Schwanger mit Angststörung

Hallo ihr Lieben,
Jetzt weiss ich gar nicht wie ich anfangen soll.
Vor 17 wurde bei mir die Diagnose "Generalisierte Angststörung" gestellt, hin und wieder mit depressiven Episoden.
Bis vor 5 Jahren war das Kinderthema in meinem Leben nicht so präsent.
2017 habe ich meinen Mann kennen gelernt und mein/unser KiWu verstärkte sich.
Pille abgesetzt, 2 Jahre nichts geklappt. Am 08.07. habe ich dann einen positiven SsTest in der Hand gehalten.
Die ersten Tage war ich überglücklich, dann haben sich langsam die Ängste und Zweifel eingeschlichen. Ich weiß, das ein gewisses Maß an Ängsten und Sorgen "normal" in einer Ssw ist. Ich bin auch wieder in Therapie um an diesen übermäßigen Ängsten zu arbeiten.
Wie geht es Euch mit den Ängsten? Wie geht ihr damit um?
Danke und sorry das es etwas länger geworden ist.

Liebe Grüße
Lc & Bauchzwerg 11+2

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Hey!
Ich hab selber auch Erfahrung mit der Krankheit. Dass du wieder Therapie machst ist super. Ich hab meine wegen der Schwangerschaft auch nochmal intensiviert und das hilft mir sehr, um die alten Probleme weiter gut im Griff zu haben.

Mir hilft außerdem, ganz klar immer wieder zu fokussieren, dass Ängste in Bezug auf Schwangerschaft und Mutterschaft normal sind. Die erlebt jede Frau. Wenn man angstmäßig vorbelastet ist, driftet man schnell ab und verteufelt oder pathologisiert JEDE Form von Angst - auch die guten Ängste. Deshalb gestehe ich mir Ängste und Sorgen zu. Meine Therapeutin hatte zum Beispiel die Idee eines Sorgentagebuches oder eines Sorgenfensters. Da nimmt man sich je nach Bedarf 10 Minuten am Tag/20 in der Woche whatever Zeit und beschäftigt sich wirklich mit den Ängsten und schreibt sie ggf. auf. Aber danach ist komplett Schluss damit. So kommt es nicht dazu, dass man sich den ganzen Tag mit teils irrationalen oder übertrieben belastenden Dingen auseinandersetzt.

Ansonsten mache ich eine abgewandelte Form der Hypnobirthing-Vorbereitung. Diese bewusste Entspannung und Achtsamkeit hilft mir auch sehr, gerade wenn Ängste zunehmen. Da kann ich dir insbesondere den Podcast „Die friedliche Geburt“ empfehlen.

Alles Liebe!
Lynnea (34. SSW)

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Liebe Lynnea,
ganz lieben Dank für Deine Zeilen. Das hilft mir sehr zu wissen das ich nicht alleine bin.
Ich mach mir ständig zu viele Sorgen, ob ich dieses oder jenes richtig mache.
Vertrauen zu haben in mich und Zuversicht ist gerade das Thema bei der Therapie.
Bei mir hat die Erkrankung hauptsächlich mit unterdrückten Gefühlen zu tun.
Ich freue mich sehr auf das kleine Wesen aber ich kann es nicht ausdrücken.
Meine Hebamme ist super. Ich setze mich zu sehr unter Druck.

Es hilft sehr das alles mal aufzuschreiben.

Lc & Bauchzwerg

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Die Sorge ist vollkommen normal.

Lass sie zu!

Schön dass es mit der Therapie läuft. Das wird helfen.

Aber es ist echt so... Ich bin das 3. Mal schwanger... Ich mach mir trotzdem sorgen 😅
Frag mich trotzdem ob alles gut ist, ob ich alles richtig mache... Hab angst, dass es dem Baby nicht gut gehen könnte...

Diese ängste und sorgen sind ganz normal und haben eigentlich alle schwangeren.

Leider 😅🙈

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Ich hab 10 Jahre unter einer Angststörung mit Panikatacken gelitten. 2017 habe ich geheiratet und eine Therapie gemacht. Seit Ende 2017 geht es mir deutlich besser. Da haben wir dann das Kinderthema begonnen. Nach 2,5 Jahren des vergeblichen Hibbelns hat es endlich geklappt.
Ich habe noch immer Angst dass sie Angst zurückkommt, aber ich lasse mich von meiner Psychologin noch immer 1x im Monat begleiten. Das tut mir gut und hilft gedanklich nicht abzudriften (Angstspirale).
Wichtig ist jetzt vor allem das Thema Selbstdürsorge. Tu das was dir guttut, genieß die Kugelzeit. Ängste haben alle Schwangeren und insbesondere wir vorbelasteten dürfen diese nicht überbewerten.
Alles wird gut🍀💐

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Hallo,
Ich habe auch eine „generalisierte Angststörung“ und bin jetzt in der 6. Wiche. Mir fällt das absolut nicht leicht zwischen normaler Angst und Angstspirale zu unterscheiden.
Gerade jetzt höre ich viel zu tief in mich und mache mir wegen allem Sorgen. (Ziehen im Bauch,...) Obwohl ich es mir so sehr wünsche ist diese Situation nun eine echte Herausforderung für mich.

Liebe Grüße

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Hallo Minime,
ich kann Dich so gut verstehen. Machst Du Therapie?
Es fällt uns "Angsthasen" so schwer, die normalen Sorgen und die pathologischen Ängste zu unterscheiden. Wir setzen uns auch ziemlich oft auch unter Druck.

Umarme Dich.
Mandy

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Hallo,
sorry für die späte Antwort. Hatte gedacht, ich bekomme neue Meldungen irgendwie angezeigt,.

Ja ich bin in Therapie und habe das natürlich auch alles angesprochen. Meine neue Therapeutin hatte wirklich viel Verständnis, dafür bin ich echt dankbar. Gleich habe ich meinen ersten Ultraschalltermin und hoffe so auf gute Nachrichten in der Hoffnung etwas zur Ruhe kommen zu können. Im Moment bin ich nervlich komplett fertig.

Viele liebe Grüße