Hallo Ihr Lieben 😊🥰
Ich bin 43 und hatte 2021 eine ziemlich harte Chemotherapie. Ich durfte nicht mehr hormonell verhüten und meine Ärzte waren der Meinung, dass ich nicht mehr schwanger werden könnte, da die Chemo alles an gesunden Eizellen in mir zerstört haben könnte.
Ich bin tatsächlich schon Mama von vier Erwachsenen Kindern und habe vor 3 Wochen positiv getestet. Nach dem ersten Schock war mir dann aber ziemlich schnell klar, daß was hier passiert ist ganz klar ein Wunder und ich möchte dieses Baby. Wie könnte mir mein Körper besser zeigen, dass er wieder für mich arbeitet und nicht mehr gegen mich.
Nun zu meiner Frage, denn diesmal ist irgendwie alles anders als bei meinen früheren Schwangerschaften, ich habe unheimlich Angst, dass irgendwas schief laufen könnte. Nehme seit 4 Tagen aufgrund von Blutungen Progesteron und kann es kaum noch bis zum nächsten Termin abwarten in der Hoffnung, dass mir dort gesagt wird, alles ist ok. War jemand von euch in ähnlicher Situation.... Ist es verantwortungslos nach so einer Vorgeschichte noch ein Leben auf die Welt zu lassen??? Meine Ängste überrennen mich seit zwei Tagen.
Schwangerschaft nach Chemotherapie
Hallo Vivi,
Persönlich ist meine Meinung dazu, wenn dein Körper die Schwangerschaft aufbaut und hält, ist das wunderbar und sollte genauso sein! Nur weil es Krankheiten gibt, oder man diese wie in deinem Fall überstanden hat, hört das Leben um einen herum nicht auf.
Ich drücke dir alle Daumen dass sich dein Krümel ordentlich fest setzt und bleibt. Sollte es dennoch nicht gut ausgehen muss es, denke ich, nicht zwingend an der vorangegangen Chemo liegen...
Am Anfang ist es leider immer ein "alles oder nichts" Prinzip, und auch ich habe nach unseren 4 FG´s / MA´s sehr an mir und meinem (mittlerweile 39-jährigen Körper) gezweifelt, obwohl es medizinisch keinen Grund dafür gab. Ich hoffe du verstehst mich hier nicht falsch, ich wünsche dir / euch nur das Beste! Einfluss hat man leider, vor allem in der Frühschwangerschaft, keinen....
Falls du dir deine Sorgen und Ängste von der Seele schreiben möchtest, oder einfach mehr Austausch (ganz generell in der SS, Chemo hatte glaube ich niemand) suchst, lege ich dir hier die täglichen Kugelrunden ans Herz.
Liebe Grüße
Mimi 🩵 20+0 & ⭐⭐⭐⭐
Liebe Vivi,
ich glaube, gerade in der Anfangszeit Ängste um das Fortbestehen der Schwangerschaft und Zweifel zu haben, ob es die richtige Entscheidung ist, ist vollkommen normal. In deinem Fall umso mehr, da du eben die schwere Chemo hinter dir hast und mit 43 auch nicht mehr die Jüngste bist (ich bin auch 43, also keine Kritik, sondern eine reine Feststellung).
Nichtsdestotrotz sehe ich es genauso wie du und Mimi: Wenn der Körper dafür bereit scheint und ihr als Eltern euch das zutraut, dann darfst du dieses Geschenk, dieses Wunder, durchaus ohne schlechtes Gewissen annehmen - unabhängig davon, wie deine Vorgeschichte war (oder vielleicht gerade deshalb!).
Letztendlich wissen wir alle, daß unser Leben endlich ist und jeden Moment vorbei sein KÖNNTE. Natürlich ist es dir nach deiner Erfahrung noch schmerzlicher bewußt und umso mehr präsent. Aber du scheinst eine starke Frau, denn du hast nicht aufgegeben, sondern um dein Leben gekämpft. Du hast alles recht der Welt, das zu genießen - und wenn dazu ein kleiner Nachzügler gehört, der dir unbändige Lebensfreude schenkt und dich die Strapazen "vergessen" läßt oder einmal mehr zeigt, daß sich das kämpfen gelohnt hat. Du bist sicher nicht allein, hast deinen Mann UND deine erwachsenen Kinder als Unterstützung, und wenn ihr beide euch das zutraut, dann wird das schon werden.
Ob dein Körper nun letztendlich der Schwangerschaft nach all den Strapazen voll und ganz gewachsen ist oder es eine Risikoschwangerschaft wird oder gar die Keimzellen geschädigt sind, das läßt sich leider nicht vorhersagen. Von daher würde ich an deiner Stelle wohl einfach darauf vertrauen, daß dein Körper die richtige Entscheidung trifft, so schwer es auch ist. Wenn die Schwangerschaft intakt ist, dann wird er sicher alles dafür tun, sie zu erhalten. Ist dies nicht der Fall, dann wäre es natürlich sehr traurig, aber von deinem Körper eben wohl auch die richtige Entscheidung. Und solltet ihr dann spüren, daß wohl doch noch eine Aufgabe als Eltern auf euch wartet und ihr nicht vollständig seid, dann gibt es notfalls noch andere Möglichkeiten, diesem Bedürfnis gerecht zu werden - sei es Adoption, Pflegefamilie oder Eizellspende.
Ich drücke euch von Herzen die Daumen, daß dieses Wunder eure Belohnung für die schwere Zeit ist, die hinter euch liegt, und du noch einmal Mama werden darfst. Die Kugelrunde zum täglichen (oder je nach Wunsch auch nur gelegentlichen) Austausch hat dir Mimi ja schon ans Herz gelegt, trau dich ruhig zu uns!
Hallo.
Ja, ich bin in einer ähnlichen Situation.
Ich bin 33 Jahre und hatte 2021 auch eine harte Chemo aufgrund vom Hodgkin Lymphom.
Wir haben einen Sohn, 2019 geboren.
Wir wurden vor der Therapie immer wieder darauf hingewiesen, dass wir Eizellen einfrieren lassen sollten weil es danach vorbei sein könnte mit der Fruchtbarkeit. Haben wir gemacht.
Ich habe mich zum Glück schnell von den Strapazen erholt und hatte 1,5 Monate nach Ende der Chemo auch wieder meine Periode und von da an auch regelmäßige Zyklen.
Unser Kinderwunsch war wieder sehr groß.
Also haben wir es im Sommer 2022 wieder versucht. In den 2 Jahren hatte ich nur 3 frühe Abgänge. Aber wir geben noch nicht auf.
Ich kenne mindestens 4 Frauen, die nach einer Chemo problemlos schwanger geworden sind und gesunde Kinder bekommen haben. 🍀
Also denke ich nicht, dass das ein Problem ist und ich habe noch nie gehört, dass von Ärzten davon abgeraten wird, nochmal schwanger zu werden.
Deine Ängste kann ich absolut nachvollziehen. Aber eher weil es mir jetzt schon 3x nicht gehalten hat. Wegen der Vergangenheit mache ich mir persönlich gar keine Gedanken.
Ich wünsche dir alles Gute!