Triggerwarnung! Es geht hier um Missbrauch sexuell und psychisch wie auch Gewalt in der Kindheit/Jugend und dem Verlust der Autonomie in der Schwangerschaft.
Wer also damit nicht gut klar kommt, der liest jetzt bitte nicht weiter!
Gut, also meine Geschichte knapp zusammengefasst. Ich wurde als Kleinkind (ab 2 Jahre) von meinem leiblichen Vater sexuell missbraucht (es war "nur" Anfassen) und auch im Gasthaus an seine betrunkenen Kumpel weitergereicht. Er war schwerer Alkoholiker und auch gewalttätig sobald er getrunken hatte, was so gut wie immer der Fall war. Meine Mama hat sich bei meiner Geburt scheiden lassen aber das Jugendamt hat nicht geholfen.
Erst mit 7 Jahren wurde ihm das geteilte Sorgerecht entzogen aber er hatte immer noch Besuchsrecht, dass er aber zum Glück wegen seinem Alk ohnehin immer vergessen hat. Mit ca. 11 Jahren hat er versucht mich und meinen Halbbruder zu entführen. Mein damaliger Stiefvater war auch der Ansicht, dass Prügel der Charakterbildung positiv dienen. Er hat hauptsächlich mich verprügelt, auch weil ich meinen Bruder beschützt habe. Niemals blutig oder so, niemals so, dass es blaue Flecken gab oder man es gesehen hat. Meine Mama hats nicht wirklich mitbekommen und dachte es sind "nur" Backpfeifen. Als ich 10/11 war hat sie ihn verlassen als sie es mitbekommen hat.
Danach hatten wir zwar finanziell ein hartes Leben, aber es war sehr schön.
In meinen 20igern haben mich 2 Männer missbraucht. Heute weiss ich, dass es Missbrauch war, damals wusste ich es nicht, zumindest bei einem. Er hat mich zum Sex genötigt und auch das Kondom währendessen abgezogen. Das zweite Mal war es ein Bekannter, der in mein Schlafzimmer kam als ich geschlafen habe und der einfach versucht hat mit mir Sex zu haben. Ich bin wach geworden als er mich penetriert hat, mein Hund hat ihn gebissen und verjagt. Seither habe ich eine Verletzung und musste 2x operiert werden um überhaupt normalen Geschlechtsverkehr haben zu können.
Alles in allem habe ich das alles in Therapie aufgearbeitet, kann frei darüber sprechen.
Allerdings merke ich jetzt in meiner Schwangerschaft, also 10 Jahre später, dass alles wieder hoch kommt. Ich bin psychisch massiv belastet, ertrage Körperkontakt überhaupt nicht ausser von meinem Partner und die ganzen Untersuchungen, vor allem vaginal lösen leichte Panikattacken aus. Jetzt hatte ich auch noch eine Cerclage und das Gefühl zwischen den Beinen als ich aufgewacht bin, war genau wie bei dem zweiten Übergriff. Daran knabbere ich gerade noch sehr.
Auch macht mich diese Bevormundung fertig. Ich habe keinerlei Kontrolle mehr über meinen eigenen Körper! Jetzt gar nicht wegen dem Baby, darauf war ich halbwegs eingestellt, sondern wegen allen Menschen rundherum. Die Ärzte nehmen mich zuerst nicht ernst wegen meinem Gendefekt und wenn dann aber plötzlich was passiert schieben sie Panik und verbieten mir plötzlich alles. Seit Woche 6 (jz bald SSW 17) habe ich eine komplette Liegeschwangerschaft. Ständig muss ich mir anhören von meiner Familie ich muss liegen bleiben, ich darf das nicht, ich darf jenes nicht, ich sei nicht mehr nur für mich verantwortlich als wäre ich vorher der egoistischte Mensch der Welt gewesen. Mein Freund "rastet" regelmässig aus wenn ich nur die Wäsche mache, weil ich liegen soll. Verdammt ich werd im Jänner 37 ich werd doch wohl entscheiden können ob es mir gut genug geht um die Wäsche zu machen.
Diese Bevormundung betreffend meines eigenen Körpers durch Ärzte (und die ständigen medizinischen "Übergriffe"), durch Eltern und den Partner machen mich krank. Meine Psyche hält das alles nicht mehr aus. Meine Therapeutin hat mich nun in die psych. Ambulanz zur Abklärung geschickt um eventuell med. Hilfe zu bekommen, aber ich bin nicht depressiv wegen der Hormone sondern wegen der Überlastung und diese wird sich mit Medikamenten nicht ändern. Ich werde trotzdem ständig Übergriffen ausgesetzt sein (und wenn es nur Umarmungen sind durch Freunde und Familie) oder Bevormundungen.
Hat jemand von euch eine ähnliche Vorgeschichte? Wie seid ihr mit dem psych. Druck umgegangen?
TW: Missbrauch in der Vergangenheit, nun Schwangerschaft, alte Traumata
Ich kann es nicht sensibler ausdrücken: Setze Grenzen. Das scheint dir schwer zu fallen. Aber wenn dich jemand zur Begrüßung umarmen möchte, kannst du das abblocken. Wenn du die Wäsche machen willst, dann mache sie und stehe dafür ein.
Mit Baby wird das Grenzen ziehen noch schwerer und es scheint dir im Allgemeinen nicht gut zu gelungen zu sein.
Ärztliche Untersuchungen kannst du ablehnen. Du hast eigentlich bei allem Mitspracherecht. Allerdings ist das mit recht starker Grenzziehung verbunden.
Hast du da mal Übungen an die Hand bekommen?
Grenzen setzen ist absolut kein Problem für mich! Deine Einschätzung ist vollkommen falsch.
Es gibt aber gewisse gesellschaftliche Normen die sich gehören, wie eben Hände schütteln und allein dieser erzwungene Körperkontakt macht mir Probleme.
Die med. Anweisungen kann ich auch schwer ignorieren, da ich schwer krank bin (erwähnter Gendefekt) und ich kann auch die Untersuchungen nicht ablehnen. Ich habe eine Cerclage bekommen und die Naht wie auch der Muttermund und Gebärmutterhals müssen kontrolliert werden. Ich arbeite selbst in der Medizin und weiss relativ gut welche Untersuchungen sinnvoll sind und welche ich ablehnen kann. Da ich aber keine Lust habe elendig zu verbluten (Gendefekt) oder mein Baby zu verlieren, füge ich mich den notwendigen Untersuchungen. zB wäre eine Nahtkontrolle 1 Woche nach Setzen der Cerclage notwendig, diese habe ich jedoch abgelehnt, da ich ohnehin am 8.1. die nächste reguläre Gyn Untersuchung habe, da kann die Naht gleich mitkontrolliert werden. Solange ich keine Blutungen oder Schmerzen habe ist daher eine Kontrolle nach 1 Woche nicht notwendig.
Auch habe ich nur Einfluss auf das was ich sage, nicht aber auf das was andere sagen. Ich habe mehrfach sehr klar und strikt gesagt, dass ich diese Bevormundung nicht möchte. Mein Partner und ich haben da dieses WE noch ein Gespräch in Ruhe. Er ist der, der es am lockersten sieht, aber nun auch ausgerastet ist, einfach weil er grosse Angst hat, dass ich sterbe. Das Risiko ist tatsächlich sehr hoch bei mir. Eine falsche Bewegung, ein falscher Tritt vom Baby und ich kann innerlich verbluten. Diese Angst von ihm kann man auch nicht einfach unter den Tisch fallen lassen.
Allerdings werden meine Wünsche von Freunden, Bekannten, Familie absolut 0 respektiert. "ich meins ja nur gut" und es führt jedes Mal zu Streit zwischen uns, denn ich gehe dann in die Luft und sage ihnen, dass sie gefälligst die Klappe halten und sich um ihren Kram scheren sollen.
Mh, aber dann ist die Einschätzung deines Freundes doch richtig. Fühlst du dich dann wirklich durch ihn eingeschränkt oder durch die Nebenwirkungen der Schwangerschaft?
Gesellschaftliche Konventionen sind dafür da sie zu brechen. Für mich war es jahrelang kein Problem solchen Umarmungen aus dem Weg zu gehen, z.B. Ich kenne es übrigens von einigen Schwangeren, dass sie körperlichen Abstand wollen und das habe ich bei keiner als irgendwie problematisch wahrgenommen.
Ich kann dir nur den Tipp geben, dir zu sagen, dass die Schwangerschaft eine absehbare Zeit ist.
Es tut mir sehr leid für dich, dass all die Untersuchungen mit so vielen negativen Gefühlen in Verbindung stehen. Vielleicht kannst du mit deinem Therapeuten Strategien erarbeiten, um diese gut zu schaffen.
Meine letzte Schwangerschaft war auch sehr traumatisch und alles andere als "schön". Aber aus ganz anderen Gründen. Mein erstes Kind ist am Ende der SS verstorben und alle Untersuchungen waren nun mit ganz viel Angst verbunden, dass die Ärztin WIEDER sagt "Es tut mir so wahnsinnig leid".
Furchtbar was die wiederfahren ist. Ich wurde nicht missbraucht (wurde aber von einem Lehrer mehrfach grenzüberschreitend kurz vor der Abiprüfung angefasst)
Folg ggf. mal lenajensen auf Instagram. Sie wurde auch einige Jahre missbraucht und hat nun ein Baby obwohl alle ihr gesagt haben mit dem Trauma wird sie nie Mutter.
Ich hatte ebenfalls ab der 20ssw eine liegeschwangerschaft. Ich weiß das ist so hart aber es geht um das kleine Menschlein das in dir heranwächst. Ich weiß man möchte was tun und wenn es so Kleinigkeiten wie die Wäsche sind. Ich sage dir lass es. Ganz ehrlich ich hab mir immer gesagt wenn jetzt was passiert und ich hab mehr gemacht als ich sollte könnte ich mir das nie verzeihen.
Gestalte die Zeit angenehm. Schau Ferbsehen,lies Bücher, hör Musik. Ich hab zb eine Decke für das Baby gestrickt. Bald ist dafür eh keine Zeit mehr😅
Ich mochte in der SS auch keinen körperkontakt Sag das Familie/Freunden einfach. Man nimmt doch Rücksicht auf Menschen die man gern hat.