Arbeit, Schwanger, Corona - ehrliche Meinungen

Hallo ihr Lieben,

darf ich euch um eure ehrliche Meinung bitten? Ich bin bisschen unsicher.

Kurz meine Lage:

Bin in der 26.SSW und war jetzt 4 Wochen krank geschrieben wegen starker Rückenschmerzen. Ab Montag müsste ich wieder arbeiten. Ich arbeite in einem großen Krankenhaus in München in einem Büro. Habe keinen Patientenkontakt aber Kontakt zu Ärzten und Pflege. Und im Haus gibt es natürlich Corona-Fälle. Zudem muss ich mit den Öffentlichen zur Arbeit zu fahren. Homeoffice ist nicht möglich. Betriebsarzt sagt, es gibt kein Risiko für mich, also natürlich auch kein BV.

Ich bin aber wirklich wirklich unsicher ob ich gehen soll. Ich habe natürlich Angst mich anzustecken - im Haus, in der U-Bahn ect.
Natürlich sind wir nach aktuellem Stand nicht gefährdeter als andere Frauen in unserem Alter. Aber ganz bewiesen ist das ja alles noch nicht. Und was ist, wenn eine Schwangere doch einen ernsteren Verlauf hat? Sie kann ja auch nicht jedes Medikament nehmen - und eine Lungenentzündung ist für das
Ungeborene ja auch nicht ungefährlich.

Ich weiß einfach nicht, ob ich mich weiter krank schreiben soll....aber dann rutsche ich bald ins Krankengeld und das kann ich mir eigentlich einfach nicht leisten :(

Versteht ihr mein Dilemma? Steigere ich mich zu sehr rein? Was würdet ihr tun?

Danke euch 💕

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Ich verstehe dein Dilemma und deine Gedankengänge, aber momentan weiß eben keiner genau, was Sache ist.
Ich persönlich finde schon, dass auf Schwangere da schon etwas mehr Rücksicht genommen werden sollte. Vor allem, wenn man noch nicht weiß, wie sich die Infektion auf das Baby auswirken kann. Es wird immer viel angenommen, aber wissen tut man es nicht wirklich. Ich denke auch, dass die Beatmung auf dem Bauch bei einer Schwangeren nicht einfach so möglich ist und es daher schon echt blöd laufen könnte. auf der anderen Seite hab ich aber kaum von extremen Verläufen bei Schwangeren gelesen...
Nicht einfach!
In deinem Fall, kannst du schon froh sein, dass du nicht irgendwo an der Kasse sitzt und hunderte Kunden abkassierst...
ich würde dir raten Abstand zu halten. Von Kollegen und Ärzten.. das sollte A jeder verstehen und B selbst ein Interesse daran haben.
Wische deine Materialien vor Arbeitsbeginn mit Desinfektionsmittel ab und achte auf eine gute Hygiene. Kannst dir ja auch für die Wege eine ffp3 Maske zulegen, die dich selbst auch vor Infektionen schützt und diese in der Bahn tragen, so wie Desinfektionsmittel in der Tasche.
Ich hab Asthma und muss auch ins Büro... haben dort Durchgangsverkehr, da weiß auch keiner, wo die Fahrer gewesen sind (wobei... steht zwar in den Papieren, aber so menschlich gesehen... Tankstelle, einkaufen etc) ich kann mich leider auch nicht für Monate zuhause einsperren, zumal es mich dann ja beim einkaufen erwischen kann...
Ich achte halt, auf strenge Hygiene am Arbeitsplatz. Keine nahen Gespräche, kein Händeschütteln, fasse keine Türklinken an (wobei unsere Reinigungskräfte zur Zeit echt auch Hochtouren fahren...) und Pfeife Kollegen auch manchmal an, wenn sie nicht in die Armbeuge niesen oder Papiere aus dem Kopierer anlecken... einige reagieren zwar etwas pikiert, aber das ist mir gerade echt Wurst. Ich hab auch das Recht mich selber zu schützen und nicht nur Sorge zu tragen, dass andere geschützt werden.
Wenn du merkst, dass da jemand grad nicht so drauf achtet, dann sprich es an und stell das für dich klar. Das hilft etwas, dass man sich der Situation nicht so ausgeliefert vorkommt und zumindest Augenscheinlich etwas Kontrolle zurückerlangt, wo man sich machtlos fühlt.
Ins Krankengeld zu rutschen wird dir ja nur anderswo Probleme bereiten... Stress ist dann wiederum auch nicht gut für das Baby.
Irgendwie können wir ja schon froh sein, dass wir noch arbeiten können🙈 Kurzarbeitergeld wäre für uns auch das aus... mit einem Gehalt weniger rechnet man ja, aber mit zwei Gehälter... das ist echt zum 🤮
Bei dir wirkt sich das dann ja auch auf den Mutterschutz, bzw Elterngeld aus, weil sie das letzte Jahr zur Berechnung heranziehen...
momentan alles echt beschissen!

Halt durch und sorge für dich und dein Baby. Es wird bestimmt alles gut gehen!!
Alles gute

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Hallo ich kann nur von mir berichten.
Wir haben zur Zeit Kurzarbeit, was ich mir leider auch nicht aussuchen konnte. Hoffe nur die Politik lässt sich da was einfallen, ich gehe aber davon aus, dass der Bemessungszeitraum wahrscheinlich angepasst wird.
Die Kurzarbeit geht vorraussichtlich bis 14.4 und danach muss mein Vorgesetzter erst einmal eine neue Gefährdungsbeurteilung von meinem Arbeitsplatz machen, wegen dem Corona. Ich wurde auch gefragt wie ich zur Arbeit komme usw...
Ich darf auch nicht zur Arbeit kommen, bis diese Beurteilung gemacht worden ist und danach wird entschieden, ob ich wieder kommen darf oder ein BV bekomme von meinem Arbeitgeber. Ich habe mich allerdings selbst beim Werksarzt gemeldet und das ganze ins Rollen gebracht, weil mein Arbeitgeber wahrscheinlich sonst nichts gemacht ht hätte.

Ich würde mich an deiner Stelle nochmals in Verbindung setzen und auch mal dein Fa fragen.

Lg

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Ich finde nicht das du dich zu sehr reinsteigerst.
Als Schwangere hat man nun mal Angst im sich und das ungeborene. Man möchte das das Baby gesund zur Welt kommt.
Wenn du wirklich starke Angst hast, würde ich mich noch krank schreiben lassen. Klar ist es doof auf Geld zu verzichten, aber Gesundheit geht vor.

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Ich würde mich weiter krank schreiben lassen, auch wenn es dadurch finanziell enger wird.
Bis dato kann dir noch kein Arzt versichern, dass der Virus nicht doch in irgendeiner Form negativen Einfluss auf dich und dein Kind nimmt.
und wie du schreibst, es kann dir keiner garantieren, ob nicht die Krankheit bei dir doch einen ernsteren Verlauf nimmt.
Warum sollst du dein Kind in Gefahr bringen? Das kann keiner von dir verlangen.

Bleib daheim, in deiner Situation musst du keinen Helden spielen

Lg
#blume

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Und was soll der Arzt sich für einen Schlüssel ausdenken? Sie hat nunmal keine Rückenschmerzen mehr und der Arzt sagt sie kann damit arbeiten?

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Dann würde ich den Hausarzt kontaktieren. Oder einfach wieder Rückenschmerzen haben.

Ich bin normalerweise kein Freund davon, dass man Krankheiten erfindet oder übertreibt, um einen Krankenstand zu bekommen.
Aber in der aktuellen Situation kann ich jede Schwangere verstehen, die zu diesen Mittel greift. Und ich kann ihren Arzt nicht verstehen, dass er sie in die Arbeit schicken will unter den gegebenen Umständen.
lg

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Hi 😊

Ich bin zur zeit in der 20 ssw und arbeite am flughafen in der autovermietung, kundenkontakt ist momentan sehr runtergegangen. Noch vor den ganzen restriktionen habe ich mich krank schreiben lassen. Mein FA hatte mir versichert weiter arbeiten zu können und auf keinen fall wollte er mir in dieser sache entgegenkommen..
Am 20.3 sollte ich dann nach fast 4 wochen krankenstand wieder einsteigen habe dann aber den anruf vom Arbeitgeber bekommen ich solle auf keinen fall zum arbeitsplatz erscheinen und ich werde informiert.
Ab 1.4 sind wir in kurzarbeit gegangen ich arbeite 4 stunden pro woche von zuhause aus auch wenn es in wirklichkeit keine arbeit für mich gibt die ich von zuhause aus ausrichten könnte.

Falls die Situation anders gelaufen wäre ich würde nicht gehen und Weiter krankgeschrieben bleiben.

Die Lage ist von tag zu tag anders. Ich würde an deiner stelle noch abwarten. In 2 wochen haben wir vielleicht die ersten schwangeren die gott bewahre komplikationen haben und dann ist die lage für uns wieder ganz anders.

Ich nutze sonnst nur mein auto keine öffis mein mann ist auch zuhause und wir fahren wirklich nur einkaufen und dass auch nur alle 10 - 14 Tage.

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Ich würde mir meinen Arbeitsplatz möglichst infektfrei gestalten. Ärzte und Pflegepersonal halten 2 m Abstand und niemand hustet auf deinen Schreibtisch. Dann ist dort schon mal alles so sicher wie irgend möglich.
Der Weg zur Arbeit ist natürlich ein Problem. Gibt es keine andere Möglichkeit als die U-Bahn? Ist die U-Bahn gerade tatsächlich ein Problem? Meine Kollegin fährt auch S & U-Bahn und sagt das wäre sehr leer.
Wenn keine Alternative würde ich mir eine FFP2 Maske besorgen (Zumindest das sollte im Krankenhaus ja möglich sein), dann bist du da auch geschützt. Dann musst du nur noch aufpassen das du dir nichts mit infizierten Händen in die Augen wischst.

Bis zum Mutterschutz krankschreiben lassen ist schon eine lange Zeit. Aber du könntest natürlich auch erst mal noch eine Weile wegen einer anderen Erkrankung zu Hause bleiben, falls du die hast, vielleicht gibt es bis dahin ja schon neue Regelungen

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Habe meine Ärtzin auch gefragt und angesprochen , weil ich mit 20 Frauen in einem Großraumbüro sitze. Im Betrieb arbeiten knapp 400 Leute.

Sie hat mich freundlicherweise auf die Hygienemaßnahmen nochmal hingewiesen und sagte, dass Ängste und Sorgen kein Grund für eine Krankschreibung / BV sind. Ich wäre nicht mehr oder weniger gefährdet als andere Frauen meines Alters.

Joah 🤷🏻‍♀️ wusste dann auch nichts mehr zu sagen !!!!

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Das ist eben der aktuelle Wissensstand und es kann leider nicht über Monate die komplette Wirtschaft lahmgelegt werden.

Alles Gute
W

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Auch ich kann deine Angst verstehen.

Ich bin Lehrerin und nach den Osterferien wird es für mich (jetzt 12.SSW) auch wieder los gehen. Mein FA meinte aber beim letzten Termin, dass er mich nicht mehr arbeiten lässt (also ein BV gibt) weil ich als Schwangere doch gefährdeter bin. Fieber und Lungenentzündung sollte ich jetzt nicht unbedingt bekommen und keiner weiß genau, wie sich das Virus auf das Ungeborene im 1. und 2. Trimester auswirkt.
Vielleicht sprichst du nochmal mit deinem FA.
Ich finde die Vorsicht angemessen.

Alles Gute! 🍀