Ängste vor 2. Schwangerschaft nach Frühgeburt + Hashimoto

Hallo, der Wunsch nach einem 2. Kind steigt, die Angst jedoch auch. Unser Mädchen kam im April 19 zur Welt, 7 Wochen zu früh. Die ganze Schwangerschaft lief von Anfang an nicht den einfachen Weg. Ab der 7. bis 21. SSW extreme Müdigkeit, Übelkeit, kein Wachsein/Aufstehen, nur Liegen (kein Buch, kein Fernseher, kein handy), immer wieder übergeben. Zudem hatte ich ab der 13. ssw ca. 40-50 Kontraktionen pro Tag, die Gebärmutter verkrampfte sich komplett. Umso größer der Bauch wurde umso extremer. 27. SSW im KH, da GMH verkürzt, dann 29-33. SSW wieder im KH, 3 x täglich Blutabnahme wegen Infektionsgefahr, da ich lt. irgendeinem Test Fruchtwasser verlor. 3x täglich. Für 5 Wochen Antibiotika, trombosespritze und absolute Bettruhe, nur mit Bettpfanne auf Toilette. Psychisch die Hölle. 3 verschiedene Krankenhäuser verlegt worden, da die Kinder-Intensivstationen voll waren und bei mir nicht absehbar war, wann es los geht. Sie kam natürlich mit 2000g zur Welt und musste 5 Wochen im KH bleiben. Das war die schlimmste Zeit meines Lebens, inkl. Albträume.

Nach der SS habe ich eine Unterfunktion mit Hashimoto entwickelt. Ich bin mittlerweile recht gut eingestellt und fühle mich fit. Ich denke durch eine erneute Schwangerschaft wird der Hormonhaushalt wieder komplett durcheinander gewirbelt und muss intensiv überwacht und betreut werden. Eine zusätzliche Herausforderung.

Hatte jemand eine ähnliche Schwierige Schwangerschaft oder Zeit und hat den Schritt zu einer erneuten Schwangerschaft gewagt? Mich würde ehrlich interessieren ob es wieder so kam.

Liebe Grüße

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Hallo,

Oh Mann, da hast du ja echt ein Päckchen zu tragen mit diesem Erlebten. Das war ohne Zweifel eine riesige Belastung und ich verstehe absolut, dass du dir große Sorgen machst, dass das wieder so kommen könnte. Und nun hast du eine Tochter zuhause, die dich braucht. Das macht sicher auch Angst.

Ich selbst kann in dieser Richtung überhaupt keine Erfahrungen berichten. Ich kann mir nur vorstellen, dass das eine ganz individuelle Sache ist und wahrscheinlich niemand vorhersehen kann, wie es kommt. Was sagen denn deine Ärzte dazu?

Vielleicht könnte es sich darüber hinaus auch lohnen, deine Situation nicht nur aus medizinischer Sicht zu betrachten, sondern dich auch aus psychologischer Sicht damit gründlich auseinander zu setzen. Was sind deine bestehenden Ängste? Wie gut konntest du das Erlebte aufarbeiten? Welche Ressourcen bringst du mit, um eine erneute schwere Schwangerschaft zu meistern? Wer könnte dich/euch unterstützen? Wie stabil ist eure Beziehung? Wie kannst du für deine Tochter vorsorgen? Manchmal kann es sehr entlastend sein, sich die Frage nach dem Worst Case zu stellen und sich damit auseinander zu setzen. Vielleicht erscheint dieser Worst Case danach ja sogar gut bewältigbar?
Es gibt auch Anlaufstellen, die diese Fragen mit dir zusammen bearbeiten können.

Ich wünsche dir, dass du eine gute Entscheidung für dich treffen kannst.
Liebe Grüße, Janosch

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Wow, das ist eine total tolle und hilfreiche Antwort 🙂 ich danke dir. Aus diesem Blickwinkel habe ich das alles noch nicht gesehen.

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Ich bin zum ersten Mal schwanger, habe aber ebenfalls Hashimoto mit SD-Unterfunktion. Meine Werte werden alle 4 Wochen kontrolliert und sind stabiler als während der Kiwu-Behandlung vor der Schwangerschaft 😉
Alles Gute 🍀