Erfahrung mit Cerclage nach Spätabort?

Hallo zusammen,

ich bin aktuell in der 15. SSW und ziemlich verunsichert. Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir weiterhelfen.

Kurz zu meiner Vorgeschichte: In meiner letzten Schwangerschaft hatte ich ab der 10. SSW ein Hämatom mit ständigen Blutungen. Das Kind entwickelte sich zeitgerecht, aber in der 16. SSW bekam ich vorzeitige Wehen. Schließlich kam es zur Abstoßung der Plazenta und zum Abort. Danach wurde eine Gebärmutterfehlbildung (Uterus septus) festgestellt, die operativ korrigiert wurde.

Gestern hatte ich ein starkes Ziehen und bin deshalb direkt zum Frauenarzt. Wegen meiner Vorgeschichte wurde ich ins Klinikum überwiesen. Dort hat man mir nahegelegt, vorsorglich eine Cerclage setzen zu lassen, da das Risiko besteht, dass sich mein Gebärmutterhals frühzeitig verkürzt.

Ich fühle mich ehrlich gesagt überfordert mit dieser Entscheidung. Es klingt nach einem großen Eingriff, und ich wünsche mir einfach nur, dass diese Schwangerschaft gut verläuft und ich Ende Juli mein Baby gesund in den Armen halten kann.

Hat jemand Erfahrungen mit einer Cerclage? Hat es euch geholfen, die Schwangerschaft zu halten? Ich wäre sehr dankbar für eure Erfahrungen und Ratschläge.

Liebe Grüße
Leonora

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Liebe Leonora,

das mit dem Verlust von eurem Baby tut mir Wahnsinnig leid🌟
Umso schöner zu lesen, dass du einen Regenbogen unter deinem Herzen trägst🌈♥️

Ich habe 2019 mein Kind in der 21. SSW durch einen vorzeitigen Blasensprung aufgrund einer unentdeckten Infektion verloren.

Ich habe mir in den folgenden Schwangerschaften 2020 und 2022 ca. in der 15ten SSW eine Cerclage und einen TMV machen lassen.

Es ist bei mir alles gut ausgegangen und ich habe hier zwei gesunde Kinder💙🩷

Ich will dir zu nichts raten, natürlich musst du es selber entscheiden, ob du das Risiko eingehst, da es eine OP ist und dabei mit dir oder dem Baby etwas passieren kann.

Aber mir persönlich hat es nicht nur körperlich sondern auch für die Psyche sehr geholfen, dass mein Baby "nicht aus mir rausfallen" kann, da eine Cerclage gemacht wurde und zusätzlich der Muttermund zugenäht ist....aber das muss jeder für sich selber entscheiden😀

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen, wenn du noch Fragen hast, melde dich einfach hier oder per PN.♥️

Alles Liebe für deine Schwangerschaft wünscht Bostonmama mit 🌟,🐶,💙&💖

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Es tut mir leid, dass du dein erstes Kind verloren hast. Umso schöner ist es, dass du jetzt zwei gesunde Kinder in deinen Armen halten kannst! 😊

Die Risiken des Eingriffs sind nicht ohne, oder? Ich habe so große Angst, dass etwas mit dem Baby passieren könnte. Der Gedanke, mein Kind noch einmal zu verlieren, ist für mich unerträglich.

Am Freitag habe ich noch ein ausführliches Beratungsgespräch. Danach muss ich wohl meine Entscheidung treffen – und ehrlich gesagt, fällt mir das unglaublich schwer.

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Hallo Leonora,

Meine 1. Ss endete bei 18+6 mit der Geburt unseres noch lebenden und gesunden Sternensohns. Damals vermutet der Arzt eine genetische Gebärmutterhalsschwäche.

In meiner dritten intakten Ss habe ich eine prophylaktische Cerclage bekommen 15+1. Die OP an sich lief gut, ich hatte keine Schmerzen, kein Blutungen ich war sofort fit. Allerdings 2 Tage später stellte ich eine Flüssigkeit fest die sich als FW bestätigte. Ich lag 3 Wochen stationär. Ich war so erschüttert, ich wollte ja alles tun um dieses Baby zu empfangen und dann das!! Die Fruchtblase verschloss sich wieder und ich wurde entlassen an 18+5. Im Verlauf zeigte sich ganz deutlich, dass es die richtige Entscheidung war sie zulegen! Immer wieder verkürzte er sich plus Trichter bis letztendlich ab der 34./35. Ssw nur noch die Cerclage alles hielt. Wir kamen dann bis 38+4♥️.
Ich wäre niemals ohne sie soweit gekommen.

Und auch jetzt habe ich sie in der 4. Ss wieder bei 15+2 legen lassen. Alles ist bis jetzt gut 😊 die Spinalanästhesie hab ich nicht so gut vertragen, aber nach 1,5 Tagen war ich wieder fit. Die OP an sich dauert nur 10-20 Minuten, die Vorbereitungen dauern wesentlich länger.

Ich habe ja nun beide Seiten erlebt und kann sie aus voller Überzeugung empfehlen!!

Ich wünsche dir alles gute 🍀

Gruß
Josy,💫Karl,⭐️,🌈Elli(01/23)+🧸(20+4)

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Danke für deine Antwort. Es tut mir unendlich leid, dass du deinen Sohn verloren hast.

Umso schöner ist es, dass du nun ein kleines Regenbogenwunder in deinen Armen hältst und ein weiteres unter deinem Herzen trägst.

Weißt du, wie groß das Risiko ist, dass die Fruchtblase bei dem Eingriff beschädigt wird? Meine größte Sorge wäre, dass ich so eine Maßnahme zum Schutz des Babys ergreife und es am Ende dennoch verliere.

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Hallo leonora,

Ich habe 2022 durch eine Infektion und entsprechenden blasensprung meinen ersten sohn in der 21ssw verloren.

In der folge Schwangerschaft habe ich dann eine cerclage und einen FTMMV nach saling legen lassen. Das war in der 13ssw und mein RegenbogenBaby wird in 2 Tagen ein Jahr alt!!
Ich bin so dankbar das gemacht zu haben, denn auch vom Kopf her hat es mir geholfen wieder zu vertrauen. Je früher der Eingriff umso geringer die chance für Risiken. Natürlich hatte ich auch Angst um mein Kind aber ich hätte es mir nie verziehen, wenn wir unser Kind wegen einer Infektion wieder verloren hätten. Gerade wenn ich zur Vorbeugung etwas tun kann.

Du musst natürlich selber entscheiden und für dich das richtige finden. Vielt magst du dich bezüglich auch etwas auf der seite vom Saling Institut belesen.

Wünsche dir alles gute. 🍀🍀

Lg mit 🌈👶 und 🌟

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Hallo, ich habe keine Erfahrung mit einer Cerclage, hatte aber ebenfalls einen Spätabort und anschließend eine Operation wegen eines Uterusseptums. In der Schwangerschaft mit unserem Regenbogenbaby hatte ich ab der 17. SSW eine leichte Verkürzung des Gebärmutterhalses (2,5 bis 3 cm) mit kleinem Trichter. Diese wurde mit Progesteron vaginal, Magnesium und moderater Schonung behandelt. Im Klinikum wurde mir eine Cerclage bei weniger als 1,5 cm Gebärmutterhals empfohlen. Besteht denn bei dir bereits eine Verkürzung? LG

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Danke für deine Antwort. Dann haben wir ähnliche Erfahrungen durchmachen müssen. Mein Uterus septum wurde ebenfalls nach den Spätabort operativ entfernt.
Frauen mit gebärmutteranomalien haben leider auch häufiger eine Gebärmutterhalsschwäche.

Mein Gebärmutter ist noch nicht verkürzt. Er ist bei 4 cm. Jedoch raten die Ärzte dazu frühzeitig eine cerclage anzubringen. Denn je kürzer der Gebärmutterhals ist, desto größer sind die Risiken bei dem Eingriff.
Deswegen bin ich sehr stark am überlegen, da der Eingriff so schon risikoreich ist. Ich könnte es mir niemals verzeihen, dass dem Baby bei dem Eingriff geschadet wird.

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Ich kann verstehen, dass dir die Entscheidung unendlich schwer fällt, zumal mit deinem Gebärmutterhals im Moment alles passt. Nach dem Erlebten möchte man nichts riskieren. Ich hatte z. B. gleich vorm Ultraschall bei der Feindiagnostik gesagt, dass ich keine Fruchtwasseruntersuchung möchte, egal was ist. In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich einen Blasensprung und daher war es für mich unvorstellbar, dass in die intakte Fruchtblase gestochen wird.

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Ich habe die Erfahrung nicht selbst gemacht, aber meine Mutter brachte von 40 Jahren ihre Tochter in der 22. SSW still zur Welt. Sie hatte frühzeitige Wehen bekommen und ihr Muttermund hatte sich geöffnet. Bei der nächsten Schwangerschaft bekam sie dann eine Cerclage und mein Bruder kam in der 37. Woche und war super entwickelt.

Ich selbst hatte auch eine Frühgeburt, allerdings "erst" in der 29 SSW und scheinbar durch eine Infektion. Ich muss daher in meiner aktuellen Schwangerschaft Utrogest 200 nehmen. Ich bin ebenfalls in der 15 SSW.