Hallo zusammen,
Ich habe vor 3 Wochen mein zweites Kind entbunden und muss leider erneut mit einer Wochenbettdepression kämpfen. Bei meinem Sohn vor 2 Jahren war es genau das gleiche und der exakt gleiche Verlauf.
Ich wache morgens niedergeschlagen auf und das steigert sich bis zum Nachmittag, wo ich das Gefühl habe ich müsste ersticken oder explodieren innerlich von der Unruhe.
Ich habe keinen Appetit und kriege nichts runter, aber sobald es abends wird ist es besser.
Ich bin abends wie ausgewechselt. Es geht mir plötzlich gut und ich verstehe nicht, warum ich mich am Tag so angestellt habe. Ich sehe das positive und fühle mich normal. Und dann geht am nächsten Tag wieder das gleiche los. Ich habe schon Angst morgens die Augen aufzumachen und das einzige was mich den Tag durchstehen lässt ist der Abend.
Hat jmd so Etwas ähnliches erlebt?
Und ich habe Schilddrüsenprobleme (Verdacht auf Hashimoto, aber meine Frauenärztin sagt das hat nichts damit zu tun)
Wochenbettdepression- morgen stark und abends besser
Hey, gib dir und deinem Körper auf jeden Fall Zeit! Die Geburt ist ja noch nicht lange her und dein Körper ist noch im Hormonchaos.
Wenn es nicht besser wird oder du das Gefühl hast, du möchtest das nicht mehr aushalten bzw das mit der Schilddrüse abgeklärt ist, gibt es auch Antidepressiva (SSRI), die gerade bei Wochenbettdepressionen gut wirken. Kann ja auch erst einmal eine kleine Dosis sein. Gibt auch stillverträgliche. Du musst das nicht aushalten! Bei manchen Frauen schlägt der krasse Hormonabfall eben auf das Serotoninlevel. Neben deinen Hausarzt/Frauenarzt sind die frühen Hilfen auch gute Ansprechpartner. War zumindest bei mir der Fall.
Hallo, ich hoffe es wird besser und ich kann die Zeit etwas genießen bevor zuviel davon vergeht. Ich habe es bei meinem Sohn schon bereut, da es so schlimm war. Ich schaue mir alte Fotos an und werde dann sehr traurig.
Kannst du mir sagen, wie der Seritoninspiegel da genau im Zusammenhang steht?
Man geht davon aus, dass die Geschlechtshormone (Progesteron, Östrogen) auch in Zusammenhang mit den Stimmungshormonen wie Serotonin stehen. Und Serotonin spielt eine große Rolle für das Wohlbefinden. Aber das ist alles sehr komplex und individuell sehr unterschiedlich. Und es kann ja auch wirklich die Schilddrüse eine Ursache sein.
Lass das am besten nochmal von einem anderen Arzt bewerten.
Depressionen und Schilddrüsenprobleme stehen sehr wohl im Zusammenhang.
Ich wünsche dir, dass es dir bald besser geht 🍀
Ich denke, da liegt ein Mangel oder ähnliches vor. Ein Arzt oder eine andere beratende Stellen wäre da ratsam.
Kämpfen klingt immer nicht gut. Du musst nicht kämpfen.
Ich hatte auch eine Wochenbettdepression beim ersten Kind und kenne diese Stimmungsschwankungen. Meine Hebamme hat mir damals erklärt, dass es typisch für die Depression ist, wenn man sich am Abend plötzlich besser fühlt. Der Tag ist dann quasi vorbei und geschafft. Am nächsten Morgen liegen wieder gefühlt unendlich viele Stunden vor einem.
Ich habe im Dezember mein zweites Kind bekommen und glücklicherweise (noch) keine Wochenbettdepression bekommen. Trotzdem habe ich manchmal ähnliche Gefühle in sehr abgeschwächter Form.
Das mit der Schilddrüse würde ich auf jeden Fall nochmal abklären lassen.
Alles Gute 🙂
Das erklärt ein wenig den Wahnsinn. Ich fühle mich wie zwei verschiedene Personen, die aufeinander einreden. Es ist wie ein Schalter, der um ca 18 Uhr umgelegt wird und plötzlich ist es besser. Ich bin dankbar für die paar Stunden Ruhe aber kriege schon Angst, wenn ich an den nächsten Tag denke.
Ja genau wie du und Sissi es beschreibt..am Abend wird es besser. Ich konnte lange Zeit nicht richtig essen und mir war ständig übel..und das stresste mich noch mehr. Das was in meinem Kopf los war, das kann man garnicht beschreiben.
Bei mir wurde eine Schilddrüsenüberfunktion festgestellt, leider erst 6,7 Monate nach der Geburt. Hätte mir viel zusätzliche körperliche Beschwerden erspart, Ich weiß nicht ob es dann mit den SD-Tabletten zu tun hatte oder der Körper von allein sich angefangen hat zu regenerieren. Nach 9,5 Monate war ich ein anderer Mensch. Glücklich, im Takt. Mit 10 Monaten habe ich alles erst bewusst verarbeiten können.
Ich habe ganz viel Unterstützung von meiner Mutter gebraucht, da nur sie mich verstand. Der Sommer kam zum Glück auch bald danach. Ich kann dir nur empfehlen, deine Eltern zu bitten so oft wie möglich da zu sein und deinen Partner 100% einspannen. Rosenwurzelextrakt Tabletten und Johanniskraut Tabletten mit Absprache mit Hausarzt. Hör auch bitte nicht auf Ärzte mit ihrem „das ist normal“- nein, lass dir alle Werte abnehmen.
Und immer an das denken: es geht vorbei. Das sind nur die Hormone. Du hast was gewaltiges erlebt. Du bist stark, du musst dich niemanden beweisen. So wie du jetzt bist, was du jetzt denkst, wie du dich fühlst-das bist nicht du. Es geht vorbei. Versuch es dir so schön wie möglich zu machen (ich weiß, geht nicht so leicht) aber du schaffst diese scheiß Zeit
Ich habe morgen einen Termin bei meinem Hausarzt und spreche das nochmal an.
Ich wohne schon bei meiner Mutter und fühle mich als totaler Versager, weil ich das Gefühl habe sonst unterzugehen.
Ich versuche mir täglich zu sagen es wird bald aufhören, aber leider kann ich mir selbst nicht glauben, obwohl ich es einmal durch hatte.
Danke für deine Worte 🌺
Du bist kein Versager. Das ist menschlich. Ich hätte nie gedacht, dass es mir so gehen würde nach der Geburt. Ich habe versucht mit anderen Mütter zu reden aber bei denen war alles perfekt und ihnen ging es gut. Ich konnte nicht stillen und wurde deshalb auch noch verurteilt. Meine Mama hatte sich dann ihren Jahresurlaub genommen und danach war ich 4 von 7 Tagen bei Ihnen.
Es war alles einfach nur scheiße. Die ersten 2 Wochen nach der Geburt habe ich kaum ein Wort gesagt. Als ob mir jemand den Mund zugepickt hätte und einen Stein auf die Brust legte. Aber jetzt..keiner dieser perfekten Mütter mit denen ich geredet habe und die tratschten geben nicht einmal ansatzweise soviel Liebe dem Kind wie ich.
Ich wünschte, dass mehr Frauen offen wären und nicht stillschweigend leiden müssten.
Gott sei Dank hast du so eine tolle Mama die dich unterstützt. Ihr schafft das alles. Ab den 6 Monats geht es langsam bergauf. Stress dich aber deswegen nicht! Ich hab mir immer gesagt: wenn ich jetzt 80 Jahre alt wäre, würde ich alles tun um wieder im jetzt zu sein. Hat mir bisschen geholfen. Versuche nur zu essen und trinken, weil dein Körper braucht das.
Alles alles Liebe ❤️