Hallo, kann mir jemand sagen, wohin ich mich in Österreich wenden kann?
Worum gehts:
Ich habe mir bei meiner ersten Geburt vom Krankenhaus unterschreiben lassen, dass für sämtliche Maßnahmen und Eingriffe meine Zustimmung erforderlich ist. Ich wollte über jeden Handgriff aufgeklärt werden und dann selbst entscheiden dürfen. Sollte ich dazu nicht in der Lage sein, hat mein Partner die Entscheidungsvollmacht. War eine lange Diskussion mit der leitenden Ärztin, aber wir wurden uns am Ende einig.
Im Anschluss folgte eine unangekündigte Eipollösung bei 0,5cm Mumu, und starken Wehen, die unfassbar Schmerzhaft war! Daraus resultierend ein Blasensprung und Wehensturm.
Bei 8cm und 9cm Mumu bekam ich laut Geburtsbericht je eine medikamentöse Einleitung verpasst, die ich zuvor auch mündlich nochmal ablehnte (steht auch im Geburtsbericht).
Warum ist mir ein Rätsel, die Geburt ging gut voran und alles war in Ordnung. Dann gings (jetzt ists mir logisch) plötzlich sehr schnell. Ich wurde von den Wehen überrollt und erlitt schwerste Geburtsverletzungen.
Ich wollte mit der Durchtrennung der Nabelschnur mindestens 30 Minuten warten. Mir wurde gesagt, es seinen bereits 30 Minuten vergangen, somit willigte ich ein. Laut Geburtsbericht waren es 8 Minuten. Dann wurde mir noch die Plazenta rausgeschossen (mit vollem Körpergewicht auf den Bauch geschmissen, dazu unten gezogen). Grund ist mir fraglich, außer, dass es 6 Minuten nach Schichtwechsel war. Ich sollte wohl einfach fertig machen....
So, nun belastet mich diese Situation extrem und ich möchte das nicht auf mir und meinem Kind sitzen lassen.
Was kann ich tun, wohin kann ich mich wenden?
Gewalt im Kreißsaal - Österreich
Ich kann dir nicht helfen, hab aber selbst ne Frage an dich.
Du hast dir das im Vorhinein unterschreiben lassen? Und das wurde diskutiert?
Wie kamst du darauf, dass du das einfordern musst? Hattest du bereits schlechte Erfahrungen in der Klinik gemacht? Oder schlechtes gehört?
Es tut mir auf jeden Fall sehr leid für dich. Ich hatte ein wirklich tolles Geburtsteam, die Geburt war trotzdem wild und schon damit hab ich ehrlich gesagt zu kämpfen. Wie es ist wenn dann noch gegen den eigenen Willen gehandelt wird... Nicht schön. Überhaupt nicht schön.
Da du den Geburtsbericht vorliegen hast, wirst du mit der Klinik selbst schon geredet haben? Was sagen die dazu?
Mir wurde (in D) angeboten, ich könne mich jederzeit für eine Aufbereitung bei der Geburtsklinik melden...
Ich hatte größte Ängste vor unnötigen Interventionen und Eingriffen in den Geburtsverlauf, hatte selbst im engeren Kreis viel davon mitbekommen und mich sehr viel im Vorhinein mit dem Thema beschäftigt.
Geplant war eine Hausgeburt, um genau das zu umgehen.
Meine Mutter entkam bei meiner Geburt nur ganz dem Tod, verursacht durch zu viele unnötige Eingriffe.
In der Klinik sollte ich den Infobogen mit allen möglichen Interventionen und den damit verbundenen Risiken unterschreiben. Da hab ich mich aber geweigert gleich im Vorhinein allem blind zuzustimmen. Ich wollte nicht Fremde entscheiden lassen, sondern mit einbezogen werden und gefragt werden. Ging ja immerhin um mich und mein Kind, informiert war ich sehr gut, daher wollte ich selbst entscheiden dürfen.
Die Ärztin meinte, das müsse manchmal alles ganz schnell gehen und es bliebe keine Zeit. Ich erklärte, dass ich dennoch auf Aufklärung bestand. Sie meinte, manchmal könne ich vielleicht nicht mehr antworten, da kam mein Partner ins Spiel. Das ging eine Zeit lang hin und her...
Mit der Klinik hab ich noch nicht gesprochen, ich hatte mir den Bericht geholt, da ich erneut schwanger bin und meine Hebamme (Hausgeburt) ihn gerne sehen wollte.
Das war gestern erst, da hab ich auch von den medikamentösen Einleitungen gelesen. Ich wusste davon nix....
Mir ist einfach garnicht klar, warum so gehandelt wurde...
Ich kam in die Klinik, weil ich nach 4 schlaflosen Nächten zu erschöpft war und eine Pause brauchte. Stattdessen bekam ich die Eipollösung.
Die Geburt ging gut voran, ich versuchte verzweifelt Kraft zu tanken und hoffte, dass es noch etwas dauert, dann trotz sich öffnendem Munu einfach 2 Einleitungen. Das ist doch total unlogisch!
Auch die Lüge wegen der Nabelschnur und das Rausreissen der Plazenta hatte überhaupt keinen medizinischen Grund. Ich werde daraus nicht schlau...
Es tut mir leid, dass du dich so fühlst!
Ich würde mich an deiner Stelle erstmal an eine psychologische Beratung wenden. Dein Geburtserlebnis solltest du mit professioneller Hilfe aufarbeiten.
Was meinst du denn mit "nicht auf mir und meinem Kind sitzen lassen"? Was erwartest du dir konkret? Eine Erklärung? Eine Entschuldigung? Eine Entschädigung?
Wie gesagt, erstmal würde ich das mit psychologischer/ psychotherapeutischer Unterstützung angehen. Danach kannst du dich dann dem "auf mir sitzen lassen" widmen. Vorher macht das in meinen Augen keinen Sinn.
Wünsche dir alles Gute!!
Ich weiß nicht unbedingt, was ich mir erwarte... Eine Erklärung auf alle Fälle, ich hab durch die schweren Verletzungen immerhin langfristige Einschränkungen vor allem im Beruf (Berufsreiter...)
Wenn das alles nur war, um noch vorm Schichtwechsel "fertig zu machen", dann will ich das erklärt haben.
Die Schmerzen danach wären vermeidbar gewesen und total unnötig, somit evtl Schmerzensgeld, aber bestimmt nicjt als wichtigstes Ziel.
Vor allem will ich wohl verhindern, dass sowas auch anderen Frauen passiert.
Hallo,
ich würde mich an die Ärztekammer wenden. Da gibt's ja auch bestimmt eine Beschwerdestelle und evtl. gibt's auch einen Verein, der darauf spezialisiert ist!?
Bin selbst aus Ö und das wäre meine erste Anlaufstelle.
Ansonsten frag deine Hebamme, ob sie was weiß. Vl gibt's ja auch einen Verein!?
Das man zuvor mit Ärzten über Interventionen diskutiert und einen Zettel unterschreiben lässt, kenne ich gar nicht.
Da hätte ich gar keine Lust dort zu entbinden - zudem sie bei jedem medizinischen Eingriff die Zustimmung benötigen!
Hab damals auch bei meiner Einleitung einen Aufklärungsbogen unterschreiben müssen.
LG und alles alles Gute für die kommende Geburt! 💕
Im Aufklärungsbogen gings um alle praktizierten Interventionen und die Risiken. Saugglocke, Zange, Dammschnitt, etc. Alles zusammen auf mehreren Seiten.
Ich dürfte einzelne Punkte ablehnen, wie den Dammschnitt zb.
Das sollte ich unterschreiben, wollte ich aber eben nicht. Nichts davon wollte ich vorab genehmigen, das hat ihnen dort so garnicht gepasst!
Im Geburtsbericht steht auch noch "Frau lehnt Wehenmittel ab" oder so.... ich hatte es nochmal extra gesagt, das ärgert mich so...
Am Donnerstag bespreche ich mich mit meiner Hebamme, die Ärztekammer ist bestimmt eine gute Idee, danke!
In Österreich ist mir leider nichts bekannt, in Deutschland wäre https://www.traumageburtev.de/ hilfreich. Vielleicht dort Mal anfragen, ob sie Kontakte haben oder so einen Verein in Österreich kennen? Vielleicht sind die vernetzt.
Gerade das mit der Plazenta finde ich enorm fraglich u echt oarg...Ich hab zum Glück keinerlei körperliche Gewalt erlebt unter der ersten Geburt aber psychische, war unter aller Sau wie die männlichen Ärzte über meinen Körper, mich und mein Baby geredet haben, als es zum Geburtsstillstand kam. Mein Mann war auch so wütend. Hab nur mit meiner Hebamme darüber geredet danach, weil alle körperlichen Übergriffe konnte ich abwehren u es wurde rein gar nix gemacht, was ich nicht wollte, weil ich voll "da" war u unter der geburt noch bestimmt "nein" sagen konnte u zu dem rest hab ich mir einfach nur gedacht was für trotteln die ärzte halt sind. Du kannst dich beim Leiter/Leiterin der Geburtshilfe direkt beschweren von deinem KH bzw deine Hebamme fragen, was eine gute Anlaufstelle wäre. Ich weiß nur vom AKH dass der Leiter die richtige Anlaufstelle ist bzw gibt es beim AKH auch eine ombudsstelle Email Adresse für solche Beschwerden, da war ich zur zweiten Geburt aber da hatte ich keinerlei Probleme mit dem medizinischen Team.
Wahnsinn, das stell ich mir auch furchtbar vor!
Zu mir waren alle sehr freundlich und respektvoll mit nettem Ungangston, aber dennoch sind diese Dinge einfach passiert. Ich hab mich relativ sicher gefühlt und das war wohl mein Fehler...
Ja, das Gefühl wie die Plazenta da rausschiesst, das vergess ich wohl nie! Als gerade-noch-schwangere hab ich meinen Bauch gehütet wie meinen Augapfel, und dann stößt die ihren Arm da rein.... Ich hatte direkt Tränen in den Augen. Und auch hier ist mir der Grund unklar, das hatte alles noch garnicht lange gedauert, es gab keinen Grund zu stressen.
Hi, oje ich komme auch aus AT und kenne sowas.. meine erste Geburt war fast gleich wie du sie beschreibst 😔.. ich würde mich wenn ich du wäre an die Ärztekammer und den Patientenanwalt wenden…
Ganz liebe Grüße
Sophiiieee
Hallo, verrätst du mir, aus welcher Ecke du kommst oder in welcher Klinik du warst?
LG
Hi, bin aus dem Vorarlberger Unterland. Du?
Lg