Hallo liebe Forenmitglieder,
ich habe eigentlich rein interessehalber meinen Geburtsbericht angefordert und bin nun stutzig geworden.
Da ich keine PDA wollte, hat mir die Hebamme mehrfach andere Schmerzmittel angeboten. Ich entschied mich dann für das angeblich schwächste Medikament. Mir wurden 2 Tabletten verabreicht.
Nun habe ich im Geburtsbericht gelesen, dass dies Talvosilen war und rausgefunden, dass das Medikament nicht bei bevorstehender Geburt genommen werden darf. Grund dafür ist, dass das Medikament die Plazentaschranke überwindet und beim Neugeborenen zu Atemdepression führen kann.
Meine Tochter kam nach der Geburt auf die Intensivstation mit Verdacht auf Neugeboreneninfektion und musste zuerst mit CPAP beatmet werden, nach einigen Stunden "nur noch" mit Sauerstoffbrille bis zum nächsten Tag.
Ihre Temperatur war etwas erhöht ( Spitzenwert 38,0)
Die Blutkultur blieb negativ, es wurde nie ein Erreger für die angebliche Neugeboreneninfektion gefunden. Mein B-Streptokokken-Abstrich während der Schwangerschaft war negativ.
Hat jemand hier ebenfalls das Medikament bekommen und weiß, warum dies gegeben wird, obwohl im Beipackzettel steht, dass es bei bevorstehender Geburt nicht gegeben werden darf?
Habt ihr Erfahrung mit Neugeboreneninfektion bei der kein Erreger gefunden wird?
Liebe Grüße
Julia
Talvosilen unter der Geburt
Ich kann dir zu dem Medikament jetzt konkret nix sagen. Aber grundsätzlich werden von Ärzten im Krankenhaus oft Medikamente gegeben, obwohl im Beipackzettel etwas anderes steht. Der Hersteller muss sich absichern und alles reinschreiben, was aufgefallen oder nicht getestet wurde. Das heißt nicht, dass das Krankenhaus etwas falsch gemacht hat.
Warum dir jetzt ausgerechnet dieses Medikament gegeben wurde, kann ich nicht sagen. Aber ich würde jetzt mal davon ausgehen, dass im Kreißsaal sowieso nur Geburt und Kindverträgliche Schmerzmittel gegeben werden. Die machen dort ja nix anderes. Das wird ein bewährtes Schmerzmittel sein, oder in deinem Fall eben angebracht.
Es bringt nichts, sich da jetzt durchzugoogeln. Im Zweifel frag deinen Frauenarzt, der ist noch am kompetentesten das zu beurteilen.