Normale Geburt nach Kaiserschnitt um jeden Preis?

Hallo ihr Lieben,

da mir hier bereits so häufig geholfen wurde, wende ich mich auch diesmal wieder mit meinen Gedanken an euch…

Ich bin heute ET+1. Im Juli 2017 musste ich meinen Sohn durch eine aktive Genitalherpes Infektion an ET+5 (ursprünglich ET+1, vor Vordatierung) mittels primärer Sectio zur Welt bringen. Die Geburt war dennoch schön, jedoch habe ich mich bis heute um das Erlebnis einer natürlichen Geburt beraubt gefühlt. Mein Sohn kam damals mit 3980g, 54cm und einem KU von 37cm. Ich hatte regelmäßige Wehen, die jedoch nichts an Muttermund bewirkten. Als er auf der Welt war, hatte sein Kopf bereits eine Schiefstellung, weil er sich wohl nicht richtig ins Becken drehen konnte. Man ging hier bereits von einer primären Wehenschwäche aus, bei der der Körper Wehen produziert, die nicht wirksam sind.

Jetzt geht schon wieder alles in Richtigung Kaiserschnitt. Zum Einen aufgrund des Zustandes nach Sectio, zum anderen weil dieses Kind noch viel größer geschätzt wird (39+3 4200g), wobei ich weiß, dass die Fermurlänge einfach sehr lang ist und der Kopfumfang mit 35cm noch im Rahmen. Ich denke daher, dass das Gewicht durch die Einbeziehung der FL so hoch ist…Darüberhinaus habe ich mir, wie berichtet, am Samstag höchstwahrscheinlich eine Rippe gebrochen. Ohne Röntgen konnte es nicht bestätigt werden, die Schmerzen und Knartschgeräusche sprechen jedoch dafür. Und auch hier geht man wieder von einer primären Wehenschwäche aus, da der Mumu fest verschlossen ist, trotz Wehen.

Nun hat mich mein Frauenarzt gestern zur Einleitung am Termin wegen all dieser Faktoren ins Krankenhaus überwiesen. Hier ist jedoch jeder der Meinung, dass eine Einleitung ein zusätzliches Risiko wäre und in meinem Fall mit großer Wahrscheinlichkeit in einem Notkaiserschnitt endet. Sie würden am liebsten einen geplanten Kaiserschnitt machen, um alle Risiken zu umgehen. Für mich ist das die Hölle. Ich bin unerklärlicherweise so versteift auf eine normale Geburt, dass ich bereit bin jedes Risiko einzugehen. Zumal ich mich frage, ob es wirklich so gravierend ist…

Ich weiß, dass hier viele Faktoren zusammenkommen, die einen Notkaiserschnitt wahrscheinlicher machen. Ich habe aber Angst, dass ich hinterher nicht damit klarkomme, nie eine normale Geburt erlebt zu haben.

Was denkt ihr? Wie seht ihr diese Situation als Außenstehende?

Das Krankenhaus stellt mir die Entscheidung frei. Ich soll jetzt alle zwei Tage zum CTG und selber entscheiden, wann wir einleiten, wenn sie sich nicht selbst auf den Weg macht…

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Hallo,

meine persönliche Meinung: die spontane Geburt wird völlig überbewertet und auch sowas von romantisiert dargestellt, dass es mit der Realität meist gar nichts zu tun hat.

Ja, es gibt gut verlaufende Spontangeburten nach denen die Frauen aufstehen und fit sind. Aber das ist mittlerweile doch eher die Ausnahme als die Regel. Wenn man sich mal genauer mit den Frauen unterhält, dann werden die zuerst romantisch klingenden Geschichten doch ganz oft mit vielen „aber’s“ gespickt und plötzlich tauchen viele Berichte über Probleme danach auf. Redet man halt nicht so gerne drüber, wenn da untenrum alles im Eimer ist 🙈 Über Probleme nach dem KS berichtet hingegen jeder sofort…

Ich habe ein Kind spontan geboren, eins per sekundärer Sectio und eins per primärer. Der geplante Kaiserschnitt war nicht nur die entspannteste Geburt von allen sondern ich war danach auch super schnell wieder fit. Ich persönlich würde nie wieder spontan entbinden wollen und kann dem Hype und das Wetteifern („ich habe es ohne Schmerzmittel geschafft“ etc.) nichts abgewinnen. Darum kommt auch unser viertes Kind im November per geplantem KS zur Welt.

Ich glaube die tollen Geschichten über Spontangeburten und die ganzen „Heldenstories“ darüber verleiten einen manchmal dazu das auch unbedingt einmal erleben zu wollen. Die Hormone tun ihr Übriges #schein Vielleicht bereust du es bei einem geplanten KS es nicht wenigstens spontan probiert zu haben. Vielleicht bereust du es aber danach auch spontan entbunden zu haben. Das kann genauso passieren. Mit gebrochener Rippe würde ich es aber niemals spontan probieren #zitter

Alles Gute 🍀

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Da kann ich nur absolut zustimmen. Ich kann den „Hype“ um die spontane Geburt teilweise auch nicht nachvollziehen. Das geht so weit, dass manche Frauen denken versagt zu haben, weil sie nicht spontan entbinden können.

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich nur sagen, dass ich nie wieder spontan entbinden würde. Ich fand die Geburt schrecklich, obwohl die Geburt an sich sehr schnell und eigentlich unkompliziert verlief. (Bei mir kam es nach der Geburt zu schweren Komplikationen).

Nur weil es „natürlich“ ist, muss es nicht schön sein! Die Natur kann manchmal ein richtiges A*** sein 😉

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Ich hatte 2 spontan Geburten und es waren Traumgeburten, ohne irgendein aber. Das erste Kind kam in 3 Stunden zur Welt, das zweite in 30 Minuten, beide ohne große Verletzungen. Und ganz so selten hört man solche Geschichten nun auch nicht. Einen Kaiserschnitt finde ich persönlich auch nicht schlimm, es gibt ganz viele Frauen die ihren Kaiserschnitt als Traumgeburt beschreiben, und das ist die Hauptsache. Jede Frau sollte für sich selbst entscheiden, jedoch finde ich es auch nicht gut, eine Vaginal Entbindung schlecht zu reden weil man selber eventuell keine guten Erfahrungen gemacht hat. Jeder Geburtsmodus hat seine Vor und Nachteile 🤗

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*EDIT: Oder ob wir sofort einen Kaiserschnitt machen.

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Also meine ehrlich Meining ist, dass du auf die Ärzte hören solltest 🤔 Wenn diese einen Kaiserschnitt empfehlen würde ich das auch machen. Das wichtigste ist doch dass dein Kind u beschadet und gesund auf die Welt kommt und nicht wie es auf die Welt kommst. Ich hoffe du triffst für dich die richtige Entscheidung alles Gute 🍀

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Ärzte empfehlen nach vorangegangenem Kaiserschnitt eigentlich gerne einen erneuten Kaiserschnitt.
Viele Frauen vertrauen da oft leider grundlos den Ärzten.

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Warum ist es grundlos wenn sie es empfehlen? Und bei ihr ist mehr Risiko als ein vorangegangener Kaiserschnitt 🤔

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Ich finde es gut, dass das Krankenhaus dich nicht drängt sondern dir die Entscheidung überlässt.
Da du dir eine spontane Geburt sehr wünschst, würde ich weiter abwarten, so lange ansonsten alles in Ordnung ist. Einleiten würde ich erstmal nicht. Falls sich bis ET+14 gar nichts getan hat, kannst du immernoch neu überlegen, ob du einen KS möchtest oder doch eine Einleitung versuchen willst. Bis dahin haben sich vielleicht auch die Probleme mit deiner Rippe erledigt.
Alles Gute dir🍀

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Huhu,

also bis zu einer gewissen Stelle in deinem Text, dachte ich :"klar wieso nicht versuchen."
Bis ich das von der Rippe gelesen habe. Du hast jetzt schon Schmerzen. Unter der Geburt wird das sicher nicht besser.
Dein Kind ist relativ groß und so eine Einleitung könnte Tagelang gehen.
Ich würde definitiv den KS nehmen. Denn selbst wenn du es versuchst und am endete wird es ein Notkaiserschnitt,bekommst du ja überhaupt nichts von der Geburt mit. Das wäre ja auch schade.

Ich kann zwar deine Gedanken und Gefühle total verstehen, da ich selbst einen ungeplanten KS hatte und nun spontan entbinden möchte aber ich würde niemals ein Risiko eingehen, wenn es am Ende mir oder dem Kind schaden könnte.
Lg Audrey

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Ich kann deinen Wunsch nach einer natürlichen Geburt absolut verstehen.
Was du aber definitiv brauchst, ist eine Hebamme an deiner Seite die weiß was sie tut und die auch den Verlauf während einer natürlichen Geburt abschätzen kann. Und das kann man. Geburten sind ja keine Überraschungenstüten.
Hast du die Möglichkeit mit einer Hebamme aus dem Team zu sprechen? Und die Möglichkeit dass dich mal eine Untersucht, also genau Abtasten?

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Hallo ich hatte eine normale Geburtstag was für mich ein Alptraum war und mir heute noch Bauchschmerzen vorbereitet nach 14jahren.Für mich nie wieder. Das zweite Kind ist bei geplanter KS auf die Welt gekommen. Das dritte wird auch per KS auf die Welt kommen. Die kleine liegt BEL.
Aufjedenfall hör a f die Ärzte und versteife dich nicht auf eine normale Geburt. Krampfhaft um jeden Preis kann auch schief gehen... Aufjedenfall wünschte ich dir alles Gute für die Geburt. 🍀🍀

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Hey
Ich hatte auch eine sec. Sectio vor 2 Jahren und kam damit auch erst sehr schlecht zurecht. Vor allem denke ich weil alles super lief vorher und der Kaiserschnitt für mich vorher echt kein Thema war. Ich hab mich heroisch im Kreißsaal sämtliche Schmerzmittel ablehnen sehen vorher 😂😂 so dann hatte ich wie du wehen des Todes alle1 -1 1/2 min die absolut nichts bewirkt haben. Der Kaiserschnitt war dann richtige Entscheidung von meinem Arzt. Mein Sohn war ganz blau als er auf die Welt kam und 1 ganzes Kilo leichter als zuvor gemessen💁‍♀️ Der Arzt hat dann vermutet dass er mit seinem Gewicht einfach den Druck auf den mumu nicht richtig aufbauen konnte.
Nun zu deiner Frage : ich kann dich 100 Prozent verstehen. Auch ich wünsche mir eine spontane selbstbestimmte Geburt für Nummer 2 -aaaaber die Sicherheit von Mutter und Kind geht immer vor! In deinem Fall halte auch ich den angeratenen Ks für sehr sinnvoll. Wenn er geplant ist und du ja nur ne Teilnarkose bekommst dann kannst du zumindest selbst dein Krankenhaus Hemd anziehen , auf den Tisch steigen und zuletzt dein Kind selbst empfangen 🙃bei einem not ks hast du dann garnichts davon.
Eventuell ist ein geplanter ks etwas leichter zu verarbeiten als wenn du stundenlang schmerzen erträgst - immernoch in der Hoffnung es alleine zu schaffen und es dann doch wieder nichts wird💁‍♀️
Unter den Voraussetzungen würde ich mich an deiner Stelle für den geplanten ks entscheiden. Am Ende zählt vor allem die Gesundheit von Mutter und kind🌻ich wünsche dir alles alles gute.

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Die Frage ist, ob Du Dir bewusst bist, was „jedes Risiko“ bedeutet ?!
Ein Geburtsstillstand kann je nach Ausprägung für Dein Kind mit schweren Behinderungen oder gar Tod enden.
Ein Gebärmutterriss kann für Dich mit dem Verlust selbiger (also definitiv nie wieder eine Schwangerschaft) oder Tod enden.
Ein Zusammenfallen der Lunge aufgrund der gebrochenen Rippe kann für Euch beide Sauerstoffmangel und Intensivstation bis hin zum Tod bedeuten.
Ich möchte nicht noch mehr aufzählen. Ich möchte Dir auch keine Angst machen, aber man muss entweder absolut alles in Betracht ziehen, oder alles ignorieren - dann aber sich der wirklichen Konsequenzen bewusst sein.

Mein Sohn kam per Notsectio aufgrund einer Plazentalösung. Ich wollte auch eine spontane Geburt. Nachdem mein Baby dann auf der Intensivstation lag, bin ich bis heute nur froh, dass alles am Ende gut gelaufen ist und es ist mir vollkommen egal, wie er zur Welt kam - er hat es überlebt ! Und ich auch.
Ich würde niemals das Erlebnis einer spontanen Geburt über die Gesundheit meines Kindes und auch nicht über meine stellen - mein Kind braucht mich !

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Das Risiko einer Uterrusruptur nach KS ist nur minimal erhöht und liegt bei, meine ich, unter 2% (die genaue Zahl müsste jetzt nochmal genau nachlesen)

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Sehr richtig, und eine vaginale Geburt bei einer unkomplizierter SS und bei guter Überwachubg der KS-Narbe wird sogar befürwortet.

Liebe TE, in deinem Fall würde ich mich nicht auf die vaginale Geburt versteifen. Du bist keine bessere oder schlechtere Mutter deshalb. Am besten, du machst es in Abstimmung mit deinem Bauchgefühl von deinen Ärzten abhängig. 👍🍀

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