Hallo zusammen,
ich bin Mama von drei Kindern. Ein Kindergartenkind, das gerade mit der Eingewöhnung fertig war, als der Kindergarten wegen Corona geschlossen wurde und zwei Schulkinder in der 1. und 3. Klasse.
Ich weiß mir nicht zu helfen. Die zwei großen brauchen den ganzen Tag um die Aufgaben von ihrer Lehrerin zu erledigen. Heute zum Beispiel hat der große so wenig auf, dass dies in 45 Min. machbar gewesen wäre. Mittlerweile sitzt er über 4 Stunden dran. Egal was ich mach und tu, nichts hilft. Er hat keine Lust. Er ärgert seine Brüder, ihm fällt alles andere ein nur seine Aufgaben macht er nicht. Er ist total frech trotzig und uneinsichtig. Sie lernen einfach den ganzen Tag, sie trödeln und trödeln und trödeln. Ich hab auch noch andere Dinge zu tun als nur daneben zu sitzen. Ich bin am Ende meiner Kräfte. Mein Mann muss viel arbeiten und ist auch erst ab Abend zuhause. Wir könnten nachmittags eigentlich so viel zusammen machen, spielen, basteln, Fahrrad fahren, ....
Die Kinder nerven mich gerade einfach nur. Sie machen nicht vorwärts und hier ist nur Geschrei. Ich habe einfach keine Lösung. Wir haben sie auch schon abends nicht mehr Fernsehen schauen lassen da sie nicht lernen wollten. Ich weiß nicht wie ich sie zum lernen bewegen soll. Habt ihr mir Tipps?
Mit den Nerven am Ende
Hi,
ich kann dich gut verstehen, bei uns ist es oft ähnlich... Nur dass ich noch neben bei arbeite - zwar derzeit im HomeOffice, das ändert aber nur wenig, arbeiten muss ich trotzdem... Das ist (in Kombination mit den Kindern, ihren Aufgaben, der täglichen Klopperei etc.) oft ätzend. Meine sind übrigens 11 und fast 13 (sie hat Freitag auch noch in diesem totalen Chaos Geburtstag), zumindest die Große ist schon voll in der Pubertät...
ABER diese Situation ist auch für die Kinder die totale Ausnahmesituation. Sie sehen auch seit Wochen ihre Freunde nicht, die Hobbies fallen aus, sie können sich nirgends abreagieren - und sei es nur, dass man vielleicht mal bei der besten Freundin motzt, wie doof die Mama doch gerade wieder ist . Kurzum - ich befürchte unseren Kindern geht es auch nicht besser als uns - die sind auch komplett fertig...
Und ja - dann fällt es schwer, sich konzentriert an die Aufgaben zu setzen... Dann fällt es schwer, auch noch etwas zu tun, wozu man gerade gar keinen Bock hat, dann regt einen jeder Pieps auf...
Vielleicht klappt es bei euch besser, wenn du dir wirklich die Zeit nimmst, dich neben die Kinder zu setzen, dann wären die Aufgaben vom Großen in 45 Minuten erledigt gewesen, der / die Kleine hätte vermutlich auch nicht ewig gebraucht... Und dann hättet ihr alle neue Kraft schöpfen können, indem ihr was Schönes gemacht hättet... Eis essen (das Wetter ist ja perfekt), vielleicht wirklich Fahrrad fahren oder auch einfach nur im Garten spielen...
Wie versuchen so, irgendwie über die Runde zu kommen, ich sitze zwar nicht mehr daneben, strukturiere die Aufgaben aber noch für die Kinder - obwohl sie das eigentlich auch längst selbst können müssten...
LG
Frauke
Naja, heute wäre vom großen die Aufgabe nur 45 Minuten gewesen. Beim mittleren ganz normal. Ich habe schon geholfen. Nur kann ich nicht jeden Tag bei allen Aufgaben daneben sitzen. Dem kleinen fällt sonst nur auch Unsinn ein.
Kinder brauchen einen strukturierten Alltag.
Fängt schon ausserhalb Corona damit an, dass sie täglich zur festen Zeit aufstehen und zur Schule gehen.
Wie wäre das? Auf einen Tafel oder grosses Blatt Papier einen Stundenplan schreiben mit Pausen und jeder hält sich daran. Überleg dir evt Belohnungen. Für Kinder is das ja auch keine schöne Zeit.
Dann kann jeder jeden Tag 4 Std lernen, du bewachst das und dann ist Feierabend.
Kinder lernen in der Schule ja auch nicht ohne Aufsicht. Sie brauchen Anleitung.
Und das Ganze muss man natürlich erst mal kommunizieren. Standpauke. Stell Ihnen eine gute Belohnung in Aussicht. Könnte wirken. Oder nimm Ihnen alles Spielzeug, Handy weg und pro erfolgreichen Tag gibt's ein Gegenstand für jeden zurück.
Wir stehen immer um 7:30 Uhr auf, dann frühstücken wir. Dann setze ich die zwei großen auseinander, sonst gehts gar nicht. Ich sage ihnen sie sollen anfangen zu lernen, um 12 Uhr wollen wir essen. Wenn sie fragen haben sollen die kommen, dann helfe ich gerne. Ich kann den ganz kleinen nicht den ganzen Vormittag allein lassen um mit den beiden großen zu lernen. Eine Standpauke, hilft nicht. Schon probiert. Eine Belohnung gab es auch schon mal. Danach war alles wieder beim alten. Ich versuche so viel wie möglich zu helfen, aber wenn nur das Telefon klingelt stehen sie auf und machen Quatscht, streiten sich oder ....
Ich habe auch 1. und 3. Klässler. Mein 3. Kind ist 2 und in einer ausgeprägten Trotzphase.
Wir haben mit den Kindern abgemacht, dass wir am Wochenende lernen. Da nimmt der Papa den Kleinen. Dafür haben sie 2 andere Tage frei.
Bei uns läuft es sehr strukturiert. Nachdem Frühstück sofort die Hausaufgaben.
Ich habe 2 Autisten und muss deshalb sowieso neben dran sitzen. Dadurch schaffen sie es meistens in den 2 Stunden.
Pro gemachte halbe Seite gibt es einen Aufkleber. Bei bestimmter Anzahl erreichter Aufkleber gut es entweder einige Lego Steine. Sie bauen eine Legowelt auf. Oder es gibt ein Buch für jeden (meist einmal pro Monat). Sie lesen sehr gerne.
Setze Prioritäten.
Mir wäre der Drittklässler wichtiger. Die anderen 2 Stunden täglich vor Diesney Plus setzen und in diesen 2 Stunden das wichtigste mit dem Drittklässler machen.
Bei dem Ersklässler würde ich der Lehrerin die Problematik mitteilen. Mein Kind würde dann viel über Apps machen, dabei sind sie nämlich plötzlich selbständig.
Ich muss meine räumlich trennen, sonst wäre hier auch nur Stress und ich widme mich dann einem, der andere kann frei haben oder selberändig weiterarbeiten.
Hallo
wir stehen z. B so auf das wir anfangen können wenn sonst die Schule beginnt.
Wir sitzen auf alle gemeinsam am Tisch, die Kleine ist im Kindergartenalter und "muss" sich dann auch leise am Tisch beschäftigen. Die großen machen Hausaufgaben und ich mache dann Homeoffice.
Nach 45 Minuten wird eine kleine Pause gemacht und die Kinder dürfen 10 Minuten pause amchen. Nach 90 Minuten ist große Pause
Sehr klare Ansagen und wirklich durchziehen - und dies gilt nicht nur für Coronazeiten.
Ich nehme an, dass Du sonst auch bei den Hausaufgaben daneben sitzt,
Und genau da liegt oft das Problem - es sind nicht deine Hausaufgaben, sondern die der Kinder.
Nicht nur eine feste Zeit machen, sondern genau strukturieren.
45 Minuten - dann 15 Minuten Pause.
Jeweils morgens aufschreiben, was in diesen 45 Minuten passiert - also das Fach. Blatt an die Wand hängen.
Wenn dann in der Zeit nur geblödelt wurde. Auch gut - die Schulstunden sind dann vorbei.
ABER: Vorher die Ansage, wenn es gut klappt - Punkte und eine Belohnung - immer mit einem kleinem Aufkleber am Stundenplan. Wenn es nicht klappt. Gibt es an dem Tag kein Fernsehen. ( Der Zusammenhang ist hier nicht ganz direkt - aber da dies Situation schon so verfahren ist). Und wirklich durchziehen. Natürlich bekommen sie am nächsten Tag die nicht gemachten Hausaufgaben wieder serviert. Und auf dem Stundenplan findet sich jetzt eine Stunde zusätzlich ein.
Gute Nerven.
Ich sitze sonst nicht neben den Hausaufgaben. Ich helfe mal wenn sie etwas wissen wollen. Ich muss sagen, dass die Lehrer den Kindern wirklich viel zum lernen gegeben haben. Dann kommt beim großen die schriftliche Subtraktion die neu ist und beim mittleren, der Zehnerübergang den ich erklären soll. Der kleine bleibt auch mal ne halbe Stunde ruhig, aber dann will er auch wieder Aufmerksamkeit. Alles nicht so einfach.
Hallo
ich sitze auch gerade da und warte, dass mein Sohn endlich!!! seine Deutsch-HÜ fertigmacht Ich arbeite jeden Tag und wenn ich heimkomme, kann ich bei ihm noch dahinter sein, dass er seine Aufträge erledigt. Die er eigentlich vormittags erledigen soll und das alleine nur teilweise schafft.
Es ist so mühsam und mir hängt es zum Hals heraus!!
Leider habe ich keinen Tipp für dich, außer den "Trost"dass es dir nicht alleine so geht.
Machs gut
Hallo,
deinen Thread habe ich gelesen und die Antworten der andern auch und ich muss sagen: Uns geht es genauso
Von Anfangs voller Elan und in den ersten zwei Wochen hat es wirklich noch super geklappt, komme ich jetzt bald ins resignieren.
Mein Sohn ist in der 6. Klasse Realschule und macht schon immer alles ziemlich alleine. Allerdings - es ist jetzt kein Lehrer hintendran, der kontrolliert. Somit lassen seine Rechtschreibung und die Fakten die er schreibt sehr zu wünschen übrig. Wenn ich ihm das sage wird er bockig und macht gar nichts mehr.
Meine Kleine (3. Klasse) arbeitet nur, wenn ich nebendran sitze und auch da ist sie nie richtig bei der Sache sondern ständig abgelenkt.
Und bei uns läuft es auch nach einer Routine ab. Sie müssen um 20 Uhr ins Bett und ich wecke sie vor 8 Uhr morgens und nach dem Frühstück starten wir. Daran liegt es nicht
Es ist einfach für uns alle eine Ausnahmesituation. Auch für die Kinder. Mein Großer hat bis zum Abschluss noch viel Zeit zum aufholen und wenn meine Kleine eine Ehrenrunde drehen muss ist es dann eben so. Hauptsache wir stehen das psychisch gut durch! Denn was nützt es, wenn sie danach immer noch gut in der Schule mithalten können aber die Eltern und Kinder durch den Aufgabenstress danach nicht mehr das gute Verhältnis zueinander haben wie vorher?!
Ganz liebe Grüße
Jenny
Hallo 👋
Ich bin ebenfalls Mutter von drei Kindern. Sie älteste ist in der 4ten Klasse, der mittlere in der 1ten und unser Krümmel ist gerade 5 Monate alt.
Ich kenne dieses Problem zum Glück überhaupt nicht. Ich genieße mit den Kindern die gemeinsame ,,freie" Zeit, denn im normalen Alltag zwischen Hausaufgaben, Sport, und anderen Terminen bleibt unser Familien leben total auf Strecke. Jetzt nutzen wir sie Zeit!
Ich habe mit den Kindern gemeinsam einen Plan erstellt. Wichtig hier gemeinsam, die Kinder konnten mit entscheiden wie sie lernen möchten. Unser Tagesplam sieht so aus:
9.00 Uhr spätestens aufstehen
9.15 Uhr Frühstücken wir gemeinsam
9.45 Uhr (je nachdem wie schnell wir fertig sind) ziehen die großen sich an und waschen sich
10.00 Uhr spätestens fangen wir mit den Aufgaben der Schule
10.20 Uhr gehen die Kinder für 15min in den Garten (Pause)
10.35 Uhr machen wir weiter Schule
11.00 Uhr kochen wir gemeinsam das Mittagessen
12.00 Uhr Mittagessen
12.30 Uhr zweite Schicht lernen
13.00 Uhr 15min Pause (Da spielen wir oft kleine Gesellschaftspiele)
13.15 Uhr letzten 20min lernen
13.35 Uhr Ende der Lernzeit
In der Zeit wo die Kinder lernen mache ich zum Teil Haushalt um ich kümmere mich um den kleinen. Brauchen die Kinder mich helfe ich da natürlich auch bzw. Ich habe ihnen 10 Hilfe Kärtchen gegeben, sind die aufgebraucht helfe ich nicht mehr, und die Kinder machen dann Aufgaben die auch ohne Hilfe zu meistern sind. Am nächsten Tag gehen wir dann zu Beginn des Lernens offene Frage durch.
Bei uns klappt das Konzept super! Meine Kinder vor allem mein mittlerer braucht sehr genaue Anweisungen bzw. Einen Plan oder eine Struktur wonach er sich richten kann. Bei uns würde dann auch sicher Caos ausbrechen.
Hoffe das dient als Anhaltspunkt, liebe Grüße!
Danke für deine Antwort. Mit ca. 1,5 Std. Lernziel wie bei euch würden wir nie hinkommen. Die Lehrer geben viel auf. Beim großen z.B. müssen sie alle Vokabeln im Buch (ich habe sie gezählt, es sind 367 Vokabeln)in einer Woche abschreiben und die, die im Unterricht dran gekommen sind auswendig lernen. Dazu kommen noch andere Englischblätter. In Deutsch sind es immer ca. 3 Seiten am Tag (oder Blätter) die gemacht werden müssen. Dazu einen Zungenbrecher lernen, ein Buch für die Buchpräsentation lesen, dazu täglich 45 min lesen, 100 Wörter üben für einen Rechtschreibtest, in Mathe jeden Tag 100 1x1 Aufgaben zu üben, 2 Arbeitsblätter oder 2 Seiten im Buch und üben mit der Mathe CD.
Ich bin echt fertig, er hat keine Lust und will nichts machen und ihn immer dazu zu animieren und den ganzen Tag zu sagen er solle jetzt die Aufgaben erledigen habe ich langsam keine Nerven mehr. Es ist ja nur nicht er der an mir rumjammert.
Wenn es am Pensum liegt, dass ihr damit nicht zurecht kommt und er bockt, streich die Hälfte! Wenn er gut und mit besserer Laune ein Viertel nachher davon schafft, ist das mehr Wert als das ganze Pensum auf Kosten eines Kleinkrieges Zuhause oder einem Kind, dass nur noch schlechte Laune hat.
Ich bin Nachhilfelehrerin und glaube mir, 20 stressfrei geübte 1x1 Aufgaben am Tag bringen unendlich viel mehr, als 100 bei denen das Kind trotzt, zickt und es Streit gibt.
Das ist es nicht wert und verleidet das ganze Thema am Ende. Es hört sich bei eurem Pensum teilweise ja auch so an, dass sie nicht feste Aufgaben vorgegeben bekommen haben, sondern nach dem Motto lerne XY oder! ABC.
Und wer möchte kontrollieren, ob dein Kind jeden Tag 45 min liest oder 'nur' jeden zweiten Tag.
Entzerre den Stoff zur Not!
Es ist wichtig, dass er überhaupt irgendwas macht, aber manchmal ist weniger mehr...
Meiner Meinung nach ist es in diesen Zeiten wichtig, dass die Kinder dran bleiben und wenigstens ein bisschen was machen (irgendwas und wenig gut gelerntes ist immer besser als nichts).
Die Schule Zuhause in der Form ersetzen, kann man aber eh nicht. Und ganz ehrlich, zumindest in den höheren Stufen (ab. 6. Klasse und aufwärts) sind auch viele Unterrichtsstunden einfach verschwendet, weil immer einige Schüler gar nicht aufpassen. Da gab es einen Streit mit der Freundin, die Eltern hatten sich gestern Abend noch gestritten etc. oder draußen vor dem Fenster ist einfach alles interessanter....
Warum sollte es Zuhause nicht dann auch Lernzeiten geben, bei denen das Kind einfach nur physisch anwesend ist und nichts Zustande bringt. So ist das manchmal..
Ich würde feste 45 min Zeiten plus Pausen festlegen, ähnlich zu den Schulstunden (zeitlicher Rahmen ähnlich lange, wie die Schule sonst auch läuft) und was dann nicht erledigt wurde, fällt hinten rüber. Wenn man früher durch ist, ist das zu diesen Zeiten ein netter Nebeneffekt.
Freie Zeit fürs Spielen ist für so junge Kinder (Grundschule) ganz genauso wichtig am Tag, wie etwas 'bewusst' im Rahmen von Schule zu lernen. Psychisch gut durch diese Zeiten zu kommen ebenso...
Zum Panik nehmen: Zumindest in NRW sind die groben Rahmenregelungen für das Schulhalbjahr (für nicht Abschlussklassen) jetzt raus. Fazit: Sitzenbleiben ist nicht möglich, freiwilliges Wiederholen ja. Das ist sinnvoll, wenn vor dem Home Schooling jetzt auch schon Lücken bestanden oder die Leistungen fragwürdig waren.
Leistungen aus dem Home Schooling dürfen positiv mit in die Note einfließen, negativ auf gar keinen Fall!