Hi,
die Frage ist ernst gemeint. Die Notbetreuung wird ausgeweitet, irgendwann wird es einen wie auch immer gearteten "neuen Normalbetrieb" geben.
Wie könnte man die Kitas und Kindergärten unterstützen, Eure Situation verbessern? Also, mehr päd. Personal, klar. Mehr Räume. Schwierig. Das Kind nicht bringen, wenn es morgens quengelig mit glasigen Augen aufwacht. Das sollte selbstverständlich sein.
Aber gibt es sonst noch etwas, was man tun könnte? Gibt es bürokratische Hürden, fehlt Geld für irgendwas, was im Budget nicht vorgesehen ist?
Einige Eltern würden den Kitas gerne helfen, sich auf mehr Kinder vorzubereiten. Seife hab ich schon in den letzten Jahren immer wieder gekauft, die war tatsächlich oft leer 😕 Gibt es noch Ideen? Wie können in den kommenden Wochen Vorbereitungen getroffen werden?
Hier ist der Kindergarten beitragsfrei. Ich fand diese Entscheidung ehrlich gesagt schräg, wer wenig Geld hatte, zahlte schon vorher nichts, entlastet werden v.a. die, die es sich leisten könnten. Ich würde einen Beitrag zahlen, bestimmt auch andere Eltern, der z.B. eine weitere TZ-Reinigungskraft finanzieren könnte?
Über konstruktive Ideen würde ich mich freuen. Danke!
An die Erzieher*innen + Kitaleitungen: Wie helfen?
Hallo,
Ich bin Erzieherin und erfahre morgen, wie es in meiner Kita weitergeht. Bisher hatten wir 5-8 Kinder in der Betreuung und wir Erzieher haben entweder Notbetreuung oder Homeoffice gemacht.
Ich persönlich würde mich über selbstgenähte Masken freuen. Ich selbst kann nämlich nicht nähen . Und wer weiss, vielleicht kommt die Maskenpflicht ja doch oder die Kinder sollen/müssen Masken tragen.
Für Seife und Desinfektionsmittel ist der Träger zuständig, im normalen Handel gibt es diese Dinge ja auch nicht so einfach, da sehe ich die Eltern nicht in der Verantwortung, diese auch noch für die Kita zu kaufen. Reinigungskräfte hat auch jede Kita.
Kranke Kinder gehören nie in die Kita
Liebe Grüße Vanessa
Hallo,
Wer hat bei Euch den Bedarf für den Anspruch auf Notbetreuung geprüft? Also, wie musste das bisher nachgewiesen werden?
Weiter unten liest man ja, dass es ja ausartet, was sich da tatsächlich in den Einrichtungen tummeln darf.
Wir mussten beide Nachweise vom AG, inkl Doemstpläne erbringen und an Tagen, an denen einer von uns frei hat, dürfen wir unsere Kids nicht in die Betreuung geben.
Bezüglich der selbstgenähter Masken, kann ich dir empfehlen, vielleicht mal die Elternvertreter zu fragen, ob die in den meist vorhandenen WA Gruppen die Frage stellen können, ob es talentierte Muttis oder Vatis gibt. Haben wir von uns aus gemacht. Wer nicht nähen kann, hat teilweise einfach Stoff gespendet. Einen Bettbezug aus 100% Baumwolle oder etwas aus ähnlichem Stoff haben viele übrig. Das ist tatsächlich ein guter Stoff dafür, da der recht dicht gewebt ist.
Die Eltern mussten einen Bescheid vom AG mitbringen und es durften nur die Kinder in die Betreuung, deren Eltern einen systemrelevanten Beruf haben. Das hat meine Kitaleitung überprüft. Man weiss ja, welchen Beruf die Eltern ausüben.
Das mit den Masken habe ich geschrieben, weil die TE ja explizit gefragt hat, was die Eltern tun können. Einige meiner Kolleginnen können mit der Nähmaschine umgehen und meine Chefin hat schon gesagt, dass wir überlegen sollen, welche Aufgaben wir in den nächsten zwei Wochen übernehmen wollen, da werde ich fragen, ob diese Kolleginnen nicht Masken nähen können
Hey, also ich finde es schon mal toll, dass du dir über die Situation Gedanken machst. Es ist schwierig professionell und Bedürfnisgerecht zu arbeiten in einer Kita oder auch der Krippe und zum Beispiel den Abstand einzuhalten.
Ich fände es hilfreich, wenn von Seiten der Eltern anderen Eltern ins Gewissen gesprochen wird, bzgl bei glassigen Augen zuhause lassen. Klar ich verstehe alle Eltern die außer ihren 7 Tagen im Jahr Kind krank nicht ohne finanzielle einbußen zuhause bleiben können. Ich habe es aber auch schon erlebt, das Kinder mit Fieberzäpfchen versorgt in die Kita kamen (Das sieht man bei Wickelkindern in der Windel) oder Kinder gebracht werden die eindeutig morgens schon krank waren (und hierbei geht es nicht nur um Corona) oder man die Eltern anruft, weil das Kind eindeutig krank ist und am Telefon total angefahren wird, weil man es wagt anzurufen und zu bitten das Kind abzuholen.
Ich glaube das die Situation gerade in den Kitas schwierig ist, man will ja auch in der jetzigen Situation seinen Job gut machen. Auch für die Erzieherinnen ist es gerade nicht einfach. Frag doch mal die in deiner Einrichtung, ich glaube man kann es nicht pauschal sagen. Ein kleiner privater Träger braucht was anderes als ein städtische. Grundsätzliche Dinge wie mehr Personal oder andere Ausstattung, kann man als Eltern eh nicht ändern. Aber auch da gilt, wenn einem die Erzieher hiervon berichten, aufmerksam werden und andere Eltern mit einbeziehen, vllt kann man so als Eltern ja mit etwas Druck etwas an den Bedingungen ändern.
Ich fürchte und hoffe gleichzeitig, das die Kitas langsam aufmachen, auch wenn ich mir mit der Meinung sicher nicht nur Freunde mache. Ach und zu den Beitragszahlungen, auch hier leiden am Ende die Erzieher und dadurch am Ende auch die Eltern. Es gibt eh schon einen Mangel an Plätzen und jetzt verlangen die Regierungen, dass keine Kita Gebühren gezahlt werden müssen. Ja kann ich verstehen, den Eltern in kurzarbeit fehlt das Geld, oder man muss die Betreuung selbst organisieren. Aber bedenkt bei dem ganzen auch, private Einrichtungen bekommen zwar Subvention, aber leben meist von den Beitragszahlungen, wenn diese zu haben und keine Zahlungen eingehen, geht es ihnen genauso wie den kleinen Einzelhändlern gerade und müssen am Ende evtl schließen, was dazu führt, daß es noch weniger Plätze geben wird.
Ich glaube es ist einfach eine besch... Situation für viele Branchen und man sollte sich untereinander unterstützen so gut es geht.
Hallo,
erst einmal toll ,dass du dir Gedanken machst...
Mir fällt spontan nur ein:
-beim Abholen zügig zu gehen ,sich nicht mehr lange aufzuhalten (wenn Abgabe nicht eh schon am Eingang gemacht wird)
Elterngespräche per Mail oder Telefon in Anspruch zu nehmen
-Kinder mit Schnupfnase /Husten wirklich zu Hause lassen
- zur Zeit nicht so viel zu erwarten (extra tollen Angeboten z.B)
Ich finde gerade jetzt in dieser Notbetreuung reicht das Außengelände und Freispiel mit kleinen Angebote...singen und co.
Die Kinder sind glücklich wieder Spielpartner zu haben und das Wetter ist prima...
Wir haben viele tolle Mails von den Eltern bekommen...tolle Süßigkeiten für die Nerven und einfach sehr viel Verständnis und tolle Reaktionen auf unsere Post an die Kinder usw.
Mir fehlen die Kinder , Kollegen und Eltern wirklich sehr... unglaublich wie man diesen Stress und Lärm in der Kita auf einmal vermissen kann....!!
LG Kerstin
Hallo Sanve,
ich danke dir von Herzen für diese Wertschätzende und konstruktive Frage.
Ich kann mich der Meinung der Vorschreiberin mussdassein und kikiju anschließen.
In erster Linie ist es wichtig, dass alle kranken Kinder wirklich zu Hause bleiben und das nicht erst, wenn sie hoch fiebrig in der Ecke liegen.
Und dann würde es helfen, wenn in der Zeit von Notbetreuung nur die Kinder in die Betreuung gebracht werden, bei denen es wirklich notwendig ist und nur so lange es notwendig ist.
Desinfektionsmittel, Seife, Handschuhe und auch Mundschutz stellt unser Arbeitgeber zur Verfügung. Das ist wohl sehr unterschiedlich.
Alle anderen Wünsche haben nichts mit der aktuellen Situation zu tun
Hallo,
Allein dass sich jemand darüber Gedanken macht, ist schon schön. Seife, etc. wird vom Träger gestellt.
Wir haben sehr viele Kinder in der Notbetreuung, da wir einem
Krankenhaus angehören. Teilweise 9-15 Kinder pro Gruppe.
Allein ein Lob oder mal eine kleine Geste wäre wirklich toll.
Da kommt leider kaum etwas. Wir haben von einer Mama Schokolade bekommen. Das fanden wir sehr nett. Einfach nur ein kleines Dankeschön. Eine andere Mama hat mit ihrem Kind vor die Kita ein großes Danke gemalt. Das war auch toll.
Ansonsten muss ich aber sagen, bin ich teilweise echt geschockt, was in den letzten 4 Wochen los war.
Eltern die ihre Kinder bringen obwohl sie einen freien Tag haben. Eltern die ihre Kinder mit schlimmen Husten bringen. Ich weiß nicht wie viele Kinder wir mit Fieber abholen lassen mussten. (Ich weiß, vieles kommt erst im laufe des Tages, aber einige der Kinder sahen morgens schon echt mitgenommen aus) und Eltern, die sich beim Träger beschweren, weil wir seit einer Woche Mundschutz tragen. Das würde die Kinder total verstören. Das wir damit ehr die Kinder schützen, scheint egal zu sein.
Naja wie du siehst, bin ich etwas angefressen, wie wenig Anerkennung wir bekommen. Und genau dass wäre wirklich etwas, worüber wir uns freuen würden.
Hallo,
ich antworte mal so an alle. Vielen Dank für die interessanten Antworten! Was das Nähen betrifft - ich übe noch
Ich habe keinen Anspruch auf Notbetreuung, wir kommen mit Home office im Schichtbetrieb (dank toleranten AG auch zu exotischen Zeiten) ganz gut über die Runden. Für mein 5-jähriges Einzelkind würde ich mir v.a. ein oder zwei feste Spielkameraden, sprich eine Lockerung der Kontaktbeschränkungen, wünschen.
Mein AG hat nun sehr strenge Hygieneregeln angeordnet (Büro, öffentl. Dienst), auf eine Kita/den Kindergarten natürlich nie und nimmer anwendbar. Wir werden noch länger mit dem Virus leben müssen. Irgendwann gibt es ja wieder Kita/Kindergarten für alle. Die Situation wird ähnlich sein wie jetzt. Bei den Schulen hatte ich nicht den Eindruck, dass diese besonders gut vorbereitet wurden auf den "Neustart". Da kam ich natürlich ins Grübeln
Zu euren Antworten: Offenbar gibt es viele Faktoren, die man künftig (stärker) berücksichtigen muss. Eltern, die das kranke Kind abgeben?! Ich hätte echt gedacht, dass so etwas zurzeit kein Thema ist (aber ich bin offenbar total naiv, ich dachte auch, es hustet keiner mehr in die Hand, haha). Die Eltern haben entweder Probleme mit dem Arbeitgeber, d.h. man braucht Möglichkeiten, dass Eltern unbürokratisch und ohne schlechtes Gewissen zuhause bleiben können, wenn das Kind krank ist, oder sie sind ignorant, da fällt mir auch nur sozialer Druck (etwa durch andere Eltern) ein, und Maßnahmen wie Verwarnungen durch die Leitung. Es geht ja auch darum, Erzieher*innen und ihre Angehörigen nicht zu gefährden. Und keine Kettenreaktionen auszulösen.
Abstand halten zu kleinen Kindern ist utopisch. Stundenlanges Arbeiten mit Mundschutz ist anstrengend (sagen die Krankenpfleger, die ich kenne). Eine Erzieherin kann auch nicht ständig aufspringen und x Räume weiter zum Hände waschen gehen. Aber kann man wenigstens Desinfektionsmittel außerhalb der Reichweite der Kinder in jedem Raum anbringen? Kontaktlose Fieberthermometer in jede Gruppe? Wie sind die Waschräume ausgestattet (bei uns ehrlich gesagt "mittel")? Und woher kommt mal eben das Geld für so was? Ich hab vorhin unsere Elternvertretung angeschrieben, ob es Vorbereitungen gibt und man irgendwas beitragen kann, auch finanziell. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.