Bin ich zu blöd?

Hallo,
Ich bin mir langsam echt nicht mehr sicher ob ich das ganze einfach zu ernst nehme oder andere zu locker. Seit 2 1/2 Wochen bin ich mit Freund und einjährigem Baby zu Hause. Wir gehen alleine spazieren und mein Freund alleine abends einkaufen. Ich habe seit der Zeit niemanden mehr gesehen, meine Eltern nicht, keine Freunde ... nicht mal zum spazieren. Wir sind eben wirklich nur zu Hause und zu 3.
Diese Umstände sind für mich super schwer, mein Sohn liebt seine Omas und Opas und soziale Kontakte fehlen mir wirklich auch total. Meine Eltern arbeiten beide noch, gehören aber nicht zur Risikogruppe da sie auch noch sehr jung sind.
Habe hier gestern einen Beitrag gelesen in dem mehrere Leute geschrieben haben, dass sie ihre Eltern privat trotzdem treffen; da es sonst für sie Kinder zu schlimm werden könnte und sie dann eben im Garten zusammen sitzen... beim spazieren sehe ich auch immernoch Mamas zusammen spazieren.
Die Aussage war klar „treffen sie nicht sein müssen, sind zu unterbinden“. Irgendwie gehört für mich Oma und Opa sehen dazu.
Ich möchte niemanden verurteilen... aber frage mich ob ich die einzige bin die es so macht? Keine Frage, ich wünsche mir nichts Mehr als Endlich meine Eltern wieder zu sehen, aber ich finde im Moment gibt es einfach wichtigeres!

1

Und täglich grüßt das Murmeltier. Schau dir die Threads mit ähnlichen Titeln der letzten Tage an, dort findest du gleichgesinnte Gutbürger.

10

Was hat es denn mit Gutbürger zu tun, wenn man sich an die Vorgaben hält und probiert sich und die Familie zu schützen? Diese Beiträge nerven genauso, wie die tausendste Frage "Bin ich der einzigste, der sich isoliert" es war eine ganz klare Ansage der Regierung. Was ist daran so schwer?

11

Das hat wohl weniger etwas mit Gutbürgern zu tun als mit selbst Beweihräucherung ...

Genauso unschöne wie sich nicht an die Regeln zu halten ist es nämlich auch ständig mit dem Finger auf andere zu zeigen, wie es hier täglich passiert. Was hat ein Forum von den Informationen das Hund, Katze, Maus sich nicht an die Regeln halten ?

weitere Kommentare laden
2

Nein du bist nicht die einzigste. Ich nehme es auch ernst und finde es auch gut so. Ich habe Meine Eltern auch schon über 2 Wochen nicht gesehen und mein Mann seine Eltern wohnen zwar mit uns zusammen also sind mehr Wohnungen in einem Haus und wir sind selbstständig und arbeiten zusammen also in moment mein mann und seine eltern. Jedenfalls selbst seine Eltern sehen unsere Kinder nicht weil sie risikopatienten sind und selbst wenn sie keine wären würde ich so handeln. Sicher ist sicher. Es kommt wieder die Zeit wo es wieder anders läuft. Klar find ich es auch schlimm und ich will so gerne meine Eltern sehen und die Kinder vermissen Oma und Opa bestimmt auch aber geht halt leider nicht anders.

3

Keine Sorge, du bist nicht allein. Wir sind zu fünft auch hier "allein".

Unsere Eltern wohnen 350km entfernt und wir sehen sie einmal im Monat übers We. Zu Ostern wollte meine Tochter ne Woche allein zu Oma&Opa. Meine Eltern haben deswegen Urlaub genommen. Wir wären alle über Ostern 6 Tage zusammen wie jedes Jahr.

Wir haben alles gecancelt und bleiben hier. Das erste Mal in meinem Leben, dass ich über Ostern nicht zuhause bin...

4

Du bist nicht die einzige. Wir machen es genauso. Und viele im Freundeskreis auch. Alles anderes ist unverantwortlich und verklärt nur diese Schutzmaßnahmen.

5

Hallo,
Ich nehme es ernst und wir beschränken uns auf das notwendige. Das Notwendige ist bei uns auch die Oma (meine Mama). Sie leidet an extremen Depressionen und als sie 10 Tage nicht zu uns durfte, war sie am Limit. Sie kommt jetzt jeden zweiten Tag zu uns. Sie gehört zwar keiner Risikogruppe an, aber wir wollten uns eigentlich strikt an die Regeln halten und 10 Tage versucht. Es ging ihr psychisch immer schlechter und seit dem die Therapien abgesagt wurden, ist unsere Tochter ihr einziger Lichtblick. Ich lass sie nicht in dieser Zeit allein...

Lg

37

Besteht bei euch nicht die möglich für Telefon oder Video Sprechstunden. ?

38

Meinst du dass es das ersetzen kann? Wenn ich in Kauf nehme, dass sie sich in depressiver Stimmung vom 4ten Stockwerk aus dem Balkon wirft dann würde diese Möglichkeit natürlich auch bestehen 🙄 und ich übertreibe nicht... sie stand kurz davor vor 5 Jahren... zum Glück bin ich unerwartet zu Besuch gekommen... es hat 3 Jahre gedauert bis sie einigermaßen auf den Beinen war und es hat sich zum positiven entwickelt mit Geburt der Enkelin... Wir sind sogar deshalb von Hamburg nach Hannover gezogen um ihr einen regelmäßigen Kontakt zu ermöglichen.
Wir haben es ja versucht, aber es geht nicht. Ich will nicht nach spätestens 14 Tagen einen Besuch von Polizisten haben, die mir eine schlechte Nachricht überbringen. Egal wie egoistisch das klingt aber das Wohl meiner Mutter geht vor, vorallem weil sie sich sonst mit keinem in dieser Zeit trifft und schützt.

Lg

weitere Kommentare laden
6

Ich glaube, dass manche sich schon wieder sehr auf der sicheren Seite wähnen. Noch ist kein Supergau und die Bilder von Italien verblassen schon wieder.

Dieses Argument, wie schlimm es für die Kinder ist, wenn sie mal eine Zeitlang wen nicht sehen können, kann ich auch schon nicht mehr hören. Haben die Leute alle kein Handy?
Und sind die Zustände in Italien nicht trotzdem um einiges schlimmer?
Kinde haben das Glück, den Virus am besten zu überstehen (die meisten zumindest).
Und ist es wirklich so schlimm für Kinder, dass sie mal aus Rücksicht auf andere auch etwas zurückstecken müssen? Bricht da wirklich gleich das Supertrauma aus bei den Kids?#augen

8

Hallo,
Ich habe gestern einen Artikel dazu gelesen was diese Situation bei den Kindern auslösen kann...
"Bricht da wirklich gleich das Supertrauma aus bei den Kids?" Supertrauma vielleicht nicht, aber zumindest meine Tochter (2) ist zunehmend trauriger und hat mittlerweile extreme Verlustängste entwickelt. Wir versuchen entgegen zu wirken aber es geht an den Kids nicht spurlos vorbei...

Lg

9

Nein, natürlich hinterlässt es auch bei den Kindern Spuren, aber diese Krise wird bei uns allen Spuren hinterlassen, bei den einen mehr als bei den anderen.
Ich finde es ja auch richtig, dass man versucht, die Kinder möglichst unbeschadet durchzubringen.

Aber mich nervt das einfach bei manchen Posts (nicht dein Post, bitte nicht missverstehen), wenn man xmal auf die Möglichkeit einer Ansteckung hinweist, und als Antwort kommt nur "Das arme Kind. Der arme Papa/Opa/Oma, der es nicht sehen kann..."und auf die Möglichkeit der Ansteckung und Weiterübertragung wird erst gar nicht eingegangen, interessiert einfach nicht.
Dabei kann es da um Leben oder Tod gehen, aber nein, das wird einfach nicht diskutiert, es kommt immer nur stereotyp "das arme Kind leidet jetzt". Da fragt man sich schon, in welcher Phantasie manche leben. Sind ihnen mögliche Ansteckungen- vielleicht auch ein dadurch verursachter Todesfall- einfach egal, nur Hauptsache das Kindchen hat keine traurige Minute zu verkraften?


Aber ich meine damit nicht dich, bitte jetzt nicht missverstehen!!
Lg

weitere Kommentare laden
7

Also raus kannst du mit deinem Kind schon gehen ,mit Abstand zu anderen Leuten.

Mein Vater pflegt meine schwerkranke Mutter.
Zu ihm geh ich auch 1-2mal die Woche

Entweder allein u mit Abstand oder die Kinder sind dabei und dann aber im Garten.

Ich nehme es tatsächlich nicht auf die leichte Schulter,aber da ich die Sicherheitsvorkehrungen so git es geht einhalte, kann ich es vertreten

12

Ich finde diese Selbstbeweihräucherung hier auch langsam ziemlich nervig.

13

Wir bleiben selbstverständlich zu Hause und treffen auch niemanden. Das machen auch all unsere Freunde so. Und das hat nichts mit Selbstbeweihräucherung zu tun, es ist unsere Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen und ich gehe so weit zu sagen, für unser freiheitliches System. Was soll den später mal in den Geschichtsbüchern stehen? "Die Leute in demokratischen Systemen haben so gerne zusammen gepicknickt, dass dort alte Menschen allein und ohne medizinische Versorgung sterben mussten"?
Jeder Gang zum Supermarkt hat für uns was von einer Marsmission und ja, ich bin stolz darauf, dass wir es so machen.