Geburtsplan

Hallo zusammen ich habe im Internet schon ein paar mal was von einem Geburtsplan gehört
Habt ihr einen gehabt?
Wenn ja was habt ihr so zum Beispiel grob reingeschrieben?


Lg.

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Ich hatte eine Wunschliste.
Von "ich möchte sofern irgend möglich von einer Frau genäht werden" bis zu "sagt mir vorm Notkaiserschnitt mindestens bescheid. Die 10 Sekunden, damit ich nicht denke, ich werde entführt, müssen sein. Erklären, Zustimmung ist egal, wenn's schnell gehen muss, die Info aber nicht. "

Eine Geburt kann man nicht planen, also habe ich versucht, mir Gedanken über alle Optionen zu machen. Also PDA erst, wenn ich die weniger gruselig als die Schmerzen finde, sofern möglich lieber Kaiserschnitt als Saugglocke, ich will nicht nur auf dem Rücken liegen usw.

Hat ganz gut funktioniert, aber auch weil mein Mann die Liste kannte.

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Mit waren vor allem wichtig, dass sofern alles gut geht, die Nabelschnur auspulsieren kann, die Plazenta weder manuell noch mit Oxitozingabe beschleunigt rauskommt (so bin ich um die obligatorische Kanüle im Arm drumrumgekommen GsD) und das wir die Plazenta mitnehmen wollen.
Ich habe auf Grund der vorangegangenen Geburten auch kommuniziert, dass ich die Geburtsposition nach Gefühl aussuchen möchte und nicht zwingend im Bett - kam dann im 4-Füssler im Bett, weil ich es tatsächlich vom Körpergefühl nicht anders aushielt in dem Moment, die Hebamme aber noch garnicht mit dem Kind gerechnet hat. War aber für uns genau richtig, keine Verletzungen...

Sonst war mein Krankenhaus von vornherein sehr auf Kommunikation bedacht, keine Maßnahmen ohne Absprache, und mit war klar, dass ich im Notfall gut aufgehoben bin.

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Ich hatte keinen, hab bei der Anmeldung im Krankenhaus gesagt was mir wichtig ist. Das war für die aber alles selbstverständlich (Nabelschnur auspulsieren lassen, Position frei wählen, kein Dammschnitt wenn nicht nötig). Ich hab noch gesagt, dass ich gerne Wassergeburt hätte.
Bei der Geburt lief dann alles genau so wie ich wollte.

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Ich hatte keinen. Ich habe bei der Anmeldung nur gesagt „so natürlich wie möglich“ aber auch, dass ich offen bin für PDA und andere Unterstützung wenn es sich in der Situation richtig anfühlt. Ich wollte vor allem nichts explizit ausschließen.

Die Geburt ging dann schneller als gedacht, sowohl ich als auch die Hebamme wurden von den Presswehen etwas überrascht. Die Geburt war dann auf dem Rücken liegend und von der Hebamme angeleitet. Das war für mich in dem Moment auch ok, da ich keinen Kopf hatte für andere Positionen oder selbstbestimmteres Pressen.
Falls ich nochmal schwanger werde, werde ich im Krankenhaus angeben, dass ich auch andere Geburtspositionen probieren möchte. Falls es dann aber aus welchen Gründen auch immer doch wieder auf dem Rücken liegend wird, werde ich auch diese Situation gut annehmen können, hat ja schließlich schon mal gut geklappt.

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Plan is schwierig... weil es wenig Raum für Flexibilität gibt. Viel wichtiger ist stattdessen zu wissen was no gos für einen sind und warum und diese vor allem mit dem Partner besprechen der die Einhaltung dessen schützen MUSS, weil du wehrlos sein wirst. Irgendwas aufschreiben in der Hoffnung das das ne diensthabene Hebamme liest, ist Utopie... dafür fehlt denen die Kapazität. Direkte Kommunikation solange du es selbst machen kannst und wenn nicht... dafür nimmt man ja sein Partner mit, der kommt ja nicht nur zum zuschauen mit sondern will ja auch spüren, gebraucht tu werden.

Du selbst solltest weniger ein Plan haben was du wann wie machst, sondern dich intensiv und frühzeitig damit beschäftigen, wie du dir selbst helfen kannst, was es für Methoden gibt, Atemtechniken und Entspannungstechniken regelmäßig üben und dein Mindset stärken um Angstfrei zu sein. Wenn du aber zb sagst "du willst ne Wassergeburt" dann schränkst du dich ein... am ende hältst du es dort unter Wehen gar nicht aus und willst schnellstmöglich wieder an Land. Ebenso solltest du die Wanne nicht generell ausschließen wenn sie angeboten wird.

Ich bin kein Freund von planen... aber man sollte auch nicht alles unvorbereitet auf sich zukommen lassen. Sondern sich über Risiken und Nutzen zu Eingriffen informieren und du bist die Königin deiner Geburt und nur du weißt was dir gut tun und wenn sich was scheise anfühlt oder anhört... sag klar und deutlich nein. Und dein Partner muss deine Integrität zu jeder Zeit schützen, solange keine Notlage vorliegt. Nur und nur dann, haben Hebammen und Ärzte das Kommando. Solange aber bei dir und dem Kind alles gut ist, sind Hebammen und Ärzte Stille Teilhaber und Beobachter.