Guten Morgen,
ich arbeite in der Wohnungslosenhilfe als Sozialarbeiterin in einer großen sozialen Einrichtung (über 2000 Mitarbeiter). Mein direktes Team besteht nur aus 9 Personen plus Chefin, davon 6 SozialarbeiterInnen plus die Chefin.
Wie der Zufall es so will, sind eine Kollegin (Sozialarbeiterin) und ich fast gleichzeitig schwanger geworden. Sie geht Ende Dezember in Mutterschutz, mein Mutterschutz beginnt am 10. Februar 2020. Die Personalabteilung hat mir geschrieben, dass ich meinen Urlaub für 2020 noch vor dem Mutterschutz nehmen soll, das ist ihnen wohl lieber wegen der Rückstellungen in der Bilanz. Es sind noch 14 Tage für 2020.
Meine Chefin möchte ihn mir aber nicht genehmigen, weil ja von den 6 Sozialarbeitern nur noch 4 da sind, wenn ich gehe. Sie hat zwar noch nicht definitiv abgelehnt, vertröstet mich bei Nachfrage aber immer wieder (sie habe den Dienstplan für Januar noch nicht fertig).
Mir ist klar, dass der Urlaub nicht verfällt, sondern ich ihn auch nach der Elternzeit nehmen kann. Mir wäre es aber lieber, früher daheim zu sein.
Dazu kommt, dass ich eine Thrombose hatte in der Schwangerschaft und nur akut krank geschrieben war, dann wieder arbeiten ging. Ich bin nach wie vor heparinpflichtig und der Bürojob mit dem vielen Sitzen ist eigentlich Gift. Gegen Ende der Schwangerschaft wird das wahrscheinlich noch mehr, weil der Bauch wächst.
Psychisch belastet es mich absolut, dass ich so behandelt werde. Keine Dankbarkeit, dass ich durchhalten, sondern ich soll bis zum letzten Tag Dienste abdecken. Gleichzeitig bekomme ich keine Garantie, dass ich an der Arbeitsstelle wieder einsteigen kann nach der Elternzeit. Der Vertrag besteht nur allgemein, der alte Arbeitsplatz ist nicht garantiert. Ich halte mehr wegen der Kolleginnen durch als wegen der Chefin, ich weiß ja, dass niemand neu eingestellt wird,falls ich im Beschäftigungsverbot bin.
Jetzt die Frage : liegen wirklich betriebliche Gründe vor, dass die Chefin den Urlaub verweigern kann? Oder wären 2 schwangerschaftsbedingte Ausfälle, die seit August bekannt sind nicht planbar?
Die Personalabteilung hätte gerne, dass ich den Urlaub nach dem Mutterschutz vor der Elternzeit nehme, wenn die Chefin ihn verweigert. Das möchte ich aber auch nicht.
Ist meine mittlerweile aufgestaute Wut und der Kampf jeden Tag in die Arbeit zu gehen, ein Grund für ein Beschäftigungsverbot? Es trifft mich einfach total, wie mit einer Schwangeren umgegangen wird. Dabei ist es keine einfache Arbeit mit Wohnungslosenhilfe, oft suchtkranken.
Danke für ihre Antwort.
Resturlaub vor Elternzeit verweigert
1