Hallo,
momentan wächst in mir der Wunsch nach einem zweiten Kind. Jedoch hatte ich bei der ersten Geburt (Kaiserschnitt aufgrund von Makrosomie) eine schwere Uterusatonie (3,5 Liter Fremdblut mit 2 Tagen auf der Intensivstation).
Mein Bauch wurde zweimal aufgemacht. Nachdem die Gebärmutter wieder erschlafft ist und ich viel Blut verloren hatte, wurde ebenfalls der Chefarzt in den OP gerufen und hat die Gebärmutter im letzten Moment durch eine B-Lynch-Naht (Rucksacknaht) retten können. Mittlerweile ist zwar alles wieder gut verheilt, jedoch mache ich mir natürlich Sorgen, dass sich die Geschichte bei einem zweiten Kaiserschnitt wiederholt und vielleicht noch schlimmer ausgeht. Ich möchte mein Leben nicht riskieren.
Ich habe mittlerweile mit mehreren Gynäkologen gesprochen, die mir alle gut zureden. Niemand rät mir bisher von einer erneuten Schwangerschaft ab.
Mich würde interessieren, ob es hier jemanden gibt, der Ähnliches erlebt hat und bei dem ein zweiter Kaiserschnitt gut verlaufen ist, ohne Komplikationen.
Uterusatonie bei Kaiserschnitt ->erneute Schwangerschaft?
Hallo HappyMom,
ich antworte dir mal als sonst stille Leserin, da mich dieses Schicksal bei der ersten Entbindung auch ereilt hatte.
Kind 1 kam im Juni 2017 spontan zur Welt und durch die vorangegangenen MA mit Abrasio wollte sich die Plazenta nicht lösen, so dass es nach der Entbindung in den Op zur Manuellen Plazentalösung ging. Im Op kam es dann zur Atonie 3. Grades und ich bin direkt mit einem Hb von 3,4 auf die Intensivstation verlegt wurden. Mein Kreislauf erholte sich auch erst nach mehreren Blutkonserven.
Bei uns kam dann auch der Wunsch nach einem Geschwisterchen. Wir haben uns vorher in der nächsten Uniklinik beraten lassen und ich sollte vorher noch die Gerinnung kontrollieren lassen. Da war bei mir alles ok.
Kind 2 kam im August 2020 spontan zur Welt. Ich wurde während der gesamten Schwangerschaft in der Intensivschwangerensprechstunde der Uniklinik betreut. Ich hatte ein positives Gefühl und war innerlich auf alles vorbereitet. Wir hatten jedoch vorsorglich alle Aufklärungsbögen (von Abrasio bis zur Gebärmutterentfernung, sowie Anästhesie) ausgefüllt und unterschrieben in der Kliniktasche. Als die Wehen einsetzten sind wir losgefahren und im Kreißsaal wurde direkt Blut abgenommen (Hb-Kontrolle und zum Blutkonserven einkreuzen), Notfallmedikamente aufgezogen und ein Oxy-Tropf vorbereitet. Kind 2 hatte es dann ganz eilig und erblickte nach 2h das Licht der Welt. Die Plazenta kam dann auch nach 30min und meine Gebärmutter zog sich dank Tropf super zusammen (mittels Ultraschallgerät kontrolliert). Ich sollte jedoch zur Sicherheit noch ein wenig länger als üblich im Kreißsaal zur Überwachung bleiben damit die Hebammen die Vorlage(n) zwecks Nachblutung kontrollieren konnten.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Mut zusprechen. Bei uns ging zum Glück alles positiv aus und unsere Familienplanung ist mit zwei gesunden Kindern abgeschlossen. Wir und die Klinik waren auf alles vorbereitet und hätten im Notfall schnell handeln können.
Ich wünsche dir alles Gute und das du mit gutem Gewissen die richtige Entscheidung treffen kannst 🍀
Liebe Grüße Miauz mit zwei Mäusen und zwei ⭐️
Hallo Miausz,
vielen vielen Dank für Deine wirklich liebe Antwort!
Darf ich Dich fragen, ob Du trotz aller Vorbereitungen, Angst hattest zu verbluten? Oder haben die Ärzte das Risiko schon so gut es geht ausgeschlossen, da es immer einen Ausweg (Gebärmutterentfernung) gegeben hat?
Ich weiß auch schon, dass ich sehr intensiv von allen Seiten schon während der Schwangerschaft betreut werden würde. Falls das zweite Kind wieder so groß sein sollte, gibt es den Kaiserschnitt auch schon bei 38+0.
Ich kann mich nur momentan nicht damit anfreunden meinen Traum von einer Familie mit zwei Kindern zu begraben.... 🍀
Ehrlich gesagt, hatte ich während der Schwangerschaft keine Zeit großartig darüber nachzudenken, weil ich andere Baustellen hatte und Kind 1 daheim bespaßen musste dank Corona 😅
Ich kann dir aber aus persönlicher Erfahrung (ich bin selbst Op-Schwester) sagen, dass es heutzutage sehr selten ist, das noch jemand im Op verblutet, zu mal deine Vorgeschichte bekannt ist und so jeder in Habachtstellung ist.
Guten Morgen,
darf ich fragen in welcher SSW du entbunden hast?
Wie groß und schwer war dein Baby, dass ein Kaiserschnitt notwendig wurde?
Hattest du Schwangerschaftsdiabetes?
Vielen Dank im voraus.
MFg Melanie
Guten Morgen 😃,
habe bei 40+2 entbunden. 5 Tage vor dem Kaiserschnitt sollte mein Kind 4000g wiegen, 2 Tage vorher dann morgens 3600g (Arzt im KH), abends mindestens 4500g (anderer Arzt) und ab dann stand fest, dass man mir zum Kaiserschnitt rät. Hätte aber auch natürlich entbinden können mit dem Risiko der schulterdystokie. Das wollte ich auf keinen Fall. Ende vom Lied: 5300g bei 59cm.
Schwangerschaftsdiabetes: ja, nur mein nüchternwert war minimal erhöht. Muss dazu sagen sagen, dass mein Mann und ich groß sind.
Ich hatte zwar eine natürliche Geburt, aber ebenfalls eine Uterusatonie und es war sehr knapp.
Ich hatte 8 Monate nach der Geburt (wegen Corona so spät) nochmal ein Nachgespräch mit den Oberarzt. Er hat mir nochmal erklärt, wie es dazu kam, was eben auch die Risikofaktoren sind und dass man bei einer Folgeschwangerschaften einige Punkte besonders beachten würde, früher eingreifen und die entsprechenden Medikamente schon vorsorglich geben würde.
Ich hatte eben auch überlegt, ob man eine 2. ss deswegen überhaupt riskieren sollte. Mittlerweile ist das für mich kein Hinderungsgrund mehr.