TRIGGERWARNUNG Interventionen&Saugglocke
Hallo zusammen,
Ich muss mich einmal ausheulen und hoffe, vielleicht eine Mami zu finden, der es ähnlich erging und mir Tipps geben kann, darüber hinweg zu kommen.
Unsere Geburt vor einigen Wochen lief total schön ab - bis zur Austreibungsphase…. Bis dahin lief es wirklich, wie ivh es mir für unsere erste Geburt gewünscht habe. Dann ist alles gekippt…
In der Austreibungsphase wurden die Wehen weniger- wie man mir gesagt hatte, ich bin bei 10 Cm öffnung und darf ruhig pressen, hatte ich keinen Pressdrang… der war in der übergabgsphase wesentlich mehr da. Also habe ich nach langem Versuchen mit meinem Einverständnis Oxytoxin bekommen. Ich konnte zunächst meine Geburtsposition frei wählen, nach jeder Wehe ist das Baby aber wieder „um den Winkel“ im Becken zurück gerutscht… bis man dann gesagt hat, ich soll mich nun doch mal auf den Rücken legen und die Beine in Beinschalen legen… wollte ich eigentlich nicht und habe diese Position vorab im Geburtsplan abgelehnt, habe in diesem Moment dann aber mitgemacht. Dann wurde vom Arzt während der nächsten Wehe „geschaut/getastet“?! was sich „drinnen“ tut (dies war sehr schmerzhaft, ich weiss bis heute nicht, was der arzt während der wehe gemacht hat mit seiner hand drinnen)…. Er hat mir dann auch bestätigt, dass das Baby immer zurück rutscht und effektiv vielleicht ein paar mm weiter nach unten rutscht.
Das CTG war übrigens zu jeder Zeit super, Herztöne und alles total stabil!!!!
Nach 2,5h Presswehen wurde ivh dann gefragt, wie viel Energie ich noch habe und ich habe nur gesagt, dass ich nicht weiss, wie das Kind da raus soll. Auch wichtig zu wissen: ich hatte keine PDA oder ähnliches, habe also alles voll gespürt. Dann hat mir der Arzt gesagt, dass er gerne nachhelfen kann, er aber auch denkt, dass ich noch vielleicht 3-4h brauche, aber das Baby vielleicht auch so gebären könnte… sicher ist er sich aber nicht, es können auch die Herztöne irgendwann abfallen, wenn es noch viele weitere Stunden dauern sollte…
(Ich habe in meinem Geburtsplan eine vaginal-operarive Entbindung abgelehnt, ausser es besteht Gefahr für Babys oder mein leben.. dies zur Info.)
Ich habe mich dann in diesem Moment für die Saugglocke entschieden und wurde nie über die Risiken und möglichen Spätfolgen aufgeklärt, die durch die Anwendung dieser beim Baby entstehen…
Ich bin einerseits so sauer über die fehlende Aufklärung, andererseits aber auch, dass man mir diese, anstatt mich zu motivieren, noch stärker zu pressen, überhaupt angeboten hatte, wo doch alle Werte super waren und das Wisswn da wae, dass ich diese eigentlich nicht möchte.
Unser Baby war danach Top-fit laut APGAR und trotzdem weine ich hier ständig bis heute (Baby ist jetzt 2 Monate alt), weil ich das Gefühl habe, versagt zu haben und ihr die ganze Risiken zumute und sooo Angst vor Spätfolgen wie Entwicklungsverzögerungen, , Hirntumore etc. habe… einfach, weil ich zu schwach war..
unser baby schreit auch sehr viel und ist laut ostheo einseitig verspannt… das verstärkt meine Schuldgefühle…
Danke für eure Tipps und Meinungen, wie ich besser damit umgehen kann💔 gerne auch meinungen zum verlauf
Saugglocke- jetzt Schuld- und Versagensgefühle
Mein Sohn ist auch mit Saugglocke gekommen. Weder sein noch mein Leben waren jemals in Gefahr bis dahin. Ich hatte einfach zu wenig Kraft und wollte, dass er raus kommt bevor wir zu lange brauchen und es dann vielleicht doch noch zu einem Notfall kommt. Du brauchst dir kein schlechtes Gewissen machen, dass du zu schwach wärst oder so. Eine Geburt ist anstrengend und wenn man Hilfe benötigt ist das doch voll ok.
Über Spätfolgen mache ich mir da eigentlich auch keine Sorgen…
Hi,
hier wurden schon gute Antworten zum Thema geschrieben. Mein Kind wurde zum Schluss auch mit Saugglocke plus kleinem Dammschnitt geboren. Bei uns war es kritisch, da die Herztöne schlecht wurden da alles einfach insgesamt zu lange gedauert hat. Ich hatte den Pressdrang auch viel früher, in der Austreibungsphase nicht mehr und glaube im Nachhinein, dass ich meinem Drang einfach hätte nachgeben sollen, anstatt auf die Hebamme zu hören, die meinte „neeee, das dauert noch, der Muttermund ist noch nicht weit genug offen..“ - denn in der Austreibungsphase waren dann plötzlich kaum mehr Wehen da, obwohl ich sogar am Wehentropf war - ich musste die ganze Kraft zum Pressen „aus mir selber holen“ ohne durch Wehen noch großartig unterstützt zu werden…
Das vor-und-zurück-Rutschen war bei mir auch, ist wohl bis zu einem gewissen Grad normal, aber irgendwann muss es dann halt weiter gehen. Von daher würde ich da zunächst immer unvoreingenommen den Ärzten vertrauen, dass sie am besten wissen, wann ein kritischer Punkt erreicht ist wo man intervenieren sollte.
Der springende Punkt ist aber, dass mein Sohn einfach mal einen Kopfumfang von 39 cm hatte, und er trotz Dammschnitt von alleine nicht (mehr) durchgepasst hätte. Deswegen bin ich froh, dass es mit Saugglocke dann überhaupt noch geklappt hat. Mein Sohn hatte davon eine kleine Wunde am Kopf, da wirklich selbst mit Saugglocke hohe Kräfte aufgebracht werden mussten und die Saugglocke einmal abgerutscht ist, bevor es geklappt hat. Ich hab das nie in Frage gestellt sondern war einfach dankbar, dass mein Sohn lebend zur Welt gekommen ist.
LG und ich hoffe, du findest einen guten Weg mit der Geburt im positiven Sinne abzuschließen. Leider sind Geburten in keinster Weise planbar.
Vielleicht noch eine wichtige Sache: Vor dem Einsatz der Saugglocke wurde ich mehrmals gefragt, ob es wirklich ok für mich ist, dass wir das jetzt machen. Trotz der bereits sehr kritischen Lage, wurde meine eindeutige Antwort gefordert und auch abgewartet. Dadurch hatte ich das Gefühl, Autonomie über den Prozess zu haben. Denke, das ist wichtig - wenn der Arzt dass vor seinem Eingriff nicht gemacht hat, ist es nicht richtig.
Ich denke dass die Geburt anders auch nicht besser verlaufen wäre, wenn du noch länger gewartet hättest. Dann wären evtl die Herztöne schlechter gewesen und du hättest gesagt: warum habe ich solange gewartet?
Mal meine ganz andere Geschichte zu dem Thema:
Ich habe 3Kinder ganz toll spontan bekommen, dabei lagen die ersten beiden auch noch in Beckenendlage. Also ich bin quasi "Profi bei Spontangeburten".
Kind 3 kam dann mal aus Schädellage und ich habe sie anatomisch korrekt und ohne irgendeine Intervention im Vierfüßler innerhalb von 15min Presswehen herausgepresst.
Fühlte sich leider trotzdem blöd an, ich hatte im Gegensatz zu den vorherigen Geburten das Gefühl sie steckt mittendrin fest und das fühlte sich sehr unangenehm an. Hab sie trotzdem rausgequetscht.
ABER: kurz nach der Geburt sah man ein riesiges Kephalhämatom. Es sah schlimm aus und blieb 6Wochen lang.
Das entsteht wenn die Kopfhaut auf dem Schädel durch viel Druck verschoben wird und muss ungeheuer schmerzhaft gewesen sein. Also nicht die Schädelknochen haben sich verformt sondern die Hautschicht darauf wurde in Mitleidenschaft gezogen.
Was denkst du wie ich mich gefühlt habe? Was habe ich meinem Kind angetan? Warum habe ich so stark gepresst! Warum habe ich es nicht ruhiger angehen lassen oder eine andere Position versucht, oder beim Gefühl des Steckenbleibens abgewartet?
Also ich finde du hast alles richtig gemacht und eine spontane Geburt wäre eben vielleicht auch nicht angenehmer oder besser für dein Kind geworden.
Ich hatte immer nur 10-15min lang Presswehen von daher finde ich es auch sehr verständlich dass man nach 2,5Stunden nicht mehr kann.
Ich hatte bereits 2 Geburten..
Geburt Nr.1: nach Einleitung, 3,5h Presswehen, Rückenlage, Kristeller… Sauerstoffmangel beim Kind..
wollte ich beim 2. alles besser machen.
Gute Vorbereitung, eigene Hebamme, super Verlauf, mit 7cm ins Kh gekommen, Wanne - alles toll..
Kind konnte wieder nicht nach unten rutschen, Nabelschnur um den Hals, Herztöne schlecht, Saugglocke
Und diese miese 2. Geburt hat mich von all meinen Schuldgefühlen und Selbstvorwürfen geheilt.
Es war super selbstbestimmt, tolle Presswehen bis zu dem Zeitpunkt wo ich aus der Wanne rausmusste, weil die Herztöne einfach schon schlecht waren.. selbst da wurde noch mit 2 Hebammen versucht das Kind hinauszubegleiten.. no way 🤷♀️
Mein Becken ist wohl nicht für eine vaginale Geburt gemacht. Es hilft halt alles nix.
Ich habe 2 tolle Kinder, die Dank Einsatz der Ärzte auch gesund sind.
Ja nicht das was unter Traumgeburt fällt, aber vor 150 Jahren hätte ich wohl ein Problem gehabt.
Du hast schon sehr viele Kommentare bekommen die hoffentlich helfen.
Ich möchte auch noch hinzufügen dass die Spätfolgen, die du da aufzählst keinen Zusammenhang mit einer vaginal operativen Geburt haben, ich weiß nicht wo du das gelesen hast, dass es dadurch zu Entwicklungsverzögerungen kommt.
Und das mit dem schreien hat meiner Ansicht nach auch nix damit zu tun ich hatte eine absolut Interventionsfrei, gute vaginale spontangeburt und er war trotzdem ein Schreibaby 🤷♀️
Du musst also deswegen wirklich keine Schuldgefühle haben du hast nix falsch gemacht manche Dinge hat man nicht in der Hand…
Mein Kind kam auch per Saugglocke und ich war dankbar dafür. Die Alternative wäre ein Kaiserschnitt gewesen, da hab ich mich lieber für die Saugglocke entscheiden.
Wenn das ein erfahrener Arzt macht, gibt es da kaum Risiken, auch später nicht.
Wieso schiebst du jetzt alles was bei deinem Baby „falsch“ ist (schreien, Einseitigkeit) auf die Vakuum extraktion?
Die Zusammenhänge die du zeigst sind aus den Haaren herbeigezogen.
Ich glaube du musst du psychisch damit klar kommen und akzeptieren wie es ist. Dein Baby wird dir danken dass es natürlich zur Welt kam und es die ganze Zeit stabile Herztöne unter der Geburt hatte.
Hier mal ein Erwachsenes Saugglockenkind 😊
Ich kam auch mit Saugglocke, da meine Mutter irgendwann die Kraft aus ging. Und alle Blödheiten meines Körpers liegen ganz sicher nicht an der Saugglocke.
Überlege mal, welches Bild dir vorher im Vorbereitungskurs, Podcast usw vermittelt wurde.
Oft wird einem da ja eingeredet, dass schon die Geburt entscheidend ob man "eine gute Mutter" ist. Blödsinn!
Und nach der Geburt Kraft für das Baby zu haben ist nicht verkehrt!
Medizinisches Personal bietet dass auch nicht aus Lust und Laune an. Wird schon Sinn gemacht haben 😊