Hallo,
Ich bin mit meinem Geburtsbericht auf der Suche nach Frauen denen ähnliches passiert ist und mir helfen können mein kleines Trauma zu verstehe und zu verarbeiten.
Ich wurde eingeleitet mit Tabletten, morgens gegen 10. Ich habe über den Tag verteilt 5 Stück bekommen. Die ersten Wehen kamen nachts gegen 1. Die waren okay und aushaltbar. Am selben Tag gegen 9 wurde ich in einen Kreißsaal verlegt und sofort wurde meine Fruchtblase eröffnet. Danach waren die Wehen fast komplett wieder weg. Nach einiger Gespräche mit der Hebamme wurde mir mehr oder weniger eingeredet, es würde nix voran geht ohne einen Wehentropf mit PDA. Gesagt getan. Mit der PDA war ich dann für kurze Zeit in einem geburtsstillstand weil mein Körper sich so entspannen konnte nach stundenlangen Wehen. Gegen 17:00 habe ich dann trotz PDA extreme Wehen verspürt, was in der Zeit von 17:20-17:40 passiert ist weiß ich nicht mehr. Mir wurde gesagt das die Wehen extrem wurden und die Herztöne des Kindes nicht mehr zu finden waren. Also wurde mir dann sofort Wehenhemmer gespritzt und ich bin ab in den Op. Den Moment indem eine Hebamme im OP erst Kind dann Mutter gerufen hat und mir eiskaltes Jod über den Bauch gekippt wurde werde ich wohl nie vergessen. Ich bin nicht gläubig aber in dem Moment so duselig wie ich war habe ich gebetet für mein Kind mich und meinen Mann der im Kreißsaal geblieben ist, ungewiss was passiert. Aufgewacht bin ich eine Stunde später. Mein Mann neben mir mit unserem Kind auf dem Arm und Tränen in den Augen. Ohne ihn hätte ich das mental nicht geschafft.
Mir fällt es schwer das zu verarbeiten. Klar ich sehe mein Kind gerade an und weiß alles ist gut. Wir sind gesund und munter, aber was da passiert ist geht mir nicht aus dem Kopf. Ich hab leider absolute Schuldgefühle und Ängste als Mutter versagt zu haben. Mir wurde davor schon gesagt die Geburt wird schwer, anscheinend ist mein Becken etwas seltsam geformt.
Wie geht ihr mit solchen Erfahrungen um.
Ich wäre dankbar über Tipps oder Erfahrungen.
Liebe Grüße
♥️
Notkaiserschnitt nach Einleitung
Hallo,
ich kann dir leider keine Erfahrung berichten aber ich würde das wirklich aufarbeiten mit jemandem bevor es dich zu sehr einnimmt.
Es ist absolut verständlich, dass das was dort passiert ist dich traumatisiert hat. Bei einem richtigen notkaiserschnitt geht es wirklich um Minuten.. aber das du diesen Satz gehört hast war natürlich schrecklich und absolut unprofessionell.
Such dir einen Psychologen oder frag auch in dem kh nach ob sie dafür Leute haben und arbeite das ganze Thema auf. Dann wird es dir besser gehen ❤️
Das ist wirklich eine schlimmer Erfahrung und ich kann total verstehen, dass dich das belastet. Ich würde mir auch Hilfe suchen. Hast du eine Hebamme die dich begleitet? Kannst du mot deinem.Mann darüber reden? Er hat ja alles aus anderen Blickwinkeln betrachtet, aber bestimmt ja auch Nagst um euch beide gehabt. Ich hoffe das ihr darüber sprechen könnt. Ich habe 2 Freundinnen die einen Notkaiserschnitt erleben mussten, beide wollten danach keine weiteren Kinder. Es ust schon ein sehr einschneidendes Erlebnis und es braucht viel Zeit das verarbeiten zu können.
Danke dir für deine Antwort! 🫶🏽
Ja eine Hebamme habe ich, sie hilft mir auch sehr das zu verarbeiten und meinen Körper zu verstehen. Ich bin ihr sehr dankbar. ☺️
Danke für deine Worte, weitere Kinder kann ich mir vorstellen aber nur unter sicheren Umständen. 😊
Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung raten, das unbedingt aufzuarbeiten. Lass dir den Bericht aus dem Krankenhaus geben, setz dich mit deiner Nachsorgehebamme zusammen, geht das durch. Sprich mit ihr, ob du eventuell einen Therapeuten aufsuchen solltest. Mir hat sehr geholfen zu verstehen, was warum wann passiert ist. Dafür bedarf es aber professioneller Begleitung. Ich habe sowohl mit den Ärzten im Krankenhaus als auch mit meiner eigenen Hebamme gesprochen, das war viel, viel wert.
Das tut mir sehr leid für dich.
Was du beschreibst ist ganz typisch, für Frauen die eine richtige Notsectio erleben mussten.
In meiner Zeit in der Anästhesie war ich bei ein paar Notsectios dabei, die sind ja glücklicherweise verhältnismäßig selten. Aber eins ist klar, für die Mama und den Vater ist das der absolute Horror!! Dass dich das Ganze verfolgt, ist absolut logisch. Ich vermute auch dein Mann wird die Zeit, in der er um dich und euer Baby bangen musste, nicht vergessen. 😕 Natürlich ist es das allerwichtigste, dass ihr körperlich unversehrt aus dem Ganzen rausgekommen seid. Aber die seelischen Wunden müssen auch versorgt werden, und die sind eben da, auch wenn alles ein gutes Ende genommen hat. Holt euch dafür wenn nötig professionelle Hilfe. Deine Nachsorgehebamme oder deine Gyn wären hier die ansprechspartner. Ansonsten kann auch ein Gespräch mit den betreuenden Personen die bei der Sectio und im Kreißsaal dabei waren, sehr helfen. Wende dich diesbezüglich einfach an den Kreisssaal.
Und auch wenn diese Überzeugung natürlich aus dir selbst herauskommen muss, möchte ich dir trotzdem etwas sagen. Du hast so was von NICHT versagt! Du musstest die größte Angst ausstehen, die eine Mutter um ihr Kind haben kann und das bereits, bevor euer Baby überhaupt geboren wurde. Du wurdest binnen Sekunden in Vollnarkose gelegt, mit dem letzten Gedanken „Hilfe, was passiert hier jetzt mit mir und meinem Baby?!“. Du hast eine Notsectio gehabt, mit allem was diese mit sich bringt. Du hast so wahnsinnig viel geleistet! Ich habe da wirklich sehr viel Respekt davor. ♥️♥️
Vielen Dank für deine Worte! ❤️
Auch wenn wir uns nicht kennen bedeutet mir das wirklich viel. Die Angst zu versagen zieht sich jetzt auch etwas mit durchs Wochenbett, deswegen habe ich hier nach Hilfe und Tipps gesucht. Mein Mann kämpft nicht so sehr damit. Er ist dankbar dafür das uns geholfen wurde und kann mir gut helfen meine fehlenden Minuten zu rekonstruieren und mir auch von der ersten Stunde unseres Kindes nach zu empfinden.
Trotzdem fällt es mir schwer damit zurecht zu kommen, obwohl es passiert ist.
Seltsame Situation. 😅 ich werde mir meine Geburtsakte aus dem KH anfordern und das versuchen mit meinem Mann nachzuvollziehen, ich hoffe das wird mir helfen. Allein darüber zu schreiben macht es besser. 🥰
Danke für deine Antwort, das tat gut zu hören. 🫶🏽
Meine erste Geburt lief auch nicht wie erwartet. Das hatte auch enorme Auswirkungen auf mein Wochenbett und auf mich als frischgebackene Mama. Man ist ja eh schon mit so wahnsinnig vielen neuen Dingen konfrontiert, und die Hormone geben einem dann noch den Rest. Es war eine harte Zeit, an die ich mich nicht gerne zurück erinnere. Man hat die Geburt noch überhaupt nicht verkraftet, und muss aber sofort voll funktionieren für dieses kleine Wesen das jetzt bei einem ist. Ich wünsche dir alles Gute und dass du das alles verarbeitet bekommst! ♥️
Hey,
zu allererst, du hast als Mutter definitiv nicht versagt!! Du hast nichts absichtlich getan oder? Dann hast du auch nicht versagt oder Schuld an irgendwas. Du wolltest sehr sicher immer nur das Beste für dein Kind ❤️
Ich hatte auch einen Notkaiserschnitt mit meiner Tochter und ich kann deine Gedanken und Gefühle so sehr nachvollziehen. Bei mir haben es alle immer ziemlich runter gespielt und nicht verstanden, denn ich sollte doch froh sein, dass am Ende alles gut gegangen ist und unsere Tochter gesund und munter auf der Welt ist. Trotzdem werde ich die Sekunden vor dem Notkaiserschnitt und auch das aufwachen hinterher nie vergessen. Ich habe mir so sehr eine natürliche Geburt gewünscht, da ich schon eine stille Geburt hatte und mir immer vorgestellt habe, wie wunderschön es sein muss, ein lebendes Kind auf die Brust zu bekommen, da ich die Erfahrung leider nur mit einem nicht lebendem Baby machen durfte. Als ich aus der Narkose aufgewacht bin, war meine Tochter schon auf der Intensivstation, denn sie war ein Frühchen und an dem Tag selbst, durfte ich nicht mal mehr zu ihr, erst über 12 Stunden später. Das sind alles Erlebnisse, die vergisst man einfach nicht.
Es ist völlig okay so zu fühlen und völlig normal, dass man es sich anders gewünscht/vorgestellt hat.
Ich habe viel mit meiner Hebamme und meiner Therapeutin gesprochen, das hat mir ein Stück geholfen. Trotzdem bleibt der Gedanke immer da, dass ich es mir so sehr anders gewünscht hätte und diese Angst um mein Baby, die Sekunden vor der OP.....aber es verblasst zumindest mit der Zeit etwas...
Ich wünsche dir alles Gute ❤️
Hallo,
Ich danke dir für deine liebe Nachricht. Ja eine Nachsorgehebamme habe ich. Sie hilft mir auch zu verstehen was passiert ist.
Ich habe mir so sehr eine Natürliche Geburt gewünscht weil ich dieses Wunder selbst einmal erleben wollte, nach dieser Erfahrung kann ich mir eine natürliche Geburt leider nicht mehr vorstellen.
Ich habe einige vertraute Menschen mit denen ich reden kann, vorallem mit meinem Mann. Er ist mir die größte Hilfe da wir das selbe erlebt haben. Zwar aus anderen Perspektive aber das hilft mir es mehr zu verstehen.
Danke für deine Worte. ♥️ Allein meine Geschichte zu teilen macht es erträglicher.
Liebe Grüße 🥰
Vielleicht hilft es dir nochmal mit den Hebammen und auch Ärzten zu sprechen. Die können dir das alles sachlich erklären.
Sag denen auch direkt, dass das für dich traumatisch war.
Es wird alles seinen Grund gehabt haben.
Du hast nicht versagt, du bist doch total stark, hast so eine Geburt für euch drei durchgestanden!
Herzlichen Glückwunsch zum Baby ❤️