Hallo ihr Lieben
Endlich haben wir es geschafft 🙏🏻🍀👶🏼🥳💕🧸
Unser Wunder-Prinz Joris alias Eumelchen kam am 24.10.2022 per von mir gefordertem Kaiserschnitt zur Welt. Mit seinen unglaublichen 55cm und zarten 3235g hat er uns zu Beginn einen riesengroßen Schrecken eingejagt und mittlerweile aber echt verzaubert.
Hier ist nun endlich mein laaaaang ersehnter Auskugelpost. ❗️Achtung Triggerwarnung❗️
Aaaaalsooooo, letzte Woche Donnerstag an 40+6 bin ich voller Angst ins KH gefahren, weil ich weder Herzschlag noch Bewegungen vom Eumelchen verzeichnen konnte. Ich dachte: jetzt bist du selbst Schuld, dass du dich nicht für dich eingesetzt hast! Deine schlimmsten Befürchtungen sind jetzt wahr geworden!
Ich betete und flehte die Fahrt über, dass ich mich täusche und hoffentlich hoffentlich hoffentlich geht’s dem Eumel gut 🙏🏻🙏🏻🙏🏻
Bitte bitte bitte bewege dich doch 🙏🏻🙏🏻🙏🏻
Boar selbst jetzt muss ich mich zusammenreißen, dass ich nicht wieder in dieses Höllengefühl falle. Das war das schlimmste Gefühl, das ich je im Leben hatte!
Kein Lebenszeichen von ihm. Die ganzen 15 Minuten Autofahrt über. HÖLLE‼️
Ich wurde also im Kreißsaal von einer ganz lieben Hebamme in Empfang genommen. Gleich ans CTG, sofort Herztöne gefunden - alles gut! 🍀🥹🙏🏻🥹🙏🏻🥹 🍀Auch im US alles supi! Ich weiß es nicht mehr genau, aber ich glaube ich hab geheult wie ein Schlosshund vor Erleichterung 😮💨😮💨😮💨
Weil ich die Woche zuvor schon wegen verminderten Kindsbewegungen und den Montag wegen Blutungen dort war, durfte ich in der Klinik bleiben. Ich hätte am nächsten Tag ohnehin den Termin zur Einleitung gehabt. Also das Zimmer bezogen, dass ich nur noch mit unserem Sohn verlassen würde.
Am nächsten Tag folgte die erste Gabe von Prostaglandin als Bändchen. War super, denn gleich innerhalb der ersten halben Stunde verspürte ich die ersten beiden Wehen. Nichts zum veratmen, aber deutlich. Das Bändchen durfte 11 Stunden seine Wirkung abgeben. Während dieser Zeit wehte ich vor mich hin, ging regelmäßig zum CTG und der Befund nach dieser Zeit: 1cm MuMu geöffnet, aber liegt noch sehr weit hinten, Gebärmutterhals 2-3cm. Ooooh-kaaaayyy 😳 ich wusste ja, dass sich eine Einleitung hinziehen kann, aber dass sich nichts tut, trotz Wehen und das über 11 Stunden hat mich schockiert.
Aber wir nehmen es wie echte Frauen 💪🏻
Auf in die nächste Runde. Um 12 Uhr Gel vor den MuMu - Wehen kommen, gehen aber wieder nach 2-3 Stunden. Befund: immer noch unreif… äh immer noch? 😅🥴 shit!
Dann baten sie mir Cytotec an. Schon wieder. Ich denke darüber ernsthaft nach - lehne es aber erneut ab, weil ich eben so viel schlechtes darüber gelesen hatte. Also nochmal Gel. Nichts. Niente. Nada! Mensähnliche Beschwerden, aber schwach… das war’s! Ich fix und fertig mitten in der Nacht geheult, wieder wie ein Schlosshund. Verzweifelt, denn es geschah weiterhin nichts. Im Kreißsaal kamen die Frauen und gingen mit ihren Babys. Wer wäre da nicht verzweifelt?
Ich machte mir inzwischen wirklich Sorgen um unser Baby. Hatte er vielleicht Stress deswegen? Geht’s ihm noch gut? Ist es normal trotz ICSI so weit über den Termin zu gehen? Warum will/kommt er nicht raus?
Es gäbe auch immer noch die Möglichkeit mit Cytotec weiterzumachen oder die Fruchtblase zu eröffnen. Für letzteres war der MuMu aber noch nicht weit genug geöffnet.
Ich nahm mir allen Mut zusammen und sprach die Möglichkeit nach einem Kaiserschnitt an. Mut deswegen, weil ich befürchtete, man würde es ablehnen, weil es keine ausreichende Indikation dafür gäbe. Doch die Hebamme und der Gynäkologe waren sehr Verständnisvoll und sagten mir einen KS für den nächsten Tag (Sonntag) zu.
Am nächsten Morgen 7:00 Uhr bekam ich einen Einlauf, mir wurde Blut 🩸 abgenommen und ich bekam mein Aufklärungsgespräch. Frühstück sollte ich besser nicht mehr essen. Ich muss ja nüchtern sein. Die Hebamme teilte mir mit: nicht vor 15 Uhr. Also doch Frühstück. Schade. Am späten Vormittag kam eine andere Ärztin, die mir mitteilte, dass der KS heute nicht mehr stattfindet. Es sei ja kein Notfall und am Sonntag würde man das nicht machen. Ich hab sofort losgeflennt und war nicht besonders freundlich zu der Dame, die die Entscheidung eines anderen überbrachte. Nichtsdestotrotz war sie sehr unempathisch und gab mir eher das Gefühl, ich gäbe auf, statt es weiter auf natürlichem Weg zu versuchen. Dabei war ich voller Sorge und wollte nur noch meinen Jungen gesund und munter auf dem Arm haben. Ich war ja trotzdem bereit meinen Sohn natürlich zu entbinden. Doch da bewegte sich weiterhin nichts 🙁
Okay, also morgen. Acht Uhr im OP und um sieben in den Kreißsaal zur Vorbereitung.
Alles lief gut. Ich hatte eine sch*** Angst vor der Spinalanästesie, aber auch die saß ohne Probleme. Die OP lief komplikationslos, aber ich fand es absolut grausam auf dem Tisch betäubt hin- und hergeruckelt zu werden. Wer kommt auf die Idee das freiwillig machen zu wollen? Die Geburt ging schnell und unser Sohn wurde uns kurz gezeigt, dann ging es zu den Kinderärzten. An mir wurde dann weiter rumgeruckelt und gedrückt. Es war grausam. Aber ich dachte: gleich kommt unser Sohn auf meine Brust. Dann bin ich abgelenkt und kann unser Wunder betrachten. Die Minuten vergingen, die OP schritt voran. Wo bleibt mein Kind? Ich frage meinen Mann: geht’s unserem Eumelchen gut? Er sagt ja. Die Ärzte untersuchen ihn noch. Es wird weiter geruckelt… ich frage wieder: geht’s unserem Baby gut? 🥺 Inzwischen machte ich mir Sorgen, weil ich damit gerechnet hatte, dass er nur kurz weg sein würde.
Dann kam die Hebamme. Ihr Sohn hat leichte Anpassungsschwierigkeiten. Die Ärzte beatmen ihn noch kurz. Geht aber schon besser.
Okay. Anpassungsschwierigkeiten hatte ich schon mal gehört. Einer der Gründe, weshalb ein KS nie eine Option war. Aber gut. Ist jetzt so. Danach hab ich Erinnerungslücken. Ich weiß nur, dass ich mich wunderte, warum der Papa nicht zum Kind für’s Bonding gerufen wurde. Die OP war beendet. Ich blieb sehr ruhig und vertraute den Ärzten. Ich kam aus dem OP und die Kinderärzte hielten neben mir kurz mit dem Wärmebettchen an, in dem unser sehr blasser und schwacher Sohn lag. Gerade mal meinen Finger konnte ich in seine Hand legen, um ihn zu begrüßen. Das hatte ich mir alles ganz anders vorgestellt. Er kam auf die Kinderintensivstation und ich auf die der Wöchnerinnen. Mutter und Kind getrennt. Ich durfte nicht aufstehen, weil ich operiert war. Keine Chance ihn zu sehen 😭😭😭😭😭
Wie wir erfahren haben hatte er eine ausgeprägte Blutanämie. Ursache dafür war eine Fetomaternale Transfusion. Dabei gelangt fetales Blut in den Kreislauf der Mutter. Dementsprechend hatte unser Kind einfach viel zu wenig.
Glücklicherweise konnte es mit zwei Bluttransfusionen behoben werden und unser Eumelchen hat sich schnell erholt. Jetzt muss er nur noch wieder zunehmen, damit wir nach Hause können. Wir hoffen auf spätestens morgen (Samstag) 🙏🏻🙏🏻🙏🏻
Im Nachhinein weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe - jede einzelne Fahrt um meine Sorgen zu besänftigen und besonders jede Entscheidung, die ich zum Wohle unseres Sohnes (Doppler gekauft und genutzt, Geburtsort, welche Untersuchungen bis hin zur Art der Geburt) bisher traf. Das gibt einem die Sicherheit, dass der Mutterinstinkt intakt ist 😉
Nicht auszumalen, was vielleicht hätte noch passieren können, wenn ich mit der Einleitung auf „Teufel, komm raus!“ weitergemacht hätte.
Gott sei Dank alles richtig gemacht 😌
Ich bin mittlerweile sehr verliebt in die kleine Raupe und freue mich auf unser Familienleben zu Hause 🥰🧸💙👶🏼
Ganz ganz herzliche Grüße
Lotti mit Eumelchen 🙏🏻🍀👶🏼 4 Tage alt 💙🧸🎈
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