Habt ihr euren geburtsbericht angefordert?

Hallo zusammen,

ich hatte bei dem Krankenhaus, wo ich entbunden habe, die Akte und den Geburtsbericht angefordert. Es geht mir insbesondere darum, dass manche Dinge mir nicht gesagt wurden, die aber in dem Brief an meine Frauenärztin standen. Unteranderem war die Nabelschnur wohl mehrfach um den Hals gewickelt. Das kam mir alles so suspekt vor, weil ich finde sowas und auch weitere andere Dinge hätten ganz klar mit mir kommuniziert werden müssen, auch wenn an der Situation nichts geändert werden konnte.

Ich hatte das bereits schon einmal angefordert, aber da haben die mir was falsches zugeschickt, wonach ich nicht gefragt habe. Ich habe da angerufen und alles angefordert, was über mich dokumentiert wurde und die waren irgendwie recht schockiert darüber, dass ich sowas haben möchte. Habt ihr sowas auch angefordert? Was stand bei euch drin?

Meine kleine ist mittlerweile über ein Jahr alt und ich warte immer noch.

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Ich selber habe es nicht gemacht, mir wurde aber gesagt, dass man den Geburtsbericht selbstverständlich anfordern darf. Mich hatte das nämlich interessiert, weil ich vor meiner zweiten Geburt ein vorsorgliches Narkosegespräch führen musste und mir vorher im Kreißsaal meine Unterlagen inklusive des Geburtsberichts der ersten Geburt abholen musste. War neugierig und hab ihn überflogen, da stand wirklich ALLES drin 😅 in meinem Fall auch Dinge wie: Patientin weint… hat Angst…. Weint… fragte nach Kaiserschnitt… weint 🤣🤭 ich hätte gerne die Berichte meiner zweiten und dritten Geburt. Ich würde an deiner Stelle nochmal nachhaken, eigentlich spricht nichts dagegen.

Bearbeitet von Jule1989
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Oh dann gibt es bei mir wohl 20 Seiten mit „Patienten weint und ruft nach Hilfe“ 😂 bin echt neugierig, weil ich auch die Hälfte der Geburt vergessen habe bzw. das Gefühl hatte, ich sei durch die Schmerzen nicht mehr anwesend. War es bei dir nur der Geburtsbericht oder die komplette Akte?

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Ist schon über 7 Jahren her, aber ich mein sie hätten mir die ganze Akte gegeben, weil ich die für das Gespräch mitbringen musste. Es war wirklich super interessant den Bericht zu lesen 😅 eine Hebamme sagte mal, dass die Geburtsberichte auch dem Frauenarzt geschickt werden. In unserem Krankenhaus allerdings nicht der Fall. Da könntest du ja auch mal nachfragen und falls sie ihn haben um eine Kopie bitten. 😊

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Ich hab das auch gemacht. Zum einen um das so ein bisschen zu verarbeiten (war absolut kein Trauma, aber schon eine sehr intensive Erfahrung, die mich recht lang beschäftigt hat), zum anderen aber auch als Erinnerung.

Bei meinem Geburtskrankenhaus kriegt man dann so ein Formblatt zurückgeschickt, wo man die Dokumente ankreuzen muss, die man wirklich haben möchte, zusammen mit dem Hinweis, das bitte gut zu überlegen, weil so Sachen wie Blutergebnisse zwischendurch oder so ja nur begrenzt informativ sind. Da stand auch schon drin, dass ich mich bitte bis zu 4 Wochen gedulden soll, weil nur einmal die Woche jemand ins Archiv geht und ne bestimmte Anzahl an Akten scannt.

Meine Nachsorgehebamme hat übrigens auch in meinem Geburtskrankenhaus gearbeitet und meinte, die sollen den Frauen nicht sagen, dass man das anfordern kann, weil das mittlerweile fast alle haben wollen und das so viel Arbeit ist 😆

Bei mir war es dann eine Art mehrseitiges Tabellendokument, wo alles dokumentiert wurde, also Muttermundbefunde, mein Allgemeinbefinden, wann ich geäußert habe einen Druck zu spüren, wann ich was gegen die Schmerzen wollte und und und. Plus dasselbe für den dreitägigen Aufenthalt auf der Station danach. Da stand dann sowas drin wie: Kind liegt gebondet auf Arm d. Mutter, alle schlafen, Kind ist rosig und Sachen zum Stillen.

Außerdem habe ich ein Blatt erhalten über unsere Tochter, was wohl direkt nach der Geburt ausgefüllt wurde. So habe ich zB auch erfahren, dass sie eine Nabelschnurumwicklung hatte.

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Ja, habe ich angefordert. Musste die Kopien bezahlen und es selbst abholen.
Es fehlten leider die entscheidenden Themen. Zum Beispiel kam jemand nach der Geburt stündlich auch nachts zum Blut abnehmen, weil irgendein Wert auffällig war und man eine bestimmte Krankheit, die tödlich verlaufen könnte, ausschließen wollte. Ich wollte im Nachhinein gern wissen welcher Wert auffällig war. Nach der Geburt und nach Notkaiserschnitt war ich leider nicht in der Lage nachzufragen.
Auch andere Dinge fehlten. Die Hebamme hat im Kreißsaal quasi nichts dokumentiert.

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Hey,

ja ich hatte ihn angefordert, da meine zweite Geburt an einer anderen Klinik stattfinden sollte. Diese wollte den Bericht haben, da ich eine sekundäre Sectio hatte. Ich bekam einen handgeschrieben Geburtsbericht der schwer zu entziffern war. 🤓😅 Den Bericht über die Sectio bekam ich nicht, aber das reichte der Ärztin beim Geburtsvorbereitungsgespräch.

Du hast generell, aber Recht auf Einsicht in deine kompletten Unterlagen! Also bleib dran, ob sie das schockiert oder nicht ist zweitrangig. 😃👍🏼

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Ja haben wir wegen Komplikationen als Vorbereitung beim nächsten Kind. War kein Problem. Alternativ bitte die Ärztin es anzufordern.

Setz eine Frist. Schriftlich. Schreib klar und deutlich was du möchtest. 2 Sätze reichen.

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Du hast einen rechtlichen Anspruch auf Einsicht in alle dich betreffende Unterlagen. Manche Krankenhäuser stellen sich trotzdem quer. Insbesondere, wenn es Komplikationen gab und sie einen Haftungsprozess befürchten. Es hilft manchmal, wenn die Unterlagen mit dem Hinweis anfordert werden, dass man es zur Erinnerung, zur Vorbereitung auf die nächste Geburt, etc. braucht. Also für „harmlose“ Dinge, die nicht direkt nach „ich möchte prüfen ob ihr einen Fehler gemacht habt“ schreien.

Frage außerdem nach den Kosten. Diese musst du selbst tragen. Wenn du die Unterlagen in Papierform bekommst und Kopierkosten von 30 Cent und mehr pro Seite anfallen, läppert sich schnell etwas zusammen. Ich konnte damals zwischen Papier und CD wählen.

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Ich hab ihn direkt bekommen, weil ich für mich nachvollziehen musste, was in der Zeit passiert ist, als ich wegen heftigem Blutverlust mit entsprechendem Kreislaufzusammenbruch bewusstlos war. Ich glaube ohne den Bericht wäre die Verarbeitung schwieriger gewesen, auch für meinen Mann. Er war zwar dabei, aber auch ihm hat der Bericht geholfen.
Bei meiner zweiten Geburt habe ich nur den OP-Bericht (geplante Sectio wegen Wiederholungsrisiko der schweren Komplikationen und zuletzt dann auch Fußlage), das reichte auch aus. Habe ja im Gegensatz zur Spontangeburt alles mit bekommen.

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Auch wenn das im Internet anders dargestellt wird - dass Leute den Geburtsbericht anfordern, ist extrem selten. Oder wir oft hat man den Bericht über die neue Hüfte vom Opa schon angefordert? Bei mir waren auch sämtliche CTGs etc. Drin, bestimmt 120 Seiten. Zahlen musste ich nichts.
Bei mir hat sich also sofort die Anwältin der Klinik gemeldet, weil die schon einen Rechtsstreit gewittert hatten (die Klinik hatte aber gar nichts falsch gemacht, die war toll, ich wollte es -so wie du- nur einfach nachvollziehen können, da ich selbst nicht mehr viel mitbekommen hatte.) Also ja, ist ungewöhnlich.

Bearbeitet von gandine
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Wir waren in der Schweiz im Krankenhaus. Wir haben ihn sehr zeitnah per Post erhalten. Die Hebamme hat ihn gelesen, meine Frau hat ihn erst beim Umzug ein gutes Jahr später wieder entdeckt und war dann total schockiert. Aus meiner Sicht als Begleiter stand nichts drin, was man uns nicht während der Geburt gesagt hätte oder ohnehin offensichtlich war. Meine Frau hat wohl vieles nicht mitgekriegt oder nicht im Langzeitgedächtnis abgespeichert.