Kaiserschnitt

Hallo,
Ich bin jetzt bei 34+2, aus medizinischen Gründen wird es ein Kaiserschnitt was für mich völlig okay ist.
So langsam kriege ich aber Panik und Angst. Ich hab panische Angst vor Spritze und schmerzen. Sowie das ich nicht fit danach bin, bzw. Lange schmerzen habe usw.
Vielleicht sind hier Mamas die mir die Angst nehmen können von ihren positiven Erfahrungen berichten können und erklären können wie so ein Kaiserschnitt abläuft? Vielen lieben Dank im Voraus ☺️

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Also mein Kaiserschnitt war von meinen 3 Geburten mit riesen Abstand die schönste und am wenigsten schmerzhafte. Du darfst hinterher ja Schmerzmittel nehmen und trau dich da auch, nach mehr/anderen Mitteln zu fragen, wenn du die Schmerzen trotz Einnahme schlimm empfindest.
Der Ablauf war bei mir so, dass ich erstmal mein Zimmer auf der Wöchnerinnen Station beziehen durfte und dort dann auch den Blasenkatheter bekam (das fand ich mit am unangenehmsten von allem eigentlich) und ein CTG geschrieben wurde, dann ging es in den Kreißsaal, wo ich noch einen Zugang am Arm/auf der Hand (durfte ich mir aussuchen) bekam und dann wurd ich in den Vorraum des OP Saals geschoben und bin von dort rein gelaufen. Das alles begleitet von einer Hebamme. Mein Mann blieb im Vorraum und wurde dort dann in Empfang genommen zum umziehen und warten. Im OP Saal sollte ich mich ans Fußende des OP Tisches setzen, dort wurde nochmal kurz ein CTG geschrieben, ich wurde an einen Tropf gehangen (glaub irgendwas vorsorgliches und Flüssigkeitszufuhr) dann wurde die Spinalanästhesie gesetzt. Die Stelle wurde vorher lokal betäubt und so war es dann nur ein etwas seltsamer Druck und während ich noch auf einen Schmerz wartete, wurde mein Po und meine Beine schon warm und ich sollte mich hinlegen. Dann wurde ich gefühlte Ewigkeiten mit irgendwelchem Desinfektionszeugs bepinselt, alles mit Tüchern abgehängt usw., wobei ständig freundlich und ruhig mit mir gesprochen wurde. Die Spinalanästhesie hat bei mir nicht so wirklich wirken wollen, sodass recht lang gewartet werden musste und irgendwann sagte der Operateur (Chefarzt) zu mir, dass er jetzt anfangen möchte, auch wenn ich noch immer etwas spüre, aber dass er denkt, dass es geht und ich solle bitte sofort sagen, falls ich doch zu dolle Schmerzen habe, dann würde ich sofort über den Zugang was bekommen, aber dann müssten sie meine Tochter so schnell wie möglich raus holen, damit sie das nicht abbekommt. Das ganze ebenfalls ruhig und freundlich. Dann kam mein Mann an meinen Kopf und es ging los. Ich spürte den Schnitt nur wie ein Kratzen mit einem Fingernagel, also gar kein Problem. Die weitere OP war teils unangenehm drückend, ziehend und hier und da durchaus bisschen schmerzhaft, aber da war ich vielleicht ein Sonderfall..war aber alles gut aushaltbar und dann wurde das Tuch zwischen meinem Kopf und meinem Bauch runtergelassen (mit Vorwarnung) und ich durfte sehen, wie meine Tochter aus mir heraus gehoben wurde und mich ansah (Kaisergeburt). So ein toller Moment!.
Sie kam dann in die Arme der Hebamme und wurde erstmal kurz untersucht und uns dann zurück gebracht, während ich noch zugenäht (und vorher sterilisiert) wurde.
Die Anästhesisten waren alles in allem super freundlich, fragten immer wieder, ob alles ok sei, mir schlecht sei usw. und sprachen beruhigend, wenn ich doch mal kurz stöhnte wegen dem komischen Geruckel.
Danach ging es wieder in einen Kreißsaal.
Das war der schmerzhafteste Teil, bis die erste Dosis Ibuprofen per Zugang ankam. Waren aber vllt 10min und dann war alles im grünen Bereich. Kurz darauf kamen wir wieder auf Station und später am Tag sollte ich aufstehen, was tatsächlich weniger schmerzhaft war, als ich befürchtet hatte. Abends konnte ich meine Tochter selbstständig wickeln, auch wenn das im Schneckentempo war von den Bewegungen her.

Bearbeitet von Yosan
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Bei mir war es so, dass ich zuerst in einen kleinen Raum in der Nähe des Kreißsaals gekommen bin. Dort gab's ein OP Hemd und sexy Thrombose Strümpfe, einen Zugang am Arm und eine Antibiose. Dann wurde ich im Bett zum Vorraum des OPs geschoben und bin dort reingewatschelt. Durfte auf den Tisch sitzen und einen Katzenbuckel machen; die lokale Betäubung hab ich gar nicht gemerkt und dann kam die spinale. Genau wie Yosan habe ich auf einen Druck oder Schmerz gewartet, aber da kam nur so ein warmes Gefühl, das von Becken Richtung Beine floss. Die Anästhesistin hat dann mehrmals getestet, ob die spinale richtig wirkt. Dann kamen ganz viele Hände, die mich auf den Rücken gelagert haben (und man liegt nicht waagerechte, sondern mit dem Kopf ein bisschen tiefer und nach links). Mein Bauch wurde bepinselt (und ich wunderte mich, dass ich das spüre), Tuch wurde gespannt, Blasenkatheter wurde gelegt (frag unbedingt vorher im KH nach, ob die das nach der Betäubung machen können, dann merkst du nix!). Mein Mann kam dann dazu. Irgendwann sagte die Anästhesistin zu mir, dass bereits angefangen wurde. Die Ärztin hätte mich vorhin schon probeweise gezwickt und ich hätte nix gemerkt 😂 großartiges Geruckel habe ich nicht gespürt, aber ich war auch eh sehr bei mir. Die Anästhesistin hat viel mit mir gesprochen und gesagt, ich solle tief durchatmen, mir schöne Gedanken machen und mich aufs Baby konzentrieren.

Nach gefühlten 2 Minuten war Mini bereits da. Zuerst hat jemand die Uhrzeit gesagt, dann kam ein Glucksen und schreien. Sie wurde uns gezeigt und ging dann mit meinem Mann zur ersten Untersuchung. Danach setzten sich die beiden wieder zu mir. Ich hab sie dann aber nach einer Weile aufs Zimmer geschickt; dort hat mein Mann das Bonding übernommen und ein bisschen Kolostrum gegeben. Ich wurde zugemacht, habe einen TAP Block bekommen. Beim zumachen ist mir Mal kurz richtig schlecht geworden; habe es gesagt und daraufhin gleich was bekommen.
Nach der Geburt hatte ich zunächst gar keine Schmerzen. Die kamen so nach und nach in den folgenden Stunden. Habe ca. Eine Woche lang Ibuprofen genommen.
Aufgestanden bin ich am selben Tag, aber nur, um den Katheter loszuwerden und aufs Klo zu gehen. Wickeln hab ich dem Papa überlassen, mir hat das stillen als Aufgabe schon gereicht.

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Ich kann nur von meinem erzählen, der am Mittwoch 10 Wochen her ist.

Stattgefunden 39+0, am Tag zuvor hatte ich die Vorbereitung und das Aufklärungsgespräch zur Anästhesie, dir Aufklärung für den KS mit Folgen, Aufenthalt, Ablauf etc fand beim Geburtsvorbereitungsgespräch in der 36. Woche statt. Wo unter anderem der Termin gefunden wurde und wann ich da sein solle blablubb.

Am Tag selbst waren wir 6.30 Uhr im Krankenhaus, weil Termin war 9 Uhr, mit der Option es schon ab 8 Uhr zu machen weil vor mir kein geplanter KS war. Effektiv lag ich über ne stunde am CTG, nachdem ich dann nicht mehr liegen konnte bin ich auf den Sessel wo mein Mann saß und er hat noch ein Nickerchen auf der liege gemacht.^^ kurz nach 10 Uhr kam dann der Anästhesist und dann ging alles wie im Zeitraffer. Minuten fühlten sich wie Sekunden an.

Ich kam in den OP mit Hemdchen. Setzte mich ans Fußende der Operationsliege und der Anästhesist sagt immer alles genau was er wann macht, er/sie ist dein Ansprechpartner im OP. Du bekommst erstmal ne Betäubung für die Spinalanästhesie selbst, die tut nicht weh was den Einstich betrifft, das Medikament brennt aber, so n bisschen wie ne Tetanusspritze, die zwiebelt auch nicht beim einstechen sondern beim reinspritzen. Die Spinalanästhesie selbst spürst du gar nicht, lediglich das dein po und die Beine warm werden. Das einzig unangenehme fand ich nur den Blutdruckabfall durch die Spinalanästhesie, wodurch mir kurzzeitig aber dafür sehr schnell müde und schwindelig wurde und ich 2x Schaum erbrechen musste. Ich bekam aber sofort ein Gegenmittel was wenige Sekunden später wirkte.

Schmerzen beim Eingriff hast du gar keine. Das was man ab und an hört, das Frauen das schneiden spüren, das kann nur bei ner aufgespritzten PDA passieren und betrifft somit ausschließlich sekundäre KS und keine primären wie du es bekommst oder ich hatte. Die Spinalanästhesie liegt immer! Davor brauchst du definitiv keine Angst haben, dass kann dich gar nicht treffen. Beim KS spürst du das ruckeln und drücken, das tut aber weder weh noch ist es unangenehm. Ich fand es eher lustig wie sie mich durchgeschüttelt haben. Wie ein Wal der ins Meer zurückgeschoben werden soll.

Danach wird die Spinalanästhesie direkt entfernt und das Gefühl im Unterleib ist unmittelbar wieder da! Du bist anfangs auf opiaten, daher die ersten 5/6 Stunden schmerzfrei. Der Bereich vom Eingriff ist aber taub und bleibt es auch noch ne Weile. Nach ca 6 Stunden bekommst du erstmals Ibu und ggf wirst du danach erstmals mobilisiert. Das sollte immer unter gabe von Schmerzmitteln passieren. Is unangenehm ja, aber eher wie ne übersäuerung nach zu viel sport vergleichbar. Die ersten 3-5 Tage solltest du auch konsequent Ibu einnehmen, egal ob du den Schmerz grade nur so lala findest. Weil wenn du regelmäßig ibu nimmst, hast du gar nicht so krasse Schmerzen, wenn du es aber weglässt und die Schmerzen erst fahrt aufnehmen lässt, bekommst du diese auch mit Ibu nur schwer wieder runter.

Nach 5 Tagen hab ich nur ne Ibu genommen bevor ich spazieren gegangen bin, das ist wichtig nach KS, täglich etwas zu gehen wegen Thromboseprophylaxe. Nach einer Woche ging auch das ohne Schmerzmittel, komplett das ich gar nix mehr zwicken hatte, war nach 3 wochen. Die Ecken rechts und links, haben vor allem bei seitwärts Bewegungen gezogen/stechenden Schmerz. Aber es war zu keiner Zeit wirklich schlimm. Da Taten mir die Geburtsverletzungen beim 1. Kind viel länger und viel heftiger weh. Weil den Bauch kannst du entlasten und mit gegendruck schützen, ne Wunde im Intimbereich ist ständiger Reibung ausgesetzt.

PS nach 2 Tagen war ich wieder daheim.

Bearbeitet von nenn-mich-kueken
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Einiges schreibst dubetwas zu pauschal.
Dass man mit Spinalanästhesie garkeine Schmerzen haben KANN stimmt nicht (siehe meinen Beitrag...geplanter KS mit Spinalanästhesie, die laut den Ansagen und den Unterhaltungen zwischen Operateur und Anästhesisten auch einwandfrei gelegt wurde) und dass man (immer) erst einige Stunden nach der OP das erste mal Ibuprofen bekommt, auch nicht. Das ist sicherlich vom Krankenhaus abhängig.

Hier auchbein Link bzgl. möglicher Schmerzen trotz Spinalanästhesie
https://www.dhz-online.de/news/detail/artikel/schmerzen-bei-der-wunschsectio-werden-haeufig-unterschaetzt/

Bearbeitet von Yosan
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Also mir wurde das klar gesagt das es nicht möglich ist, dass eine Spinalanästhesie nicht wirkt. Dass diese Berichte typisch sind für ne PDA, weil hier der Raum davor betäubt wird und da kann es zu kommen, dass es nicht wirksam liegt oder nur zum Teil hilft. Man das medizinisch aber nicht bei ner Spinalanästhesie kennt. Sofern man das Wärmegefühl entwickelt, liegt sie und wenn sie liegt ist man taub da unten. Und das war nicht nur der Tenor von ärztlicher Seite sondern ist es auch hier im Forum. Weil ich das tatsächlich auch die Anästhesisten bei der Aufklärung gefragt hab, weil ich maximal darum Sorge hatte, dass ich was spüren könnte.

Und man bekommt danach Ibu... das wäre fatal wenn nicht und man sollte das auch kontinuierlich alle 6-8 Stunden einnehmen. Die Schmerzen sind dann nämlich halb so wild. Ja es tut weg, aber weder so schlimm wie Wehen noch wie Geburtsverletzungen (hier hilft Ibu selbst wenn man es nimmt gar nix) nach natürlicher Geburt.

Es ist auch ein Unterschied ob man ein primären oder sekundären hat und sowieso bei nem NKS. Weil es mehr weh tuen soll wenn man vorher Wehen hatte und die Gebärmutter stärker vorbelastet ist.

Natürlich ist es aber so das Schmerzen individuell verschieden wahrgenommen werden und die Psyche viel beeinflusst. Ne Frau die den KS als worstcase wahrnimmt, wird die Schmerzen danach als schlimmer beschreiben als jemand wie ich der schon ne natürliche traumatische Geburt mit Verletzungen erlebt hat und den Vergleich kennt. Und ich sagte ja eingangs "ich kann nur von mir berichten".

Weh tut es egal wie das Kind raus kommt. Aber in der Regel ist man 2-3 Wochen nach KS schmerzfrei, soll sich aber rigoros schonen, es bleibt ne riesen Wunde. Wohingegen ne natürliche Geburt danach nur schmerzfrei ist, wenn man ohne Komplikationen und ohne Verletzungen entbunden hat. Es ist ein Ammenmärchen, dass man nach ner natürlichen Geburt auf jedenfall fitter ist. Sehr oft hat man viel länger Schmerzen, nix hilft und Langzeitfolgen wie Monate bis Jahre Schmerzen beim Sex, Inkontinenz etc. Alles was keine Folgen von nem KS sind bzw sein können.

Bearbeitet von nenn-mich-kueken
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Ich hatte vor 5 Tagen einen geplanten KS und es war so schön! Total entspannt.
Katheter legen etwas unangenehm, aber nur für Sekunden. Die Spinalanesthesie waren 2 Pikse. Nach dem Eingriff (mittags) bin ich abends kurz aufgestanden. Am nächsten Morgen kurz zur Toilette. Klar, das waren schon Schmerzen. Habe mir die ersten 2 Tage dann nach Bedarf neben den Ibus noch Paracetamol über einen Schmerztropf geben lassen. Damit waren die Schmerzen gut aushaltbar. Am 2. Tag nach Kaiserschnitt konnte ich schon gut laufen, mein Baby füttern, wickeln, bin Duschen gegangen usw. Am 3. Tag nach KS sind wir nach Hause. Heute 5 Tage nach KS muss ich mich echt zusammenreißen, nicht zu viel zu machen. Schmerzen habe ich, wenn ich aufstehe, aber nicht in Bewegung. Narbe sieht gut aus.
Lass mal alles ganz entspannt auf dich zukommen. Es ist wirklich oft nicht so schlimm, sie teilweise dargestellt. Wobei das natürlich auch alles individuell anders laufen kann. Wichtig fand ich es in Bewegung zu bleiben, schon im Krankenhaus 😃