Guten Morgen, ihr lieben Wunderkugeln!
Hier folgt nun, wie versprochen, der Geburtsbericht von Pingi, geboren am 17.9. um 20:19 mit perfekt normalen Werten von 50 cm und 3340 g 😊 Ihr kennt mich, ich kann mich nicht kurz fassen, seht es mir nach 😅
Pünktlich zum berechneten ET am 16.9. platzte kurz vor Mitternacht auf der Toilette die Fruchtblase. Allerdings hab ich es erst ne halbe Stunde später so wirklich kapiert. Während ich auf dem Klo saß, machte es irgendwie tock-tock, ich wunderte mich, aber dachte, ich wäre vielleicht versehentlich gegen die Klobürste gekommen und habe sie zum Wackeln gebracht, sodaß sie gegen Kloschüssel oder Wand gestoßen sei. Auf dem Weg zurück ins Bett folgte ein minimaler Schwall Flüssigkeit, hab ich als den üblichen flüssigen Schleim der letzten Wochen abgetan und mich wieder hingelegt. 15 Minuten später spürte ich dann aber ganz ohne Bewegung plötzlich wieder einen Schwall Flüssigkeit, und da war's mir dann klar. Also zurück ins Bad, wieder aufs Klo gesetzt und dann im Kreißsaal angerufen. Von Wehen keine Spur, also hieß es erstmal abwarten. Habe meinem Mann Bescheid gegeben, der mich schon hatte telefonieren hören und sofort geschaltet hatte. Meine Mama war auch noch wach, weil sie irgendwie nicht hatte einschlafen können, und wurde per SMS informiert. Dann ging es erstmal zurück ins Bett.
Da mein Mann den Berufsverkehr gern umgehen wollte, fuhren wir trotz ausbleibender Wehen dann um 5:30 Uhr los in die Stadt, wo wir eine Stunde später ankamen und in Absprache mit der Hebamme im Kreißsaal erstmal spazieren gingen, ehe wir dort vorstellig wurden. Nach 2 Runden ums KH-Gelände und einer weiteren ein Stück am Fluß entlang hatten wir beachtlicherweise fast 10 km zurückgelegt. Das Handtuch in meiner Unterhose war vom kontinuierlich auslaufenden Fruchtwasser mittlerweile durchnäßt, und so beschlossen wir, mal auf der Entbindungsstation den Stand der Dinge zu checken. Wehen hatte ich mittlerweile, aber in unregelmäßigen Abständen von 15-25 Minuten. Die Hebamme schrieb ein CTG, schallte kurz, um die Kindslage zu bestätigen, nahm Blutdruck und Temperatur und empfahl uns dann, doch nochmal nach Hause zu fahren und zu entspannen. Etwas frustrierend, aber wir haben getan, wie uns geheißen.
Zuhause hat mein Mann sich dann nochmal hingelegt, während ich wie Falschgeld latent genervt in der Küche rumsaß und mit meiner Mama schnatterte. Kurz nach 16 Uhr waren die Abstände dann bei unter 10 Minuten, die Wehenintensität allmählich stärker, und wir haben uns wieder auf den Weg gemacht. Bei Ankunft gegen 17:30 Uhr zeigte dann auch das CTG endlich ordentliche Wehen an. Die Hebamme schaute nach Muttermund (bereits 4 cm, hurra!) und Gebärmutterhals (noch 0,5 cm, aber alles schön weich) und wir durften bleiben. Da ich eine Wassergeburt versuchen wollte und glücklicherweise ein entsprechender Kreißsaal frei war, zogen wir in selbigen um und ich stieg, nachdem ich fünf Minuten noch etwas skeptisch durch den Raum getigert war, ins Wasser. Die Wehen wurden recht bald stärker, und irgendwann klappte das mit dem leise Atmen dann auch nicht mehr so recht, weil es doch heftig wurde. Ich bat um Akupunktur und bekam 5 Nadeln in den Schädel gepiekst. Die Hebamme schlug Lachgas vor, weil sie sah, daß mir die Schmerzen mittlerweile doch etwas mehr zusetzten, und ich stimmte zu. Sie kontrollierte den Stand der Dinge noch fix und stellte fest, daß sich der MM innerhalb einer guten Stunde tatsächlich um weitere 4 cm auf nunmehr 8 cm geöffnet hatte. Allerdings war der Kopf immer noch nicht komplett ins Becken gerutscht.
Ich will ehrlich sein: Ich wollte nur noch, daß es vorbei ist 🥴 Mein Mann lehnte ab, den Rest der Geburt zu übernehmen, er fand, ich mache das doch ganz gut und solle lieber weitermachen 😂 Also tapfer sein und durchziehen. Die Hebamme munterte mich auf, daß ich alles richtig mache, bei den Wehen aktiv bleibe und somit das Baby nach Leibeskräften unterstützte. Sie bat mich, Pingis Herztöne kontinuierlich aufzeichnen zu dürfen, und legte dann mit meinem Einverständnis den Gurt mit dem Schallkopf um. Nach einigen weiteren Wehen merkte ich dann, daß es allmählich an der Zeit war, mitzuschieben - es ist immer wieder kraß, wenn man merkt, aus welcher Richtung das Baby tatsächlich aus dem Unterleib austritt - tatsächlich so richtig von hinten! Ich schob und merkte, wie der Druck zunahm, in einer Wehenpause konnte ich etwas weiter hinter dem Scheideneingang sogar schon das Köpfchen ertasten, das war tatsächlich motivierend. Die Hebamme schützte während der Preßwehen meinen Damm, so gut es ging, und ich knurrte und schob kräftig mit, und dann war das Köpfchen plötzlich draußen! Der Körper folgte in der nächsten Wehe, und ich durfte mein Baby selbständig Empfang nehmen und, nachdem die Hebamme die Nabelschnur vom Hals gewickelt hatte, aus dem Wasser heben. Das war ein fantastisches und ganz einzigartiges Gefühl, und ich war sooo stolz auf mich und Pingi 🥰 Voller Neugier schaute ich dann nach - und tatsächlich, mein Gefühl stimmte schon wieder nicht, denn Pingi ist tatsächlich ein Mädchen ❤️
Entsprechend der Vereinbarung mit der Hebamme stieg ich dann mit unserer kleinen Elli aus der Wanne und nahm auf dem Geburtsbett Platz. Es bestand die begründete Sorge, ich könnte wieder mehr Blut als gewünscht verlieren, und so wurde schnell ein Zugang gelegt, während ich Elli bereits anlegen durfte. Wie erwartet ließ sich die Plazenta leider etwas sehr viel Zeit, die Hebamme und kurz darauf dann der herbeigerufene Arzt unterstützten mit Massagen, während ich ans Oxytocin gehängt wurde. Mein Mann durfte die Nabelschnur durchschneiden, die schon so gut wie auspulsiert war, und übernahm Elli zum Bonding, während meine Blase mittels Katheter geleert wurde. Mit vereinten Kräften schafften wir es dann und ich konnte die Plazenta dank Massage eine halbe Stunde nach der Geburt erfolgreich herauspressen. Puh, Glück gehabt! Es wurde noch etwas unsanft auf meinem Bauch rumgedrückt und massiert, um sämtliche Koagel zu lösen, insgesamt waren es ca. 1200 ml Blut, und ich bekam einen zweiten Zugang für Kochsalzlösung zur Flüssigkeitssubstitution gelegt und eine weitere Bolusgabe Oxytocin, um die Blutung mittels Gebärmutterkontraktionen erfolgreich zu stoppen. Zwischenzeitlich wuselten so an die 7 Personen um uns herum.
Dann war Schichtwechsel und es brach Chaos aus - offensichtlich ist an dem Gerücht, daß sich an Vollmond besonders viele Babys auf den Weg machen, tatsächlich etwas dran. Eigentlich sollte ich gleich genäht werden, stattdessen lag ich dann geschlagene drei Stunden (!) mit Elli Haut an Haut in meinen eigenen Körperflüssigkeiten und fühlte mich etwas wie ein auf der Schlachtbank vergessenes Stück Vieh. Jens war inzwischen nach Hause gefahren, er mußte sich ja am Morgen um die anderen Kinder kümmern. Aufgrund der beidseitig liegenden Zugänge war ich auch nicht wirklich bewegungsfähig, was die Sache nicht nett war. Die Hebamme war zwischendurch einmal da, entschuldigte sich und versprach, es würde gleich losgehen - kam dann aber nicht wieder. Und so klingelte ich erneut und es kam endlich eine Krankenpflegerin, die sich unser erbarmte und uns in trockene Tücher bettete und Windeln gab. Erst dann wurde Elli auch gewogen und gemessen, das hatte man ebenfalls vergessen. Eine weitere Stunde später kam dann die Hebamme zurück und nähte fast eine Dreiviertelstunde an mir herum - ich will gar nicht wissen, wie es da unten jetzt aussieht. Damm-/Scheidenriß 2. Grades, Labienriß, auch an der Klitoris ein kleiner Riß, ach, fragt nicht.
Kurz nach 1 bekam ich dann auch endlich was zu essen, ich hatte den ganzen Tag über nur eine Banane gegessen und war gefühlt kurz vorm Verhungern. Dann ging es hoch auf die Wöchnerinnenstation, wo wir noch bis morgen bleiben müssen, um sicherzustellen, daß weder Elli wegen des Blasensprungs ohne Wehen eine Infektion hat, noch ich irgendwelche Folgen durch den Blutverlust zu befürchten habe. Vor einer Stunde wurde mir immerhin auch endlich einer der beiden Zugänge entfernt und ich kann wenigstens einen der Arme wieder ganz ungehindert bewegen.
Alles in allem war es eine tolle, wenngleich keineswegs schmerzfreie Geburt. Auf das Chaos und Schlachtbankgefühl danach hätte ich natürlich lieber verzichtet, aber es geht uns beiden prima und wir kuscheln fleißig. Die Leere im Bauchraum ist seltsam wie immer, und man merkt erst im Nachhinein, daß das Baby nicht nur Gewicht, sondern auch Stabilität ist.
Ich wünsche euch allen noch eine wunderbare und komplikationsfreie Schwangerschaft ❤️ Laßt euch von Prognosen zur Größe des Babys bloß nicht verunsichern, und geht mit einem positiven Gefühl in die Geburt - jede Wehe hat auch ein Ende und bringt euch eurem Ziel ein Stück näher, mit dem Gedanken im Hinterkopf hält man auch bis zum Ende durch (bleibt einem ja eh nix anderes übrig )
Liebe Grüße
May mit Pingi Elli 🥰
Unser AKP: Pingi ist da - von wegen zu klein!
Liebe May, herzlichen Glückwunsch zu dieser selbstbestimmten Geburt und dem tollen Bericht 💕
Bestärkt mich in meinem Wunsch.
Liebe Elli, ❤️ lich Willkommen auf dieser Welt und gemeinsam wünsche ich euch erst mal zu zweit und dann mit der ganzen Familie eine tolle Kuschel und Kennenlernzeit 🥰
Hat die Große Unterstützung bekommen 😍. Grad beim Spazieren gehen noch dran gedacht.
Danke noch mal May für deine tollen langen Berichte und Beiträge aus doch schon mehreren Schwangerschaften, sie und du werden mir fehlen! Und das du immer positive Worte gefunden hast und Tipps und beruhigende Worte 🙏❤️
Ich wünsche euch, das ihr so schnell wie möglich nach Hause dürft und euch von der Geburt im Kreise eurer Familie erholen könnt 💕🤗
Herzlichen Glückwunsch liebe May. Ich wünsche euch eine schöne Kuschel-und Kennenlernzeit mit Pingi Elli. 🥰
Liebe May,
Ganz herzlichen Glückwunsch zu eurer doch nicht so kleinen und wunderbaren Elli 🍀🥳❤️🤩🥳🍀 ich habe mich so sehr in deinem Geburtsbericht wieder gefunden, dass ich es direkt nochmal erleben möchte 😌
Ich wünsche euch als Großfamilie alles erdenklich Gute, dir eine schnelle Heilung und Erholung von der Geburt. Lass dich verwöhnen, denn du hast gestern wunderbares vollbracht ❤️ eine neue Erdenbürgerin. Herzlich willkommen Elli 💖
Herzlichen Glückwunsch liebe May! 🥰
Ach da war ja wirklich das reinste Chaos! Aber schön, dass es euch soweit gut geht! 🥰
Ich wünsche euch eine schöne Kuschel- und Kennenlernzeit 🙏🏻🥰
Das Foto von euch ist so zauberhaft ❤️
Herzlichen Glückwunsch zur Geburt der kleinen Elli 🍀💐🥰🥳
Habt eine tolle Kuschel -und Kennenlernzeit 🤱🏼
Und dir wünsche ich schnelle und gute Erholung 🤞🏻🍀
Ach liebe May, da kommen mir beim lesen doch die Tränen.🥰 Vielen Dank für den ausführlichen Bericht, der doch trotz deiner Strapazen in deiner stets sehr amüsanten Art verfasst ist. Auch hier noch einmal alles Liebe zur Geburt von Elli. Wahnsinn, was du da schon wieder erlebt hast. Ich freue mich, dass du so eine für dich tolle Geburt hattest und die 3 Stunden danach möchte ich mir gar nicht vorstellen. Vor allem alleine, nachdem vorher 7 Leute um dich rumwuseln. Da beneide ich deine lockere Art und deine Erfahrung und bin ganz sicher, dass du dieses Schlachtbankgefühl ganz schnell vergessen wirst dank Pingi.
Ich hoffe ihr dürft morgen nach Hause und könnt euch dann gut erholen und ganz viel kuscheln. Deine Beiträge werden mir fehlen ❤️ alles alles Liebe für euch! 🥹 und danke fürs Mut machen, selbst in diesem Post! 🙏 deine ausführliche Beschreibung hilft mir sehr.
Hallo, herzlichen Glückwunsch!
Das mit der Schlachtbank kenne ich auch von der letzten Geburt. So unter dem Motto, na hier ist ja jetzt alles geschafft, wir gehen mal nach nebenan, 3 Stunden später kam mal wieder jemand vorbei und erschrickt, dass man hier immer noch rumliegt.
Das Blut unter einem gerinnt und wird kalt. Ich hatte nicht mal die Kraft oder die Idee nach einer Decke zu fragen, mir war schrecklich kalt, alles war so nass.
Und der Mann bei den anderen Kindern, auch irgendwie, naja hier ist ja alles erledigt.
Ob das immer so ist bei Mehrgebärenden?
Naja, wenigstens hat man sein Baby auf einem liegen. Schön, dass es da ist. Genieß es!
Ach je, das tut mir sehr leid, daß du das auch so erleben mußtest.
Meinen Mann muß ich allerdings in Schutz nehmen, er war nach der Geburt noch zwei Stunden da, und ich hab ihn letztendlich nach Hause geschickt, weil er ja auch nicht mehr viel tun konnte und den Schlaf ebenso brauchte. Da war auch ganz und gar nicht absehbar, daß die Hebamme erst so spät wiederkommen würde.
Ach, muss Dir nicht leid tun.
Wenn das das Schlimmste ist, geht's doch. Irgendwas hat ja jede Geburt, das ist ja doch noch sehr harmlos.
Ich meinte es auch gar nicht als Angriff auf Deinen Mann.
Meiner war auch so lange es ging da, nur dann musste jemand einfach den Babysitter ablösen. Und irgendwie war ihm dann eine Stunde Baby anschauen auch genug 😁 ist zwar toll und neu und schön, aber... eben auch noch ein Baby. Die andern brauchen trotzdem langsam Essen, weißt Du?
Liebe May,
Gratulation zu deinem kleinen Mädchen❤️
Mir kamen die Tränen bei deinem Geburtsbericht! Finde wohl gerade nicht die richtigen Worte !
Genießt eure gemeinsame zeit mit endlos langen kuscheleinheiten!
Danke für den Nachsatz bezüglich der Größe 🥹
Alles liebe - von ganzem Herzen ♥️
Patricia
Liebe May, herzlichen Glückwunsch zu eurer süßen Elli, ein sehr schöner Name.
Genießt die Kuschelzeit und die Ruhe, die du jetzt noch im Krankenhaus hast.
Vielen Dank für deinen tollen Geburtsbericht, da ist man direkt in freudiger Erwartung auf die eigene Geburt (angesehen von den 3 Stunden danach)
Ich wünsche euch, dass ihr gesund und munter nach Hause entlassen werdet und einen schönen Start für eure Familie mit der kleinen Elli auf dem Arm.
PS: das Platzen deiner Fruchblase war ja just in time 🤣 ich hätte es vermutlich auch erst nicht verstanden. Meine beiden würden immer im Kreißsaal geöffnet, bin gespannt, ob es diesmal von alleine passiert 😅
Alles alles liebe, Steffi 💐🌸🍀