Also ich weiß ja nicht, aber da hat sich (für mich) die Regierung einen riesigen Patzer geleistet. Corona hin oder her, diese Arbeiter sind systemwichtig. An dieser Entscheidung kann man doch mal wieder erkennen, wie realitätsfern dort oben entschieden wird.
Obst und Gemüse brauchen wir, ich rede nicht von der "ich kaufe nur beim Biobauern"-Fraktion, nein das geht uns alle an. Diese Arbeiter werden dringlichst benötigt, denn mal ehrlich, wir bekommen das nicht auf die Kette. Kaum einer kann diese knallharte Arbeit leisten, da steckt jahrelange Erfahrung hinter. Diese Helfer werden ja auch nicht wie Tagelöhner ausgesucht, sie kennen die Höfe seit Jahren, sind mit den Abläufen vertraut. Da kann man nicht einfach mal irgendwelche Arbeitslosen auf das Feld stellen, die richten mehr Schaden an, als das sie nutzen.
Die Bauern würden alles tun, um "ihre" Arbeiter zu bekommen. Ein König von wo auch immer, der darf ein Hotel mieten....logisch, der hat ja auch Kohle. Aber was wäre denn da jetzt schlimm dran, die Saisonarbeiter JETZT kommen zu lassen, gerne von der jeweiligen Grenze (ohne Kontakt) per Bus in ein Hotel für eine Quarantäne, inkl. Test.
Nein, das hier soll keine politische Diskussion werden, ich möchte nur darauf aufmerksam machen, das diese Menschen hier seit Jahren unsagbar harte Arbeit leisten. Sie sind in meinen Augen genauso systemwichtig, wie Ärzte, Pfleger, Verkäufer.
Die Bauern werden auch hier mal wieder im Stich gelassen, da nützt auch kein Geld von der Regierung oder eine Jobbörse.
Ich bin darüber jetzt wirklich mal etwas entsetzt.
Erntehelfer / Saisonarbeiter
Sofern der Arbeiter nicht den gesamten Hof / Betrieb übernehmen muss, sollte es doch kein Problem sein, jemanden in Teilbereichen (z.B. Ernte von Spargel) in wenigen Minuten / Stunden anzulernen. Eine Wissenschaft ist das nun nicht... 3
Das einzige Problem, das ich hier sehe ist, dass es hier keiner machen wollen wird. Körperlich anstrengende Arbeit für wenig Geld - da kriecht doch kein Westeuropäer aus dem Bett. Zja, hier wird sich zeigen, wie weit die Solidarität geht. Da ist es nämlich nicht mit Sprüche klopfen und getippten #stayhome Parolen in den sozialen Netzwerken getan...
Aber vielleicht erkennen die Bauern auch das Potenzial: Ernte als Event. Jeder erntet selbst, das was er will. Richtig verkauft, kann man das bestimmt einigen als Highlight verkaufen.
In den letzten Jahren hat noch nie irgendein Obst- oder Gemüseanbauer seinen Erntehelferbedarf mit einheimischen Kräften decken können. Am zweiten, spätestens dritten Tag bringen sie den gelben Schein. Die, die vom Arbeitsamt geschickt werden, treten erst garnicht an. Zu stressig, zu wenig Geld. Das wird Corona zweihundertprozentig nicht ändern.
Leider.
LG Moni
Beim zweiten Absatz stimme dir voll zu.
Den ersten Absatz nicht so ganz, zum Vergleich, ich kann super Brot backen....in einer Backstube würde ich wie der Ochs vorm Berge stehen, da hilft auch kein Crashkurs. Genauso ist die Arbeit in der Landwirtschaft doch auch zu betrachten, zumindest aus meiner Sicht.
Die Ernte als Event....ja, eine Idee für den Schluß, aber was ist von der Aussaat /Pflanzung bis zur Ernte?
Naja geht ja auch um die Unterbringung.
Jetzt können WIR doch zeigen, das wir das auch können. Die Leute die momentan vll nicht arbeiten können.
ABER und ich weiß ich werde dafür jetzt hier fertig gemacht , sind die deutschen sich zu fein . Das ist das Problem. Nicht weil sie es nicht können ,n Apfel pflücken kann jeder . Ich meine WIR sind es doch,die ständig schreien nach , helft den Bauern oder Obst/Gemüse aus der Region.Also finde ich sind auch WIR jetzt dran den Bauern zu helfen .
Meine Meinung.
Lg
Ja, sie sind sich meistens zu fein, zu untrainiert.
Es gibt bestimmt ein paar Ambionierte, aber leider ist doch etwas mehr, als nur den Apfel zu pflücken. Selbst die, die Erfahrung als Selbtsversorger haben, könnten scheitern.
"Da kann man nicht einfach mal irgendwelche Arbeitslosen auf das Feld stellen, die richten mehr Schaden an, als das sie nutzen."
Den Satz finde ich schon leicht überheblich.
"per Bus in ein Hotel für eine Quarantäne, inkl. Test."
Wer soll die denn alle testen? Die Labore haben auch nur begrenzte Kapazitäten. Die Tests sind auch nicht unendlich verfügbar.
In unserer Region ging vor zwei Jahren z. B massiv TBC rum, da eingeschleppt von Saisonarbeitern. Der Aufwand in den Betrieben das wieder einzudämmen war schon enorm und hat ewig gedauert...
Überheblich finde ich eher die Einstellung, das jeder diese Arbeit erledigen kann.
Dann halt ohne Test und nur 14 Tage Quarantäne, die Testerei wird eh überbewertet (meine ich wirklich nicht ironisch).
man wird dieses problem lösen es haben sich schon viele Leute freiwillig gemeldet und man wird auch weitere Arbeiter finden es kann auch nicht sein das wir in einem Land mit Millionen Arbeitslosen auf Arbeiter aus anderen Ländern angewiesen ist und keine Lösung findet gerade weil man für den größten Teil dieser Jobs keine Ausbildung benötigt.
Wenn es wirklich eng wird, dann werden Menschen ohne Jobs halt hin müssen und sie werden das schaffen für viele wird es sogar gut sein fürs Selbstwertgefühl da sie nun sehr wichtig sind für die Gesellschaft.
Was du vorschlägst ist wie Billigkräfte einfahren die absolut keine Rechte haben, wegen ständiger Quarantäne, in einem Hotel wie im Knast leben sollen , nur um für unsere Versorgung zu sorgen, das geht absolut nicht.
Und ich verstehe auch die Menschen, die sich nie auf sowas einlassen würden für die wenigen Euros denn sie wären für 6 Monate von ihrer Familie getrennt ohne zu wissen ob sie überhaupt wieder heim kommen.
Da ist es viel Sinnvoller eigene Arbeitslose einzusetzen und ihnen einen Vernünfigen Lohn zu zahlen , spart auch viel Geld in der Staatskasse welches nun an anderer Stelle mehr benötigt wird.
Doch es kann sein, läuft schon seit vielen Jahren so. Oder warum konnten bisher die Arbeitslosen nicht dazu bewegt werden, diese Arbeit zu verrichten....Ausreden könnte ich dir genug aufzählen. Kennst du jemanden, der frewillig diese Arbeit machen würde? Ich nicht.
Hier will sich doch seit Jahren kaum einer die Finger schmutzig machen.
Wurden die Erntehelfer /Saisonarbeiter (Pflegekräfte gehören auch mit dazu) in den letzten Jahren zur Arbeit auf unseren Feldern oder ind er Pflege gezwungen? Warum machen sie das? Ich denke doch eher, weil die Bedingungen in den eigenen Ländern noch beschissener sind. Ich bin mir sicher, das viele dieser Arbeiter, diese Einschränkung (die du Knast nennst) gerne in Kauf nehmen, um Geld zu verdienen.
Deine Antwort ist mir leider zu naiv. Nee, warte...ich finde es falsch, unsere Standard als den Maßstab zu nehmen.
Es gab nie eine Situation wie diese, man hat sich bemüht die Menschen zu intergrieren aber es gab keine Not.
Jetzt ist die Lage eine andere und die Sanktionen für die, die dann nicht mitmachen werden hart du siehst ja das es geht wenn nötig an all den Maßnahmen die jetzt schon vorhanden sind.
Du wirst dann auch keinen Krankschein einfach so erhalten, sondern nur vom Amtsarzt dann gibt es gar nicht mehr soviele , die sich drücken können.
Naja im Herbst werden sich hier viele wundern, wie etwas funktioniert hat oder funktionieren kann, außerdem haben wir in diesem Land sehr viele verantwortungsbewusste Menschen die jetzt eine Auszeit haben und lieber als Erntehelfer aktiv sind als gar nichts zu tun.
Ein großer Teil davon werden die Alternativ eingestellten Menschen sein und jene die sowieso immer viel solidarisch aktiv sind, auch viele der jungen Klima Aktivisten werden da aktiv werden.
Auch wenn ein großer Teil der Bevölkerung sich weigern wird, sich die Hände schmutzig zu machen wird der kleine vernünftige Teil den Laden schon am laufen halten.
Wir haben über 40 Millionen Einwohner die solch eine Tätigkeit machen könnten und gebraucht werden 300000 Menschen, über 25000 haben sich schon innerhalb weniger Tage gemeldet, von daher werden wir auch das schaffen ohne die Helfer aus dem Ausland in diesem Jahr.
Ich habe neulich auch einen Beitrag von einem spargelbauern gehört. Ihm fehlen seine Helfer, wie vielen anderen auch . Er wollte sie einfliegen lassen....wie auch immer das gehen soll.
Im Prinzip bin ich deiner Meinung...es gibt so viele die faul mit ihrem Popo zu Hause sitzen, die könnten helfen. Er brachte dann ein recht gutes Argument, was dagegen sprach:"....die neuen müsste man komplett neu anlernen, das kostet Zeit und Geld. "
Versteh ich vollkommen.
Die Erntehelfer aus Osteuropa müssen nicht mit Mindestlohn bezahlt werden, die aus Deutschland schon...da frage ich mich eher ob das fais ist.
"Die Erntehelfer aus Osteuropa müssen nicht mit Mindestlohn bezahlt werden"
Das ist Unsinn, der zumeist zur Hetze gegen Ausländer in die Welt gesetzt wird.
"Gesetzlicher Mindestlohn gilt auch für Saisonarbeiter
In Deutschland gilt ein gesetzlicher Mindestlohn für alle Branchen und Beschäftigten, unabhängig von ihrer Nationalität. Seit dem 1. Januar 2018 gilt dieser auch in der Landwirtschaft.
Ab dem 1. Januar 2020 beträgt der Mindestlohn 9,35 Euro brutto/Stunde."
https://www.ruv.de/ratgeber/unternehmen/landwirtschaft/erntehelfer
Ja, ich auch. Es ist auch für die Erntehelfer das finanzielle Ende. Die Familien und Länder sind auf das Geld angewiesen.
Spargelstechen ist nicht einfach. Außerdem müssten auch die deutschen Erntehelfer anreisen und wohnen.
Naja, China sorgt schon für uns. Das Dosengemüse (Spargel ) / Tiefkühlgemüse kommt schon jetzt fast alles aus China. Genaus so wie Apfelsaftkonzentrat. Wozu noch selber ernten.