Hallo!
Ich bin aktuell mit dem 3. Kind schwanger und ab morgen in der 21. Woche. Meine beiden Kinder habe ich beide spontan geboren. Die erste Geburt verlief ohne Probleme, die 2. Geburt leider nicht (Kind kam zwar ohne Probleme, aber der junge Arzt hat dann anschließend ziemlich "gepfuscht" - hat den Nabel zu kurz abgeschnitten, hat nicht gemerkt dass die Plazenta nicht vollständig war, hat fast 45 Minuten gebraucht bei mir die Wundversorgung zu machen obwohl es zuerst hieß "nur leichte Geburtsverletzungen" - insgesamt wirkte er sehr unsicher und unerfahren, musste sich dauernd bei der Hebamme rückversichern).
Da ich keine Lust habe nochmal so Dinge zu erleben und wirklich auf keinen Fall 6 Wochen nach der Geburt mit Baby zur Ausschabung wieder ins KH fahren möchte (gyn. Abschlussuntersuchung hat der junge Arzt bei mir nämlich trotz Nachfrage von meiner Seite auch nicht gemacht - da hätte ja auffallen können, dass noch Reste der Plazenta drin sind), überlege ich nun einen geplanten Kaiserschnitt machen zu lassen.
Nur: so ein Kaiserschnitt ist ja eine große Bauch-OP und die Wunde ist auch nicht gerade klein - deshalb habe ich etwas Hemmungen davor. Wie ging es euch denn nach dem Kaiserschnitt, also hattet ihr arge Schmerzen und wenn ja, wie lange dauerte es bis alles verheilt war?
3. Kind - 2x Spontangeburt und nun besser Kaiserschnitt?
Ich hab ebenfalls nach 2 vaginalen Geburten dann das 3. Kind per Kaiserschnitt bekommen (inkl. Sterilisation).
Für mich war das definitiv das Richtige. Die Schmerzen danach waren total ok mit Schmerzmitteln. Kein Vergleich zu den Wehenschmerzen...
Die Wundheilung lief auch gut.
So 3-4 Wochen nach dem Kaiserschnitt musste ich echt aufpassen nicht viel zu viel zu machen, weil ich mich körperlich wieder quasi normal gefühlt habe und eben auch kein Beckenboden Probleme gemacht hat, die man bei Überanstrengung merken würde.
Auch der Wochenfluss war viel entspannter. Stillen lief trotzdem von Anfang an problemlos.
Falls du dich für den Kaiserschnitt entscheidest, frag ggf. mal nach einer Kaisergeburt, das kann ich sehr empfehlen. Da wird das Tuch zwischen deinem Kopf und Bauch runter gemacht, wenn das Baby rausgeholt wird, sodass ihr euch sofort sehen könnt. Das war der schönste Moment aller 3 Geburten, denn beim ersten Augenöffnen schaute meine Tochter in mein Gesicht.
Die Sache ist die, dass das KH in meiner Stadt und auch mein FA nicht gerade begeistert sind wenn ich das Thema "geplanter Kaiserschnitt" anspreche. Vor kurzem war meine damalige Hebamme bei mir zum "Erstgespräch" und sie meinte direkt ich soll wieder spontan entbinden, obwohl ich ihr von meinen letzten Erfahrungen erzählt habe!
Das und die Aussicht auf so eine riesen OP macht mir schon Angst. Aber die Angst davor, dass wieder was "vergessen" wird oder ich wieder einen Arzt habe, der wirkt als ob er frisch von der Uni kommt und vorher noch nie bei einer Entbindung dabei war, lässt sich halt auch nicht leugnen. Ich bin im Zwiespalt.
Es gibt leider viele FA und vor allem Hebammen, die einem Wunsch-KS kritisch gegenüber stehen. Ich habe mir deshalb direkt ein KH rausgesucht die explizit Wunsch-KS durchführen. Das war 45 min entfernt. Ich würde mich an deiner Stelle mal in so einem KH informieren, für eine Entscheidung hast du ja noch etwas Zeit.
Ich hatte einen geplanten Wunsch-KS und fand es super. Kaum Schmerzen und nach 1 Woche habe ich mich gefühlt wie vorher. Für mich ist es mehr ein Standard-Eingriff, eine normale bis kleine OP als eine "große Bauch OP", das muss aber jeder selbst entscheiden. Es geht so schnell, wird relativ "sanft" gemacht, da das Gewebe und die Muskeln auseinander gedehnt werden, so dass es relativ schnell wieder heilt. Wichtig für die Heilung ist am selben Tag noch 1-2x aufstehen, das ist hart. Dafür ist es schon am nächsten soooo viel besser. Und Schmerzmittel nehmen. Ich empfehle "bauchgeburt" auf Instagram. Dort wird alles erklärt und viele Tipps gegeben wie aus einem KS eine sehr schöne Bauchgeburt werden kann.
Hey du,
ich finde Wunschkaiserschnitte absolut okay. Es ist dein gutes Recht, selbstbestimmt zu entscheiden, wie du dein Baby auf die Welt bringen möchtest.
Nach deinen Erfahrungen kann ich gut verstehen, dass du Sorge davor hast, dass sich so etwas wiederholen könnte. Deiner Erzählung nach scheint es allerdings in erster Linie an diesem einen Arzt gehangen zu haben, der wohl leider nicht aufmerksam und/oder unerfahren war, richtig? Du schreibst nichts von der Geburt selbst, also dass die vaginale Geburt für dich das ist, was du "vermeiden" möchtest, sondern eher das "danach".
Leider kannst du bei jedem Geburtsmodus an Personal geraten, was unsensibel oder unerfahren ist oder schlichtweg Dinge übersieht. Das passiert bei Kaiserschnitten ebenso wie bei vaginalen Geburten. Auch bei Kaiserschnitten kann es im Nachgang zu Komplikationen kommen - es sind eben einfach andere als die bei einer vaginalen Geburt.
Der Vorteil den du hast bei einer vaginalen Geburt ist sicherlich der, dass du scheinbar schon recht unkompliziert zwei Kinder auf diesem Weg geboren hast. Das erleichtert eine dritte Geburt sicherlich ungemein. Besteht die Möglichkeit, dass dir eine Beleghebamme (die du also schon gut kennst und die deine Vorgeschichte kennt) bei der Geburt Sicherheit gibt? Oder dass du bei einem Vorgespräch besprichst, was letztes Mal schiefgelaufen ist, damit dieses Mal darauf besonderer Augenmerk gelegt werden kann? Auch deinen Partner/deine Geburtsbegleitung könntest du diesbezüglich ins Boot holen, dass dieses Mal deine Wünsche durchgesetzt werden.
Diese Optionen würde ich mir persönlich an deiner Stelle alle einmal gründlich durch den Kopf gehen lassen und versuchen zu erspüren, wovor genau du Angst hast und was genau dir helfen würde, mit größerer Sicherheit in die dritte Geburt zu gehen.
Wenn du merkst, dass tatsächlich der Kaiserschnitt für dich die Variante ist, mit der du die größte innere Ruhe verspürst und Vertrauen fassen kannst, dann darfst du dich dafür selbstverständlich entscheiden. Das ist dein gutes Recht und das würde ich auch stoisch vertreten, egal, wer dich dafür wie angeht oder deine Entscheidung missbilligt.
Genauso darfst du aber auch bei einer vaginalen Geburt beim nächsten Mal auf Dinge bestehen (z.B. eine anständige Abschlussuntersuchung), die dir größere Sicherheit geben.
Viel Erfolg bei deiner Entscheidung!
Hey,
nur mal so als Gedankenanstoß: was ist denn, wenn dein Operateur unglücklicherweise auch ein Stümper ist? Oder du zur Gruppe der Komplikationen zählst?
Wenn du dich mit dem medizinischen Personal nicht wohl fühlst und kein Vertrauen besteht, frag nach jemand anderen. Kannst du das nicht, sollte es deine Begleitung tun.
Alles Gute🍀
Ich kann es total gut nachvollziehen. Ich habe auch meine ersten beiden Kinder spontan entbunden. Leider war meine erste Geburt eine saugglockengeburt mit Drücken auf dem Bauch und trotz Physio, intensiver Rückbildung bekam ich schon Probleme mit dem Beckenboden. Beim Zweiten stand schon ein KS im Raum und das KH hätte mir den sofort aufgrund der vorherigen Geburt und meiner genannten Probleme gegeben. Habe mich dennoch für einen weiteren spontanen Versuch entschieden und die Geburt war wirklich unfassbar traumhaft und hat mich regelrecht mit der ersten Geburt versöhnt. Aber was soll ich sagen? Die Probleme mit dem Beckenboden wurden natürlich nicht besser. Es hat wirklich ewig gedauert bis das Fremdkörpergefühl nicht mehr dauerhaft da war, nach länger Laufen ist es heute noch da (3 Jahre her) und für mich steht nun beim dritten Kind tatsächlich (leider und schweren Herzens) fest, dass es diesmal ein KS wird. Ich hatte den Termin zur geburtsplanung noch nicht, denke aber es wird kein Problem sein. Hör auf dein Gefühl. Natürlich kann auch niemand sagen ob man nach dem ks Schwierigkeiten bekommt, raus muss es leider irgendwie 🫣😏
Ich hatte eine sehr traumatische, erste Geburt. Ich wäre dabei fast verstorben, weil die Ärztin die Planzenta rausgerissen hat. Aber auch die PDA wurde stümperhaft gelegt und ich war nur auf einer Seite ( Taub). Ein KS wäre für mich eine Horrorvorstellung, dass darf auch mal gesagt werden. Erst die PDA, dann die grosse Bauch OP, die Naht etc. Ich bin trotz der Komplikationen nach der Geburt am nächsten Morgen nach Hause und habe dieses mal vor, ambulant zu entbinden. Dies könnte ich nach einem KS nicht. Ich ertrage lieber nochmal die Wehen Schmerzen. Trotzdem verstehe ich jede Frau, die sich für einen KS entscheidet. Es ist aber definitiv kein kleiner Eingriff.
LG Mamaherz mit 👶❤️ 13 Monate und 🤰21ssw🙏