Hallo ihr Lieben,
Nachdem ich gestern bei 7+3 einen Schockmoment hatte - kurze Blutung mit frischem Blut - hat mein Frauenarzt Entwarnung gegeben. Das Herzchen schlägt weiter fleißig und es kommt wahrscheinlich von den Blutverdünnern.
Abends haben mein Mann und ich dann heiß diskutiert. Ich habe mir Gedanken gemacht über Preanataldiagnostik, also Harmony-Test oder so, bzw. über ein Ersttrimesterscreening. Soweit ich das verstanden habe, sind das ja keine Regelleistungen, müssten selbst bezahlt werden.
Ich bin ja der Meinung, nach dem ganzen langen Weg, den wir bis zu dieser Schwangerschaft gegangen sind, würde ich gerne wissen, ob alles ok und das Kind gesund ist. Mein Mann meint, wir sind jetzt einfach "ganz normal" schwanger und ich soll mir nicht so viele Gedanken machen.
Es endete letztendlich damit, dass ich ihm vorgeworfen habe, dass es ihm nur ums Geld geht (da ist er gerade sehr schwierig, ging mit allen Behandlungen viel Geld raus in letzter Zeit) und ich die ganze Nach nicht schlafen konnte und drüber nachgegrübelt habe.
Ich wäre auch gerne so entspannt, dass ich alles auf mich zukommen lassen würde, aber das funktioniert nicht. In meinem Kopf ist immer der Gedanke, das kann fast nicht sein, dass wir jetzt tatsächlich zu unserem Happy-End kommen, bestimmt passiert noch irgendwas.
Tut mir leid für die langen Ausführungen, letztendlich hier meine Frage an euch:
wofür habt ihr euch entschieden und warum?
Danke für eure Meinungen!
Preanataltest/ETS was sollen wir machen!
Guten Morgen,
ihr solltet euch wirklich zusammen setzen und überlegen, was ihr machen würdet, wenn der Test auffällig ist. Dann steht eine Fruchtwasserpunktionen und evtl Abtreibung im Raum.
Klar kann der Test beruhigen wenn nichts bei raus kommt aber das Risiko ist da, dass dieser auffällig ist und ihr trotzdem ein gesundes Kind erwartet (hättet).
Es gibt auch ein Informationsblatt der Bundeszentrale für Aufklärung, vielleicht schaut ihr euch das an und überlegt dann gemeinsam.
Wir haben gestern auch überlegt und werden den Test nicht machen. Aber das ist unsere persönliche Entscheidung und ich kann verstehen, wenn andere den Test machen.
Liebe Grüße
Das Schnabeltier mit 3⭐️ und Maikäfer 🐞 im Bauch (7+6)
Danke für den Tipp, habe mir das Informationsmaterial runter geladen und werde es mir in Ruhe anschauen...
Wir haben bei beiden Schwangerschaft darauf verzichtet. Beide sind mit künstlicher Befruchtung als selbstzahler entstanden. Bei der ersten ss war ich 34. Unsere grosse Tochter wird nächste Woche 2.5 Jahre. In dieser SS wäre vermutlich zumindest die nackenfalten Messung noch unauffällig gewesen, evtl auch die blutuntersuchung. Leider haben wir dann in der 15 ssw die schreckliche Diagnose anenzephalie erhalten. Ein Abbruch wurde uns empfohlen. Auch die fruchtwasser unterduchung. Wir haben uns dagegen entschieden. Zwei Wochen später ist Unsere kleine zu den Sternenkinder gewandert. Gestern war kein Herzschlag mehr da. Heute wird die stille Geburt eingeleitet.
Es tut mir sehr leid was du erleben musst! Ich wünsche dir alles Liebe und schicke dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit!
Hallo Liebes,
mein Mann und ich haben in der ersten Schwangerschaft auch lange hin und her überlegt und diskutiert, ob wir das Ersttrimesterscreening überhaupt machen wollen. Selbst am Tag als es war, wollten wir es zwischendurch noch kurzfristig absagen. Hinterher waren wir aber froh, dass wir es nicht abgesagt haben.
Gegen die NIPT Tests (also Harmony, Praena etc.) haben wir uns schon früh entschieden. Ich finde ihr Kosten-Nutzen-Verhältnis zu gering. Es geht schließlich "nur" um 3 Trisomien. Man sollte sich vorher gut überlegen, was man bei einem auffälligen Befund tun würde. Eine T13 oder T18 wurde größter Wahrscheinlichkeit auch im normalen Ultraschall auffallen und "von alleine" zu Ende gehen. Und eine T21 hätte für uns keine Konsequenz gehabt. Die NIPT Tests sind zudem recht teuer, verglichen mit dem ETS (300€ vs. 150€). Das ETS wird ja auch von den Kassen bezuschusst. Und mit dem inzwischen erhöhten Budget der DAK beispielsweise, zahlt man für das ETS eigentlich gar nichts mehr.
Außerdem fand ich den Ultraschall des ETS wirklich toll. Es wurde uns so viel erklärt und gezeigt, das war eine ganz andere Welt als der reguläre Ultraschall. Man sah so viel! Das ETS liefert auch ganz andere Hinweise für Erkrankungen (z.B. am Herzen, Magen, Kopf etc.), die rein gar nichts mit T13, T18 oder T21 zu tun haben... Alles war viel persönlicher als eine Blutentnahme. Denn wir konnten unser Baby lange im Ultraschall sehen. Und auch der Arzt spricht ja währenddessen mit dir und erklärt dir was zum Kind. Das hat man beim NIPT nicht. Uns hat das sehr gut getan!
Mein Gyn hat übrigens durchblicken lassen, dass er generell bei den gängigen Trisomie-Diagnostiken zurückhaltend ist. Das Risiko für eine Schädigung des Kindes durch eine Infektion während der Schwangerschaft oder durch einen Vorfall während der Geburt sei deutlich höher, als die Wahrscheinlichkeit für alle 3 Trisomien zusammen. Man wähnt sich durch so einen NIPT Test vielleicht in falscher Sicherheit. Wie viele Denken nach dem NIPT: „Mein Kind ist gesund, alles ist gut.“?! Aber es geht im Wesentlichen um 3 isolierte Besonderheiten! Und beim ETS evtl. noch um weitere gesundheitliche Auffälligkeiten... Aber die 100%ige Sicherheit gibt es eben nicht...
Uns war nun in der 2. Schwangerschaft aber klar, dass wir auf jeden Fall auch wieder das ETS machen wollen. Beim NIPT würde mich isoliert nur die Bestimmung des Geschlechts interessieren - aber das ist ja das luxoriöseste aller Schwangerschafts-Luxusprobleme...
Grundsätzlich gibt es aber noch ein paar Dinge, die ihr für euch überlegen müsst: Wie alt bist du? Habt ihr Gendefekte in der Familie? Habt ihr vielleicht schonmal ein Kind wegen eines Gendefekts verloren? Das waren sicherlich nochmal andere Gründe für weitere Untersuchungen...
Alles Liebe euch und eine gute Entscheidungsfindung!
P.s. Blutungen hatte ich in dieser Schwangerschaft auch bis zur 14. SSW, immer wieder. Es war immer alles ok. Nun ist seit 5 Tagen Ruhe und ich hoffe, es halt noch etwas an! Blutungen sind nicht schön, müssen aber nichts bedeuten!
Das stimmt nicht ganz, dass beim Harmony Test nur 3 Trisomien getestet werden. Es gibt verschiedene Varianten von nur T21 bis 3 Trisomien + X/Y Chromosomen + DiGeorgie Syndrom.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass manche Frauenärzte vom Harmony Test abraten, weil sie am ETS deutlich mehr verdienen 🤷♀️
OK, gut. Das stimmt. Das hatte ich teils verdrängt, wahrscheinlich weil manche geschlechtsassoziierten Auffälligkeiten (Z.B. Turner Syndrom) für uns überhaupt keine Relevanz hätten. Denn letztendlich geht es bei der Pränataldiagnostik für die meisten doch noch darum, ob das Kind überhaupt lebensfähig ist... Und die Schwangerschaft evtl. vorzeitig zu beenden.
Dass die Ärzte am ETS mehr verdienen, ist klar und meiner Meinung nach absolut gerechtfertigt. Sie leisten ja auch was!
Dass mein Gyn irgendetwas aus "Geldgeilheit" empfohlen hätte, kann ich zum Glück nicht bestätigen. Die meisten Gyns machen das ETS ja auch nicht selbst, da sie dafür gar nicht die Qualifikation haben! Also verdienen sie auch nichts dran.
Ein gyn der nur die nackenfalte misst und einem dafür eine Rechnung schreibt, ist nicht seriös. Kommt leider auch immer wieder vor...
Am Ende muss ja wir gesagt eh jeder für sich entscheiden, was er / sie braucht...
Hallo, ich habe die NFM machen lassen, da waren die Ergebnisse für mein Alter (38) o.k., da wir aber soviel Geld dieses Jahr für die IVF ausgegeben haben, habe ich den Praena Test zusätzlich gemacht, obwohl der Arzt gesagt hat brauchen wir nicht. Aber es beruhigt mich unglaublich, dass alles o.k. war und damit habe ich auch beschlossen nicht mehr so ängstlich und unsicher zu sein und das klappt ganz gut...
Ich bin deutlich entspannter und fühle mich viel sicherer, sogar mein Sonoline habe ich seit dem nicht mehr angefasst...
Die NFM bezahlt die KK bei erhöhtem Risiko (IVF, Alter, Übergewicht... irgendwas funktioniert immer), musst mit deinem FA nur sprechen, der weiß was zu machen ist...
Praena glaube ich 279 €, bekomme einen Teil Geld eh durch die hohen Arzt Kosten dieses Jahr z.T. von der Steuer zurück...
Danke für deine Meinung! Ich bin eben auch am überlegen, ob mir die Sicherheit eines unauffälligen Tests nicht einfach gut tun würde.
Hallo Liebes! Wir standen auch gerade vor der Frage ob wir es möchten oder nicht. Mein Mann war sehr dafür, ich habe etwas gezögert , bin jetzt aber auch überzeugt dass ich es machen möchte. Wir haben schon einen Termin vereinbart. Für mich war das Argument dass es mich vielleicht ein kleines bisschen beruhigt! Ich bin mir im Klaren dass es keine Garantie gibt selbst nach dem Test aber dennoch ein kleines bisschen mehr Ruhe. Auch so einen genauen Ultraschall zu machen ist etwas worauf ich mich freue auch wenn natürlich das Hauptaugenmerk darauf ist irgendwelche Auffälligkeiten zu finden.Unsere Hebamme war eine große Hilfe mit uns die vor und Nachteile zu erörtern .Nach dem Gespräch fiel mir die Entscheidung leichter!
Dann ist es bei euch ja genau anders rum 😉
Wir werden mal nochmal ausführlich sprechen müssen...
Hallo,
haben uns gegen den Harmonytest und die Nackenfaltenmessung entschieden (das Erstsemesterscreening ist Kassenleistung und wird immer gemacht). Gehe dafür in zwei Wochen (bin dann in der 22. Woche zur Feindiagnostik).
Gründe :
Gegen den Harmonytest haben wir uns entschieden, weil dieser nur bestimmte Chromosomenfehler ausschließt. Andere Behinderungen werden nicht ausgeschlossen und ich gehöre auch nicht zu einer Risikogruppe. Bin unter 35 und es liegen keine Trisomien in der Familie vor.
Gegen die Nackenfaltenmessung haben wir uns auf anraten meiner Frauenärztin entschieden. Sie meinte, dass rund ein Drittel der Ergebnisse Fehlwarnungen sind und diese Frauen dann unnötig zur Fruchtwasseruntersuchung geschickt werden (hat wohl Risiken fürs Kind). Meine Frauenärztin hat in den Wochen eh von sich aus immer nach Auffälligkeiten geguckt (Nackenfalte, Nasenbein). Weshalb das bei uns rausgeschmissenes Geld gewesen wäre.
Haben uns für die Feindiagnostik entschieden, weil diese von einem Facharzt in der Uniklinik gemacht wird und wohl sehr genau ist. Leider erfährt man damit aber auch erst spät, ob etwas nicht stimmt und muss sich dann ggf. mit dem Thema Spätabbort auseinandersetzen. Bei uns wird die Untersuchung aber sogar bezahlt (hätte sie aber auch auf eigene Kosten machen lassen), weil wir eine IVF hatten und ich unter einer Gerinnungsstörung leide. Ausserdem hatte ich auch schon mehrfach Blutungen.
Leider kann euch keiner eure Entscheidung abnehmen. Diese müsst alleine ihr treffen. Hoffe ihr beiden kommt zu einer Einigung und du kannst die restliche Schwangerschaft dann beruhigt weiter führen 😊
Lg Luca
P. S. Sorry ist ein Roman geworden 😝
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Irgendwie scheinen viele Leute zu denken, dass es nur ein schwarz oder weiß gibt.
Ich habe das ETS machen lassen. Blutennahme plus Ultraschall.
Es würde sich alles genau angesehen. Herz, Magen, Blase und weitere Marker der verschiedenen Trisomien.
Wenn mein Keind z.B ein Herzfehler hat oder eine Anomalie der Soeiseröhre, würde ich das gerne vorher wissen um ein entsprechendes Krankenhaus auszuwählen und um mich auf die Situation vorbereiten zu können.
Vielleicht hilft dir das noch als Argument für deinen Mann.
Es geht nicht nur um Abruch oder nicht. Dazwischen ist auch noch so viel.
Alles Liebe
Das ist auch etwas was mir in Kopf herum spukt, dass ich gerne über evtl Krankheiten vorher Bescheid wissen würde. Dann kann man sich darauf einstellen...
Hallo Ihr Lieben, wir haben uns zusammen bewusst gegen das Ersttrimesterscreening und auch den NIPD Test entschieden. Ich möchte aber im 2. Trimester auf jeden Fall die Fehlbildungsdiagnostik (also das erweiterte 2. Screening ) da man da halt auch die ganzen Organe schon besser untersuchen kann, das ist vorher ja meist noch viel zu früh. Ich hoffe dass mein FA mir dafür eine Überweisung gibt, falls nicht würde ich es selbst zahlen. Ich denke, dass man dort einfach noch mehr sehen kann und man dann auch entsprechend für die Geburt planen kann, falls etwas nicht passen sollte. Wie meine Vorschreiber schon sagten eine Trisomie 13 oder 18 würde denk ich auch im normalen Ultraschall irgendwann auffallen und machen kann man eh nichts. Und bezüglich der Trisomie 21 hab ich eine sehr entspannte Einstellung, sollte das unser Kind haben, dann ist es so - würde für mich nichts ändern.
Danke für deine Antwort! Das ist auch ein guter Ansatz...