Ist das nicht übertrieben?

Hält noch jemand diese ganzen Maßnahmen für vollkommen übertrieben? Jede Veranstaltung mit über 1000 Menschen werden abgesagt. In Italien herrscht allgemeine Karantäne. Da darf man nur noch zum Einkaufen, zum Arzt und zur Arbeit fahren.

Das Virus kann man doch sowieso nicht aufhalten. Das wird uns jetzt noch einige Zeit begleiten und irgendwann wird fast jeder damit in Kontakt kommen. Soll man jetzt nichts mehr machen dürfen? Für wie lange?

Nur zum Vergleich: In der Grippesaison 2017/18 sind allein in Deutschland 25.100 (!) Menschen gestorben. An Corona bis jetzt genau 2(!). Zugegeben: Wahrscheinlich wird sich die Zahl noch erhöhen aber trotzdem steht das doch in keinem Verhältnis.

Wegen der Grippewelle hat in den letzten Jahrzehnten noch keiner irgendeine Veranstaltung abgesagt. Jetzt wird das öffentliche Leben lahmgelegt.

Ich weiß, dass Corona für ältere Menschen gefährlich ist. Aber wer an Corona stirbt, würde sehr wahrscheinlich auch an einer anderen Erkrankung sterben. Da hat vorher auch keiner Rücksicht drauf genommen. Klar würde ich nicht mit Krankheitssymptomen jedweder Art ins Altersheim laufen und da alle anniesen. Und meine Urgroßmutter würde ich ebenfalls nicht sehen wollen, wenn ich akut krank bin, egal womit. Aber jetzt nur aus irgendwelchen Vorsichtsmaßnahmen komplett auf jedwede Freizeitbeschäftigung verzichten, kann doch auch nicht der richtige Weg sein.

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Ich finde die Maßnahmen überhaupt nicht übertrieben und hätte kein Problem mit weitreichenderen Einschränkungen wenn es anderen Menschen hilft.
Die Krankenhäuser werden mit der Behandlung nicht hinterherkommen wenn es sich so schnell ausbreitet. Und wenn ich mir vorstelle, dass Menschen ersticken weil kein Beatmungsplatz mehr frei ist, wird mir ganz anders.
Wir sollten nicht nur an uns denken, sondern auch an die anderen. Ich verzichte gerne eine ganze Weile auf mein soziales Leben, wenn ich damit vielleicht Menschenleben retten kann.

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Weitreichende Maßnahmen wie etwa Kindergarten- oder Schulschließungen?
Dann kann man damit rechnen, dass man erst recht nicht rechtzeitig behandelt wird, da ein Drittel vom Spital ihre Kinder daheim betreuen muss.

Oder noch mehr Quarantäne und wirtschaftliche Einbußen, damit die Gewalttaten steigen?

Wer es sich locker 2 Wochen zuhause bequem machen kann, sieht natürlich nur seinen eigenen sozialen Beitrag. Dass durch manch schärfere Maßnahmen ganz andere Existenzängste geschürt werden, sieht keiner. Sozial ist man auch nur solange, solange es angenehm für einen selbst. Nach dem Virus wird sich wohl kaum einer finanziell einschränken um anderen beim Wiederaufbau ihres Lebens zu helfen.

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Woher hast du denn die Zahl?!

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Welche?
Diese?

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/106375/Grippewelle-war-toedlichste-in-30-Jahren

Kann man aber auch woanders überall nachgoogeln.

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Und in manchen Jahren nur ein paar Hundert...

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Was die Sache bei Corona so kompliziert macht ist scheinbar, dass es sich so einfach und schnell verbreitet und unser Gesundheitssystem daher an Grenzen bringen könnte. In Italien werden inzwischen Menschen ausgesucht, die die besten Überlebenschancen (das meiste Geld *husthust*) haben, da nicht mehr alle versorgt werden können... Die Maßnahmen dienen der Eindämmung und sind daher gar nicht so falsch.

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Es geht ja nicht darum die Verbreitung zu verhindern, sondern zu verlangsamen, sodass der Gesundheitsapparat die schwer infizierten auffangen kann und nicht komplett kollabiert. Es muss ja auch nicht sein, dass Grippewelle und Coronavirus beinahe gleichzeitig ihren Höhepunkt haben. Ich finde da kann man sich schon mal am Riemen reißen und etwas Rücksicht nehmen.

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Es sind aktuell mehr als ein Grippevirenstamm unterwegs. Was macht ein Erreger mehr? Dem Gesundheitsapparat wäre schon geholfen, wenn sich die Menschen eher impfen lassen würden. Offensichtlich kann man aber die Leute immer nur durch Schock zum Umdenken bewegen... die Maßnahmen europaweit sind skandalös halb-herzig. Quarantänen werden kaum geprüft, Tests erfolgen nur im äußersten Notfall, Schulen schließen, aber Kinder werden draußen gemeinsam bespaßt, Unis schließen, die Bars sind voll, im Handel prüft niemand die Anzahl der im Shoppingcenter vorhandenen Leute...

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Wie will man auch die Quarantänen Tausender Menschen überprüfen? Du kannst ja nicht vor jedes Haus eine Wache stellen. Ich denke, dass da einige trotzdem unterwegs sind, einfach weil sie es müssen und vielleicht wirklich niemanden haben.
Es ist lächerlich, wenn sich ein "Fachmann" hinstellt und sagt, dass man nicht mal ins Treppenhaus dürfe. Müll in der Wohnung lassen? Lebensmittel nicht mehr aus dem Tiefkühler im Keller holen? Briefkasten überquellen lassen? Und andererseits finden Fußballspiele mit zigtausend Menschen statt ?!?!?!
Dass ich dann meinen Mitmietern aus dem Weg ginge, ist vollkommen klar, aber den möchte ich sehen, der mir verbieten will, meinen Müll runterzubringen. #klatsch
Ich habe mir vorgenommen, sollte ich irgendwann nur leichte Erkältungssymptome kriegen, halte ich mich von meiner Familie fern und kuriere mich gemütlich zuhause aus - ohne ein Gesundheitsamt zu belästigen.
LG Moni

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https://www.spiegel.de/politik/ausland/coronavirus-in-italien-wie-ein-tsunami-a-634be2c3-3666-434e-be74-44c6452e3690

Der Artikel erklärt ganz gut, warum die Ausbreitung so langsam wie möglich passieren muss.

Ich kenne übrigens einige immunsupprimierte junge Menschen, die zur Risikogruppe gehören. Die hatten nicht vor, in absehbarer Zeit an irgendwas zu sterben. Es wäre schön, wenn alle begreifen würden, dass wir schwächere Menschen schützen müssen.

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Man kann das nicht vergleichen. Dachte ich zuerst auch, aber nein! In Deutschland sterben im Durchschnitt ein paar hundert Menschen auf knapp 0,1-0,5% der Erkrankten. Die hospitalisierung liegt glaub bei um die 5 oder 6%. Im Vergleich dazu ist Corona 10-30× tödlicher, da die letalität hier bei 1-3 % liegt und eben zwar vorrangig eh schon alte und schwache sterben, aber eben vor allem bei Männern auch vorher gesunde mittleren Alters. Lediglich Kinder gelten als "safe" da diese die Krankheit selten bekommen und wenn nur schwach, allerdings zb unbemerkt still die Krankheit weitergeben, da sie überdurchschnittlich lange das Virus ausscheiden können ohne selbst zu erkranken. Hinzu kommt. Für die Grippe gibt es Impfungen, für Corona nicht. Und es ist nicht wie in outbreak, ähnlich hochansteckend das es über die Luft zb über Belüftungsanlagen (so krass waren glaub nur früher die Pocken ehe sie ausgerottet wurden) verbreitet werden kann. Sondern nur über Tröpfchen und Schmierinfektion. Ergo kann man das ganze natürlich eindämmen, wenn zb Risikogruppen isoliert in Quarantäne daheim leben und generell Menschenansammlungen gemieden werden wo es möglich ist zzgl stärkere hygienemaßnahmen. So kann man zwar nicht jede Ansteckung verhindern. Aber wenn dadurch statt 2000 "nur" 200 Todesfälle zu verzeichnen sind, bis ein Impfstoff auf den Markt kommt. Dann hätte man immerhin 1800 Menschen vor einem Tod geschützt. Denn es sind eben nicht nur Menschen die mit 80 eh schon kurz vorm Grab stehen. Was ist mit den ganzen Diabetikern die vielleicht erst 60 sind oder andere chronisch kranke. Mein Mann zb bekommt Immunschwächende Medikamente und ist ein Mann, doppelte Risikogruppe. Klingt jetzt vielleicht übertrieben, aber wenn sein überleben von solchen Maßnahmen ggf eventuell entscheidend abhängig ist. Ja dann ist es gut. Und meine Oma mag vielleicht schon 76 Jahren sein und chronisch krank. Aber die is fit und selbst wenn sie ohne der Krankheit noch 10 Jahre zu leben hätte..sollten ihr doch die 10 Jahre vergönnt sein oder?!

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Dieser Artikel ist auch nett gemacht und erklärt u.a. exponentielles Wachstum:
https://projekte.sueddeutsche.de/artikel/wissen/coronavirus-die-wucht-der-grossen-zahl-e575082/?autologin=true

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Doch das ist der richtige Weg.
Andererseits würde unser Gesundheitssystem völlig kollabieren und es gäbe keine Kapazitäten mehr ,um schwer kranke Menschen zu versorgen.
Möchtest du dass deine Eltern oder Großeltern nicht behandelt werden können im Fall eines Herzinfarkt oder anderer schweren Erkrankung,weil alle intensiv Plätze mehr frei sind?
Und genau das passiert gerade in Italien.

Diese ewigen Vergleiche mit der Influenza hinken und sind nicht adäquat.
Alle gefährdeten Personen haben die Möglichkeit sich dagegen impfen zu lassen, sich zu schützen.
Um das gut aufzufangen müssten eigentlich noch viel drastischere Maßnahmen ergriffen werden.
Hysterie ist unangebracht, ganz klar!
Aber das Gegenteil genauso. Beschwichtigen und herunterspielen ist genauso gefährlich wie kopflos hysterische Panikmache.
Ein gesunder Respekt und die Bereitschaft seine persönliche Freiheit eine Weile einschränken ist angebracht und am fairsten gegenüber den alten und kranken Menschen.

Mich ärgert der Egoismus der Gesellschaft
Ja..man muss sich einschränken und das mag nicht immer leicht verständlich und unangenehm sein. Aber nur weil MIR der virus nicht gefährlich wird, kann ich mich doch zusammenreißen um ANDERE zu schützen . Wenn ich mein Kind nach dem Urlaub verrotzt in die Kita schicke, mag mir und dem Kind nicht viel passieren. Und dem Kita Kumpel auch nicht. Aber dann geht der Kita Kumpel zur kranken Oma und gibt ihr einen Kuss. Schon ist die oma infiziert.
Wenn ich erkältet in die Disco renne, auf der Tanzfläche eine junge Frau anstecke und die besucht ihre krebskranke Mutter ein paar Tage später. Schon sind 2 intensiv Plätze weniger da.
Das passiert tausendfach .......

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Vermutlich hast du Recht. Zumindest am Anfang deines Posts. Eine Einschränkung ist im gewissen Rahmen notwendig um andere zu schützen.

Deine Beispiele unten jedoch sind schon sehr konstruiert. Erkältete Kinder sind doch im Kindergarten (oder im Supermarkt oder im Kino) wirklich nicht schlimm. Ich gehe doch mit ner Rotznase und nem Husten auch arbeiten. Bleibt ihr denn damit immer zu Hause? Wohl kaum.

Als Mutter des Kitakumpels würde ich mir dann gut überlegen, ob ich die Oma besuchen würde. Sie trägt letztendlich die Verantwortung. Derjenige, der Kontakt zu älteren Leuten herstellt und sie besuchen möchte. Der muss nochmal genau hinsehen.

Mit meinem Post möchte ich nur darauf aufmerksam machen, dass jährlich viele Tausende Menschen an der Influenza sterben. Und das sogar trotz Impfmöglichkeit. Wir haben uns daran gewöhnt, es wird mit keinem Wort in den Nachrichten erwähnt. Deswegen blieb niemand vom Fußballspiel, Kino, Club, Oper oder sonstiges fern.

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Aber was bringt es, jetzt auf die Influenza hinzuweisen oder auf andere schlimme Krankheiten? Ich denke diese Krise hat jetzt erstmal das Bewusstsein aller geschärft, wie luxuriös es ist, eine Grippevorsorge zu haben.
Unsere Energie sollte aber darauf verwendet werden, zu verhindern, dass es bei uns bald wie in Mailand aussieht, wo Ärzte überlegen, wen sie ans Beatmungsgerät anschließen.

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Noch kannst du und können viele sich deine Meinung leider leisten. Warten wir einfach ein paar Tage/Wochen ab. Dann werden alle mit ihrem Runterspielen und Grippe-Vergleichen ganz schnell aufhören. Spätestens wenn Mutter/Vater/Oma/Opa betroffen sind. Dann wird das Geschrei wieder groß sein warum der Staat nicht genug gemacht hat und warum man nicht genug gewarnt wurde - obwohl man selbst ja auch mal hätte mitdenken können. Leider hat man mit seinem Egoismus, weil man sich ja für Alte und Kranke nicht einschränken möchte, dann alle anderen, die vorsichtig sind, mit angesteckt. Vielen Dank und ich kanns nicht mehr hören.