Hallo Mamas,
ich habe diese Gefühle lange ausblenden können, nun steht die zweite Geburt aber im Februar bevor und ich merke, wie wenig Vertrauen ich in mich habe und mich das belastet.
Zum Hintergrund. Mein erstes Kind kam ziemlich schnell, unter 6 Stunden, zur Welt. Die Herztöne waren unter der Geburt immer wieder auffällig, es wurde auch dreimal Blut am Kindskopf unter der Geburt abgenommen, da war aber zum Glück immer alles ok, weshalb wir “weitermachen” durften. Ich hatte dann in der Wanne schon das Gefühl pressen zu müssen, war da aber wohl erst bei 9cm Muttermund und habe deshalb einen Wehenhemmer erhalten. Als der Muttermund bei 10cm war bekam ich dann wieder ein wehenfördendes Mittel.. ich sollte dann pressen, habe aber diesen Druck nicht gespürt und dann wohl auch eher in den Kopf und nicht nach unten gedrückt 🤷🏼♀️ so wurde es mir zumindest gesagt. Ende vom Lied war dann, dass mein Kind per Saugglocke geholt wurde.
Seitdem habe ich das Gefühl versagt zu haben und Angst, nicht richtig pressen zu können? Hat vielleicht hier jemand bei der ersten Geburt ähnliche Erfahrungen gemacht und die zweite Geburt lief ganz anders? Würde mich über ein paar positive Erfahrungen freuen.
Ich habe auch mit meiner Hebamme darüber gesprochen und wir sind die Krankenhaus Unterlagen durchgegangen. Sie sagt es wäre nicht meine “Schuld” und dass mein Kind vermutlich noch nicht weit genug unten Lag zu dem Zeitpunkt, also quasi festgesteckt hat. Ich versuche ihr da zu vertrauen, aber eine kleine Stimme in meinem Kopf sagt mir, dass sie mir ja quasi Mut zusprechen muss und niemals mir dir “Schuld” geben würde, selbst wenn sie es so sehen würde.
Sorry für den super langen Text und danke fürs Lesen. 🙈
Versagensängste vor 2. Geburt
Als ich mit meiner Freundin darüber gesprochen hatte, dass ich nach der sekundären Sectio bei meinem Sohn das Gefühl gehabt hatte, versagt zu haben erzählte sie mir etwas ähnliches wie du beschreibst. Sie hatte nach einer PDA keine Presswehen und die kleine musste mit der saugglocke geholt werden. Sie hatte auch das Gefühl, sie wäre unfähig gewesen, ihr Kind selbstständig zu gebären. Ich glaube viele Frauen neigen einfach dazu, die Schuld schnell bei sich selbst zu suchen, bei allem was um die Geburt eines Kindes geht. Man hat glaube ich einfach intus, dass man in der „Königsdisziplin der Frauen“ versagt hat. Dass das kompletter Schwachsinn ist, ist hoffentlich jedem klar. Aber trotzdem bleibt bei vielen Frauen dieses Gefühl. Das ist wirklich die Erwartungshaltung die man an sich selbst hatte und die man meint, nicht erfüllt zu haben. Total schade, da jede einzelne unglaubliches leistet und durchstehen muss, ganz gleich, wie ihr Baby auf die Welt gekommen ist.
Bei deiner Geburt im Februar, sind die Karten neu gemischelt. Es kann alles komplett anders kommen. Ich zum Beispiel hatte eine wundervolle zweite Geburt. Es muss nicht heißen, dass das was bei der ersten Geburt nicht so lief wie erhofft, sich bei der zweiten wiederholt. Das hat mir eine Hebamme direkt bei Ankunft im Kreißsaal eingetrichtert, da ich auch besorgt war, es würde gleich wie beim ersten Mal werden. Und sie sollte recht behalten… ♥️♥️
Hmm mein 1. Kind kam nach Einleitung, Kristeller und extrem langer Austreibungsphase zur Welt. War kurz vor knapp - PH Wert schon recht schlecht.. ich lag „nur noch“ am Rücken und hab mir ewig Vorwürfe gemacht
Für mein 2. Kind wollte ich es „besser“ machen. Hab mir eine Beleghebamme gesucht, die mich ins KH begleitet hat. Es ging nach vorzeitigem Blasensprung von selbst los, wir sind erst bei 8cm ins KH, super Begleitung durch die Hebamme
Rein ins Wasser, Presswehen (Hebamme dachte er kommt bestimmt jeden Moment) aber - Nö.. nix.. die Herztöne wurden schlechter.. ich musste raus aus der Wanne
Die Hebamme wusste natürlich um meine Geschichte. Also Seitenlage, Vierfüßler, Seitenlage - 2. Hebamme zur Unterstützung (Kristeller light mit verschränkten Armen von mir).. nix.. Herztöne bei jeder Wehe mies
Schnitt und Saugglocke
Nabelschnur kurz und um den Hals.
Ob das der Grund war oder ob mein Becken vielleicht doch nicht so gebärfreudig ist 🤷♀️
Ich bin froh 2 gesunde Jungs zu haben. Und obwohl der Ausgang der 2. Geburt wieder nicht nach Wunsch war, hat sie mich dennoch geheilt.
Ich habe alles versucht und alles gegeben. Ich hatte optimale äußere Einflüsse (nämlich eigentlich keine, bis zu den abfallenden Herztönen), eine tolle Begleitung und alle Kraft der Welt. Das gibt mir ein gutes Gefühl wenn ich zurück blicke. Und auch rückblickend für meine 1. Geburt.
Auch du hast bestimmt alles gegeben. Das macht jede werdende Mama für ihr Kind! Lass dich nicht verunsichern! Bei so vielen gelingt die zweite Geburt dann problemlos. Wenn du dich bereit fühlst für eine Spontangeburt, bereite dich und dein Umfeld optimal vor und sei dann bereit für alles was kommt! Alles Gute!
Hallo,
Mm bei meiner ersten Geburt hatte ich eine PDA und habe dieses Gefühle „eine Kokosnuss zu kacken“ nicht gehabt 😅 oder auch den Ring of Fire zu spüren
War eher ein vaginaler Druck.
Hatte auch dann mithilfe von Kristeller und Saugglocke entbunden. Wehen hatte ich, da die pda dafür pausiert wurde.
Der kleine kam heuer ohne jegliche Intervention und die oben genannten Sachen hab ich vollständig gespürt 😅😂😂
Übrigens hat ich diesmal bei 6cm einen unwahrscheinlichen Pressdrang. Ich hatte eine Hebamme, die während einer Wehe untersucht hat und dadurch hat sich eine vorblase geöffnet und mein Muttermund ging komplett auf. Und dann durfte ich endlich pressen.
Sprüche wie jede Geburt ist anders oder Die zweite geht schneller, konnt ich bis dahin nicht glauben, aber bei mir hat es sich bewahrheitet 😊
Alles Gute
War bei mir bei meiner ersten Geburt genauso: Verlängerte Austreibungsphase wegen Wehenstopp. Ich glaube ich war während der Presswehen verunsichert, weil man mir auch bei den ersten Presswehen sagte ich dürfe noch nicht pressen - das war aber ganz schön schwer umzusetzen, weil die Presswehen ja von allein kommen und recht stark sind. Nachdem die erste Hebamme Feierabend hatte, hatte ich eine Hebammen-Azubine. Die saß am Bettende und ich sollte meine Beine an diese kleine, zierliche Frau stützen und pressen. Das ging irgendwie nicht und ich war schon so k.o. dass auch die Wehen dabei stoppten. Dann habe ich auch dieses Oxytocin intravenös bekommen, das half leider gar nicht. Also kam am Ende der Arzt, machte Dammschnitt und mein Sohn wurde mit Saugglocke geholt. War aber alles okay.
Ein bisschen verunsichert hat mich dieses Erlebnis auch in der Hinsicht, dass ich mich wohl niemals eine Hausgeburt trauen würde. Auch kein Geburtshaus. Etwas schade, denn grundsätzlich habe ich großes Vertrauen in die Natur und bin dem ggü. sehr offen eingestellt.
Nun habe ich am 02.10. die zweite Geburt gehabt. Ich hatte vorher auch mehr Bammel als vor der ersten Geburt - genauso wie du auch. Hatte auch irgendwie das Gefühl alles zu verdrängen. Habe noch versucht mich mehr zu informieren...was ich mir wünsche bezügl. Geburtsposition Wassergeburt, whatever.
Dann war es soweit und es ging eigentlich recht schnell: 9 Uhr Abends Schleimpfropf abgegangen. Ich noch schnell meinem 4 jährigen erklärt wie das ist, wenn ich ins KH muss, dass Oma dann vorbeikommt etc. Er meckerte noch, dass das Baby doch im Bauch bleiben soll und überhaupt würde er sich lieber einen Bruder wünschen...dann schlief er an diesem Abend sofort seelenruhig ein (kenne ich sonst gar nicht von ihm). Kurz nachdem er eingeschlafen war, wollte mich gerade ins Bett legen - 10 Uhr abends Fruchtblase geplatzt, Wasser lief und lief. Oma angerufen, die kam in einer halben Std. Auf dem Weg ins KH dann Wehenbeginn. Genauso wie beim letzten Mal.
Im KH dann um 23 Uhr erstmal CTG, Blutabnahme etc. Achja, ich hab mir noch einen Einlauf geben lassen (bei der ersten Geburt hatte ich dolle das Gefühl, dass ich groß muss). "gehen Sie nochmal Spazieren oder beziehen Sie schonmal das Zimmer". Ich hatte aber schon recht starke Wehen. Bin kaum zum Zimmer gekommen, Wehen sehr stark. Spaziergang unmöglich. Wieder Zum Kreißsaal - MuMu schon 5 cm offen "das ist doch toll". Frage, ob ich eine heiße Wanne zur Entspannung will. Ausporbiert - das muss so 1 Uhr gewesen sein, da war ich schon mitten in den starken Eröffnungswehen. Wasser zu kalt. Noch versucht warmes Wasser nachlaufen zu lassen. Kaum möglich bei den Wehen in den kurzen Abständen. Mein Mann war da irgendwie keine Hilfe, der war anscheinend so müde, dass er zwischendurch die Augen zu gemacht hat. Dachte der schläft gleich ein, aber man will sich sowieso auf sich selbst konzentrieren, hat mich also nicht doll gestört.
Aus der Wanne raus in den Kreißsaal. Noch einmal einige Wehen auf einen Sessel gesetzt, dann sollte ich mich auf einen Pezziball setzen und mich an einem Seil festhalten und das Becken kreisen. Und schon fingen Presswehen an. Dann erst wurden die Hebammen hektisch. Schnell auf das Bett CTG anschließen, MuMu bei 10 cm! Hebamme: "Hallo Baby!" Dann die richtige Position finden, Vierfüßler fand ich gut, die Hebammen hatten irgendwie nicht so ein gutes Gefühl. Ich sollte es auf der Seite probieren, das wollte ich eigentlich vorher nicht, habs dann doch probiert. Hab ein paar Mal sehr dolle mitgepresst, ich glaube sogar am Schluss ohne richtige Presswehen. Wollte dieses Mal, dass es schneller geht. Und da war die Kleine um 3:05 Uhr. Es ging also alles recht schnell! Viel besser als beim ersten Mal!
Vielleicht kann dich der Bericht ein kleines bisschen aufmuntern. Ansonsten: Augen zu und durch. Du wirst mit dem schönsten kleinen Wunder belohnt.
Vielen Dank für eure Antworten 😊 das gibt mir tatsächlich etwas Hoffnung und Mut, mit diesem Gefühl nicht allein zu sein.
Ich weiß natürlich auch rational gesehen, dass ich stolz auf mich sein kann, die Geburt gemeistert zu haben und am Ende nur zählt, dass Mama und Baby gut aus der Geburt rauskommen.
Habt ihr vielleicht noch Ideen wie ich mich auch mental noch ein bisschen vorbereiten kann? Hypnobirthing habe ich schon vor der ersten Geburt probiert und leider nicht so den Zugang gefunden.
Ich glaube bei mir kommt einfach auch noch die Unsicherheit dazu, dass ich in Schweden gebären werde beim zweiten, da wir von meinem Mann beruflich ins Ausland gehen. Da gibt es dann natürlich zusätzlich noch eine sprachliche Barriere. 🙈
Geburtsberichte lesen hat mir geholfen und eine Freundin die ein unerschütterliches Urvertrauen hat.
Ich war im Geburtsvorbereitungskurs und eine hat gefragt: was ist so der schlechteste Start für eine Geburt und die Hebamme meinte: ein blasensprung bei den dann keine Wehen einsetzen mir eine erstgebärenden die eine Einleitung braucht
Rate was bei mir war….. exakt das
Ich hab die Freundin angerufen und sie meinte nur: nimm die Einleitung und wenn du Wehen bekommst bist du mega entspannt, lässt Zunge und Mund extra locker und denkst dir nicht beim Schmerz“ oh fuck tut da weh“ sondern einfach „juhu eine Wehe näher zu meinem Baby“
Ich habe so oft während der Geburt daran gedacht../ es hat wirklich geholfen. Das richtige mindset hilft schon viel und man darf sich von Rückschlägen nicht entmutigen lassen. Du wirst das hinbekommen und du brauchst dich nicht schuldig fühlen ☺️
Mir hat vor allem geholfen, mich körperlich vorzubereiten. Das hat mir dann auch mental geholfen. Also: Das Bewusstsein darüber, dass man möglichst nicht verkrampft, sondern bewusst in der Wehe den Körper versucht zu entspannen (Fußsohlen auf den Boden, Mund locker lassen). Bewegung. Vorher den Körper fit machen (Sport, z.B. Yoga, Wassergymnastik etc.). Das Bewusstsein darüber, dass kleine äußere Störungen Einfluss auf den Geburtsverlauf haben können (Zugang, Hebammenwechsel etc.) und darüber, also WENN es dann Auswirkungen gibt, nicht zu erschrecken.