haus verlassen. Jetzt ein Jahr später noch taube Stellen oberhalb der Narbe und Steißbeinprobleme durch die Schwangerschaft.

Für mich persönlich war körperlich der Kaiserschnitt mit Abstand belastender. Mental hat mich die vaginale Entbindung auf Grund des Umgangs der Hebamme mit mir traumatisiert.

Ich möchte kein weiteres Kind. Müsste ich mich aber entscheiden, würde ich immer die vaginale Entbindung vorziehen.

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Hallo,
hier nur vaginale Geburt, nur Wehentropf als Intervention, minimal gerissen und nur etwas über 24 Stunden von der ersten Wehe bis zur letzten, Beckenboden hats auch ziemlich gut überstanden. Klingt bis dahin gut, aber...
Dafür 1 Liter Blutverlust, ich war so Matsche Ich hab meine fitte Zimmernachbarin mit Kaiserschnitt beneidet. Für mich war es anfangs wirklich viel Bettruhe, bis der Kreislauf langsam wieder so wollte wie ich.
Ich bin heilfroh, dass das mein erstes Kind ist und ich damit nicht noch ein Kleinkind um mich rum springen hatte.
Ich würde trotzdem bei einer weiteren Geburt wieder vaginal versuchen. Ich habe jetzt schon die langfristigen Folgen einer vaginalen Geburt, eine weitere macht es nicht viel schlimmer. Mit dem Kaiserschnitt hole ich mir mit der Narbe nochmal anderen Ärger ins Haus.

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Ich hatte beides.
1. Kind natürliche Geburt (ca. 9h ab Blasensprung): war "fit" aber hatte ziemlich Probleme mit dem Beckenboden, sodass ich mich z.B. nur mit ganz bewusst angespanntem Beckenbode schräg bücken konnt, weil ich sonst Urin verloren habe, egal wie lang der letzte Besuch auf der Toilette her war. Außersem hat es durch den Dammriss ne Weile gebrannt auf Toilette und ich hatte über ein Jahr lang Schmerzen beim Sex.
2. Kind ebenfalls vaginal (50,5h ab Blasensprung und mit Einleitung weil die Wehen wieder aufgehört hatten):
Konnt zwar wickeln usw. aber fühlte mich ultra schlapp etwa eine Woche lang. Beckenbode wieder nicht gut, aber nicht ganz so schlimm wie nach Kind 1. Seit der Geburt (ca. 3 Jahre her) hab ich je nach Stellung beim GV massiven Harndrang und teilweise beim großen Geschäft ein Fremdkörpergefühl in der Scheide...die Wand zwischen Scheide und Darm ist wohl ausgeleiert.
3. Kind per geplantem KS (wollte nicht nochmal vaginal weil es traumatisch war): etwa 2 Tage starke Schmerzen (aber mit Schmerzmitteln kein Problem) und deutliche Bewegungseinschränkungen in dem Sinne, dass alles nur ganz langsam ging. Hab aber am Abend schon selbst gewickelt als mein Mann nicht mehr im KH war und 48h nach KS problemlos allein geduscht und dann auch aus dem KH heim. Hab zu Hause dann noch etwa eine Woche immer mal ne Ibu genommen und fühlte mich aber zunehmend besser. Musste so 2-3 Wochen nach KS sehr aufpassen, dass ich nicht zu viel gemacht hab, wel ich mich wieder rundum fit fühlte, aber natürlich noch vorsichtig machen musste wegen der OP.
Mein persönliches Fazit: KS waren dank Schmerzmittel insgesamt (wenn man die Wehen bei den anderen nicht ausblendet) viel viel weniger Schmerzen und ich war auch nicht wirklich mehr eingeschränkt hinterher bzw. nur anders.

Bearbeitet von Yosan
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Ich hatte nur zwei natürliche Geburten.
Aber nach der zweiten war ich direkt top fit und habe alles machen können. Bei der ersten Geburt könnte ich mich zwar uns Baby kümmern, aber laufen/sitzen war eine Qual

Du siehst die zweite natürliche Geburt muss nicht wie die erste ausfallen.

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Hey, ich hatte eine natürliche Geburt und konnte mich die erste Woche danach nicht aufrichten ohne,dass mir schlecht wurde. Laufen dauerte auch 2-3 Wochen. Ich weiß bis heute nicht warum aber an Geburtsverletzung hatte ich nur Scheidenriss und labienriss. Ich war genauso irritiert wie du,weil ich auch immer dachte,danach bin ich sofort fit