Meine erste Geburt an 42+0 war sehr kompliziert. Blasensprung, Wehenbeginn 14h später, danach noch über 40h bis zur Geburt. Wegen (vergessener?) Antibiotikumgabe gegen Ende der Geburt stark steigende Entzündungswerte. Daher Stress seitens Klinik dir Geburt möglichst schnell zu Ende zu bringen mit X Interventionen (Wehentropf, Saugglocke, angeleitetes Pressen in Rückenlage,...). Anschliessend Wehenschwäche zur Plazentageburt, Kürrettage und Versorgung der Geburtsverletzungen (unter einigem anderen Dammriss II+) in Vollnarkose.
Nun bin ich im 2. Trimester der Folgeschwangerschaft angekommen und mache mit Gedanken um die anstehende Geburt.
Ich würde grundsätzlich gerne nochmal natürlich gebären. Abgesehen vom Ende der ersten Geburt habe ich auch schöne Momente in Erinnerung, bin nicht traumatisiert davon und würde gerne nochmal selbst erleben wie die Wehen beginnen, sich steigern und das Kind aus eigener Kraft gebären.
Auf der anderen Seite habe ich eine Heidenangst vor bleibenden (Beckenboden)Schäden und Inkontinenz, Senkungen etc. Ich bin sehr sportlich, gewillt eine gute disziplinierte Rückbildung zu machen. Weiss aber auch, dass man nicht alles beheben kann. Bei K1 habe ich 12 Monate gebraucht bis ich wieder symptomfrei Joggen konnte.
Vor einem Kaiserschnitt an sich habe ich keine Angst. Aber das Geburtserlebnis würde mir dann eben fehlen.
Gibt es etwas, was man tun kann um eine Geburt risikofreier zu gestalten? Bringt es etwas früher einzuleiten, damit das Kind kleiner ist? Ein Kaiserschnitt wäre ja auch um SSW39/40. Grundsätzlich sind viele zweite Geburten ja auch leichter als die ersten...
Was sind eure Einschätzungen und Erfahrungen?
2. Geburt nach erster sehr komplizierter Geburt - Kaiserschnitt?
Hallo,
also meine zweite Geburt war wie in Lehrbuch.. 5 Std nach blasensprung war er da und er war sehr klein (2950g 54cm und 34 Kopf) ich hatte nur einen kleinen dammriss ABER trotzdem beckenbodenprobleme.
Meine erste Geburt ging 36 Std mit geburtsstillstand falsch gelegte PDA usw und das Kind war ein halbes Kilo schwerer.
Jetzt bin ich mit dem dritten Kind schwanger und überlege ebenfalls diesmal einen Kaiserschnitt zu machen. Die Geburt meines zweiten Kindes war toll ich war direkt fit und das Erlebnis war der Wahnsinn. ABER ich weiß nicht ob mein beckenboden nochmal ein Kind schafft und wenn ich danach Probleme habe und jeden Tag unglücklich bin habe ich davon auch nichts.
Auch wenn, wie du schon sagst, mir das Geburtserlebnis mit Sicherheit fehlen würde. Und dazu kommt das ich schon starke Angst vor einem Kaiserschnitt habe.
Entschuldige, dass ich einfach auf deinen Post antworte aber ich finde mich genau wieder 😏. Bin auch das dritte Mal schwanger und mein Hirn sagte mir schon nach der zweiten Schwangerschaft "ein Drittes kannst du nicht vaginal entbinden". Meine erste Geburt war mit saugglocke und Ellbogen in meinem Bauch 😵, beim Zweiten dachte ich dann aufgrund schon vorhandener Beckenbodenprobleme und der ätzenden Geburt über einen KS nach. Habe mich dann nochmal für eine spontane Geburt entschieden. Die zweite Geburt, war wie Deine, ein Traum (trotz großem Baby) und ich bin unendlich froh, dass so erlebt zu haben. Die Heilung danach, vor allem was Beckenboden und Fremdkörpergefühl angeht, aber auch richtig richtig langwierig und richtig toll wurde es nicht mehr. Bin nicht Inkontinent, habe regelmäßig BeBo Training gemacht aber fühle mich irgendwie untenrum nicht mehr toll. Nach längerem Laufen kommt das Fremdkörpergefühl, ich habe bei beiden Geburten neue Analthrombosen dazu bekommen (die jetzt die Hygiene erschweren da sie nur abschwellen, aber nicht mehr ganz weggehen). Vom Kopf her bin ich mir eigentlich sicher, dass ich dieses Mal mit KS entbinden werde. Ein kleiner Teil, vor allem das Mamaherz, dass an die tolle Geburt an sich zurückdenkt, würde aber doch am Liebsten spontan entbinden 😩. Man hört aber auch oft, dass das Dritte nicht mehr so easy wie das Zweite kommt etc. Es ist einfach schwer und du bist nicht alleine 😏
Wow du sprichst mir aus der Seele 😅
Und ja, dass das dritte nicht so einfach sein soll habe ich auch gehört. Das die Geburten im Verhältnis wieder eher länger werden und auch gerne der ET überschritten wird.
Ich habe tatsächlich zweimal einen Wunsch KS geplant aber mir ist beide mal am Tag des Kaiserschnittes die fruchtblase geplatzt und ich dachte mir ok das ist Schicksal und habe es spontan gemacht. Ich bereue es auch nicht, bin mir aber wirklich sicher, dass ich nur knapp einer Senkung entgangen bin, da es bei mir wie auch bei dir war. Ich wollte nicht spazieren gehen nicht laufen gar nichts..
Die Hormone machen es einem leider auch nicht so einfach mit der Entscheidung..
Wenn du dich noch austauschen möchtest, kannst du mir gerne per PN schreiben 🥰
Ich würde es davon abhängig machen, wie es dir vor der Schwangerschaft ging. 12 Monate bis du wieder symptomfrei joggen konntest, finde ich recht normal. (Ich kann es bis heute nicht).
Hattest du nach den 12 Monaten noch Probleme wie Druckgefühl nach unten oder ähnliches? Wenn nicht, dann würde ich es an deiner Stelle nochmal natürlich probieren.
Ich bekomme jetzt das 3. Kind. Hatte eine sehr schöne und schnelle 2. Geburt. Aber trotzdem wieder 2 Jahre sehr häufig das Druckgefühl und auch eine Scheidenwandsenkung davon getragen (seit der 1. Geburt).
Deswegen werde ich diesmal einen Kaiserschnitt vornehmen lassen. Bin aber auch am hadern mit der Entscheidung. Allerdings sind meine Kinder sehr schwer gewesen (2. Kind 4130 g) und das 3. wird wieder schwer werden.
Ich achte jetzt schon in der Schwangerschaft darauf öfter Übungen zu machen, denn auch die Schwangerschaft belastet den Beckenboden. Aber ich bin auch der Meinung, dass die Geburt da schon nochmal mehr ausmacht.
Alles Gute dir!
An sich sind die zweiten am einfachsten und schnellsten.
Die ersten sind statistisch die mit den meisten Interventionen. Auch bedingt weil man keine Ahnung hat was man da grad macht, man weiß nicht wie man sich selbst helfen kann und lässt eher alles auf sich zukommen und sagt eher ja und ahmen statt nein.
Du hast auch mit KS ein geburtserlebnis, du bist ja bei Bewusstsein. Nur bei Vollnarkose fehlt das. Es ist aber anders.
Ich hab 1x komplikativ mit Saugglocke entbunden 1x natürlich ohne Komplikationen und Verletzungen, ambulant und 1x per WKS (erst 15 Tage her). Was ich also kann, ist alle drei Erfahrungen gegenüber stellen.
Das Ding ist. Keiner kann dir im Vorfeld sagen, ob eine natürliche Geburt (egal die wievielte es ist), Komplikationen hat und ob du verletzt sein wirst, kann man erst sagen, wenn der Drops gelutscht ist und das Kind schon in den Brunnen gefallen. Beim KS ist es kalkulierbar. Mich hat zb keine erste Geburt sekbst nicht traumatisiert, sondern die Folgen. Und das ist ja das Problem. Ne Geburt kann man abbrechen und ein KS einfordern wenn man nicht klar kommt. Geburtsverletzungen sind meiner Erfahrung nach aber viel schmerzhafter und langwieriger als das was nach nem geplanten KS auf einen wartet. Ja das tut weh, auch nach 15 Tagen merk ich täglich mehrfach, dass ich ein hatte. Aber es ist nur halb so intensiv. Je Narbe am Bauch kann man schonen. Eine Narbe im Intimbereich nach nem Riss kann man nicht schonen... weil allein laufen, sitzen, jede Bewegung Reibung erzeugt und während Ibu super den KS Schmerz hemmt. Kann man Ibu futtern wie smarties nach ner Geburtsverletzung... da hemmt man gar nix.
Darf ich fragen was dein Grund für den WKS war? Die Angst vor den Geburtsfolgen?
Danke, dein Text war wirklich sehr hilfreich (auch wenn das hier nicht mein Post war) und sehr gut auf den Punkt gebracht.
Eigentlich wollte ich wieder ins Geburtshaus. Mein Geburtshaus vom 2. Kind hat aber 13 Monate vor der Geburt dicht gemacht und meine einstige Hebamme hat auf unbestimmte Zeit ihren Job niedergelegt. Mit ihr wäre ich auch durch eine Hausgeburt gegangen.
Mit dem alternativen Geburtshaus kam ich aber null klar. Anfangs war ich so zuversichtlich und mit jedem Termin wurde ich unsicherer und als noch Druck gemacht wurde bzgl Rufbereitschaft die ultrafrüh bezahlt werden sollte und nicht zurück erstattet würde, selbst wenn vor der 37+0 klar wäre, dass der Weg nicht geht. Und Junior lag bis zur 36./37. Woche in BEL oder QL. Dann wurde er von Beginn schwerer geschätzt als die vorherigen. Dann bekam ich Angst vor einer erneuten Saugglocke weil mit in der 29. Woche eine Rippe gebrochen war, die auch erst 3 Wochen vorm KS ausgeheilt war. Im Krankenhaus hab ich auch Angst vor fehlender Betreuung durch die angespannte Situation in allen Kreissälen. Mein erstes Kind hatte ein Sauerstoffmangel durch Schlaganfall und hätte ich mein Mann nicht geschickt, wäre er damals einfach tot oder schwerer geschädigt aus mit herausgefallen. Die Komplikationen sind zufällig aufgefallen weil ich mein Mann geschickt hatte, da ich spürte das ich in die Presswehen übergegangen bin. Er ist mit viel Glück durchs Unglück gegangen und zum Glück nicht behindert, obwohl sein MRT ihm das durchaus unterstellen könnte.
Am Ende hatte ich ab der 31. Woche nur noch Panikattacken beim Gedanken natürlich zu entbinden. Man muss auch dazu sagen, dass die Diagnostik bei meinem ersten Kind erst abgeschlossen war, nachdem das 2. Schon geboren wurde. Weiß nicht wie es mich beeinflusst hätte, wenn ich es davor erfahren hätte.