Hallo,
Ich bin in SSW 35 und mache mir extrem viele Gedanken.
Von allem was ich online höre und lese scheint es einfach nur die Hölle zu sein ein Baby zu haben. Vor lauter Negativität kann ich mich kaum noch freuen und wünschte mir die Schwangerschaft ginge noch länger. Das Näherrücken der Geburt und der Zeit danach empfinde ich inzwischen als Bedrohung.
Selbst wenn ich bewusst nach positiven Erfahrungen google kommt zwischendurch immer ein Kommentar wie furchtbar doch alles ist.
Momentan rechne ich damit, dass ich nach der Geburt nur noch unglücklich sein werde und freue mich nicht auf den Tag. Das Baby war ein absolutes Wunschkind. Aber seit ich diese Erfahrungsberichte von anderen Leuten lese hab ich das Gefühl alles wird nur schlimm.
Auf der Suche nach ein bisschen Positivität daher die Frage:
Wie ging es euch nach der Geburt? Wart ihr glücklich oder muss ich wirklich damit rechnen, dass ich unglücklich sein werde nach der Geburt? Und wenn ja wie lange? Wann kommt denn das Glück?
Ich würde mich so gerne auf die Geburt freuen können…
Danke schon im Voraus!
Wart ihr glücklich nach der Geburt?
Ich war glücklich nach der Geburt. Und das, obwohl diese jetzt nicht aus dem Bilderbuch war und ich ein Schreibaby hatte. Trotzdem war es im Nachhinein die schönste Zeit. Etwas ganz besonderes und ein absolutes Highlight im Leben.
Hallo,
was liest Du denn da? 🙈
Also meine Post-Geburt-Zeit war kein blinder Freudentaumel, nein. Aber es war auch auf gar keinen Fall die schlimmste Zeit meines Lebens!
Hm, manchmal war ich sehr glücklich und verliebt in meinen Sohn. Manchmal war ich sehr neutral? Also einfach in einer ruhigen, entspannten Stimmung. Manchmal war ich müde, überreizt und angestrengt.
Direkt nach der Geburt, also wirklich unmittelbar, war ich stolz auf mich, stolz aufs Kind und habe gerne Besuch gehabt. So richtige Heultage hatte ich gar nicht. Nur ein Stimmungstief, etwa Mitte bis Ende der ersten Lebenswoche.
Was mich eiskalt erwischt hat, war die Einsamkeit nachdem mein Mann wieder arbeiten gegangen ist (Lebenswoche 9) und bis dann bei mir die Kurse losgingen und ich wieder Kontakt hatte. Ich bin deswegen überall hin, Babyschwimmen, 2x wöchentlich Kanga, Stillgruppe… Das kann ich dir nur raten, auch schon mal für Pekip oder so anmelden. Oft sind die Plätze schnell belegt und abspringen kannst du immer noch.
Hast du vielleicht Freundinnen die mit Kindern zu Hause sind? Dann hast du da auch ne Anlaufstelle. Ich bin praktisch die letzte aus unserem alten Freundeskreis mit Baby, alle meine Freundinnen und Bekannten arbeiten vormittags, darunter habe ich wirklich gelitten.
Ich bin dann gern weit weit spazieren gegangen mit meinem Sohn im KiWa und hab Hörbücher/Podcasts gehört.
Nach dem 1. Kind war ich etwas fertig, nach dem 2. bis 4. Kind war ich nach der Entbindung richtig ausgeglichen.
Lass dich nicht verunsichern durch den "regretting motherhood" hype. SOwas läuft sich auch wieder tot.
Natürlich gibt es auch sehr stressige Phasen, aber du schaffst das
Regretting Motherhood als Hype abzutun, empfinde ich als sehr oberflächlich. Es geht in diesem Threads nicht um Regretting Motherhood, die wird meist später empfunden, wenn die gesellschaftlichen Erwartungen bzgl. Mutterschaft auf die Mütter einprasseln und nicht direkt nach der Geburt.
Ich bin nicht oberflächlich. Ich denke nur, dass es über die social Media Kanäle oft so rüberkommt, dass nach der Schwangerschaft man genauso leben kann wie vorher. Aber diese promis können sich auch ein Au pair nach dem anderen leisten.
Ich gabe das nur erwähnt, weil man sich davon auch beeinflussen lassen kann.
Sicher gibt es Frauen, die es bereuen, ein Kind bekommen zu haben, aber das wird schon sehr in die Medien getragen
Ich habe die Geburt selbst schon als schön empfunden und war auch danach glücklich. Wir hatten beide vier Monate komplett gemeinsam Elternzeit, und das war einfach nur so schön. In der ersten Woche hat meine Mutter Brötchen und abends gekochtes Essen vor die Tür gestellt, und wir könnten einfach unseren kompletten Tag nach unserem Sohn richten.
Er ist auch oft nachts geworden und ab vier Uhr nachts habe ich ihn immer getragen, aber ich habe dann vormittags geschlafen und meine Frau hat sich gekümmert. Wir haben immer gesagt - und sagen noch heute, wo er drei Jahre ist und das Geschwisterchen unterwegs - das unser Kind die beste Entscheidung gewesen ist, die wir je getroffen haben. Und das haben wir auch ganz am Anfang schon so empfunden. Ich habe aber auch das Gefühl, dass die negativen Berichte überwiegen und verstehe es nicht ganz. Oft wird glaube ich versucht, das ganze nicht so zu verklären, was ja per se keine schlechte Idee sein mag, aber...weiß auch nicht.
Wichtig scheint mir, auch wenn ich Threads so lese, dass ihr schon vorher mit Verwandten klärt, wie es mit Besuchen etc aussehen soll. Dass ihr euch Essen mitbringen lasst, wenn jemand kommt, und vielleicht mögt ihr euch ja auch noch jemanden zum Brötchenservice organisieren. Und dass ihr euch zusammen gut aufteilt. Selbst wenn der zweite Elternteil jetzt nicht auch frei haben sollte - was ich empfehlen würde, und definitiv mehr als vier Wochen - dann sollte klar sein, dass du zwar das Kind während der Arbeitszeit des anderen betreust, aber danach 50/50 geteilt werden muss und du vielleicht auch Pause hast, direkt wenn der andere Elternteil heim kommt. Wir haben beide nach vier Monaten wieder 50 Prozent gearbeitet, und es so empfunden, dass die Person die auf der Arbeit war weniger gefordert gewesen ist. Also sprecht das vielleicht nochmal durch, solltet ihr das noch nicht getan haben.
Und ansonsten: Freu dich! Anfangszeit mit dem ersten Kind ist einfach nur wundervoll, und ein bisschen bedauere ich, dass das mit dem zweiten jetzt nicht mehr ganz so geht, einfach ein bisschen zu versacken. Es kann auf jeden Fall wunderschön werden, und du solltest aufhören solche Berichte im Internet zu lesen, wirklich!
Alles Gute!
Viele haben nach der Geburt einen Baby Blues oder sogar eine Wochenbettdepression. Ich hatte das auch, nach beiden Geburten. Allerdings liefen diese alles andere als schön, das hat bei mir wohl dazu beigetragen das es mir nicht sehr gut ging. Allerdings war mein Mann und meine Familie immer da, das hat mir sehr geholfen. Glücklich war ich anfangs eher nicht, mehr neutral. Aber das hat sich gelegt. Wir hatten nach 2 Monaten einen guten Rhythmus. Klar gibt es immer anstrengende Momente und Tage, die einfach nur furchtbar sind. Aber bei uns sind die meisten Tage einfach nur wunderbar und ich bin sehr glücklich das ich 3 gesunde, fröhliche und super süße Mädchen habe🥰
Liebe Grüße von TwinMiri mit TwinGirls 2 Jahre und Baby Girl 8 Monate💞
Hi, das tut mir mega leid, dass du so empfindest. Ich hab eher gegenteiliges bisher gehört, alle in meinem Umfeld erzählen wie toll es die meiste Zeit ist. Und auch ich kann das nur bestätigen. Obwohl ich sehr gerne gearbeitet, ausgeschlafen und Zeit alleine oder auch mit Freunden verbracht habe, empfinde ich die letzten 12 Monate als die schönsten in meinem Leben. Es gibt immer Momente und Situationen wo man an Grenzen kommt und sich hilflos fühlt. In den Momenten habe ich mich auch oft schlecht gefühlt, aber sobald die Situation vorbei war, war es komischerweise fast "vergessen" und ich war wieder super glücklich und hab teilweise im Nachhinein dann gedacht so schlimm war es nicht. Und ich hatte absolut kein Anfängerbaby. Ich hab auch immer das aktuelle Alter am besten gefunden. Und es wird mit der Zeit auch immer besser und macht mehr Spass. Es bleibt anstrengend, aber jedes Alter ist anders anstrengend. Versuch dich drauf zu freuen, das Leben verändert sich aber bei den allermeisten zum Guten 🍀
Ganz ehrlich: es ist schon alles richtig krass und anstrengender, als man es sich ausmalen kann. Aber viel krasser ist, was du dafür bekommst. Wenn sich dein Baby an dich schmiegt, weil du sein happy place bist. Wenn es dich anlächelt, wenn es mit dir quatscht, wenn es ganz verzückt den Kopf einzieht weil du es ansprichst, wenn es auf dir schläft und träumt und dabei lächelt.
In der Schwangerschaft habe ich zu meinem Mann gesagt, dass er unser Baby mehr lieben wird als alles andere, auch mehr als mich. Er hat nur komisch geschaut, als ob ich gefühlsduselig wäre. Jetzt hat er's kapiert.
Auch das muss nicht so sein. Die Vormittage mit meinem Baby fühlen sich an wie Urlaub im Vergleich zu der Zeit mit den beiden Großen 6 und 8 Jahre. Da bin ich wesentlich geforderter. Also auch da würde ich empfehlen erstmal abzuwarten wie anstrengend/fordernd das Baby ist oder ob man nicht ein entspanntes Baby hat.
Bei meinem Sohn, war es tatsächlich schrecklich. Und das kann ich auch nicht schön reden, ohne zu lügen. Die Geburt verlief schlimm, mit sekundärer Sectio und direkter Wegverlegung an eine Kinderklinik. Das Wochenbett über machte ich mir viele Sorgen und wusste, dass die nächsten Monate einige OPs bei ihm anstehen würden. Ständig hatte ich irgendwo anders Schmerzen, hatte ständig mit den Brüsten und zu viel Milch zu tun. Dazu hatte mein Kleiner dann auch noch sehr starke Koliken und nachts wurde kaum bis garnicht geschlafen. Ich war absolut am Ende und ja es war der Horror. Ich bin da mit komplett unrealistischen und romantischen Vorstellungen an alles ran gegangen und es folgte ein bitteres Erwachen. Das ist nicht das was du hören willst, das weiß ich, aber die, die schreiben dass es bei ihnen eben nicht so schön war, die schreiben das nicht ohne Grund und ich persönlich wäre über ein bisschen mehr Ehrlichkeit echt froh gewesen.
Drei Jahre später kam dann übrigens meine Tochter und bei ihr verlief die Geburt toll und auch das Wochenbett war voll in Ordnung. Sie war viel zufriedener und nach den ersten Wochen auch schnell pflegeleichter. Sie hatte nur wenig mit dem Bauch zu tun und mein Mann war da auch immerhin zwei Wochen zu Hause. Bei meinem Sohn nicht mal eine Woche, was das Ganze nicht gerade besser machte.
Mein Fazit, es kann so oder so kommen. Was für ein Baby man bekommt, kann man vorher nicht wissen und ändern kann man es ja eh nicht. Man zieht das ganze durch, übersteht es und irgendwann läuft es dann auch. Blauäugig bin ich jedenfalls nicht ans zweite Kind ran, aber ich dachte mir, irgendwie gehen die ersten Monate vorbei und ich hab einfach gehofft, dass es ein bisschen weniger schlimm wird als bei meinem Sohn. Und es war dann wirklich viel besser!
Ich drücke dir die Daumen, dass bei euch alles gut läuft und ihr eine schöne erste Zeit zusammen erleben werdet. ♥️♥️