zu Hause bleiben und heute ist erst der zweite Tag - testen lassen schwierig (silopo)

Hi,

ich muss mal ein bisschen erzählen, aber vielleicht interessiert euch ja auch ein Erfahrungsbericht.

Wir waren in den Faschingsferien in Südtirol, sind seit Sonntag zurück, d.h. fast eine Woche her. Bei mir in der Arbeit sind sie deutlich besorgt. Wenn so was wäre wie bei Webasto, hätte es mehr Mitarbeiten getroffen. Ob mehr lahmgelegt, weiß ich nicht, weil wir deutlich größer sind, aber an vielen Stellen hat man die Grippe schon sehr deutlich gemerkt. Also Hab-Acht-Stellung. Wir waren ohnehin alle das aufgefordert, dass jeder, der auch teilweise Sachen von zu Hause aus erledigen kann, seine Sachen jeden Tag mitnimmt; prinzipiell wurden die HomeOffice-Regeln (muss vorher beantragt und genehmigt sein) erst mal nicht gelockert.
Ich selbst mache öfter HomeOffice, vor allem, wenn ich konzentriert am Stück an irgendwas arbeiten muss (Großraumbüro, manche Sachen gehen alleine einfach besser), meist muss ich aber auch Kollegen fragen und Sachen diskutieren, das geht persönlich besser, gerade, wenn man dann noch Sachen anzeichnet und so.

Also leichte Panik in der Firma, manche habe schon bewusst Abstand gehalten, weil sie wussten, dass ich in Südtirol war (ist hier allerdings auch bei vielen sehr beliebt). Die meisten waren aber auch noch von der Grippewelle genervt, viele waren sukzessive zu Hause: erst die Kinder krank, dann man selbst (ich auch). Bei uns sind an vielen Stellen Spender mit Desinfektionsmittel (da hängen jetzt teilweise mittlerweile zwei, wo im Januar nur einer war), es waren auch ständig Leute unterwegs, die Türgriffe und Aufzugknöpfe desinfiziert: also bei uns ist es voll und richtig viel los. Es hieß: jeder, der im Risikogebiet war, soll lieber zu Hause bleiben, erstmal Rücksprache (telefonisch!) mit seinem Hausarzt halten; auch jeder der Kontakt mit jemandem aus einem Risikogebiet hatte. So, jetzt war Südtirol erstmal kein Risikogebiet, ob ich da Kontakt mit jemandem hatte? Keine Ahnung: Faschingsferien, es war extrem voll. Unter der Woche hat man im Wesentlichen Deutsch und Holländisch gehört, teilweise Französisch oder auch was Tschechisches oder Polnisches oder... kann ich nicht so genau sagen. Wir sind erst am Sonntag zurück, am Samstag war es erwartungsgemäß etwas leerer, dafür waren dann viele Italiener da. Also mir war dann schon etwas mulmig, weil wir doch viel Gedränge hatten. Zurück zu Hause hieße es weiterhin: Südtirol hat nur einen Fall, irgendwann waren es zwei. Dafür waren so ziemlich alle holländischen Fälle vorher in Südtirol und viele aus Baden-Württemberg. Naja, es wurde Donnerstag-Abend als Risikogebiet erklärt, deswegen hab ich Freitag-früh gleich erklärt, dass ich zu Hause bleibe. (Eigentlich hätte ich das ja vorher anmelden und genehmigen lassen müssen, denn als das zum Riskiogebiet erklärt wurde waren wir ja schon wieder zurück; die Firma hat mittlerweile aber auch geschrieben, dass das alle Bitteschön rückwirkend betrachten sollen). Wir hätten sogar noch ein Fr-So-Event der Abteilung inkl. Familien gehabt (wobei sich da eh nur ein Viertel angemeldet hatte). Ja, die Kinder waren enttäuscht, aber ich hab mir gesagt, ich kann da nicht guten Gewissens hinfahren.
Puuh. also zu Hause. Die Kinder auch; auch das Kultusministerium hat auch gesagt, rückwirkend bezogen auf die Faschingsferien. Bei meinem Mann sagt die Firma, er war ja schon zurück, als es zum Risikogebiet erklärt wurde, er soll in die Firma kommen. Er kann eigentlich viel besser von zu Hause aus arbeiten als ich und tut das normalerweise auch freitags, d.h. gestern waren wir beide zu Hause (+Kinder). Allerdings haben wir nur einen gescheiten Arbeitsplatz. Und zum Arbeiten kam ich auch nur, indem ich die Kinder viel habe Fernsehen gucken lassen. Die sind es noch in Ferienstimmung. Jetzt werden sie schon wieder viel nachholen müssen, die nächste Woche steht uns ja noch bevor. Mit hat die blöde Grippe schon gereicht. Bei meinem Sohn kenn ich zum Glück ein paar Eltern, denn unter den Kindern klappt das mit dem Sachen schicken nicht wirklich gut. Bei meiner Tochter ist es eine Katastrophe. Sie hat auch sehr wenig Kontakt (sozial schwierig/kapselt sich ab). Dafür ist die eher bereit, was nachzutragen, was bei meinem Sohn fast gar nicht funktioniert.
Und jetzt soll ich eine Woche lang von zu Hause aus arbeiten und gleichzeitig die Kinder dazu bringen, sich um ihren Kram zu kümmern. Die fühlen sich wie Ferien oder Wochenende und wollen (wenn nicht Fernsehen oder Tablet/Handy) Karten oder Sonstiges.. Ich bin ja zu Hause, wieso kann ich dann nicht mit ihnen spielen? Nein, sie sind nicht doof, und schon 10 und 11, trotzdem bekommen sie automatisch die Erwartungshaltung, dass wir uns jetzt eine schöne Zeit machen.
Ich hab rumtelefoniert wegen der Abklärung, aber man wird nur von einer Stelle zur anderen gereicht und wieder zurück. Meine Tochter und ich sind erkältet aber nicht richtig krank. Telefonisch bekomme ich gesagt, wenn es richtig ernst ist, soll ich die 112 rufen. Nein, das ist es nicht. Wahrscheinlich sind wir einfach nur erkältet. Weiß man nicht, vielleicht gehören wir zu den Fällen, die keine oder kaum Symptome haben. Wahrscheinlich eher nicht. Schaut sich aber auch keiner an. Bei der 116117 wird irgendwann aufgelegt, die sind alle überlastet. Zumindest war das bei mir so.
Heute Morgen habe ich gelesen, dass Schulklassen-Rückkehrer aus Bamberg direkt getestet wurden - das kommt mir wiederum wie eine Medien-wirksame Maßnahme vor: Ich hatte gedacht, dass man noch gar nichts nachweisen kann, wenn die Ansteckung vielleicht erst am Tag davor war...?!

Parallel ist es so, dass es meinem Vater sehr schlecht geht; das hat sich in den letzten Woche so zugespitzt. Ich hatte meiner Mutter eigentlich versprochen, ich würde mir Ende der Woche freinehmen und sie besuchen. Es ist nicht um die Ecke (je nach Verkehr 5-6 Stunden Auto, 7 Stunden Zug, wenn nichts dazwischen kommt, was mit Umsteigen aber fast nie klappt), d.h wir sehen uns nicht oft, wobei ich mich in den 1-2 letzten Jahren bemüht habe, öfter zu kommen. (Das Verhältnis ist so mittel bis ok, jetzt im Alter werden sie wieder schwieriger, weil sie viele Dinge nicht mehr verstehen und bei mir kommen jetzt durch die Kinder viele Sachen hoch, die in meiner Kindheit schief gelaufen sind und die ich Ihnen innerlich vorwerfe. Manches wussten sie sicher nicht besser, bei vielem finde ich aber, hätten sie sich anders verhalten müssen. Aber das verstehen sie heute nicht mehr. - Eigentlich bräuchten wir noch eine Aussprache, aber dazu sind sie zu alt. Trotzdem sind sie halt meine Eltern.)
Jedenfalls wartet mein Vater auf einen Platz im Hospiz, und meine Mutter ist dementsprechend mitgenommen. Jetzt will ich aber auch nicht fahren. Wenn ich doch erkrankt sein sollte (wie gesagt: erkältet, ich huste wie blöde), dann gehört sie natürlich auch zu den Risikogruppen. Zum Glück geht es wohl doch nicht um Tage sondern eher um Monate. Er soll jetzt in die Kurzpflege, das hat mich etwas beruhigt.
Ihr merkt - trotz der Tatsache, dass ich denke, dass die Wahrscheinlichkeit bei Erkältung liegt, will ich natürlich nicht verantworten evtl. andere anzustecken.
Und ja, natürlich war ich vorhin auch einkaufen. Muss. Ich war nicht wirklich hamstermäßig, wir haben immer einen großen Wochenendeinkauf, weil wir normalerweise unter der Woche nur Brot einkaufen. Die Kinder essen in der Schule, mein Mann und ich in der Firma. Gekocht wird eigentlich nur am Wochenende und sonst höchstens mal ein Rührei oder so was, um das Abendessen aufzupeppen. Jetzt wird das natürlich mehr. Auf der anderen Seite hab ich auch keine Zeit groß zu kochen, weil ich ja trotzdem arbeiten soll...

So, das war jetzt noch länger als gedacht. Aber es musste mal raus.

Viele Grüße

1

Zu Hause bleiben, bedeutet doch eigentlich Quarantäne 14 Tage und nicht einkaufen gehen..?! Da braucht man sich nicht wundern, wenn das Virus sich weiter ausbreitet! 😩

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Nee, das ist keine offizielle Quarantäne. Das meine ich ja. Ja, mein Arbeitgeber ist besorgt, und die Schulen auch: die Kinder sollen in diesem Fall zu Hause bleiben, die Lehrer nicht.
So richtig kümmert es dann doch keinen. Wie gesagt, ich bin noch nicht mal dazu gekommen, dass mich mit meiner Erkältung jemand testen würde - nur wenn ich jetzt Fieber bekäme. Es heißt, man soll sich bemühen, möglichst wenig Kontakt zu haben... Sie wollen die Ausbreitung verlangsamen. Vermutlich wird es irgendwann sein wie Grippe. Aktuell sehe ich den Unterschied halt darin, dass man noch deutlich weniger weiß und noch keinen Impfstoff hat.

Und du kannst davon ausgehen, dass ich überall Abstand gehalten habe.

Viele Grüße

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Ich möchte nicht wissen, wieviele Leute Viren spazierentragen in den Supermärkten - Influenza, Corona usw. - weil sie es schlicht und einfach nicht wissen. Entweder keine Symptome oder nur leichte "Erkältung", wegen der ich sicher auch keinen Arzt aufsuchen würde. Deswegen verstehe ich auch nicht, dass eine Veranstaltung nach der anderen abgesagt wird - und jetzt am Wochenende sich die Abertausenden in Fußballstadien die Tröpfchen laut johlend um die Ohren sprühen. Alle ohne Virus? Im Leben nicht!!
Das wird sich demnächst genauso erledigen wie Schweinegrippe, SARS, Rinderwahn und alles andere auch. Presse schreibt immer weniger = immer weniger Leute krank #schein.
LG Moni

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Hallo,
Hattest du Kontakt mit deinem
Hausarzt? Risikogebiet plus Symptome (Erkältung reicht) ist nach RKI ein begründeter Verdachtsfall gehört abgeklärt! Bis dahin ist Quarantäne absolut sinnvoll! Die Testung ist regional unterschiedlich geregelt, wir testen in der Praxis zu bestimmten Uhrzeiten und in extra Räumlichkeiten.
Falls positiv, ist es meldepflichtig und Quarantäne bis mindestens 10 Tage nach Symptombeginn.

Viele Grüße!

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Ja, hatte ich, die haben mich an die Hotline verwiesen.

Ich denke, der Punkt ist, dass wir am Sonntag zurück gekommen sind, und Südtirol erst am darauf folgenden Donnerstag zum Risikogebiet erklärt wurde.

Ich hab als erstes beim Kinderarzt angerufen, die haben mich an die Uni-Klinik verwiesen, dort wurde ich zur Infektologie weiter gereicht. Dort hieß es, wenn wir nur Erkältungssymptome hätten, sollen wir abwarten, wenn Fieber dazu käme, sollte ich mich wieder melden und ich solle mich für mich beim Hausarzt melden, vielleicht würde der mich für nächste Woche krank schreiben. Dort hieß es, solange ich nur erkältet sei, solle ich abwarten, aber mal die 116117 anrufen (Notfallnummer der kassenärztlichen Vereinigung), um mich beraten zu lassen. Dort wurde ich dreimal weiter gereicht - zwischendurch immer wieder mit dem Hinweis, dass ich bitte die 112 anrufen solle, wenn es ein Notfall wäre. Am Ende hieß es dann, die Leitungen wären überlastet und die Berater könnten nicht alle Anrufe entgegennehmen. Dann wurde aufgelegt.

So weit bin ich gestern gekommen. Heute hatte ich ein bisschen angefangen rumzusuchen, ob ich mich privat testen lassen kann, weil ich ja eigentlich auch zu meinen Eltern wollte, bin aber noch nicht recht fündig geworden. Jetzt warte ich erst mal das Wochenende ab.

Viele Grüße

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Hallo!

Bei uns ist es fast genauso, nur dass mein Sohn mit seinem Opa alleine in Südtirol war. Auch bei einer befreundeten Familie war der Sohn mit Opa beim Skifahren. Der 'befreundete Sohn' wurde nicht getestet - muß nur zuhause bleiben. UNSER Sohn hat seit Mittwoch leichteste Erkältungssymptome und wird am Montag oder Dienstag getestet.
Wir haben gestern stundenlang versucht jemanden zu erreichen, der sich auskennt. 116117 war ich chancenlos - corona - Hotline das selbe. Ärzte in der Stadt hatten nur eine halbe Stunde die Infektionssprechstunde. Nach dem 7./8. Versuch haben wir dann endlich jemanden vom Gesundheitsamt erwischt, der sich die Situation angehört und wie oben beschrieben entschieden hat.
Vll hilft ja der Tipp mit dem Gesundheitsamt etwas. Der Arzt meinte zu mir, die Telefone wären rund um die Uhr besetzt.

Viele Grüße!