Hallo miteinander, ich weiss nicht ob mein Thema hier am richtigen Platz ist, es gibt leider kein extra Forum in dem es um das geht was mich momentan quält. Ich lege am besten mal los..
Ich bin derzeit in der 17. SSW. Es ist mein erstes Kind und nach 4 Jahren vergeblichen Versuchens hat es direkt nach der 1. künstlichen Befruchtung geklappt. Die Freude war natürlich groß!
Gleich 3 Tage nachdem ich es erfahren habe ging der ganze Horror los, ich hatte 5 Mal sehr starke Blutungen die von einem Hämathom hinter der Plazenta kamen. Das war 6.-7. SSW. Ich dachte jedes Mal das wars jetzt. Zum Glück war alles ok. Leider hatte ich davon aber so ein Trauma erlitten dass ich mich nicht mehr alleine aufs Klo traute, so blöd das jetzt klingt. Ich hatte solch eine Panik wieder Blut zu sehen. Dazu kam noch eine Hyperemesis Gravidarum- die extreme Schwangerschaftsübelkeit. Ich habe mich jeden Tag über 6 Wochen lang bis zu 7 Mal am Tag übergeben. Ich brauchte Infusionen weil ich mein Essen nicht drinbehalten konnte und mir sonst sämtliche Vitamine und Nähstoffe gefehlt hätten. Ich wurde auch von der Arbeit freigestellt. Ich hätte zu der Zeit nicht mal alleine aufstehen können, so geschwächt war ich. Im Krankenhaus durfte ich nicht bleiben aufgrund von Covid - man sagte mir es wäre alles voll. Mein Mann hat alles brav ertragen und mich gepflegt. Trotzdem ist es leider heute so dass nicht viele das verstehen können wie es mir da ging. Ich will ja nicht behaupten dass jeder meinen Zustand runterspielt aber wenn ich sage das waren die schlimmsten Wochen meines Lebens bekomme ich immer nur zu hören dass ich mich wahrscheinlich sehr reingesteigert habe und ich froh sein soll dass mir "nur" übel war und ich keine Fehlgeburt hatte. Ich beende das Gespräch dann meistens weil es keinen Sinn macht. Und ich habe wirklich nicht übertrieben, mir ging es so mies dass ich am liebsten gestorben wäre.
Jetzt ist der ganze Schrecken vorbei. Mir ist zwar trotzdem jeden Tag übel aber ich habe Zäpfchen bekommen mit denen ich es im Griff habe.
Und nun wo es mir endlich körperlich besser geht machen mir die Hormone einen Strich durch die Rechnung. Leider neige ich von Natur aus dazu ab und an depressive Phasen zu haben. Momentan müsste ich überglücklich sein, immerhin bin ich schwanger - genau das wollte ich immer! Jahrelang war ich totunglücklich weil es nicht klappen wollte. Also was ist jetzt bloß los mit mir? Ich freue mich natürlich trotzdem ein Baby zu bekommen und ich liebe es jetzt schon unheimlich. Aber dadurch dass ich noch keinen Bauch habe und mich abgesehen von der Übelkeit kein bisschen schwanger fühle, fehlt mir das Gefühl dass da etwas in mir drin ist. Ich habe wahnsinnige Angst dass dieses Gefühl bleibt und ich keine Bindung zu meinem Baby aufbauen kann. Eine Freundin von mir meint das könnte daran liegen dass ich so lange Probleme hatte schwanger zu werden dass dieses Gefühl noch etwas nachhängt und ich glaube sie könnte Recht haben. Meine Schwester hat gestern ihr 2. Kind bekommen. Die Kleine kam sogar zu Hause zur Welt weil sie so überstürzt kam. Ich bin total eifersüchtig weil sie jetzt wieder ein Baby hat, dabei bin ich doch selbst schwanger! Ich beneide sie sogar um diese besondere und schnelle Geburt. Wie blödsinnig...
Auch wenn ich von anderen mitbekomme dass sie ein Baby bekommen haben oder schwanger sind spüre ich immernoch diesen Stich den ich jedes Mal bekam wenn ich solche Neuigkeiten erfuhr als ich noch kein Baby erwartete. Ich kann nur mit meiner besten Freundin drüber reden denn sobald ich es jemand anderem erzähle wird das wieder belächelt und ich bekomme zu hören dass ich doch dankbar sein soll endlich schwanger zu sein und wieso ich die Freude nicht zulasse. Als würde ich das absichtlich tun...ich will doch gar nicht unglücklich und neidisch sein.
Dazu kommt dass wir bisher auch nicht dazu gekommen sind Möbel oder einen Kinderwagen auszusuchen. All das möchte ich nun endlich in Angriff nehmen damit ich ein bisschen ein Gefühl dafür entwickle dass ich mich endlich freuen und endlich auch Babysachen kaufen DARF! Dass ich nun auch endlich eine Bald-Mami bin. Ich bin schon jeden Tag am Heulen weil ich so ein schlechtes Gewissen habe meinem Kind gegenüber. Es hat es doch verdient dass alle vor Freude in die Luft springen und alles vorbereiten.
Kennt das jemand? Oder dreh ich jetzt völlig durch??
Nur noch am Heulen...
ganz ruhig bleiben und kein schlechtes Gewissen bekommen!
Es hört sich wirklich so an, als ob deine Schwangerschaft eben noch nicht so richtig in dir angekommen ist, wenn du noch diesen Stich spürst in Bezug auf andere Schwangere. Das wird sich bestimmt legen, wenn du dein Baby regelmäßig spürst, was spätestens in ein paar Wochen der Fall sein wird. Dann wird es realistischer werden und du wirst sicherlich eine Bindung zu deinem Kind aufbauen. Mach dir keine Vorwürfe! Das wird schon und ist kein Grund, dich selbst fertig zu machen mit schlechtem Gewissen!
Alles Gute!
Also als erstes würde ich sagen wie du schon merkst die anderen Leute wissen immer alles besser wie man sich fühlen soll und denken soll. Das ist ja nun mal komplett blödsinn das wie es dir geht und wie du dich fühlst ist halt so und kann immer sein und für mich komplett nachvollziehbar 4 Jahre ist eine sehr lange Zeit ich braucht für meinen ersten auch 2 Jahre ohne künstlichebefruchtung und das war schon genug für die Nerven.
Dann das es einen nicht gut geht und man ja froh sein soll kann ich auch immer nur müde drüber lächeln wenn ich sowas in die Richtung höre von wegen man ist nicht krank nur schwanger. Mir war „nur“ übel mit Darmschmerzen am Anfang dann kam die Symphyse dazu als es mit der Übelkeit besser wurde und nun klemmt mir die kleine in der 31 Woche so unter den Rippen sobald ich sitze das ich starke Schmerzen habe das ich manchmal denke ich könnte auch umkippen. Es gibt halt Frauen die sind schwanger und den gehts super und die fühlen sich super und klasse evtl noch ein klein bisschen Rückenweh oder so aber sonst nichts das ist toll für die aber es gibt halt auch die anderen und da darf man dann auch sagen wenn es mal reicht... am liebsten sind mir die Leute die fragen wie es einen geht und dann wenn man ehrlich ist sagen man soll nicht jammern man bekommt ein Kind.
Beim zweiten hatte ich auch in der 10 Woche eine mega sturtzblutung und keiner wusste woher es kommt es war Horror man dachte jedes Mal was ist wenn es wieder kommt daher kann ich das auch voll nachvollziehen wie man auf die Toilette geht. Ich kann mich leider nicht mehr erinnern ob es irgendwann besser wurde ich glaub erst nach der 24 Woche und dann ab der 30 wo man weiß das sie versuchen Kinder zu retten und sie gute Chance haben.
Das du immer noch komische Gefühle hast wenn andere ein Baby bekommen und schwanger sind ist ja klar nach 4 Jahren ist das ja tief in dir drinnen da muss deine eigene Schwangerschaft erstmal realer werden Bauch Bewegungen und wie du auch schreibst Vorbereitungen das gehört ja dazu und wird jetzt erst jede Woche mehr und besser aber es ich total verständlich und du solltest dir da kein Stress mit machen nimm die Gefühle an und fertig. Geb allen nicht zu viel Gewicht, schau an Tagen wo es dir gut geht das du für euch was machst vorbereitest aussuchst im Netz einfach schaust und überlege was dir gefällt und du haben möchtest.
Aber du solltest dir wegen deinen Gefühlen kein schlechtes Gewissen machen, das was du fühlst hat ja seine Gründe und die können ansich ja nicht falsch sein man kann nur schauen ihnen nicht zu viel Beachtung oder macht zu geben, schau das du schönes für euch drei machst vielleicht dein Mann viel mit einbeziehen ich finde Männer haben da immer etwas mehr Leichtigkeit 😅
Drück dir die Daumen für die nächste Zeit das es alles etwas unbeschwerter wird und du mit wachsenden Bauch auch alles ganz real für dich wahrnimmst und auch richtig Freude aufkommt!
Hey, fühl dich gedrückt, ich kann dich SEHR gut nachvollziehen! 🌹
Mir geht bzw ging es ähnlich. Die HE hat mich richtig fertig gemacht. Ich saß vorm Klo und hab sooo geheult weil ich nicht mehr konnte. Habe mich am Tag über 20x übergeben und musste dann ins KH, war schon sehr spät (hab die "es geht schon" Mentalität) und erst als ich wirklich ich kippe gleich um, bin ich gegangen und wurde aufgenommen. Habe dann tgl 6 Infusionen bekommen und so.
Es ging mir allgemein richtig richtig scheiße.
Ich war vor der SS jahrelang depressiv und hab's mit guter Therapie und Medikamenten in den Griff bekommen, bin auch nach Absetzen der Medis und der Therapie stabil geblieben, sonst hätte ich keine SS gewagt.
Aber die SS war wie eine Wunderheilung für mich. Ich bin auch der festen Überzeugung, dass der Kiwu einer der starken Auslöser war.
Ja, jedenfalls merke ich bei jeder weiteren Lockdown Verlängerung wie meine Stimmung gedrückter wird. Es bedrückt mich einfach.
Dass meine Tochter kein Einzelkind mehr ist, wir nicht mehr für uns alleine sein können (war 5j AZ) bedrückt mich einfach.
Reden tue ich darüber auch nicht wirklich, aber habe auch kein schlechtes Gewissen.
Eine SS ist nicht einfach 🌹
Es wurde ja schon viel gesagt. Aber ich glaube was man nicht außer acht lassen darf sind die Hormone.
Zumindest geht es mir so.
Ich hab das Gefühl ich bin nicht mehr ich selbst. Was total komisch ist weil vor der SS war doch alles gut. Und Zack
Das finde ich immer noch sehr erschreckend und hoffe das sich das bald etwas reguliert.
Ich denke das es auch oft für Menschen die vorher schon an depressiven Episoden oder ähnlichem Leiden das noch viel intensiver sein kann. Im positiven aber auch negativem.