Hallo an alle,
vorweg:
Vermutlich gibt es täglich mehrere Threads zum Thema Babyblues, aber jeder hat eine eigene Geschichte, daher verzeiht mir den eigenen Thread.
Ich schreibe auch im Namen meiner Frau, es ist mit ihr abgesprochen.
Hintergrundwissen:
Meine Frau und ich versuchten ab dem Jahr 2022 Schwanger zu werden, es wollte aber nicht klappen.
Wir ließen uns beide untersuchen, medinizisch gab es keine Gründe nicht Schwnger zu werden, eher im Gegenteil.
Dass es dennoch nicht klappte, setzte meiner Frau zu und ging so weit, dass ich sie bat psychologische Hilfe hinzuziehen. (Das müsste so Mitte 2023 gewesen sein)
Daraufhin wurde eine leichte bis mittlere Depression festgetellt und bekam Medikamente.
Es ging ihr daraufhin auch immer besser.. Ende 2023 war es dann so weit, der Schwangerschaftstest zeigte Positiv an. Sie hat die Medikamente im 3. Monat reduziert und etwa im 5. bis 6. Monat dann komplett eingestellt um Anpassungsschwierigkeiten für das Baby zu vermeiden.
Die Schwangerschaft verlief super, sie war glücklich, fröhlich.. keine Beschwerden in der Schwangerschaft, lediglich die Müdigkeit & Sodbrennen. Keine Stimmungsschwankungen nichts.. Die "Wein"-Momente hielten sich sehr in grenzen und konnte man den Hormonen zuschieben.
Nun ist unser Sohn 4 Wochen alt.
2 Tage nach der Geburt ging es los, dass sie Traurigkeit verspürte und viel geweint hat.. Mittags, Nachmittag, Abends.. Tag für Tag.
Mit Google bin ich dann auf "Babyblues" gestoßen und alles passte sehr gut.
So hofften wir Tag für Tag, dass dieses Traurigkeitsgefühl und das Weinen weggeht..
2 Wochenlang hielt es an.. dann wirkte es für paar Tage besser.. es war vielleicht 1-2x weinen innerhalb einer Woche, aber da geben wir den Hormonen und Erschöpfung die Schuld.
Jetzt, knapp 2 weitere Wochen später nachdem "Babyblues" begonnen hat, scheint es wieder da zu sein.. gestern und heute am späten Nachmittag kommt ein Traurigkeitsgefühl und Tränen fließen. Sie ist sehr davon genervt so zu fühlen und steigert sich noch mehr rein.
Ich weiß leider auch nicht mehr weiter.. so gerne möchte ich ihr gut zu sprechen, sie trösten..
Leider bin ich mir selbst unsicher ob Babyblues iimmer wieder auftreten kann, wie lange es anhalten kann usw..
Im Intenet habe ich gelesen, dass es nach wenigen Tagen bis 2 Wochen wieder verschwindet..
Ich persönlich glaube, dass da auch ein Stück Erschöpfung mitspielt.. Sie war eine die immer viel Schlaf gebraucht hat, auch vor der Geburt gerne 8 bis 10h.
Nun bekommt sie keine 4h am Stück mehr Schlaf..
Gerne würden wir dem Kleinen ein Fläschchen geben damit ich eine Nachtschicht einlege, aber dafür ist es "leider" zu früh..
Mittlerweile konnten wir das stillen im Liegen optimieren, aber mit einem 4 wochen alten Baby nebenan und der Angst, dass irgendetwas passieren könnte im Schlaf, lässt es sich trotzdem nicht erholsam schlafen.
Mir persönlich ist auch aufgefallen, dass sie beim stillen sehr ins leere starrt.. empfinde ich etwas komisch, abe ich weiß dass sie den Kleinen über alles liebt inkl. das stillen etc.
Aber bei mir ist auch etwas Angst da, dass das ganze ggf. in eine Depression über geht.. oder in etwas psychologisches.. gerade weil nun die Winterzeit kommt und das Wetter sie früher schon bisschen runter gezogen hat.
Gibt es jemanden mit ähnlicher Vergangenheit und Erfahrung?
Ist das ganze noch im normalen Bereich?
Danke an jede/n die/der sich die Mühe gemacht hat all das durchzulesen!
LG und einen schönen Abend!
Babyblues über viele Wochen bzw. mehrmals?
Also Babyblues is typisch unmittelbar nach der Geburt.
Der is bedingt durch den ersten starken Hormonabfall. Danach is der Hormonhaushalt aber weiter in Schieflage. Insofern man zb kein VitaminD Mangel, Eisenmangel etc hat und die Geburt an sich gut verlief, kann man das gut kompensieren.
Aber was auch einfach typisch ist, ist ein Dopaminmangel und Serotoninmangel nach einiger Zeit. Hier am besten Mut dem Frauenarzt drüber sprechen, ggf wenn vorhanden Psychologen. Das kann man medikamentös gut einstellen. Und ja das sind postpartale Depressionen. Die stellt man gewöhnlich medikamentös ein, weil hormonell bedingt. Gesprächstherapie is eher was für Traumata, das liegt der Beschreibung nach aber nicht vor.
Gerade beim 1. Kind fallen 20-30% in eine postpartale Depression... das ist extrem häufig und nicht selten und da beim 1. Die Erfahrung mental fehlen das einzuordnen und man dazu neigt sich zum zusammenreißen zu zwingen weil man nicht undankbar erscheinen will über sein Kind, manifestiert sich das hier eher als bei Folgeschwangerschaften.
Ich hatte zb beim 1. Eine und nicht zu der Zeit aufgearbeitet, beim 2. Kind is alles hoch gekommen und ich musste altes aufarbeiten. Im übrigen ging es mir beim 2. Danach blendend, weil die Psychologin schon in der Schwangerschaft mein Blutbild ausgewertet hat und prophylaktisch sublimentiert hat. Heute beim 3. Weiß ich was Warnsignale sind und würde es ernst nehmen und direkt zum Arzt und mir Medikamente holen. Nach 3-6 Monaten kann man sie wieder ausschleichen lassen. Bis dahin pendeln sich die Hormone wieder ein. Aber besprechen das mit nem Arzt. Der kann das besser differenzieren und postpartale Depressionen sind häufig und man kann recht wenig dagegen tun, wenn es Eintritt. Das ist nicht nur auf Traumata zu reduzieren. Die Umstellung von 0 auf 1 Kind ist mit Abstand die größte Umstellung. Und man neigt hier viel mit sich auszumachen weil uns Frauen immer gesagt wird, wie überglücklich wir nach ner Geburt zu sein haben und das uns doch vor Glück Einhörner ausm Hintern zu springen haben. Hormone sind aber Freund und Feind in einem.
Gute Antwort 👍 ich schließe mich dem an.
Vielleicht sucht ihr Hilfe bei einem/ einer Heilpraktikerin die spezialisiert ist auf Frauengesundheit. Mir hat diese wirklich super geholfen. Ich hab mich bei der ersten Geburt danach auch sehr gequält. Ich war zwar glücklich, aber diese Erschöpfung gepaart mit dem Hormon Chaos - furchtbar. Man ist nicht man selbst, obwohl man so gar nicht sein will. Der HP kann hier gut analysieren und helfen, m.e besser als Schulmedizin, die sich nur auf gemessene Werte schwarz auf weiß verlässt.
Aber toll; dass du dir als Mann Gedanken machst. Sei für deine Frau da. Die ersten Monate sind hart, man findet sich aber irgendwann (als Paar) wieder, wenn man dran bleibt. Deine Frau ist immer noch da. Sie gibt nur gerade alles was sie hat fürs Baby und den neuen Alltag und wird leider hormonell ziemlich in die Mangel genommen. Oft können Männer das nicht so richtig verstehen (woher auch), aber man kann Nachsicht walten lassen und da sein. Das hat mir sehr viel geholfen.
Hallo ihr beiden,
Danke euch fürs durchlesen und euren Rat.
Ich hatte sie bereits gebeten ihre Hebamme anzurufen oder eine Stillgruppe o.ä. zu suchen um sich mit Frauen austauschen zu können die gleiches oder ähnliches durchgemacht haben..
Sie hört ja auch zu, tut aber nichts.
Ich bin gerne für meine Frau da, leider kommt dadurch aber bereits seit 2 Jahren mein Hobby zu kurz bzw. seit 1 Monat gar nicht mehr.. mir fehlt also der Ausgleich um mit den eigenen Dämonen klar zu kommen aber auch um Energie für sie zu tanken.. und wenn sie aber dann nichts tut, was ihr ggf helfen würde, könnte ich manchmal ausflippen.
Mal sehen, ich hoffe es bessert sich sehr bald wieder.
Lg