Hallo. Im Dezember musste ich unseren Sohn einen Tag nach seinem ET still zur Welt bringen. An seinem ET hat sein Herz einfach aufgehört zu schlagen. Das war die schlimmste Zeit in meinem Leben und es wundert mich immer wieder das man sowas überhaupt "überstehen" kann und wieder positiv denken kann. Der Kinderwunsch ist einfach so groß und wir sind davon ausgegangen dass es sicherlich länger dauert bis es wieder klappt.
Ja... der erste Versuch war ein volltreffer und ich bin nun in der 8 Woche.
Am Montag war ich beim Arzt - das Herz schlägt und es schaut alles gut aus.
Wir freuen uns wirklich sehr aber immer wieder schleicht sich die Angst ein..
Ich habe sofort ein Beschäftigungsverbot bekommen und musste es dementsprechend auch bereits in der Arbeit verkünden und unsere Familien werden es dieses Wochenende erfahren. Das ist so furchtbar früh aber andererseits weiß ich ja selber bestens dass jederzeit etwas passieren kann und es keine Garantie gibt dass ab der 12ten Woche alles super ist.
Trotzdem hab ich wirklich Angst dass etwas passiert und ich dann wieder allen sagen muss dass es vorbei ist und darf dann in die arbeit wo jeder Bescheid weiß etc.
Ist hier jemand dem es genauso geht? Wie geht ihr mit den Ängsten um. Die meiste Zeit geht es mir gut aber manchmal.....
Liebe Grüße
Bianca
Schwanger nach stiller Geburt - Freude und Angst so nah beieinander
Hallo,
mir geht es genauso. Ich hatte zwei Totgeburten (38 SSW + 33 Ssw). Weshalb die Kinder sterben mussten, könnte nicht festgestellt werden.
Jetzt bin ich wieder schwanger und habe Angst. Am Anfang der Schwangerschaft geht es mir gut. Ein Frühabort ist schmerzhaft, aber kein Vergleich zur Totgeburt. Jetzt in der Mitte der Schwangerschaft werde ich ängstlicher.
Warum bist Du im Beschäftigungsverbot? Ich arbeite im Büro und trotz zweier sehr plötzlich endener Schwangerschaften mit Totgeburten steht mir keins zu. Ich gehe auch gerne arbeiten. Da denke ich nicht an die Schwangerschaft und kann mich so gut ablenken. Bald jedoch trete ich meinen Resturlaub an und muss zu Hause bleiben. Mal sehen, wie ich dann mit der Angst umgehe.
Bei Dir ist Dein Verlust noch nicht so lange her. Hast Du jemanden, mit dem Du über die Traurigkeit und die Freude sprechen kannst?
LG funnysurf
Ich habe nicht nach einem Beschäftigungsverbot gefragt, meine Ärztin wollte es weil ich während der ganzen Schwangerschaft immer wieder hohen Blutdruck hatte und auch in der 21 Woche vorzeitige Wehen hatte und sie möchte das ich soviel Ruhe wie möglich bekomme.
Ich mache das was sie sagt weil ich mir es nie verzeihen könnte wenn etwas schief geht und ich gegen den ärztlichen Rat gehandelt habe aber arbeiten wäre mir schon auch lieber, wäre sicher abgelenkter, aber ich kann mich auch gut so beschäftigen. Ich weiß ja für was ich es mache daher wirds schon werden
Ach und ja. Ich habe einen super Partner und eine tolle Familie und Freunde mit denen ich immer reden kann. Mit dem Verlust von unserem Sohn kann ich inzwischen auch "gut" umgehen, ich kann darüber reden und habe es so akzeptiert auch wenn ich es nie verstehen werde.
Ich versuche mir jetzt halt immer zu sagen dass es eine neue Schwangerschaft ist und es auch keine Gründe gibt wieso so etwas nochmal passieren soll... aber garantieren kann es mir leider keiner.
Ich habe in zwei Wochen wieder einen Termin bei meiner Ärztin und ab dann möchte sie eine direkte Betreuung bei der Oberärztin bei der ich meinen Sohn auch geboren habe.
Wir hatte das 2015 erlebt und 2016 kam unsere Kleine zu uns...
Mir hat sehr geholfen ein gutes (medizinisches) Umfeld und Netz zu haben. Habe mir einen Gyn gesucht, mit dem ich in der Situation klar kam (viele der Ärztinnen sind beim Durchlesen des Berichts in Tränen ausgebrochen, das konnte ich nun nicht gebrauchen), Hebamme direkt von Anfang an, TCM Therapeutin und die OÄ und der CA der Klinik haben auch direkt mitbetreut.
Die beiden letzteren haben dann auch dafür plädiert die Motte Ende der 35 SSW zu holen (wurde auch schon 2 Wochen früher aufgenommen) - das war für meine Psyche eine echte Erleichterung. Und die Kleine hat es recht gut weggesteckt.
Ich wünsche dir für deine Schwangerschaft alles, alles Gute.
Danke für deine Antwort.
Ja bei mir wird das Kind definitiv auch eher geholt und ich werde ab der 12ten Woche auch direkt vom Krankenhaus betreut. Muss dazu sagen, dass ich auch in diesem Krankenhaus arbeite und Die Ärzte alle kenne, das ist schon auch eine Hilfe.
Ich hoffe halt nur dass es überhaupt alles so weit kommt.
Liebe Bianca,
so erging es mir auch vor ziemlich genau zwei Jahren. Unser Sohn wurde Ende November still geboren. Der erste Versuch gegen Ende März war direkt erfolgreich.
In der achten Woche bekam ich Sturzblutungen und lag im Krankenhaus. Da wusste es dann auch jeder.
Manchmal glaube ich selbst nicht, dass ich diese Zeit überhaupt überstanden habe. Aber tief in mir drin wusste ich, dass alles gut wird. Ich habe von Tag zu Tag gelebt.
Die Schwangerschaft war eine große Herausforderung. Aber wir haben es geschafft! Wir sind stärker, als wir denken.
Du kannst mich gerne anschreiben, wenn du willst.
Alles Gute
Von was kamen dann die Sturzblutungen? Das muss ein großer Schock gewesen sein.
Ich versuch mir auch immer zu sagen dass ich einfach jeden Moment genießen muss wenn alles gut ist. Außerdem denke ich ganz fest, dass der große Bruder sicher gut auf sein geschwisterchen aufpassen wird.
Ich hatte ein großes retroplazares Hämatom. Im ersten Moment dachte ich, es wäre alles vorbei. Wir mussten über die Hälfte der Schwangerschaft bangen. Ich musste zuerst liegen und mich dann schonen. Das kam alles noch hinzu.
Aber ich wusste auch, dass unser kleiner Schutzengel über uns wacht. Mein erster Weg nach dem positiven Test war zum Friedhof.
Liebe Bianca,
Ich habe meine Tochter am ET still geboren und meinen Sohn in der 24.ssw. aus unterschiedlichen Gründen.
Nun bin ich in der 34. Woche schwanger. Ich wurde/werde auf Wunsch meiner Frauenärztin von verschiedenen Ärzten mitbetreut. Es gab mir zu Beginn Sicherheit. Allerdings fördern viele Untersuchungen zu frühen Zeitpunkten auch potentiell ungünstige Ergebnisse zu Tage, welche zu späteren Zeitpunkt dann doch unproblematisch sind. Seit ich mein Baby spüren kann, bin ich ziemlich entspannt.
Eine Konsequenz meiner Erfahrungen war aber, dass ich die Schwangerschaft möglichst nicht zeige. Auch meine Familie hat es erst vor einigen Wochen erfahren.
Da ich im Studium bin, habe ich kein BV. Aber bin natürlich vom Pensum zurückgetreten.
Glaube an dein Baby und versuche dich nicht verrückt zu machen.
Alles Gute
Hallo,
Die Angst wird uns immer begleiten. Schön zu hören das ihr alle so schnell wieder schwanger geworden seid. Ich hatte im November in der 28 ssw eine stille Geburt und versuche seit Januar wieder schwanger zu werden aber es will leider irgendwie nicht klappen das macht mich verrückt.
Schönen Abend
Hallo Bianca,
Meine Stille Geburt (in der 31. Ssw) ist bereits 9 Jahre her und unser "Folgekind" ist jetzt 6,5 Jahre alt.
Ich habe diese Schwangerschaft als sehr anstrengend empfunden. Wegen der Angst die permanent da war. Aber ich hab mir helfen lassen von einem Psychologen, ich war auch in guter ärztlicher Rundumbetreuung und ich bestand auch auf einen geplanten Kaiserschnitt 2,5 Wochen vor dem Et.
Aber du wirst den richtigen Weg finden, denn ich glaube, dass es jede Mama anders macht mit der Angstbewältigung.......genau so wie mit der Trauerbewältigung.
Ich wünsche dir alles Liebe und gute.
LG mit zwei Mädel (13+11), einem Mädel tief im Herzen und unserem kleinen Wunder-Folgekind (6,5)
Liebe Bianca,
es tut mir leid, dass ihr euer Baby verloren habt. Fühl dich gedrückt
Auch ich hatte leider 2 stille Geburten, zwar nicht so spät wie du, aber dennoch waren die SS'n nach der ersten stillen Geburt von Ängsten überschattet.
Mir tat es gut, dass ich sehr engmaschig betreut wurde. Ich war auch in psychologischer Betreuung bzw. war bei der Krankenhausseelsorgerin. Die Gespräche mit Beiden taten mir immer sehr gut.
Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das die Angst nie ganz verschwinden wird.
Als unser Folgewunder geboren wurde, fiel mir ein Stein und nach "bestandener" U 1 ein ganzes Gebirge vom Herzen.
Ich wünsche die alles Gute für diese Schwangerschaft und liebe Menschen, mit denen du über die Freude und die Angst, die du empfindest reden kannst
Herzliche Grüße
Emansara
Hallo ihr lieben. Ich Geselle mich mal zu euch
Ich habe im Juli meinen Sohn still geboren nach einer schweren Hirnblutung. Leider kann mir auch keiner sagen warum, ein Verdacht auf eine Thrombozyten Unverträglichkeit mit möglichen 100% wiederhilungsrisiko hat sich nach endlosen 3 Monaten zum Glück nicht bestätigt und jetzt bin ich ganz frisch wieder schwanger (4+5)
Bis jetzt überwiegt natürlich die Freude aber ich bin mir sicher es wird eine Achterbahnfahrt.
Leider kann ich zur Vorsorge nicht zu der Professorin, die mich zum Schluss betreut hat, da sie nur Pränataldiagnostik macht, aber vielleicht finde ich ja noch einen Weg, gelegentlich zu ihr zu können.
Ich wünsche euch Schwangeren alles gute und freu mich auf den Austausch