Wir haben ausgekugelt! Kleiner Bericht

So meine Lieben!

Unser Sohn Valentin wurde am 1.11. um 17.14 Uhr geboren mit 3550g und 52cm an 39+4.

Wie ja schon berichtet hätten wir am Mittwoch den 30.10. Termin zur Einleitung gehabt. Befund in der Woche davor: geburtsreif, GBMH fast verstrichen, Mumu 1-2 cm.
Da aber kein Kreißsaal frei war, wurden wir bis mind.Donnerstag vertröstet. Donnerstag habe ich dann zumindest auf eine CTG Kontrolle bestanden und siehe da, danach war plötzlich ein Kreißsaal frei.

Um 16.30 Uhr wurde das Hormonbändchen gelegt. Um 19 Ihr bekam ich dauerhaft Rückenschmerzen. Ich konnte nicht mehr liegen oder sitzen, nur laufen war eingeschränkt möglich. Um 22 Uhr gabs zwei Schmerztabletten, die gar nicht halfen.
Um halb 2 bin ich dann in die Badewanne. Was für eine Wohltat, es wurde endlich erträglich. Bis ca 3 Uhr war ich also in der Wanne, dann kamen zu den Rückenschmerzen die ersten Wegen hinzu. In Kombi mit dem langen Wachsein und der Übermüdung, war ich bereits fix und fertig. Ich bekam noch einen Tropf mit Schmerzmitteln, der gar nichts half.
Um 5 Uhr gabs dann bei Mumu 6 cm endlich eine pda. Und ich konnte 3 h schlafen!
Um 8 war der MM bei 8-9 cm, es hieß, in den nächsten 4 h kommt das baby.
Tja, um 11 war der MM komplett offen. Dummerweise waren immer noch 0,5 cm des GBMH vorhanden.
Es hieß also weiter warten.
Erst um halb 3 war der letzte Rest weg und es hieß, wir könnten starten. Die Wehen waren aber noch ziemlich schwach, so dass ein Wehentropf angehängt wurde, der allmählich nach oben dosiert wurde. Gegen 4 starteten wir dann mit Presswehen, auch weil die immer unerträglicher wurden. Nach 30 min legten wir eine Pause ein, ich hatte keine Kraft mehr. Allerdings merkte ich in dieser Pause, dass der Pressdruck immer größer und die Schmerzen trotz PDA unerträglich wurden. Also wurde es nur eine 10 min Pause und es ging weiter. Irgendwann war klar, wir brauchen Hilfe also wurden Saugglocke samt Kinderarzt einbestellt.
Um 17.14 Uhr flutschte mit dieser Unterstützung dann unser Regenbogenjunge in die Welt.

Er hatte die Nabelschnur 2x um den Hals, aber als er auf meiner Brist Lage merkte ich, das er atmete, bzw röchelte. Daher hat in die Kinderärztin kurz mitgenommen. Seine Sauerstoffsättigung wurde für 30 min überwacht, aber er war sonst quietschfidel.

ACHTUNG AB HIER NUR FÜR STARKE NERVEN UND WER GEBURTSHORRORSTORYS ERTRÄGT!




Tja, aber der Nachgeburt wurde es kritisch, die kam zwar, auch augenscheinlich komplett, aber mit sehr viel Blut. Ab da würde es dann hektisch und ich merkte auch wie
mein Kreislauf wegsackte. Das war auch der Punkt an dem mein Amann zum Kind und aus dem Raum geschickt wurde. Ich kann mich am anfang nicht an alles erinnern, nur dass mir klar war, dass es mir nicht gut ging. Plötzlich waren 2 Frauenärzte, die Hebamme und 3 Anästhesisten im Raum. Die einen versuchten meine Geburtsverletzungen zu reparieren samt Blutungen zu stoppen, die anderen meinen Kreislauf zu stabilisieren und die Not-Op unten zu ermöglichen.
Zusammenfassend: ich würde 2 h lang noch im Kreißsaal quasi mit Not-Op versorgt, zum Glück bei bereits liegender PDA, sonst wäre ein Vollnarkose notwendig geworden.
Cervixriss
Scheidenriss
Dammriss
wurden genäht.
3,5 bis 4 L Blutverlust.
Die haben über insgesamt 8 Zugänge und eine PDA Schmerzmittel, Gerinnungsfaktoren, Volumen, Antibiotika, Blutplasma und Blutkonserven .... in mich reingepumpt. Mein Hb lag zwischenzeitlich wohl bei 3.
Nach 2 h war ich wieder einigermaßen stabil, da hat dann einer meinen Freund informiert. Er meinte, sie hätten ihm gesagt, es war schon sehr kritisch.
Nachdem der Kreißsaal dann wieder geputzt war ( die Blutlachen wollten Sie meinem Freund nicht antun), dürfte ich endlich meinen Sohn sehen!
Wir mussten dann noch 2 h auf eine Überwachungsstation, bis die letzten Meiner Blutwerte da waren, dann war es schon fast 10, bis wir endlich auf der Wochenbettsattion waren.
Ich wurde die ganze Nacht noch kontrolliert und jeder der Ärzte, die dabei waren, ist nochmal bis zum Morgen vorbeigekommen, um zu sehen, wie es mir ging.
Wenn ich nicht in einem entsprechenden Krankenhaus gewesen wäre, wer weiß, ob es so gut ausgegangen wäre.

Mittlerweile bin ich fast alle Zugänge losgeworden, war duschen und laufe rum, wie jede andere spontan entbundene...
dennoch:
noch eine Schwangerschaft? Hm...
Noch eine vaginale Geburt? Auf keinen Fall!

Ich hoffe es war jetzt nicht zu abschreckend für euch, es ist auf keinen fall der Normalfall, was bei mir passiert ist!!!!


Dennoch, Mann und ich genießen jetzt die Zeit mit unserem Wunder. Wir können uns ein Leben ohne ihn schon nach 24 h nicht mehr vorstellen!