Hallo liebe Kugelnde!
Was für turbulente, aufregende zwei Wochen liegen nun hinter uns- da macht man Pläne und dann kommt es erstens doch anders und zweitens als man denkt🤓.
Aber von vorn 🙂.
Am Sonntag, den 09. April war ich noch wie geplant bei der großen Bierdosensuche im Freundeskreis, und bin fit und fröhlich die Flußböschung auf der Suche nach meinem alkoholfreien Aperitivo (Crodino, falls das jemand kennt, sehr lecker!) herauf- und heruntergekraxelt, habe mit meinem Neffen Basketball auf dem Spielplatz gespielt und mit meiner Nichte Klettern geübt (sie ist geklettert, an die Kletterwand habe ich mich dann doch nicht mehr getraut). Wir haben Osternester versteckt und gesucht, und allgemein hatten wir eine tolle Zeit. Nur leider hat meine Schwägerin den Neffen mit einer dicken Erkältungsgrippe zu uns geschickt, deren Symptome an dem Tag dann richtig toll zur Geltung kamen 😤. Ihr könnt euch vorstellen, wie begeistert ich war, denn ich weiß, was so etwas bei Neugeborenen anrichten kann. Die Stimmung war dann auch dementsprechend eher eisig, aber da kann ich selbst jetzt noch nicht wirklich vergeben. Sowas tut man nicht!!!
Na ja, Montag noch gemeinsames Frühstück mit der Bruderfamilie, dann sind sie abgereist, alle haben sich glücklicherweise bis zu dem Zeitpunkt sehr gut und gesund gefühlt.
Kaum waren sie weg, zack, Blasensprung. Ja, ihr hattet alle recht, man merkt das! Allerdings immer noch nullkommanull Wehen jeglicher Art, also im KH angerufen, die baten, ich möge doch zeitnah kommen (Infektionsrisiko dank nun fehlendem Fruchtwasser).
EIGENTLICH war geplant, die Wohnung nach dem Besuch der Bruderfamilie wieder fit zu machen und die Bettwäsche für Beanlet aufzuziehen, aber ja gut, ich verstehe das mit dem Infektionsrisiko. Chaos blieb also Chaos und wir düsten mit dem Opa-Express in die Klinik. Aufnahme, ab in mein Zimmer neben dem Kreißsaal, und warten.
... Und warten.
... Und warten.
Nach 12h ohne Wehen kam dann die Ansage, wir könnten es jetzt entweder mit einer Einleitung versuchen oder am Morgen den Wunschkaiserschnitt durchführen. Ich wählte den Kaiserschnitt, es gab noch eine entspannte Nacht mit doch recht ruhigem Schlaf und am Morgen war dann alles bereit für Beanlets Geburt- bis auf meine arme Mama, die hatte nämlich nun die Erkältungsgrippe in voller Ausprägung.
Also spontan umdisponiert, mein Papa ist gekommen und durfte als Allererster nach mir meinen kleinen Sohn L halten 🥰. 51cm und 3060gr pure Liebe, geboren am 11.04. 2023.
Allerhöchste Komplimente an dieser Stelle ans gesamte OP-Team, selbst jetzt nach 2 Wochen ist das Unangenehmste an der gesamten Sectio plus Heilung das Brennen des Lidocains der Vornarkose gewesen. Sehr praktisch für mich war, dass ein paar angehende Gyns und Anästhesisten bei der OP dabei waren, so bekam ich einen Schritt - für - Schritt Livekommentar was gerade gemacht wird. Gucken durfte ich leider doch nicht 😤, das wäre noch super gewesen 🤓.
L hat leider eine Neugeborenengelbsucht entwickelt, so dass wir erst an Tag 3 nach Hause durften. Persönlich war ich seit Tag 1 auf den Beinen und immer eifrigst auf der Station unterwegs, und an Tag 3 waren nur noch 2 Ibus für den ganzen Tag notwendig, um fit und mobil zu sein. Es lohnt sich, so schnell wie es geht auf die Beine zu kommen! Große Komplimente auch an das gesamte Stationsteam im Universitätskrankenhaus, die trotz teilweise immensem Stress dank 8 Risikogeburten an einem Tag immer so lieb waren!!!
Inzwischen hatte die Erkältungsgrippe leider auch meinen Papa hinweggerafft, so dass ich ein wenig ins Straucheln bezüglich des Heimwegs kam- Autofahren durfte ich nicht, Schale mit Baby tragen auch nicht... Mal wieder rettete uns das Stationsteam, die die Schale zum Taxi trugen während ich mit L hinterherging.
Zu Hause dann natürlich blankes Chaos, da alles liegengeblieben war (wo sind die Heinzelmännchen wenn man sie braucht?). Auto noch bei den Eltern, aber tägliche Termine in der Kinderklinik wegen Ls Bilirubinwerten.
Irgendwie haben wir es mit einer Kombi aus Freunden und Taxi doch gewuppt bekommen, aber so richtig angekommen sind wir erst seit der Entlassung gestern. L hat mittlerweile endlich sein Geburtsgewicht etwas übertroffen, und ist einfach das beste Baby der Welt. Ich könnte nicht glücklicher sein, und vor allem bin ich noch so froh, dass weder L noch ich diese Erkältung bekommen haben!
Auch die Kätzchen kuscheln nun schon ganz entspannt, wir sind eine gute 4er WG glaube ich.
Jetzt muss der kleine Spargel nur noch etwas mehr zunehmen, von der Länge her wird 50 nämlich knapp, aber in der Breite passt er zweimal rein🤣.
Was mich angeht - ich habe eine 8cm Narbe, die schon quasi verheilt ist, die Stiche sind schon aufgelöst und wenn ich mir nicht ein Post-It geklebt hätte würde ich ständig vergessen, über die Seite aufzustehen. Ich darf an einer Physiotherapiestudie teilnehmen, bei der Frauen direkt nach dem KS sanfte Rückbildungsübungen ausführen sollen (3x10min/Tag), und fühle mich ehrlich gesagt fitter als das, was ich an Aktivitäten medizinisch gesehen tun darf. Schmerzen hatte und habe ich eigentlich keine, klar, das erste Aufstehen war jetzt keine Party aber auch nicht wirklich schlimm, man hat ja diese "Klimmzugstange" am Bett und kann so gut in die Senkrechte. Zu Hause bin ich von Anfang an ohne Schmerzmittel unterwegs gewesen, aber auch hier absolut keine Probleme. Ich würde jederzeit wieder die geplante Sectio wählen, für mich zumindest war das 100% entspannt und richtig 😊.
Auf jeden Fall vielen vielen Dank an euch alle im Forum. Ihr seid einfach alle wunderbar, und ohne euch wäre ich niemals so entspannt durch die Schwangerschaft und Geburt gegangen.
L und ich üben uns nun noch ein bisschen im Kuscheln - er mag nämlich nicht so gerne Kleidung tragen, und liegt am Liebsten nur in der Windel auf mir. Ich bin so verliebt 
!
Ganz liebe Grüße,
Lia und 
L (2 Wochen alt)
, das war ebenfalls sehr beruhigend.