Hallo zusammen,
ich habe eine 4einhalb jährige Tochter und bin am überlegen, ob wir doch noch ein zweites Kind in Angriff nehmen. Nach der Zeit nach der Geburt wollte ich lange kein 2. Kind mehr und möchte das ein wenig aufarbeiten, ob vieles an den Corona Umständen lang oder ich einfach empfindlich war /bin. Hier das, was mich alles irritiert hat oder ich als nicht so schön empfand. Ich muss es mir einmal von der Seele schreiben:
1. ich hatte einen geplanten Kaiserschnitt. Zum Glück durfte mein Mann den ganzen Tag trotz Corona Einschränkungen im Krankenhaus sein. Wenn er aber abends und nachts weg war, waren die Schwestern schwer zu fassen und man hatte sehr das Gefühl sie zu stören . Keiner wollte uns das Wickeln des Kindes zeigen, ich hätte es gern einmal vorgemacht bekommen. Nur auf unser Nachfragen wurde es Augen rollend gemacht. Durch den Kaiserschnitt konnte ich mich die ersten Stunden kaum bewegen und habe manchmal nach der Schwester geklingelt. Die haben dann durch eine Gegensprechanlage mit mir gesprochen, weil sie versucht haben, nicht zu mir zu kommen. So konnte ich aber immer kaum was erklären oder Hilfe bekommen und musste immer dreimal bitten, dass jemand zu mir kommt. Ich wurde auch sehr gedrängt zu stillen und ich wurde als bequem abgestempelt, wenn ich die Flasche wollte (im Wochenbett stellte sich bei der Hebamme zu Haus raus, dass ich einfach keinen richtigen Milcheinschuss bekommen habe - klar kann man dann auch viel versuchen , aber es darf doch auch jeder für sich entscheiden, wenn man zufüttern möchte, zumal mein Kind viel zu wenig wog und das Krankenhaus das erst festgestellt hat, kurz bevor wir das Krankenhaus verlassen wollten (wir hatten schon alles gepackt, und dann hieß es plötzlich, dass wir vielleicht doch noch bleiben müssen, weil die Kleine zu wenig wog). Überhaupt hat mich auch zu Hause das Stillen sehr gestresst. Es hat einfach nie ganz geklappt und wir mussten immer zufüttern. Ich hätte gern meinen Frieden damit gemacht und schneller mal die Flasche gegeben, aber durch den Druck von außen habe ich es ewig mit dem stillen weiter gemacht, und mich wie eine Versagerin gefühlt, weil das Kind danach immer noch wie am Spieß geschrien hat, weil es Hunger hatte. Ich hätte gern einfach früher die Flasche gegeben und wäre eine glückliche Mami gewesen. Vielleicht hätte ich noch abgepumpt und noch die normale Muttermilch trotzdem zugeben, da kam ja immer ein bisschen Milch heraus
2. Bei der Betäubung im Rücken ist der Arzt abgerutscht an meinem Knochen. Es war große Aufregung im Raum, aber alles ist gut gegangen. Dadurch habe ich aber die Tage danach heftigste Kopfschmerzen und Übelkeit mit Erbrechen bekommen.
3. Aber das für mich Schlimmste war eigentlich die Elternzeit 🙈 ich war so isoliert. Ich wurde zumindest von Freunden besucht, aber es fanden keine Babykurse statt, keine cafebesuche über Monate etc. (Lockdown). Die Arbeit hat mir auch gefehlt. Ich weiß gar nicht, wie ich noch mal so ein Jahr Elternzeit aushalten soll 🤣 wobei ich dieses Mal die große Tochter hab und dadurch ja weiter Verpflichtung hab und nicht in diese Trägheit gerate, in der ich war. Ich bin manchmal tagelang nicht aus dem Haus gegangen.
4. dann habe ich noch grundsätzlich die Sorge, wie wir einzelne Situation zu viert stemmen werden. Aber irgendwie findet man ja immer einen Weg ..trotzdem denke ich daran , was ist wenn eine arbeitslos wird oder wenn sonst was passiert. Aber andererseits fühle ich mich einfach nicht vollständig und je größer mein Kind wird, desto mehr wächst der Wunsch nach einem zweiten Kind. :(
5. mein erstes Kind zu bekommen war auch schon nicht ganz so einfach. Ich hatte zwei Fehlgeburten. Aber ich weiß natürlich, dass es anderen da manchmal noch viel schlechter geht und sie noch viel länger brauchen oder noch viel mehr Fehlgeburten haben ..
Danke fürs Lesen und Ratschläge oder eigene Erfahrungen :)
Gedanken über 2. Kind und Verarbeitung des letzten Wochenbettes etc.
Nun..
Dass du dich im KH „verloren“ gefühlt hast ist schade. Das kenne ich so zum Glück nicht. Ich war 2x mit Dauerkatheter und massiven Kreislaufproblemen 48h nicht wirklich in der Lage mein Baby zu versorgen. Sowohl 2020 als auch 2024 wurde mein Baby selbstverständlich gewickelt, umsorgt und frisch gemacht. Immer auf Nachfrage ob das für mich passt.
Zwecks stillen - naja.. meist liest man das Gegenteil. Dass zu schnell zugefüttert wird, Babys Saugverirrungen bekommen, der Milcheinschuss nicht so toll ist, durch die fehlende Stimulation die Milchmenge nie genug wird….
Ich denke das muss man dann einfach klar ansprechen.
Mir ist stillen nicht so wichtig. Mir reicht es teilweise zu stillen und möchte den Rest zufüttern. Ich denke mit klarer Kommunikation sollte das besser klappen.
Ich musst K2 4x? Zufüttern, weil er erhöhte Temperatur hatte und mein Milcheinschuss echt spät kam.. wurde dann mit einem Brusternährungsset gelöst - aber mein Ziel war es auch voll zu stillen. Somit hat man alles dafür getan, das zu erreichen.
Wochenbett mit K2 ist ganz anders. Im Gegensatz zu dir, konnte ich diese isolierte Zeit auf eine bestimmte Weise auch genießen. Mein Mann hatte durch die Lockdowns viel mehr frei, wir hatten keine Termine, waren stets gesund und konnten tagelang kuscheln ohne an Termine denken zu müssen.
Nun jetzt geht K1 natürlich in den Kiga, will sonst auch was unternehmen, Mann ist viel arbeiten und somit müssen wir viel raus.. Es gibt viele Babygruppen die man besuchen könnte. Haben wir aber gar nicht getan, durch Kiga Kind waren wir sowieso ständig krank 😅🫣
K2 ist bis auf katastrophale Nächte super brav.. sie ergänzen sich super trotz des größeren Altersunterschieds.. der Kleine himmelt den großen an und sieht ihm ewig beim Spielen zu..
K2 war eine IVF 😅 K1 spontan im 1. Zyklus..
Zu Punkt 1:
Du bist jetzt als Mama viel gefestigter und erfahrener. Du weißt bereits wie man so ein Neugeborenes versorgt und benötigst dafür eh keine Pflegekraft mehr. Außerdem weißt du klar, dass das Stillen für dich nicht das Richtige war und kannst klipp und klar sagen, dass du mit der Flasche füttern möchtest. Das ist deine Entscheidung und damit fertig.
Punkt 2:
Ob das jetzt am Abrutschen war, bezweifle ich. Vermutlich hattest du generell einen Liquorverlust und dadurch diese schweren Symptome. Das ist definitiv etwas für das Narkoseaufklärungsgespräch und ein kompetenter Anästhesist wird dich in dieser Sorge sicherlich gut auffangen können.
Punkt 3:
Dazu kann ich nur sagen. I feel you! 🥲 Ich hänge hier gerade auch in der Elternzeit daheim. Ich genieße es dieses Mal mehr als bei K1, aber ich freue mich trotzdem schon wieder so arg aufs Arbeiten. Man kommt raus, ist unter Leuten. Man ist nicht „nur“ die Mama die nach Haus und Kind schaut, sondern man ist eine eigenständige Person die kognitiv noch mehr drauf hat als Wachzeiten im Blick zu halten und Windeln zu wechseln.
Ich meine das übrigens in keinster Weise abwertend allen Mamas gegenüber die ausschließlich Care Arbeit leisten. Im Gegenteil, ich habe größten Respekt vor Fulltime Müttern oder Vätern! Eben weil es für mich Nichts wäre.
Ich brauch einfach öfter auch mal nur Erwachsene um mich rum.
Die Coronazeit ist zwar vorbei, aber ja, du wärst vermutlich schon erstmal wieder eingeschränkter.
Punkt 4:
Das ist etwas das sich mit der Zeit einspielt. Klar ist es hart und anstrengend, aber nach einigen Monaten wird das immer besser.
Ich habe nur ein Kind, aber meine Gedanken dazu.
Punkt 1: die Corona Zeit ist zum Glück vorbei, daher sollte das wieder besser sein. Aber ich finde es trotzdem ungewöhnlich, dass man dich mit Neugeborem so alleine gelassen hat. Gibt es in der Nähe eine andere Klinik, in die du gehen kannst? Denn ich denke Mal bei der Klinik in der du warst, wirst du kein gutes Gefühl mehr haben. Wo anders kannst du neutraler an die Sache gehen. In vielen Kliniken sind die Schwestern auf der Neugeborenenstation sehr hilfsbereit.
Punkt 2: dazu kann ich eigentlich nichts sagen. Aber vielleicht würde dir da auch eine andere Klinik helfen? Weil du dann weißt, dass es anderes Personal ist und du weniger Angst davor hast, dass so was wieder passiert?
Würde es denn sicher wieder ein Kaiserschnitt werden.
Punkt 3: ich fand die Elternzeit auch streckenweise langweilig. Aber du hast schon ein Kind, kannst also deinen Alltag nicht ganz so unterbrechen wie beim ersten. Und Kurse gibt es ja auch wieder.
Punkt 4: angeblich soll es ja beim zweiten oft leichter sein. Keine Ahnung, ob das stimmt. Aber das wäre für mich jetzt kein Grund es nicht zu probieren.
Also
Wenn das KH blöd war, geh in ein anderes am besten mit besseren Rezensionen. Andererseits solang es nur so zwischenmenschliches unterschwelliges ist, man is ja nicht ewig da und die Dinge die dich damals gestört haben, brauchst du eh nicht mehr, weil du bist ja schon Mama und weißt wie es läuft. Wichtiger is wie der Umgang bei der Geburt ist und dass keine offene Bosheit ausgetragen wird. Manches empfindet man vielleicht auch nur als unangenehmer als es eigentlich gemeint ist. Und Kliniken haben keine Coronaauflagen mehr, außer man hat corona, wenn nicht, ist alles wie vor corona auch schon war.
2. Isolieren kannst du dich heute nur noch selbst, weil es keinen lockdown mehr gibt. Alles hat auf und Babykurse finden statt wie eh und je! Ich versteh aber voll, dass dich das einst fertig gemacht hat. Ich war damals noch in der Elternzeit vom 2. Kind und ich bin mit dem täglichen mind 2 Stunden spazieren gewesen während die Oma auf den ältesten aufgepasst hat... Personenregelungen waren uns da nach dem ersten lockdown schnuppe, weil die Auflage völlig willkürlich und nicht mehr rational erklärbar waren. Und wir davon einfach nur noch aggressiv wurden. Mich hat das damals auch traumatisiert! Vor allem weil mein 4 jähriger wirklich gelitten hat seine Freunde nicht sehen zu dürfen und das eine mal als er zum pcr test musste und du dumme Trulla dort ein riesen Geschiss gemacht hat und damit die situation noch schlimmer, weil mein kind nicht freiwillig mitgemacht hat... welches 4 jährige kind lässt sich schon freiwillig so n Stäbchen in den Hals stecken.
3. Elternzeit beim 1. Kind is was anderes als bei Folgekindern. Beim ersten weiß man nix mit sich anzufangen und man muss erst reinwachsen. Danach hat man immer was zu tun und auch was anspruchsvolleres und man ist erfahrener und somit weniger schnell verunsichert und entspannter.
4. Hätte Hätte Fahrradkette. Was morgen ist, kann heute keiner sagen. Vielleicht wird wer arbeitslos, vielleicht stirbt einer, vielleicht gewinnt man aber auch im lotto. Man weiß es nicht! Man kann nur mit dem Ist Zustand arbeiten und nicht mit hypothetischen Hätte, Könnte, was ist wenn. Und Arbeitslosigkeit macht mir gar keine Sorgen. Im Gegensatz zu vor 20 Jahren, haben wir heute eine AN Gesellschaft am Arbeitsmarkt. Ich wurde 2020 mitten zu corona mit 2 kleinkindern neu eingestellt. Vor 20 Jahren unmöglich während ner Pandemie. Heute muss man schon aufm Kopf gefallen sein, um längere Zeit arbeitslos zu bleiben. Davor hab ich keine Angst. Eher das jemand stirbt, einfach geprägt durch mein Vater. Der hat 17, 19 und 21 Jahre nach mir nochmal Kinder bekommen und dessen 2. Ehefrau ist ca 2 Wochen vor der Geburt meines 2. Kindes mit 44 Jahren an ner lungenembolie gestorben. Da waren meine Geschwister 7, 10 und 12 Jahre alt. DAS ist hart. Arbeitslosigkeit... tzzz das ist ein kurzweiliges unterfangen, was schnell behoben ist!