Schöne Geburt?

Meine Maus ist zwar erst 4 1/2 Monate aber mein Mann wünscht sich unbedingt ein zweites Kind.
Ich kann mir aber überhaupt nicht vorstellen nochmal eine Geburt durch zu machen. Ich empfand es als traumatisch und kann mir nichts schönes unter dem Wort Geburt vorstellen.
Jetzt lese ich aber sehr häufig von Frauen, die eine schöne Geburt hatten. Könntet ihr mir bitte sagen, was ihr als schön empfunden habt? Was hat es zu einem schönen Erlebnis für euch gemacht?

Danke im Voraus.

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Hey, ich fand es schön weil.ich mich intensiv auf die Geburt vorbereitet hatte (Yoga, epi- no, Ernährung, Dämpf Bäder...) es kam mir vor wie der Wettkampf am Ende eines langen Trainings.
Es war überwältigend zu sehen, wie viel Kraft in meinem Körper steckte und wie gut mein Kind und ich zusammengearbeitet haben. Für mich war es eine sehr kraftvolle Erfahrung das Kind auf die Welt zu bringen. Ich fand den Moment als ich sie in den Armen hielten einfach unglaublich schön.
Insgesamt fand ich die Geburt auch nicht annähernd so schmerzhaft wie ich es mir vorgestellt hatte.
Aber ganz ehrlich, dass kann ich mir sagen weil ich einfach Glück hatte. Glück das mein Kind sich perfekt durchs Becken gedreht hat, dass ich eine super tolle Hebamme hatte, in einem tollem Krankenhaus war, keine Interventionen, keine Verletzungen und die Wassergeburt hatte, die ich mir gewünscht habe.
Klar die Vorbereitungen haben da auch geholfen, aber man hat nicht über alles Macht und für mich lief es einfach gut.

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Ich hab 3 Kinder...erste Geburt empfand ich schlimm, habe gehofft, dass bei der 2. Geburt irgendwie alles besser wird und ich danach nicht so mentale Probleme mit dem Gedanken an die Geburt habe...Pustekuchen..es kam noch schlimmer (beide male aber medizinisch alles in Ordnung) und in der 3. Schwangerschaft zeigte sich mehr und mehr, dass besonders von der 2. Geburt wirklich traumatisch war.
Die 3. Geburt war dann ein geplanter KS und das hab ich wirklich als schön empfunden, denn wir hatten die Möglichkeit einer Kaisergeburt, also das Tuch zwischen unseren Köpfen und dem OP Bereich wurde runtergelassen als unsere Tochter dann wirklich rausgehoben wurde, sodass wir sie sofort gesehen haben und sie uns auch, weil die Ärzte sie beim Rausheben extra zu uns drehten. Richtig schöner Moment!!

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Darf ich was fragen? Warum hast du dich auf die 2 weiteren Geburten eingelassen wenn die erste und dann noch die zweite für dich nicht so schön war
Lg

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Also eigentlich hatte ich aufgrund der ersten Geburt gesagt, dass ich kein Kind mehr will. Dann kam Trennung, neuer Partner und zack, ungeplant schwanger...dann hab ich gedacht, ich versuchs nochmal, angeblich ist die 2. Geburt ja einfacher und vielleicht "entschädigt" es dann für die 1. Geburt...aber war absolut nicht so. Wir wollten letztlich aber dann noch ein Kind und das Thema Geburt habe ich bis ca. Mitte der Schwangerschaft recht erfolgreich verdrängt...dann wurde es aber immer schlimmer je näher der Termin kam, sodass ich direkt in Tränen ausbrach oder mich emotional ausklinken musste sobald es um die bevorstehende Geburt oder um die die Vergangenen ging. Daher dann der KS und der war sowas von die richtige Entscheidung

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Hi 🙋🏼‍♀️

Ja die selbe frage hab ich mir nach der Geburt auch gestellt 😅 ich fand’s echt heftig. Aber je mehr Zeit vergangen ist (Baby 11 Monate), desto mehr kann ich sagen, dass die Geburt wirklich schön war. Wahrscheinlich weil ich die Schmerzen vergessen habe 🫠
Ich bin für mich persönlich weg gegangen von der Idee, dass eine Geburt schmerzarm oder schmerzfrei verläuft und unter diesem Aspekt , hatte ich wohl eine schöne Geburt 😃
Und ich muss sagen, ich freu mich auch tatsächlich schon auf die nächste.
Was ich jetzt im Nachhinein als schön betrachte war, dass mein Mann die ganze Zeit an meiner Seite war, dass ich ne Stunde schlafen konnte, als ich die pda gekriegt hab und dass es danach ganz schnell ging. Das er rauskam und mir sofort angelegt wurde, das war wirklich magisch. Das möchte ich unbedingt nochmal erleben. Jetzt weis ich ja auch, was für abartige Schmerzen das waren, also bin ich diesmal besser vorbereitet und werd auch gleich die PDA verlangen, das macht es dann vielleicht besser für mich.
Ich kann’s gar nicht so genau beschreiben, es ist einfach ein vorfreudiges Gefühl auf die nächste Geburt 🤩 mal schauen, wann es wieder soweit sein wird.

Ich denke, dass man so eine Geburt auch erstmal verarbeiten muss und dann kann man sich wieder darauf einlassen- oder eben nicht.

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Meine erste Geburt endete in einer sekundären Sectio und war alles andere als schön. Es war eigentlich alles so gelaufen, wie ich es auf keinen Fall wollte. Daher weinte ich dem schönen Geburtserlebnis nach bis ich nach 3 Jahren dann meine Tochter bekam. Ich hab mich mit allem was ging darauf vorbereitet, um um eine erneute Bauchgeburt rumzukommen. Nicht weil ein Kaiserschnitt keine schöne Geburt sein kann, sondern einfach weil es für MICH eben wichtig war, dass ich einmal im Leben eine spontane Geburt erleben darf. Und es war super hart, aber es war auch das genialste das ich je erlebten durfte. Die schmerzen waren bei mir tatsächlich so gut wie vergessen als sie da war. Ich hatte eine tolle Hebamme die ich auch persönlich recht gut kenne und ich war so voller Glück und Liebe, dass ich am liebsten direkt nochmal ein paar Babys bekommen hätte. ♥️

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Bei unserem Sohn, unser erstes Kind, haben wir uns vorher ausgemalt, wie wir dann im Kreißsaal zusammen in der Badewanne sitzen, hatten sogar eine Playlist erstellt 😅

Tja, dann kam alles anders...
Beim CTG zweimal Herztöne weg und es wurde im Krankenhaus der Alarm ausgerufen. Kurzerhand wurde ich im Kreißsaal mit Narkosemaske komplett ausgeschaltet und gleich dort operiert. Innerhalb einer halben Minute haben sie unseren Sohn geholt. Ich habe die ersten 20 Minuten seines Lebens verpasst, den ersten Schrei nicht mitbekommen und mein Mann musste voller Sorge um uns im Nebenraum warten und hat alles mitbekommen. Auch tut es mir noch heute nach bald 2 Jahren immer noch weh, dass ich das nicht so erleben durfte wie gewünscht und dass ich, als ich noch halb in der Narkose war, ihn wegen der starken Schmerzen nicht auf mir haben konnte. Ich habe es selbst nicht mitbekommen, mein Mann hatte mir das erzählt.
Es war aber ein schönes Gefühl, als mein Mann mit unserem Sohn im Arm neben mir saß, als ich wieder zu mir kam.

Aber ich genieße nun, auch wenn ich oft zurückdenken muss, die schönen Momente und habe den Kleinen noch bis nächstes Jahr im Sommer bei mir zu Hause. Klar habe ich Angst, dass bei der nächsten Schwangerschaft wieder so etwas auftritt, da das Risiko nun erhöht ist, dass sich erneut die Plazenta ablösen kann. Aber ich bin in guter ärztlicher Behandlung und werde dann engmaschig überwacht.

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Hallo!

Mein erstes Kind bekam ich im Geburtshaus, das zweite Zuhause. Vorbereitet war ich eher halbherzig, weil ich mir vorher nichts vorstellen konnte. Wichtig war mir allerdings von Anfang an, dass möglichst wenig Menschen involviert sein sollen. Mit Ärzten kann ich gar nicht. Ich komme mit deren Sicht auf Leben selten zurecht. In allen Bereichen. Deshalb Entscheidung Geburtstshaus.

Die erste Geburt war anstrengend. schmerzhaft wahrscheinlich auch, aber daran kann ich mit tatsächlich nur sehr dunkel erinnern. Man ließ mich weitgehend in Ruhe. Das war gut. Niemand wollte was von mir, niemand schwatzte mir was auf, ich konnte machen, was ich wollte. Am Ende war das Kind auf einmal da. Hinterher sagte mri die Hebamme, dass das im Krankenhaus ein Kaiserschnitt geworden wäre, weil es zwischendrin eine zu lange Pause gab. Ach, guck, habe ich gar nicht mitgekriegt. Die Hebammen waren wohl die ganze in Hab-Acht-Stellung, ich habe davon nix gemerkt und das Kind kam spontan. Damals war ich in erster Linie verwirrt. Plötzlich waren wir mit Baby Zuhause und ich überlegte, was uns denn da eingebrockt hatten.

Das zweite Kind war zu schnell. Ich habe es nicht mehr ins Geburtshaus geschafft, aber die Hebammen waren spontan genug, dann eben zu mir zu kommen. Das ging mir einem Blasensprung los und ich kann dir sagen, weil ich mich daran doch noch gut erinnere, dass die ersten 45 Minuten der Wehen höllisch waren. Dann standen die Hebammen auf der Matte und nichts tat mehr weh. Ich fühlte mich auf einmal sicher und war sehr entspannt. Laut Hebamme hätte ich das Kind innerhalb von 30 Minuten haben können, weil die Stimmung aber so nett war, brauchten wir noch zwei Stunden, die ich als wirklich sehr, sehr schön in Erinnerung habe. Der Knabe wird bald 19, aber ich weiß das immer noch.

Wichtig waren wir für mich wirklich die Hebammen. die haben auch die Vorsorge gemacht, weil ich das beim Gyn, der nur Fehler suchte und an mir herumkrittelte, nur anstrengend und nervig fand. Das machte mir Angst, weil der mir ganz Schlimmes für die Geburt prophezeite. Ist aber nicht eingetroffen, weil ich auf andere gehört habe.

Alles Gute!

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Naja, Du magst vielleicht schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht haben. Aber nicht alle sind so. Natürlich hatte ich auch schon Ärzte gehabt, die sich teilweise daneben benommen haben.

Aber als bei mir zum Beispiel der Notruf durch die Ärztin ausgerufen wurde, kam auch der Chefarzt hinzu, der meinen Sohn auf die Welt holte. Er war neben dem Anästhesisten der einzige, der sich mir vor der Narkose noch vorstellte und sagte, dass er nun mein Kind holen wird. Der Chefarzt hatte die Nachsorge bei mir übernommen und er hatte sich immer um meine Gesundheit gekümmert. Er hat auch, als ich nochmals operiert werden musste, alles übernommen und mir die Angst genommen.
Das einzige Problem nach der Geburt waren bei mir ein paar Schwestern, die etwas übergriffig wurden.

In einem Geburtshaus wären mein Sohn und ich heute nicht mehr... Wenn Du verstehst.

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Wenn man beruflich viel im Kreissaal zu tun hatte, nimmt man in der Tat auch etwas Abstand vom Geburtshaus. Aber das ist natürlich jedem selbst überlassen.
Jedenfalls sind die meisten Ärzte sehr wohlwollend und bemüht den Frauen eine schöne Geburt zu ermöglichen.
Ja, für eine Geburt benötigt es nicht zwingend eine Klinik. Und trotzdem gibt es Geburtsverläufe, die zum Wohle der Mutter und des Babys, ein schnelles Einschreiten und Handeln erforderlich machen. Und nein, das sind nicht Komplikationen, die nur aufgetreten sind, da zu viele Interventionen stattgefunden haben. Die Natur kann sehr erbarmungslos sein. Es ist selten ja, aber niemand kann sich im Voraus in Sicherheit wiegen, dass es einen selbst nicht trifft. 🤷🏻‍♀️ Dann lieber sofortige Hilfe im
back up. Ich habe auch schon das Resultat einer schiefgegangen Hausgeburt erlebt… das war für mich persönlich prägend.

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Hallo :)

Ich empfand meine erste Geburt sogar als sehr schön und hab die fast romantisch in Erinnerung. Schwanger sein ist für mich immer nicht so schön, da freu ich mich jetzt in der zweiten Schwangerschaft schon wieder auf die Geburt.

Bei mir ist glaub ich aber auch alles richtig gelaufen was richtig laufen kann. Ich hatte jeweils zwei Abende vor der Geburt stärkere Vorwehen abends. In der zweiten Nacht wurde ich dann um 2 Uhr mit Wehen wach. Die waren anfangs nicht so stark, kamen aber schon regelmäßig alle 8-10 Minuten. Ich ging dann in die Badewanne und lag da gefühlt ewig lange drinnen. Mein Freund unterhielt mich und stoppte immer mal wieder die Zeitabstände der Wehen mit. Beim rausgehen aus der Wanne waren die Wehen schon deutlich stärker. Ich habs mir dann auf der Couch so gut es ging bequem gemacht. Bei jeder Wehe musste ich aufspringen, eine Runde gehen und erstmal veratmen. So gegen 7 Uhr rief ich im Kreissaal an und habe meine Beschwerden geschilderten. Die meinten ich soll im Laufe vom Vormittag kommen. Ich hab mir dann eine Wärmefläche für den Rücken gemacht, weil die Schmerzen bei mir so nach hinten ausgestrahlt haben. Bin dann immer mal wieder auf der Couch zwischen den Wehen eingeschlafen.

Gegen 10 Uhr haben wir uns dann fertig gemacht für die Autofahrt. 10:30 waren wir im Krankenhaus. Hatte da teilweise schon Presswehen. Kam dann gleich ans CTG und bekam einen Zugang gelegt. Hatte eine super liebe Krankenschwesternschülerin, die nicht von meiner Seite gewichen ist. Die Hebamme war auch ein Träumchen. Muttermund war da bereits auf 7cm. Ab in den Kreissaal. Schaffte es grade noch vom WC auf die Liege bevor die Presswehen so richtig einsetzten. Mein Freund riss mir noch die Hose runter und los ging's. Eine Stunde später war unsere Maus dann da. Schmerzen waren immer gut zum aushalten auch ohne Schmerzmittel. Eine Schmerzinfusion bekam ich zwar angeboten, aber die Hebamme hätte keine Zeit gehabt die herzurichten. Während den gesamten Presswehen hatte ich ein Lächeln im Gesicht. Mein Freund hielt meine Hand und hat mich bei jeder Presswehe angefeuert. Nichts kann die Euphorie beschreiben, die ich in dem Moment gefühlt habe. Noch nie habe ich mich so verbunden mit meinem Körper gefühlt, der irgendwie immer genau wusste was zu tun ist.

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Ich danke euch für eure Erfahrungen und Eindrücke.
Ich denke, ich muss vielleicht einfach Zeit verstreichen lassen und die Geburt verarbeiten.
Ich hoffe, ich habe so viel Kraft wie ihr, um noch ein zweites Kind zu bekommen <3

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Also ich muss dir ganz ehrlich sagen, dass ich keine Geburt schön fand.
Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, wie das gehen soll?

Immerhin ist es ein schmerzvoller Prozess, bei dem man anderen "ausgeliefert" ist.

Das Ergebnis ist toll, dass das Kind dann da ist und ein neuer Abschnitt beginnt.


Ich denke, dass heutzutage wahrscheinlich auch eine falsch Erwartungshaltung besteht. Man kann es sich leichter machen, Musik, Wassergeburt, Hebamme der man vertraut usw....
Aber es bleibt nun mal eine Erfahrung die den Körper und die Psyche an seine Grenzen führt.